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Sir Hersch Lauterpacht geboren 16 August 1897 in Zolkiew Galizien Osterreich Ungarn gestorben 8 Mai 1960 in London war ein osterreichisch britischer Rechtswissenschaftler der aufgrund seiner vielfaltigen Aktivitaten im Bereich des Volkerrechts sowohl national als auch international hohes Ansehen und fachliche Anerkennung erlangte Er wurde in seinen Ansichten insbesondere durch den Ersten Weltkrieg beeinflusst und absolvierte seine juristische Ausbildung in den 1920er Jahren an der Universitat Wien bei Hans Kelsen sowie an der London School of Economics an der Arnold McNair zu seinem akademischen Lehrer und Forderer wurde Nach einer anschliessenden Tatigkeit als Dozent an der London School of Economics und an der University of London wirkte er von 1938 bis 1955 als Inhaber des Whewell Lehrstuhls fur internationales Recht an der University of Cambridge Daruber hinaus gehorte er von 1951 bis 1954 der Volkerrechtskommission der Vereinten Nationen an Im Jahr 1955 zog er sich von seinen universitaren Verpflichtungen zuruck und wurde Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag an dem er bis zu seinem Tod amtierte Hersch Lauterpacht war ein Vertreter der naturrechtlichen Philosophie von Hugo Grotius und kritisierte eine strenge rechtspositivistische Sichtweise im Bereich des Volkerrechts Im Laufe seiner Karriere pragte er Theorie und Praxis des internationalen Rechts mit grundlegenden Beitragen insbesondere zum Konzept der Menschenrechte zum Volkerstrafrecht zur Frage der Anerkennung von Staaten und zum internationalen Vertragsrecht wesentlich mit Er gilt in der Historiographie des Volkerrechts als einer der herausragendsten Rechtswissenschaftler des 20 Jahrhunderts und erhielt fur sein Wirken eine Reihe hoher akademischer und staatlicher Ehrungen So wurde er 1947 in das Institut de Droit international und ein Jahr spater in die British Academy aufgenommen sowie 1956 Ritter geschlagen Auch sein Sohn Elihu Lauterpacht war in Grossbritannien und im Ausland ein renommierter Volkerrechtsexperte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Akademische Laufbahn 1 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 4 Tod 2 Wirken 2 1 Rechtsphilosophische und politische Ansichten 2 2 Lebenswerk 3 Rezeption und Nachwirkung 3 1 Einfluss auf das Volkerrecht 3 2 Auszeichnungen und Wurdigung 4 Werke Auswahl 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten nbsp Das Hauptgebaude der Universitat Wien an der Hersch Lauterpacht seine rechts und politikwissenschaftliche Ausbildung erhieltHersch Lauterpacht wurde 1897 als Sohn orthodox judischer Eltern in der Stadt Zolkiew in Galizien geboren 1 Seine Geburtsstadt die wie die gesamte Region Galizien ab 1349 unter polnischer und nach der ersten Teilung Polens ab 1772 unter osterreich ungarischer Herrschaft gestanden hatte wurde nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erneut ein Teil Polens Sie gehort heute unter dem Namen Schowkwa zur Ukraine Noch wahrend seiner Kindheit zog die Familie die zur wohlhabenden Mittelschicht zahlte 2 im Jahr 1910 in das nahegelegene Lemberg wo Hersch Lauterpacht aufwuchs und seine Schulbildung absolvierte Durch uberlieferte personliche Materialien die sich spater im Besitz seines Sohnes befanden ist belegt dass er sich bereits in seiner Jugend intensiv politik wirtschafts und rechtswissenschaftlichen Themen widmete und sich dazu mit Schriften in den Sprachen Englisch Franzosisch Deutsch und Polnisch befasste 1 Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er