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Vaclav Cerny 26 Marz 1905 in Jizbice bei Nachod Osterreichisch ungarische Monarchie 2 Juli 1987 in Prag Tschechoslowakei war ein tschechischer Literaturwissenschaftler Komparatist Romanist Hispanist und Ubersetzer Gedenktafel fur Vaclav Cerny in Prag Bubenec Zelena ulice Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Veroffentlicht im Verlag Sixty Eight Publishers Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVaclav Cerny war der zweitgeborene Sohn des gleichnamigen Vaclav Cerny 1862 1941 und der Frantiska geborene Jezkova Von 1916 bis 1921 besuchte er das Nachoder Gymnasium und anschliessend das Lycee Carnot in Dijon wo er 1924 das Baccalaureat ablegte Anschliessend studierte er bis 1929 Bohemistik Romanistik und Philosophie an der Prager Karls Universitat 1930 arbeitete er als Sekretar am Institut fur Slavistik Institut des etudes slaves an der Universitat Genf wo er ab 1931 Vergleichende Literaturwissenschaft lehrte und sich mit der Schrift Bergson la jeune poesie des peuples latins et le Poetisme tcheque habilitierte 1934 kehrte er nach Prag zuruck und unterrichtete zunachst an Mittelschulen Danach war er Dozent fur Romanistik an der Karls Universitat wo er 1936 mit der Schrift Essai sur le titanisme dans la poesie romantique occidentale entre 1815 et 1850 habilitierte daneben lehrte er ab 1938 jeweils an zwei Wochentagen Romanistik an der Masaryk Universitat in Brunn 1 Ebenfalls 1938 grundete er den Kriticky mesicnik Kritisches Monatsheft Die Hochschultatigkeit wurde am 1 November 1939 durch die Sonderaktion Prag beendet mit der die tschechischsprachigen Hochschulen von der deutschen Besetzung des Protektorats geschlossen wurden Wahrend der Kriegsjahre unterrichtete Cerny am Realgymnasium in Prag Da er sich der Widerstandsgruppe Parsifal angeschlossen hatte wurde er am 11 Januar 1945 von der Gestapo verhaftet und bis Kriegsende im Gefangnis Pankrac gefangen gehalten Nach Kriegsende 1945 kehrte er als Professor fur Vergleichende Sprachwissenschaft und Literatur an die Karls Universitat zuruck Zugleich ubernahm er wiederum die Herausgabe des Kriticky mesicnik Ebenfalls 1945 fuhrte er eine Delegation einiger tschechischer Burger aus dem bis dahin deutschen Bohmischen Winkel zu Prasident Edvard Benes nach Prag an die das Ziel verfolgte dieses Grenzgebiet an die Tschechoslowakei anzuschiessen 1946 wurde er als Mitglied in die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Kunste gewahlt Im gleichen Jahr wurde ihm das Tschechoslowakische Kriegskreuz verliehen und die Universitat Montpellier verlieh ihm die Ehrendoktorwurde 1947 veroffentlichte er die Sammlung Dilo Jiriho Ortena Nach der Machtubernahme durch die Kommunistische Partei im Februar 1948 kam es schon bald zu Auseinandersetzungen mit Agitatoren der KSC da sich Cerny in seinen Vorlesungen und Beitragen fur die Freiheit von Bildung und Kunst einsetzte die unabhangig von parteipolitischen Ideologien bleiben sollten Danach durfte der Kriticky mesicnik nicht mehr erscheinen auch nicht das druckfertige zweite Heft zum Existenzialismus 2 1951 musste Vaclav Cerny die Universitat verlassen und wurde wiederum inhaftiert Nach seiner Freilassung ohne Verurteilung im Marz 1953 arbeitete er in untergeordneter Stellung an der 1952 gegrundeten Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften wo er eingeschrankt forschen durfte jedoch nicht veroffentlichen Spater konnte er in Fachzeitschriften auch auslandischen publizieren Ab 1960 arbeitete er im Archiv der Akademie der Wissenschaften fur das er u a Handschriften aus staatlichen Bibliotheken und verstaatlichen Klostern und Schlossern identifizierte und katalogisierte Bei dieser Tatigkeit entdeckte er in der Kuenburg Schlossbibliothek von Mlada Vozice eine bis dahin unbekannte beinahe 300 Jahre alte Handschrift des Dramas El gran duque de Gandia Obwohl es anonym verfasst war und bis dahin nicht gedruckt wurde konnte Cerny als Autor Pedro Calderon de la Barca nachweisen Das Theaterstuck entstand 1671 zu den Feierlichkeiten anlasslich der Heiligsprechung des