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Lasowka deutsch Kaiserswalde ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es gehort zur Stadt und Landgemeinde Bystrzyca Klodzka Habelschwerdt Von deren Hauptort Bystrzyca Klodzka ist Lasowka siebzehn Kilometer westlich entfernt Lasowka Hilfe zu Wappen Lasowka Polen LasowkaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina Bystrzyca KlodzkaGeographische Lage 50 18 N 16 27 O 50 3 16 45 Koordinaten 50 18 0 N 16 27 0 OHohe 700 m n p m Einwohner Postleitzahl 57 517Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrStrasse Miedzylesie Duszniki ZdrojNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Kolonie Konigswalde 2 2 Kirchliche Verhaltnisse 2 3 Glasherstellung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLasowka liegt zwischen dem Habelschwerdter Gebirge und dem Hauptkamm des Adlergebirges auf einer Hochebene Durch den Ort fliesst die Erlitz die in den unweit gelegenen Seefeldern polnisch Torfowisko pod Zielencem entspringt und bis Lesica Freiwalde die Grenze zu Tschechien bildet Nachbarorte sind Mloty Hammer im Osten sowie Mostowice Langenbruck und Piaskowice Friedrichsgrund im Sudosten Jenseits der Grenze liegen die Ortschaften Trckov Trtschkadorf im Nordwesten Bedrichovka Friedrichswald im Westen sowie Zelenka Grunborn Jadrna Kerndorf und Kunstat Kronstadt im Sudosten Sie gehoren zur Gemeinde Orlicke Zahori das uber den Grenzubergang Mostowice erreicht werden kann Durch Lasowka fuhrt die Wojewodschaftsstrasse 389 die unterhalb des Hummelpasses zwischen Lewin Klodzki Lewin und Duszniki Zdroj beginnt und nach Miedzylesie Mittelwalde fuhrt Geschichte BearbeitenKaiserswalde entstand ab 1662 auf landesherrlichem Forstgrund und gehorte zum Distrikt Habelschwerdt in der Grafschaft Glatz mit der es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehorigkeit teilte Gegrundet wurde es von dem Glasmacher Adam Paul Peterhansel dem seit 1652 die Glashutte im benachbarten bohmischen Friedrichswald gehorte das jenseits der Wilden Adler auf deren rechtem Ufer liegt Peterhansel verhandelte ab dem Jahr 1657 mit der Glatzer Bohmischen koniglichen Kammer uber den Erwerb eines Waldgebiets auf dem linken Ufer der Wilden Adler das zur Grafschaft Glatz gehorte Der Verkauf kam 1662 zustande der entsprechende Vertrag wurde vom Glatzer Landeshauptmann Johann Georg von Gotzen unterzeichnet und vom bohmischen Landesherrn Leopold I bestatigt Auf dem erworbenen Grund errichtete Peterhansel eine Glashutte und ein kleines Vorwerk sowie weitere Hauser Das gesamte Gut wurde mit den Rechten eines Freirichtergutes ausgestattet Dazu gehorte die Ansiedlung von Handwerkern sowie Gartnern und Hauslern die Niedere Gerichtsbarkeit das Jagdrecht der Wein und Bierausschank u a Nach dem Tod Adam Paul Peterhansels 1693 erbte die hinterlassenen Besitzungen dessen Sohn Franz Ferdinand Peterhansel Er baute 1699 mit Erlaubnis des Prager Konsistoriums eine Kapelle fur die er einen Geistlichen anstellte Um 1700 verlegte er die Friedrichswalder Glashutte nach Kaiserswalde 1710 wurde er mit dem Pradikat von Retzburg in den bohmischen Ritterstand erhoben 1720 uberschrieb er das verschuldete Gut seinem Sohn Franz Anton Peterhansel von Retzburg der jedoch im August 1728 im Alter von 40 Jahren starb Wenige Wochen vorher gelangte Kaiserswalde wegen Uberschuldung mit allen Rechten und Untertanen an den kaiserlichen General Franz Paul von Wallis der es mit seiner Herrschaft Plomnitz verband Nach dessen Tod um 1737 gingen seine Besitzungen an seinen Bruder den ebenfalls kaiserlichen General Georg Olivier von Wallis uber Nach dem Ersten Schlesische Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 kam Kaiserswalde zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Georg Oliviers Sohn Olivier Stephan von Wallis verkaufte 1768 69 einen Teil des Kaiserwalder Vorwerks als Kolonisten und Hauslerstellen Das restliche Gut verkaufte er zusammen mit seinen weiteren Besitzungen in der Grafschaft Glatz 1783 dem Koniglich Preussischen Kammerer und Sohn des dirigierenden Ministers Graf Ludwig Friedrich Wilhelm von Schlabrendorf auf Hassitz und Stolz Dieser verausserte Kaiserswalde