fur das osterreichische Heer verpflichtet und war in der Holzfabrik seines Vaters tatig die durch die Armee requiriert worden war 2 Unmittelbar nach dem Ende des Krieges begann er zunachst ein Studium der Rechtswissenschaften Philosophie Geschichte und Politikwissenschaften an der Universitat Lemberg das er jedoch aufgrund starker antisemitischer Tendenzen an der Hochschule und in seiner Heimatregion Galizien ab 1919 an der Universitat Wien unter anderem bei Hans Kelsen fortsetzte und mit Doktorgraden in den Fachern Jus 1921 und Politik 1922 abschloss In seiner rechtswissenschaftlichen Dissertationsschrift befasste er sich unter dem Titel Das volkerrechtliche Mandat in der Satzung des Volkerbundes erstmals intensiv mit einem Thema aus dem Bereich des internationalen Rechts Er sympathisierte wahrend seines Studiums mit zionistischen Positionen und wirkte als erster Prasident der neugegrundeten World Federation of Jewish Students Weltvereinigung judischer Studenten Seine Abstammung betrachtete er in dieser Zeit weder als osterreichisch noch als polnisch sondern vielmehr als judisch Im Laufe seines spateren Lebens traten diese Ansichten jedoch zuruck hinter eine von Liberalismus Individualismus und Kosmopolitismus gepragte Grundhaltung 3 In Wien lernte er auch seine spatere Frau Rachel Steinberg kennen die dort eine musikalische Ausbildung absolvierte Nach der Heirat 1923 zogen sie im gleichen Jahr in das Vereinigte Konigreich da Hersch Lauterpacht das Ziel verfolgte seine unter Hans Kelsen in Wien begonnenen Studien des internationalen Rechts bei dem britischen Rechtswissenschaftler Arnold McNair fortzusetzen Er schrieb sich als Forschungsstudent an der London School of Economics LSE ein an der McNair in der Folgezeit zu seinem akademischen Lehrer wurde Zwischen beiden entstand eine enge und lebenslange Freundschaft die sich auch auf ihre Familien erstreckte und die spatere Karriere von Hersch Lauterpacht pragte 4 Im Juli 1928 wurde sein Sohn Elihu Lauterpacht der spater den Interessen seines Vaters folgte und ebenfalls ein prominenter Jurist im Bereich des Volkerrechts wurde als einziges Kind seiner Ehe geboren Akademische Laufbahn Bearbeiten nbsp Das Trinity College der University of Cambridge akademische Wirkungsstatte von Hersch Lauterpacht von 1938 bis 1954Hersch Lauterpacht war bis 1937 als Dozent an der London School of Economics im Bereich der Lehre und Forschung tatig und veroffentlichte 1927 mit dem Buch Private Law Sources and Analogies of International Law with Special Reference to Arbitration das teilweise auf seiner juristischen Dissertationsschrift basierte seine erste wichtige englischsprachige Abhandlung 1931 nahm er die britische Staatsburgerschaft an 3 Im folgenden Jahr wurde er neben seiner Tatigkeit an der LSE auch Dozent fur Volkerrecht an der University of London 1933 erschien unter dem Titel The Function of Law in the International Community eines seiner bekanntesten Werke Ab 1935 fungierte er als Herausgeber des von Lassa Oppenheim begrundeten Lehrbuchs International Law A Treatise Unter seiner Leitung erschienen bis 1955 die funfte bis achte Auflage des ersten Bandes Peace und zwischen 1935 und 1952 die funfte bis siebte Auflage des zweiten Bandes War and Neutrality Daruber hinaus initiierte er unter dem Titel Annual Digest and Reports of Public International Law Cases die regelmassige Veroffentlichung einer Sammlung von Fallentscheidungen nationaler und internationaler Gerichte zu Fragen des Volkerrechts die er bis an sein Lebensende betreute und die