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Feliks Tych 31 Juli 1929 in Warschau 17 Februar 2015 ebenda 1 war ein polnischer Historiker Er uberlebte den Holocaust studierte Geschichtswissenschaft in Polen und war Professor an der Polnischen Akademie der Wissenschaften Er war Direktor des Judischen Historischen Instituts in Warschau Facing the Nazi genocide Metropol 2004Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Als Erzahler 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFeliks Tych wurde 1929 als neuntes Kind der Familie Tych in Warschau geboren Bis zum Kriegsausbruch besuchte er die polnische Volksschule in Radomsko in der Nahe der deutschen Grenze wo der Vater eine kleine Metallfabrik besass Hier wurde noch im Dezember 1939 eines der ersten Ghettos des Generalgouvernements fur die besetzten polnischen Gebiete errichtet Im Sommer 1942 verdichteten sich die Anzeichen einer bevorstehenden Aktion gegen die Bewohner des Ghettos Vorsorglich entschieden sich die Eltern Feliks heimlich zu einem christlichen polnischen Bekannten fliehen zu lassen der bereit war ihn heimlich nach Warschau zu bringen wo er mit gefalschten Papieren als verwaister Neffe einer polnischen Gymnasiallehrerin uberlebte und auch noch in der Nachkriegszeit bleiben konnte denn seine Eltern und Geschwister waren im Vernichtungslager Treblinka ermordet worden 1948 begann Feliks Tych ein Studium der Geschichte an der Universitat Warschau und erhielt aufgrund seiner Qualifikationen ein Stipendium fur ein postgraduales Studium an der Lomonossow Universitat in Moskau Dort erwarb er 1955 den Doktorgrad mit einer Dissertation uber die Revolution von 1905 bis 1907 im Konigreich Polen die in einer erweiterten polnischen Fassung als Buch veroffentlicht wurde Danach war er zunachst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften tatig 1970 wurde er zum ausserordentlichen Professor und 1982 zum ordentlichen Professor fur Geschichtswissenschaft ernannt Bei den 1968 einsetzenden Sauberungswellen die auch eine antisemitische Stossrichtung hatten wurden Feliks Tych und ebenso seine Frau Lucyna geb Berman als Theaterregisseurin aus ihren Anstellungen gedrangt Nach 1990 nahm er mehrfach Gastprofessuren an verschiedenen deutschen Universitaten wahr Fur seine Arbeiten zur Sozialgeschichte der Arbeiterbewegung erhielt er 1990 den Osterreichischen Victor Adler Staatspreis Mehr und mehr traten nun auch die historische Aufarbeitung des Holocaust und Untersuchungen uber die Folgewirkungen fur die osteuropaischen Lander ins Zentrum seiner Forschungen so sein Buch in polnischer Sprache Der lange Schatten des Holocaust 1999 Zwischen 1995 und 2006 war er Direktor des Judischen Historischen Instituts in Warschau das er neu ausbaute 2002 nahm er die Franz Rosenzweig Gastprofessur an der Universitat Kassel wahr Am 27 Januar 2010 hielt Tych im Rahmen der Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus eine Rede vor dem Deutschen Bundestag Am 7 November erhielt Feliks Tych den Preis Gegen Vergessen Fur Demokratie von der gleichnamigen Vereinigung Die Laudatio hielt Joachim Gauck Vorsitzender von Gegen Vergessen Fur Demokratie e V Schriften Auswahl BearbeitenDie Sozialdemokratische Partei Galiziens innerhalb der osterreichischen Gesamtpartei Vom Hainfelder Parteitag bis zum Zerfall der Monarchie In Erich Froschl Maria Messner Helge Zoitl Hrsg Die Bewegung Hundert Jahre Sozialdemokratie in Osterreich Wien 1990 Leo Jogiches Kritik an der bolschewistischen Partei sowie Zur