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Radochow deutsch Reyersdorf ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es gehort zur Stadt und Landgemeinde Ladek Zdroj deutsch Bad Landeck und liegt 14 Kilometer sudostlich der Kreisstadt Klodzko Glatz Es wird uber die Woiwodschaftsstrasse 392 erreicht die von Zelazno Eisersdorf nach Ladek Zdroj fuhrt Radochow Hilfe zu Wappen Radochow Polen RadochowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina Ladek ZdrojGeographische Lage 50 21 N 16 46 O 50 35 16 766666666667 Koordinaten 50 21 0 N 16 46 0 OHohe 400 m n p m Einwohner 515 31 Dez 2012 1 Postleitzahl 57 541Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrStrasse Zelazno Ladek ZdrojNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenRadochow liegt im Osten des Glatzer Kessels in den sudwestlichen Auslaufern des Reichensteiner Gebirges polnisch Gory Zlote Nachbarorte sind Wojtowka Voigtsdorf bei Landeck und Lutynia Leuthen im Nordosten Ladek Zdroj im Sudosten Skowronki Lerchenfeld und Katy Bystrzyckie Winkeldorf im Suden Trzebieszowice Kunzendorf an der Biele im Westen und Skrzynka Heinzendorf im Nordosten Nordlich erhebt sich die 697 m hohe Schalasterkoppe Bzowiec Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche St Nikolaus Rycharczdorf wurde erstmals 1362 urkundlich erwahnt Weitere Bezeichnungen waren Richardsdorf 1412 Reichardsdorf 1416 und 1419 Reyersdorf 2 Es gehorte zum Glatzer Land mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehorigkeit von Anfang an teilte In altesten Zeiten gehorte es den Herren von Pannwitz 1384 war es bereits Pfarrort und 1412 ist ein Freirichtergut belegt 3 Im Dreissigjahrigen Krieg plunderten 1622 kaiserliche und sachsische Truppen Reyersdorf und die umliegenden Dorfer Kunzendorf Ullersdorf und Heinzendorf Wegen seiner Beteiligung am bohmischen Standeaufstand von 1618 wurde Friedrich von Reder der damalige Besitzer von Reyersdorf im Jahre 1625 vom bohmischen Landesherrn Ferdinand III enteignet Dadurch gelangte Reyersdorf zusammen mit Schonau an den Freiherrn von Neuhaus der sich 1622 23 als Obrist auf Seiten der Kaiserlichen Verdienste bei der Ruckeroberung der Grafschaft Glatz erworben hatte Ihm war zunachst die Herrschaft Neurode zugesprochen worden fiel jedoch nach der Konversion des Bernhard von Stillfried an diesen zuruck Auch der Reyersdorfer Freirichter Hans Peschke wurde zunachst enteignet erhielt jedoch nach der Ruckkehr zum katholischen Glauben und der Zahlung einer Geldstrafe sein Gut wieder zuruck Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Reyersdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Anfang des 18 Jahrhunderts war es im Besitz des Julius Graf von Neuhaus Nach der Neugliederung Preussens gehorte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunachst dem Landkreis Glatz eingegliedert 1818 wurde es dem neu gebildeten Landkreis Habelschwerdt zugeschlagen der aus den Glatzer Distrikten Landeck und Habelschwerdt gebildet worden war und mit dem Reyersdorf bis 1945 verbunden blieb 1874 wurde aus den Landgemeinden Reyersdorf und Schonau sowie den gleichnamigen Gutsbezirken der Amtsbezirk Reyersdorf gebildet 4 1897 erhielt Reyersdorf einen Halt an Bahnstrecke Klodzko Stronie Slaskie Glatz Seitenberg wodurch es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung durch zunehmenden Tourismus kam 1939 wurden 846 Einwohner gezahlt Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Reyersdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Radochow umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht vorher geflohen war vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Vertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war 1975 1998 gehorte Radochow zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg 1997 richtete ein Hochwasser grosse Schaden an Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Pfarrkirche St Nikolaus Kosciol Sw Mikolaja von 1614 wurde 1883 durch einen Blitzschlag zerstort anschliessend wieder aufgebaut und im Stil des Historismus ausgestattet Den Hauptaltar schuf der Landecker Bildhauer Aloys Schmidt Innerhalb und ausserhalb der Kirche befinden sich alte Epitaphien die zum Teil aus dem 14 15 Jahrhundert stammen Der 1362 erwahnte Gutshof wurde Anfang des 17 Jahrhunderts fur Bernhard von Pannwitz neu errichtet und gelangte spater an das Adelsgeschlecht Haugwitz Im Inneren befinden sich Wandmalereien mit Pflanzenmotiven Der Reprasentationssaal enthalt figurale und heraldische Darstellungen Das Balkonportal in der Nordfassade wurde um 1800 errichtet Der Gutshof befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand und ist vom Verfall bedroht Die Statue des bohmischen Landesheiligen Johannes Nepomuk von 1732 war eine Stiftung des Grafen von Neuhaus Nordlich des Ortes unterhalb des Gipfels des Stachelberges Cierniak steht die Wallfahrtskapelle Maria Hilf Sie wurde aufgrund eines Gelobnisses vom Ortsschulzen Anton Wachsmann 1850 erbaut und 1858 erweitert Den Altar und die Heiligenfiguren schuf der Landecker Bildhauer Franz Thamm Westlich des Berges liegt eine Tropfsteinhohle die 1830 zufallig gefunden und freigelegt wurde Sudlich des Ortes an der Landstrasse liegt eine Kapelle die vermutlich zum Gedenken an Gefallene des Dreissigjahrigen Krieges errichtet wurde Personlichkeiten BearbeitenAloys Schmidt 1855 1939 BildhauerLiteratur BearbeitenJoseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet von Dieter Pohl Bd 4 ISBN 3 927830 18 6 S 29 30 Peter Guttler Das Glatzer Land Reisefuhrer herausgegeben von der Aktion West Ost im BDKJ Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 93 94 Arno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes Hamburg Wroclaw 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 135 137 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 795 Weblinks BearbeitenHistorische und aktuelle Ansichten sowie geographische Lage Historische Aufnahmen Wallfahrtskapelle Maria Hilf auf dem Stachelberg Cerniak St Nikolaus Kirche TropfsteinhohleEinzelnachweise Bearbeiten Website der Gmina Ladek Zdroj Sprawy urzedowe Ludnosc Memento vom 16 April 2013 im Webarchiv archive today abgerufen am 12 Marz 2013 Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 387 Hugo von Wiese Die Freirichter der Grafschaft Glatz In Mittheilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 1878 79 S 350 Amtsbezirk Reyersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radochow amp oldid 233144642