uber seinen Tod hinaus bis in die Gegenwart jahrlich unter dem Titel International Law Reports erscheint Der ebenfalls nach England emigrierte Kelsen Schuler Leo Gross der spater in die USA auswanderte unterstutzte Hersch Lauterpacht in den 1930er Jahren als Assistent 5 Im Jahr 1936 wurde er als Barrister vor Gericht praktizierender Rechtsanwalt an die Anwaltskammer Gray s Inn berufen 3 Obwohl er selbst kaum Interesse fur das englische Recht zeigte absolvierte er die fur die Anwaltszulassung notwendigen Prufungen auf Anraten seines Mentors Arnold McNair da dieser eine solche Berufsqualifikation als vorteilhaft fur eine Tatigkeit an einer englischen Universitat ansah 4 In Nachfolge von McNair erhielt er 1938 einen Ruf auf den Whewell Lehrstuhl fur internationales Recht an der juristischen Fakultat der University of Cambridge eine der altesten und renommiertesten akademischen Positionen weltweit im Bereich des internationalen Rechts Von 1944 bis 1954 war er daruber hinaus Herausgeber des British Year Book of International Law In den Jahren 1930 1934 1937 und 1947 wirkte er als Dozent an der Haager Akademie fur Volkerrecht Im Oktober 1940 reiste er auf Einladung der Carnegie Stiftung fur Internationalen Frieden in die Vereinigten Staaten und war dort bis Anfang 1941 als Gastprofessor tatig Von Juli 1941 bis Marz 1942 ging er erneut in die USA als Mary Whiton Calkins Gastprofessor am Wellesley College Zu seinen Studenten zahlten unter anderem D P O Connell der im weiteren Verlauf seiner Karriere Chichele Professor fur Volkerrecht an der University of Oxford wurde der spatere Prasident des Internationalen Gerichtshofs Stephen Myron Schwebel sowie Derek Bowett der spater wie Lauterpacht Inhaber des Whewell Lehrstuhls in Cambridge war Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Der Friedenspalast in Den Haag Sitz des Internationalen Gerichtshofs an dem Hersch Lauterpacht von 1955 bis zu seinem Tod tatig warHersch Lauterpacht verlor wahrend des Zweiten Weltkrieges infolge des Holocausts seine Eltern sowie seine Geschwister und deren Kinder mit Ausnahme einer Nichte 3 Auch wenn ein entsprechender Einfluss auf seine Ansichten und Interessen in seinen Schriften nicht direkt feststellbar ist wurde sein Wechsel von politischen Themen zu humanitaren Erwagungen zum internationalen Strafrecht und zu Fragen der Menschenrechte in seinem Wirken nach 1945 wahrscheinlich von dieser personlichen Erfahrung mitbeeinflusst 3 6 Wahrend des Nurnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher arbeitete er die Eroffnungs und die Schlussrede fur den britischen Chefanklager Hartley Shawcross aus Er betonte in seinen Ausfuhrungen die Neutralitat und Unabhangigkeit des Internationalen Militargerichtshofs sowie die Anwendung internationaler Rechtsstandards anstelle von Siegerjustiz 7 Hartley Shawcross verwendete die ausgesprochen emotionslos formaljuristisch und zuruckhaltend formulierten Entwurfe von Hersch Lauterpacht allerdings nur zum Teil in seinen durch leidenschaftliche und stellenweise zornige Sprache gepragten Pladoyers Gleichwohl brachte Shawcross in der Folgezeit mehrfach seine Dankbarkeit gegenuber Lauterpacht zum Ausdruck 3 1948 wirkte Hersch Lauterpacht drei Monate lang in New York am Arbeitsprogramm der neu entstandenen Volkerrechtskommission der Vereinten Nationen mit Im Jahr 1951 erbat Mordechai Shenavi Initiator von Yad Vashem Lauterpachts Meinung bezuglich eines Vorhabens verstorbenen Opfern des Holocaust nachtraglich die israelische Staatsburgerschaft zu verleihen Lauterpachts Antwort fiel