Lage in der russischen Sozialdemokratie Ein unveroffentlichtes Manuskript von Rosa Luxemburg aus dem Jahre 1891 Beide in Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung IWK Bd 27 1991 H 3 Polens Teilnahme an der Invasion in der Tschechoslowakei 1968 In Aus Politik und Zeitgeschichte 1992 B 36 Karl Kautsky und die polnische Frage In Jurgen Rojahn Till Schelz Hans Josef Steinberg Hrsg Marxismus und Demokratie Karl Kautskys Bedeutung in der sozialistischen Arbeiterbewegung Frankfurt am Main New York 1992 Lodzer Polen Juden und Deutsche in der Revolution von 1905 In Jurgen Hensel Hrsg Polen Deutsche und Juden in Lodz 1820 1939 Osnabruck 1999 Dlugi cien Zaglady Der lange Schatten des Holocaust Warschau 1999 Deutsche Juden Polen Der Holocaust und seine Spatfolgen Bonn 2000 Das polnische Jahr 1968 In Beate Kosmala Hrsg Die Vertreibung der Juden aus Polen 1968 Antisemitismus und politische Kalkul Berlin 2000 Holocaust Unterricht an Schulen und Universitaten in Polen heute In Eduard Fuchs Falk Pingel Verena Radkau Hrsg Holocaust und Nationalsozialismus Wien 2002 Zeugen der Vernichtung Polen und der Holocaust In Dialog Deutsch Polnisches Magazin Magazyn Polsko Niemiecki Bd 60 2002 Der Einfluss von Leo Jogiches auf Rosa Luxemburg in ihrer Zurcher Zeit In Rosa Luxemburg im internationalen Diskurs Berlin 2002 Lebensskizze sowie Die Beziehungen im Dreieck Polen Juden Deutsche 1939 1945 und die Spatfolgen Beide in Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Auseinandersetzungen mit dem zerstorten judischen Erbe Franz Rosenzweig Gastvorlesungen 1999 2005 Kassel 2004 hrsg mit Alfons Kenkmann Elisabeth Kohlhaas Andreas Eberhardt Kinder uber den Holocaust Fruhe Zeugnisse 1944 1948 Berlin 2008 ISBN 3 938690 08 9 Interviewprotokolle Als Erzahler BearbeitenThe Warsaw Getto 1940 1943 912 Tage DVD Regie Tomasz Pijanowski 45 Min Produktion TPS Film Studio Polen Beratung Jewish Historical Institut Warsaw Judisches Historisches Institut Warschau 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Feliks Tych im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Winfried R Garscha Gratulation an ITH Ehrenmitglied Feliks Tych zum 80 Geburtstag International Conference of Labour and Social History dsb Nachruf ebd Februar 2015 Internationale Rosenzweig Gesellschaft Gastprofessur Memento vom 22 Oktober 2013 im Internet Archive Deutsche Juden Polen Der Holocaust und seine Spatfolgen Ausschnitte Friedrich Ebert Stiftung Feliks Tych als Historiker der polnischen Arbeiterbewegung Eine kurze Wurdigung von der Rosa Luxemburg StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Chronist des Grauens Zum Tod des polnisch judischen Historikers Feliks Tych Judische Allgemeine 17 Februar 2015 abgerufen am 19 Februar 2015 Sprachen Polnisch Englisch Jiddisch Deutsch In 3 Teilen Geschichte des Warschauer Ghettos 37 Kinder im Ghetto 4 Der Ghetto Aufstand 4 Originalaufnahmen der Zeit aus Archiven uber das Alltagsleben und Sterben im Ghetto den bewaffneten Widerstand und die Vernichtung des Ghettos und seiner Bewohner Trailer Memento des Originals vom 27 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www logtv com Normdaten Person GND 103391932 lobid OGND AKS LCCN n84204750 VIAF 101735657 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tych FeliksKURZBESCHREIBUNG polnischer HistorikerGEBURTSDATUM 31 Juli 1929GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 17 Februar 2015STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feliks Tych amp oldid 209327628