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Bedrichovka deutsch Friedrichswald ist eine Grundsiedlungseinheit der Gemeinde Orlicke Zahori im Okres Rychnov nad Kneznou in Tschechien Es liegt am rechten Ufer der Wilden Adler drei Kilometer nordwestlich von Jadrna an der Staatsstrasse 311 die bei Bartosovice v Orlickych horach beginnt und entlang des Ufers der Wilden Adler in nordwestlicher Richtung nach Destne v Orlickych horach fuhrt BedrichovkaBedrichovka Orlicke Zahori Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Kralovehradecky krajBezirk Rychnov nad KneznouGemeinde Orlicke ZahoriFlache 185 1 haGeographische Lage 50 18 N 16 26 O 50 298333333333 16 436666666667 760 Koordinaten 50 17 54 N 16 26 12 OHohe 760 m n m Einwohner 3 2011 2 Postleitzahl 517 64Kfz Kennzeichen HVerkehrStrasse Bartosovice v Orlickych horach Destne v Orlickych horachChata Bedrichovka Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBedrichovka liegt zwischen dem Hauptkamm des Adlergebirges und dem Habelschwerdter Gebirge am rechten Ufer der Wilden Adler die hier die Grenze zu Polen bildet Nordwestlich erhebt sich mit 1 115 m die Velka Destna Grosse Deschneier Koppe Nachbarorte sind Trckov im Norden Zelenka Jadrna und Kunstat im Sudosten und Luisino Udoli Luisenthal sowie Zakouti Hinterwinkel im Sudwesten Jenseits der Grenze liegen Lasowka und Piaskowice im Osten sowie Mostowice im Sudosten Uber den Grenzubergang Mostowice wird die Wojewodschaftsstrasse 389 erreicht die zwischen Lewin Klodzki und Duszniki Zdroj an der E 67 beginnt und in Miedzylesie endet Geschichte BearbeitenDie Besiedlung am Oberlaufs der Wilden Adler an der Grenze zwischen dem bohmischen Kreis Koniggratz und der Grafschaft Glatz erfolgte ab der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts 1614 erwarb der Glasmacher Johann Friedrich der bereits eine Glashutte in Hausdorf in der Grafschaft Glatz besass ein waldreiches Gebiet oberhalb von Kerndorf um eine weitere Glashutte zu errichten Das Gebiet am rechten Ufer der Wilden Adler gehorte zur Herrschaft Solnitz die seit 1601 dem Johann von Vlkanov Jan z Vlkanova gehorte Zusammen mit dem Verkaufsvertrag vom 27 Mai 1614 erteilte der Verkaufer dem Glasmacher Johann Friedrich die Genehmigung zur Errichtung einer Glashutte und verlieh ihm gleichzeitig umfangreiche Privilegien Dazu gehorten die Errichtung und der Betrieb eines Kretschams das Braurecht der Ausschank von Wein und Schnaps die Anlage einer Muhle und einer Sage das Jagd und Fischereirecht und der Handel mit Getreide sowie der Bau von Hausern fur die anzusiedelnden Arbeiter und Handwerker Schuster Schneider Backer Fleischer Schmied Von erlegten Hirschen Baren und vom Schwarzwild war die Halfte der Jagdausbeute an den Grundherrn abzuliefern Im Gegensatz zu den Handwerkern und Bediensteten waren Johann Friedrich und seine Frau frei d h nicht untertanig Die Produkte aus der Glashutte durften sie frei verkaufen ihre Nachkommen durften frei heiraten und auch die Herrschaft verlassen Fur das erworbene Gut und die Privilegien bezahlte Johann Friedrich 450 Schock Meissner Groschen Ausserdem waren jahrlich 24 Schock Meissner Groschen sowie 12 Glaser mit Wappen je 30 Wein und Bierglaser sowie 200 Fensterglasscheiben an den Grundherrn abzuliefern Die Glashutte wurde zunachst als Kronstadter Glashutte bezeichnet Ihr Grunder Johann Friedrich II starb vermutlich in der zweiten Halfte der 1630er Jahre und wurde auf dem Kronstadter Friedhof bestattet Die Glashutte wurde von seinem gleichnamigen Sohn Johann Friedrich III ubernommen Um diese Zeit kam fur die Glashutte und die umliegende Ansiedlung die Bezeichnung Friedrichswald auf Johann Friedrich III ist noch fur das Jahr 1651 als Besitzer der Glashutte nachgewiesen Vermutlich im selben oder ein Jahr spater verliess er Friedrichswald Da er sich zum lutherischen Glauben bekannte musste er vermutlich Bohmen verlassen weil er eine Konversion zum katholischen Glauben ablehnte Wohin er sich mit seiner Familie begab ist nicht bekannt 1652 gelangte Friedrichswald an den Glasmacher Adam