ambivalent aus Einerseits widerspreche die Uberlegung dem Volkerrecht das bisher unter anderem den aktiven Wunsch nach der Annahme der Staatsburgerschaft verlangte Andererseits entspreche die vollige Neuheit des Vorstosses der Natur des Ereignisses auf das es reagierte und fur das es ebenfalls keinen Prazedenzfall gebe Der Vorgang verweist auf eine zentrale Frage im Denken Lauterpachts zu dieser Zeit Wie konnte das Volkerrecht das sich auf etablierte Regeln und Prazedenzen stutzt dem nie dagewesenen absoluten Genozid gerecht werden 8 Von 1951 bis 1954 gehorte er selbst der Kommission an und arbeitete wahrend dieser Zeit zwei Berichte zum internationalen Vertragsrecht aus Daruber hinaus war er mehrfach als Rechtsberater des britischen Aussenministeriums sowie zwischen 1948 und 1952 als Berater der Anglo Persian Oil Company und anderer Mineralolunternehmen in internationalen Vermittlungsfallen tatig Seine wichtigsten akademischen Veroffentlichungen nach dem Zweiten Weltkrieg waren mit dem 1945 erschienenen An International Bill of the Rights of Man sowie dem funf Jahre spater veroffentlichten International Law and Human Rights das insbesondere auch in Deutschland viel Beachtung in der Rechtsprechung und der rechtswissenschaftlichen Lehre fand 9 seine Werke zu den Menschenrechten Im Jahr 1954 wurde er zum Richter an den Internationalen Gerichtshof IGH in Den Haag gewahlt Seine Nominierung durch die britische Regierung traf in Grossbritannien teilweise auf Skepsis da in einigen gesellschaftlichen Kreisen die Ansicht vorherrschte dass der Reprasentant des Landes am Gericht durch und durch Brite sein sollte und dass Hersch Lauterpacht diesen Anspruch weder durch seine Herkunft noch durch seinen Namen oder seine Ausbildung erfullen wurde 10 Er trat das Amt mit Beginn des folgenden Jahres an nachdem er sich von seiner Position an der University of Cambridge zuruckgezogen hatte Nach Ansicht des deutsch amerikanischen Juristen Wolfgang Friedmann wirkte die Wahl Lauterpachts einem Ansehensverlust fur den Gerichtshof entgegen dem sich dieser seit seiner Grundung ausgesetzt sah weil eine Reihe von Fallen mit Auseinandersetzungen um die formale Zustandigkeit des Gerichts anstelle der Klarung sachlicher Fragen geendet hatten 11 Sein Nachfolger als Whewell Professor wurde der mit ihm befreundete Jurist Robert Jennings der ab 1982 ebenfalls als Richter am IGH wirkte Hersch Lauterpacht folgte am IGH wie bereits in Cambridge seinem fruheren Lehrer Arnold McNair Wahrend seiner Zeit am Gerichtshof war Hersch Lauterpacht an einer Reihe von grundlegenden Entscheidungen beteiligt die er teilweise durch Sondervoten pragte die bis in die Gegenwart als grundlegende Beitrage zur Theorie des Volkerrechts gelten Zu den bekanntesten Fallen an denen er mitwirkte zahlten das von 1955 bis 1957 laufende Verfahren Certain Norwegian Loans France v Norway und der zwischen 1957 und 1959 verhandelte Fall Interhandel Switzerland v United States of America Streitgegenstand im Norwegian Loans Fall 12 zwischen Frankreich und Norwegen war die Einlosbarkeit in Gold von bestimmten Anleihen die von norwegischen Banken zwischen 1885 und 1909 ausgegeben worden waren Im Interhandel Fall 13 beanspruchte die Schweiz von den Vereinigten Staaten die Ruckgabe des Vermogens der Firma Interhandel einer schweizerischen Tarnfirma des deutschen Chemieunternehmens I G Farben das vom Alliierten Kontrollrat aufgrund seiner Beziehungen zur nationalsozialistischen Regierung in Deutschland aufgelost worden war Zentraler Streitpunkt in beiden Fallen war die