www.wikidata.de-de.nina.az
Curt Ludwig Freiherr von Gienanth 6 Dezember 1876 in Eisenberg 3 April 1961 in Heidelberg 1 war ein deutscher General der Kavallerie sowie Militarbefehlshaber und Wehrkreisbefehlshaber im Generalgouvernement wahrend des Zweiten Weltkriegs Staatsakt auf der Burg in Krakau 1939 vorn v l General Daluege Frank Gienanth Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGienanth schloss 1895 das Wilhelmsgymnasium Munchen 2 ab und trat am 23 Marz 1896 als Fahnenjunker in das 1 Grossherzoglich Hessische Dragoner Regiment Leib Dragoner Regiment Nr 24 ein Er war bis 1897 zum Militarreitinstitut Hannover kommandiert und avancierte im selben Jahr zum Sekondeleutnant Ab Mitte November 1901 fungierte Gienanth als Regimentsadjutant und war dann vom 1 Oktober 1904 fur drei Jahre zur weiteren Ausbildung an die Kriegsakademie kommandiert Als Oberleutnant folgte im April 1909 seine Kommandierung zum Grossen Generalstab dem Gienanth am 20 Marz 1911 mit der Beforderung zum Hauptmann aggregiert wurde Vom 1 April 1911 bis zum 30 September 1913 war er im Generalstab der Generalinspektion der Kavallerie tatig und wurde anschliessend als Eskadronchef in das Jager Regiment zu Pferde Nr 9 versetzt Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam Gienanth als Zweiter Generalstabsoffizier in den Stab der 1 Kavallerie Division Im weiteren Kriegsverlauf hatte er verschiedene Generalstabsverwendungen inne und war seit dem 1 Oktober 1917 als Major Chef des Stabes des Militarbevollmachtigten in Konstantinopel Nach Ende des Krieges wurde er in die Reichswehr ubernommen Wahrend dieser Zeit fuhrte er unter anderem als Kommandeur 1927 28 das 6 Infanterie Regiment in Lubeck 1929 31 die 3 Kavallerie Division und 1931 33 die 4 Division Am 30 September 1933 wurde Gienanth unter Verleihung des Charakters als General der Kavallerie und der Berechtigung zum Tragen der Uniform des 13 Reiter Regiments verabschiedet Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Gienanth am 1 September 1939 zur Verfugung des Heeres der Wehrmacht gestellt und als Kommandant des Festungsbereiches Breslau sowie Kommandeur des Grenzschutz Abschnitt Kommandos 14 eingesetzt Von Juli 1940 bis September 1942 amtierte Gienanth als Militarbefehlshaber im Generalgouvernement 3 Er nahm seinen Sitz in Spala einem ehemaligen Jagdschloss des russischen Zaren 4 Die Dienstbezeichnung lautete ab 15 Juli 1942 Wehrkreisbefehlshaber im Generalgouvernement 5 Im Oktober 1942 wurde v Gienanth in die Fuhrerreserve versetzt 6 Als Militarbefehlshaber wurde Gienanth am 19 Marz 1942 uber die Deportation von 30 000 nicht im Arbeitsprozess stehenden Juden aus Lemberg informiert Im Bericht heisst es Inwieweit diese Evakuierung einer Dezimierung gleichzusetzen sein wird bleibt abzuwarten 7 Tatsachlich wurden bis zum 1 April 1942 rund 15 000 Ghettoinsassen aus Lemberg im Vernichtungslager Belzec ermordet Der Bericht vermerkt wahrheitsgetreu dass die Sammlung von Winter und Pelzsachen bei den Juden keinen freiwilligen Charakter hatte Im August 1942 eskalierte ein Konflikt zwischen Wehrmacht und SS in Przemysl weil Oberleutnant Albert Battel sich weigerte bei der Wehrmacht beschaftigte Juden herauszugeben In diesem Zusammenhang forderte Walter von Unruh der Militarbefehlshaber solle alle einschrankenden Bestimmungen aufheben 8 Im September 1942 protestierte Gienanth gegen den sofortigen Abzug der judischen Arbeitskrafte aus den Rustungsbetrieben Fertigungsausfalle zwischen 25 und 100 seien zu befurchten und das Vorhaben der SS sei deshalb vorerst auszusetzen 9 Er wurde daraufhin von seinem Posten abberufen und am 1 Oktober 1942 in die Fuhrerreserve versetzt Unter Verleihung des Deutschen Kreuzes in Silber wurde Gienanths Mobilmachungsbestimmung am 30 Juni 1943 aufgehoben Literatur BearbeitenDermot Bradley Karl Friedrich Hildebrand Markus Rovekamp Die Generale der Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 4 Fleck Gyldenfeldt Biblio Verlag Osnabruck 1996 ISBN 3 7648 2488 3 S 274 275 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Curt Ludwig Freiherr von Gienanth Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Himmler Uwe Lohalm Wolfgang Scheffler Christians Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941 42 1999 S 682 eingeschrankte Vorschau Online bei Google Book Search Jahresbericht uber das Wilhelms Gymnasium zu Munchen 1894 95 Christian Hartmann Johannes Hurter Peter Lieb Dieter Pohl Der deutsche Krieg im Osten 1941 1944 Facetten einer Grenzuberschreitung S 235 eingeschrankte Vorschau Online bei Google Book Search Gotz Aly Biedermann und Schreibtischtater Materialien zur deutschen Tater Biographie Rotbuch Verlag 1987 S 183 eingeschrankte Vorschau Online bei Google Book Search Klaus Peter Friedrich Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 9 Polen Generalgouvernement August 1941 1945 Munchen 2013 ISBN 978 3 486 71530 9 S 396 mit Anm 5 Klaus Peter Friedrich Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Band 9 Munchen 2013 ISBN 978 3 486 71530 9 S 220 mit Anm 3 VEJ 9 49 in Klaus Peter Friedrich Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 9 Munchen 2013 S 220 VEJ 9 124 VEJ 9 142 Normdaten Person GND 1183333307 lobid OGND AKS VIAF 243752294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gienanth Curt Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Gienanth Curt Ludwig Freiherr von Gienanth Curt Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Kavallerie im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 6 Dezember 1876GEBURTSORT EisenbergSTERBEDATUM 3 April 1961STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Ludwig von Gienanth amp oldid 231064364