Paul Peterhansel dessen Vorfahren aus dem Bistum Passau stammten Da der Wald um diese Zeit weitgehend abgeholzt war verhandelte Peterhansel ab dem Jahr 1657 mit der Glatzer koniglichen Kammer uber den Erwerb eines Waldgebiets auf dem linken Ufer der Wilden Adler gegenuber von Friedrichswald Der Verkauf kam 1662 zustande der entsprechende Vertrag wurde vom Glatzer Landeshauptmann Johann Georg von Gotzen unterzeichnet und vom Kaiser Leopold I bestatigt Anschliessend errichtete Peterhansel auf dem neu erworbenen Glatzer Gebiet eine Glashutte um die sich eine Siedlung entwickelte die Kaiserswalde benannt wurde Nach dem Tod Adam Paul Peterhansels 1693 ubernahm beide Glashutten sein Sohn Franz Ferdinand Peterhansel Um 1700 verlegte er die Friedrichswalder Glashutte nach Kaiserswalde behielt jedoch weiterhin das Friedrichswalder Gut 1710 wurde er mit dem Pradikat von Retzburg in den bohmischen Ritterstand erhoben Dreizehn Jahre vor seinem Tod uberschrieb er 1720 sein verschuldetes Gut seinem Sohn Franz Anton Peterhansel von Retzburg der 1728 Friedrichswald zusammen mit Kaiserswalde wegen Uberschuldung dem kaiserlichen General Franz Paul von Wallis auf Plomnitz uberschreiben musste 3 und wenige Wochen spater starb Nach dem Tod von Franz Paul von Wallis gelangte Friedrichswalde 1737 an dessen Bruder Georg Olivier von Wallis Nach dem Verkauf an den Grafen Wallis kam es zu einem besitzrechtlichen Streit mit dem Orden der Karmeliter denen die Herrschaft Solnitz zu dieser Zeit gehorte Dabei machten die Karmeliter geltend in dem Vertrag von 1614 mit dem Glasmacher Johann Friedrich sei festgelegt worden dass das Gut Friedrichswald ohne die Zustimmung des Grundherrn nicht an einen Adligen verkauft hatte werden durfen Der Streit wurde erst 1845 zugunsten der Karmeliter entschieden Seit 1750 war Friedrichswald eine selbstandige Gemeinde und gehorte zur Bezirkshauptmannschaft Senftenberg Es war zur Pfarrkirche in Kronstadt gewidmet und verfugte uber eine dreiklassige Volksschule die auch von Kindern aus Grunborn und Trtschkadorf besucht wurde Nach der Grundung der Tschechoslowakei wurde 1919 in Friedrichswald eine tschechische Minderheitenschule errichtet und Friedrichswalde 1928 in Bedrichovka umbenannt 1930 lebten in der Gemeinde 301 Einwohner Infolge des Munchner Abkommens wurde Friedrichswald 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Grulich 1939 lebten in dem Dorf 294 Menschen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner vertrieben Bedrichovka blieb weitgehend entsiedelt wodurch zahlreiche Hauser und Gehofte dem Verfall preisgegeben wurden 1960 wurde Bedrichovka der neu gebildeten Gemeinde Orlicke Zahori eingegliedert Seit 1969 gehort es zum Naturschutzgebiet Chranena krajinna oblast Orlicke hory Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle Christi Himmelfahrt Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenIgnaz Preissler 1676 1741 Glas und Porzellanmaler Glasmacherfamilie Friedrich Glasmacherfamilie PeterhanselLiteratur BearbeitenDietmar Zoedler Schlesisches Glas schlesische Glaser Geschichte und Geschichten Bergstadtverlag Korn Wurzburg 1996 ISBN 3 87057 208 6 Vaclav Splichal Jaroslav Sula Bedrichovsko kaiserwaldsky sklarsky okruh In Kladsky Sbornik Bd 5 2003 ISSN 1212 1223 S 127 142 Weblinks BearbeitenOrtsbeschreibung tschechisch Ortschaften im AdlergebirgeEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 712167 Bedrichovka Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 Januar 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www risy cz Joseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Band 4 Die Chroniken der Dorfer Pfarreien und Herrschaften des Kreises Habelschwerdt Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz Reihe A Ortsgeschichte NF Bd 4 Neu bearbeitet und herausgegeben von Dieter Pohl Pohl Koln 2001 ISBN 3 927830 18 6 S 185 Grundsiedlungseinheiten von Orlicke Zahori Bedrichovka Cerna Voda Jadrna Kunstat Trckov Zelenka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bedrichovka Orlicke Zahori amp oldid 226890549