mit Plomnitz sowie die Herrschaft Seitenberg 1789 dem Josef Franz Bernhard von Mutius auf Altwasser und Gellenau der wiederum Plomnitz mit Kaiserswalde 1792 dem Friedrich Traugott von Sack auf Dirschkowitz verkaufte Von diesem erwarb 1794 mit allen Rechten der Generalpachter des Majorats Grafenort Amtsrat Franz Arbogast Hoffmann den Ort Kaiserswalde und verkaufte ihn 1800 dem Pachter der Glashutte Johann Christoph Rohrbach 1 Nach der Neugliederung Preussens gehorte Kaiserswalde ab 1815 zur Provinz Schlesien und war zunachst dem Landkreis Glatz und ab 1818 dem neu geschaffenen Landkreis Habelschwerdt eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Fur Anfang des 19 Jahrhunderts sind nachgewiesen Eine Mehlmuhle sowie 36 Kolonisten Gartner und Hauslerstellen Unter den damals 290 Einwohnern befanden sich je ein Fleischer Schmied Backer und Schuhmacher Nach dem Tod des Johann Christoph Rohrbach gelangte das Gut Kaiserswalde 1818 durch Heirat seiner Witwe Elisabeth mit dem Glasfabrikanten August Hatscher an diesen Der verkaufte das Gut am 2 Februar 1843 dem Industriellen Hermann Dietrich Lindheim auf Eisersdorf 2 Nach weiteren Besitzerwechseln gelangte Kaiserswalde 1853 an den Pachter der Glasfabrik Gustav Pangratz spater an Carl Pangratz 1893 3 Zusammen mit Friedrichsgrund und Stuhlseiffen gehorte die Landgemeinde Kaiserswalde ab 1874 zum neu gegrundeten Amtsbezirk Langenbruck 4 Neben der Glasproduktion war die Flachsspinnerei und Weberei von wirtschaftlicher Bedeutung die Mitte des 19 Jahrhunderts wegen mangelnder Nachfrage stark zuruckging Sie wurde von einer Zundholzfabrik abgelost die 1845 der Schmied Ferdinand Wenzel in Kaiserswalde grundete 1869 waren in ihr 41 Personen beschaftigt 1904 wurde der Betrieb eingestellt Nachfolgend erlangte die Produktion von Holz und Papierschachteln an Bedeutung die in Heimarbeit hergestellt wurden Zudem entwickelte sich Kaiserswalde ab dem Ende des 19 Jahrhunderts zu einem beliebten Sommerfrische und Wintersportort 1939 wurden 640 Einwohner gezahlt Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Kaiserswalde 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Lasowka umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Vertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Da in den Nachkriegsjahren zahlreiche Hauser und landwirtschaftliche Gehofte dem Verfall preisgegeben wurden ging die Einwohnerzahl deutlich zuruck und betrug in den 1990er Jahren weniger als 100 Seit 1945 gehorte Lasowka zum Powiat Bystrzycki der 1975 ebenso wie die bis dahin zustandige Woiwodschaft Wroclaw Breslau aufgelost wurde 1975 kam es an die neu gebildete Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg die bis 1998 bestand Kolonie Konigswalde Bearbeiten Die Kolonie Konigswalde gehorte bis 1780 zur bohmischen Pfarrei Kronstadt und danach zur neu errichteten Pfarrkirche in Langenbruck Politisch gehorte sie zunachst zur Gemeinde Grunwald im Landkreis Glatz Wegen ihrer geographischen Nahe zu Kaiserswalde wurde sie 1896 der Gemeinde Kaiserswalde und damit dem Landkreis Habelschwerdt zugeschlagen Nach dem Ubergang an Polen wurde Konigswalde 1945 in Krolewski Las umbenannt Kirchliche Verhaltnisse Bearbeiten Kaiserswalde gehorte zunachst zur Pfarrei Habelschwerdt und zur Filialkirche von Voigtsdorf gewidmet Wegen der weiten Entfernung dorthin wurde es im Jahre 1700 der neu errichteten Pfarrei Kronstadt in Bohmen Kunstat zugeschlagen Nachdem die Grafschaft Glatz 1763 an Preussen gefallen war wurden 1780 auf Weisung des preussischen Konigs Friedrich II auch die Pfarreigrenzen den politischen Grenzen angepasst Zusammen mit den Glatzer Ortschaften Langenbruck Konigswalde und Friedrichsgrund wurde Kaiserswalde 1780 von der Pfarrkirche Kronstadt getrennt und 1781 1782 fur diese Dorfer eine Pfarrkirche in Langenbruck errichtet Die Finanzierung des Kirchenbaus erfolgte aus Beitragen der vier Dominien sowie einer Landeskollekte Die Einweihung durch den koniglichen koniglichen Grossdechanten Karl Winter der als Pfarrer in Mittelwalde amtierte erfolgte am 15 Dezember 1782 Erster Pfarrer der neu errichteten Pfarrei Langenbruck wurde Joseph Beschorner aus Mittelwalde Die