Jesuiten Francisco de Borja Nach dem Fund bereitete Cerny die spanisch verfasste Handschrift fur den Druck und die Herausgabe durch die Akademie der Wissenschaften vor Fur die Einleitung die Anmerkungen und das Glossar benutzte er das Franzosische Das Werk erschien 1963 im Prager Akademieverlag unter dem Originaltitel in einer Auflage von 3000 Exemplaren 1964 durfte Cerny in Wien einen Vortrag uber Das unbekannte Weltdrama Calderons halten der 1965 in der theaterwissenschaftlichen Zeitschrift Maske und Kothurn erschien Am 24 Mai 1966 wurde das Drama im Rahmen der Wiener Festwochen unter dem veranderten Titel Die Welt ist Trug uraufgefuhrt Regie und Bearbeitung Ulrich Baumgartner 3 4 5 1965 wurde Cerny als auswartiges Mitglied in die Konigliche Spanische Akademie der Wissenschaften berufen Nach dem Prager Fruhling durfte er im Herbst 1968 seine fruhere Tatigkeit als Hochschullehrer an der Karlsuniversitat fortsetzen musste diese aber 1970 wegen Zwangspensionierung wieder verlassen Seine 1970 gedruckten Erinnerungen Krik Koruny ceske mit dem Untertitel Nas kulturni odboj za valky 1938 1940 wurden verboten und liquidiert Anschliessend wurde er wieder von der Staatssicherheit uberwacht Seine Werke wurden nur noch im Ausland veroffentlicht u a im Verlag 68 Publishers der 1971 vom Nachoder Schriftsteller Josef Skvorecky in Toronto gegrundet worden war und zahlreiche Werke zeitgenossischer tschechischer Autoren veroffentlichte Zu einer Zusammenarbeit kam es mit der Tageszeitung Lidova demokracie die ihm ermoglichte literarische Aufsatze zu publizieren 1977 gehorte Cerny zu den Unterzeichnern der Charta 77 Nach der Samtenen Revolution 1991 wurde er postum mit dem Tomas Garrigue Masaryk Orden ausgezeichnet Vaclav Cerny war mit Miloslava Cerna verheiratet Das Familiengrab befindet sich am Friedhof in Prag Strasnice Werke Auswahl BearbeitenStaroplzensky boj za pravo 1941 Boje a smery socialisticke kultury 1946 Osobnost tvorba a boj 1947 Staroceska milostna lyrika 1948 Knizka o Babicce 1963 L Apotheose de Pierre le Grand etc 1964 Les manuscrits neolatins de la bibliotheque du Musee National de Prague 1964 Kez hori popel muj 1967 Studie ze starsi svetove literatury 1969 Studie a eseje z moderni svetove literatury 1969 Jaroslav Seifert nacrt k portretu 1984 O povaze nasi kultury 1991 Prvni a druhy sesit o existencialismu 1992 Pameti Lebenserinnerungen Band 1 1921 1938 Verlag Atlantis Brno 1994 ISBN 80 7108 072 1 Band 2 Krik koruny ceske 1938 1945 Verlag Atlantis Brno 1992 ISBN 80 7108 059 4 Band 3 1945 1972 Verlag Atlantis Brno 1992 ISBN 80 710 8036 5Veroffentlicht im Verlag Sixty Eight Publishers Auswahl Bearbeiten Pameti Plac Koruny ceske Toronto 1977 ISBN 088781 098 5 Pameti Toronto 1982 ISBN 088781 126 4 Pameti Toronto 1983 ISBN 088781 098 5 Knizka o Babicce a jeji autorce Uber den Roman Babicka und seine Autorin 1982Literatur BearbeitenAles Fetters Vaclac Cerny v rodnem kraji Sbornik k nedozitym narozeninam univ prof Vaclava Cerneho Nakladatelstvi JUKO Nachod 1994 Lebenslauf Vaclav Cerny S 61 66 Lebenslauf seines gleichnamigen Vaters S 67 72 Weblinks BearbeitenBiogramm Slovnik ceske literatury Biogramm Biogramm Literatur von und uber Vaclav Cerny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur und andere Medien von und uber Vaclav Cerny im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Pameti 1921 1938 S 364 Die Herausgabe erschien postum erst 1992 Vaclav Cerny Pameti Toronto 1983 S 532 539 DER SPIEGEL Fund im Schloss Nr 23 1964 S 118f http www literarischesleben uni goettingen de 1966 html Jahreschronik Literarisches Leben 1966Normdaten Person GND 118519913 lobid OGND AKS LCCN n50035917 VIAF 17220404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cerny VaclavALTERNATIVNAMEN Vaclav CernyKURZBESCHREIBUNG tschechischer Literaturwissenschaftler Komparatist Romanist und UbersetzerGEBURTSDATUM 26 Marz 1905GEBURTSORT Jizbice u Nachoda Osterreichisch ungarische MonarchieSTERBEDATUM 2 Juli 1987STERBEORT Prag Tschechoslowakei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vaclav Cerny Literaturwissenschaftler amp oldid 224378405