Zustandigkeit des Internationalen Gerichtshofs die aufgrund entsprechender Vorbehaltsklauseln von den jeweils verklagten Parteien in Frage gestellt wurde Kennzeichnend fur Lauterpachts Stellungnahmen in den Entscheidungen des IGH war ihre Lange und die Ausfuhrlichkeit der jeweiligen Begrundung Dies entsprach seinem Bestreben mit den Urteilen nicht nur den konkreten Fall zu entscheiden sondern auch damit im Zusammenhang stehende allgemeine juristische Aspekte zu klaren beziehungsweise zu prazisieren und auf diese Weise zur Weiterentwicklung des Volkerrechts beizutragen 14 Tod Bearbeiten Hersch Lauterpacht erlitt im Oktober 1959 in Den Haag einen schweren Herzinfarkt und starb ein halbes Jahr spater in London im Alter von 62 Jahren wahrend einer krebsbedingten Operation 15 16 Im Rahmen seiner richterlichen Tatigkeit am IGH war er unmittelbar vor seinem Tod mit dem Gutachten zur Fragestellung Constitution of the Maritime Safety Committee of the Inter Governmental Maritime Organization befasst das einen Monat nach seinem Tod vom Gerichtshof bekanntgegeben wurde 17 Thema dieser auch als IMCO Advisory Opinion bezeichneten Entscheidung die wichtige Grundsatze zur Interpretation von Vertragen durch den Gerichtshof dokumentierte war die Rechtmassigkeit der Schaffung eines Komitees der Internationalen Seeschifffahrts Organisation 18 Aufgrund des Todes von Hersch Lauterpacht blieben seine Arbeiten an einer eigenen umfassenden allgemeinen Abhandlung zum Volkerrecht ebenso unvollendet wie eine neue Ausgabe von Oppenheims Lehrbuch von dem erst 1992 die von Robert Yewdall Jennings bearbeitete neunte Auflage erschien 19 Sein Nachfolger am Internationalen Gerichtshof wurde der Brite Gerald Fitzmaurice der sechs Jahre zuvor bereits Lauterpachts Position in der Volkerrechtskommission ubernommen hatte Die Wahl von Fitzmaurice entsprach dabei der Tradition des Gerichtshofs beim Tod eines Richters vor dem regularen Ende seiner Amtszeit einen Kandidaten aus demselben Land zu wahlen Wirken BearbeitenRechtsphilosophische und politische Ansichten Bearbeiten nbsp Hugo Grotius 1583 1645 dessen naturrechtliche Erwagungen die Rechtsphilosophie von Hersch Lauterpacht pragtenHersch Lauterpacht wurde in seinen Ansichten und seinem Wirken insbesondere durch den Ersten Weltkrieg sowie die Nachkriegsjahre gepragt in denen er sein Studium absolvierte und seine akademische Laufbahn begann 3 In seinem 1933 erschienenen Buch The Function of Law in the International Community postulierte er spater dass die internationale Rechtsordnung auf dem von ihm als ursprungliche Pflicht des Rechts bezeichneten Verzicht auf staatliche Gewalt begrundet sein musse 20 Er sah den Ersten Weltkrieg und dessen Vor und Nachgeschichte sowie den zugrundeliegenden aggressiven Nationalismus als Bruch und Ruckschritt in der Entwicklung der internationalen Beziehungen an die seiner Meinung nach bis zum Ende des 19 Jahrhunderts weitestgehend friedlich und progressiv verlaufen war Demgegenuber stand die durch die Moderne beeinflusste Sichtweise dass der Erste Weltkrieg dazu beigetragen habe uberkommene soziale und kulturelle Normen zu uberwinden und eine Entwicklung zu neuen Denkansatzen in Kultur und Gesellschaft anzustossen Einer der prominentesten Vertreter modernistischer Positionen in den Rechtswissenschaften war Hans Kelsen bei dem Lauterpacht in Wien studierte hatte und den er trotz der Differenzen zwischen Kelsens Ansichten und seiner eigenen traditionalistisch und naturrechtlich gepragten Sichtweise verehrte 3 21 Daruber hinaus teilte er einige der