Regulierung der Pfarreigrenzen hatte auch einen Wechsel der Diozesanzugehorigkeit zur Folge Wahrend die vier Dorfer durch ihre Zugehorigkeit zu Kronstadt von 1664 bis 1780 zum Bistum Koniggratz gehorten kamen sie mit der Errichtung der Pfarrei Langenbruck zum Glatzer Dekanat und damit wieder zum Erzbistum Prag Kaiserswalde Friedrichsgrund und Konigswald gehorten 1857 zum Kirchspiel Langenbruck 5 Heute gehort Lasowka zur Pfarrei St Franziskus und Leonhardus in Duszniki Zdroj Bad Reinerz Glasherstellung Bearbeiten Die von Ferdinand von Peterhansel 1662 gegrundete Glashutte blieb bis 1728 bei dessen Nachkommen 1768 wurde sie von Olivier Stephan von Wallis an Ignaz Rohrbach verpachtet der eine weitere Glashutte im benachbarten Friedrichsgrund grundete 1 Nach dessen Tod 1792 ubernahm die Kaiserswalder Glashutte sein Bruder Johann Christoph Rohrbach der 1801 sowohl die Glashutte als auch das Gut eigentumlich erwarb 1812 wurde die Glashutte umgebaut 1820 beschaftigte sie 37 Personen 1840 erfolgte ein Umbau des Glasschmelzofens durch bohmische Fachleute 1870 wurde die Anlage um einen grossen Fabrikschornstein erweitert Zwei Jahre spater wurde ein zweiter Glasschmelzofen mit einem Schornstein errichtet Nach einem Brand 1894 wurde die Glashutte noch im selben Jahr wieder aufgebaut Nach zahlreichen Besitzerwechseln gelangte die Glashutte an die Firma Pangratz amp Co die Ende der 1930er Jahre fast 300 Personen beschaftigte Hergestellt wurde neben Tafel und Gebrauchsglas auch qualitatsvolles Kristallglas das mit einer kunstlerisch hochwertigen Ornamentik verziert wurde Ab Ende der 1920er Jahre wirkte an der Kaiserswalder Glashutte der bekannte Glasgraveur Konrad Tag der die Abteilung fur Glasveredelungstechniken leitete Bis in die 1870er Jahre war in Kaiserswalde das Handwerk der Hinterglasmalerei mit religiosen Motiven verbreitet Verkauft wurden die Bilder vor allem an den Wallfahrtsorten Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie dem hl Antonius geweihte Filialkirche wurde 1912 durch den Baumeister Paul Blau aus Lewin errichtet Fundamente der ehemaligen Glasofen und Glasschleifereien Personlichkeiten BearbeitenIgnaz Rohrbach 1691 1747 Bildhauer Ignaz Rohrbach 1823 1913 Glasmaler Wilhelm Rohrbach 1858 1949 Glasmaler Heinrich Bernhard 1847 1902 Glasmaler spater Direktor des Koniglichen Instituts fur Glasmalerei in Berlin 6 Elisabeth Alschner 1929 1997 deutsche Arbeiterin Gewerkschafterin und Kommunalpolitikerin Glasmacherfamilie Peterhansel Glasmacherfamilie RohrbachLiteratur BearbeitenJoseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet von Dieter Pohl Band 4 ISBN 3 927830 18 6 S 167 Arno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes Hamburg Wroclaw 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 210 327 336 Dietmar Zoedler Schlesisches Glas schlesische Glaser Wurzburg 1996 ISBN 3 87057 208 6 Vaclav Splichal Jaroslav Sula Bedrichovsko kaiserwaldsky sklarsky okruh In Kladsky sbornik 5 2003 S 127 142 Peter Guttler Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V ISBN 3 928508 03 2 S 58 Weblinks BearbeitenHistorische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Historische DorfansichtEinzelnachweise Bearbeiten a b Conrad Buchwald Aus der Vergangenheit der Glashutte Kaiserswalde Pangratz und Co Zu ihrem 250jahrigen Jubilaum am 13 Oktober 1906 Grass Barth u Comp W Friedrich Breslau September 1906 Glashutte Kaiserswalde Pangratz amp Co In Dokumente des modernen Kunstgewerbes Band 1 Verlag der Dokument des Modernen Kunstgewerbes 1902 S 151 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Sterbematrikel Langenbruck 1893 18 S 44 http www territorial de ndschles habelsch langenbr htm Amtsbezirk Langenbruck Dr Eduard Ludwig Wedekind Geschichte der Grafschaft Glatz Chronik der Stadte Flecken Dorfer Kolonien Schlosser etc dieser souverainen Grafschaft von der fruhesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart Friedr Wilh Fischer Neurode 1855 S 696 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Heinrich BernhardNormdaten Geografikum GND 7725041 2 lobid OGND AKS VIAF 248344030 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lasowka amp oldid 238326019