Ansichten von Kelsen so war er beispielsweise skeptisch hinsichtlich der Eignung des Rechts als Schutz vor Willkur Dem infolge des Ersten Weltkrieges gegrundeten Volkerbund traute er nicht zu den Verzicht auf staatliche Gewalt wie von ihm gefordert als Grundlage des internationalen Rechtssystems zu etablieren da die Charta des Volkerbundes seiner Meinung nach voller Schlupflocher fur Aggressoren sei 20 Auch die im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges entstandene Weltordnung empfand er trotz der Fortschritte im Bereich der internationalen Ordnung die beispielsweise durch die Grundung der Vereinten Nationen erreicht worden waren vor allem aufgrund der Zweiteilung der Staatengemeinschaft in zwei Machtblocke als enttauschend 3 Hersch Lauterpacht war ein Anhanger viktorianischer Ideale und sah sich selbst als progressiven Herausforderer der rechtswissenschaftlichen Orthodoxie der in verschiedenen Bereichen versuchte das internationale Recht durch Kritik an bestehenden Positionen und Theorien uber seine ursprunglichen beziehungsweise geltenden Grenzen hinaus zu erweitern Seine grundlegenden rechtsphilosophischen Prinzipien waren insbesondere durch die Schriften von Hugo Grotius und Immanuel Kant beeinflusst 14 Diesbezuglich gilt er als einer der fuhrenden Vertreter einer Wiederbelebung der naturrechtlichen Traditionen von Grotius im 20 Jahrhundert 21 auch wenn er eingestand dass es ein von anderen Rechtsquellen und prinzipien vollig unbeeinflusstes Naturrecht nicht geben wurde 22 Hersch Lauterpacht verstand das Recht als eine Wissenschaft die ahnlich den Naturwissenschaften durch einen Horror vacui also ein Zuruckschrecken vor leeren Raumen sowie durch ein Streben nach logischer Konsistenz und Ubereinstimmung mit der Realitat gekennzeichnet sei Einen staatsbezogenen Rechtspositivismus lehnte er ab da ein solcher sowohl diesen wissenschaftlichen Anspruchen nicht gerecht werden wurde als auch ein Hemmnis fur eine Entwicklung zu einer universellen Rechtsordnung sei Das Naturrecht betrachtete er als eine der primaren Quellen des Volkerrechts und vertrat diesbezuglich die Ansicht dass das Naturrecht nicht notwendigerweise willkurlich sei sondern vielmehr als progressive Kraft wirken konne 14 Er ging in seinen Schriften und seinem Wirken von einer formellen und materiellen Vollstandigkeit der Volkerrechtsordnung aus eine Idee die er insbesondere in seinem Werk The Function of Law in the International Community ausarbeitete 23 Grundvoraussetzung fur eine solche Vollstandigkeit sei seiner Meinung nach die Zulassigkeit von Analogieschlussen aus dem Privatrecht von naturrechtlichen Erwagungen und von Entscheidungen auf der Basis allgemeiner Rechtsgrundsatze in den Bereichen in denen das vertraglich normierte Volkerrecht Lucken aufweist Insbesondere zur Anwendbarkeit von Prinzipien des Privatrechts im Bereich des Volkerrechts gilt Hersch Lauterpacht als erster Autor der sich dieser Frage systematisch widmete 24 Aus seiner Ansicht zur Vollstandigkeit der Volkerrechtsordnung folgend vertrat er auch die Auffassung dass es im internationalen Recht keine Situation des Non liquet also die Zuruckweisung eines Falles durch ein internationales Gericht aufgrund von fehlender Zustandigkeit oder unklarer Rechtslage geben konne 14 Ein vollstandiges Fehlen von Recht in einem bestimmten Bereich betrachtete Hersch Lauterpacht als Absurditat Diesbezuglich gestand er allerdings ein dass eine strenge rechtspositivistische Sichtweise im Volkerrecht grundlegend andere Konsequenzen hatte als in anderen Rechtdisziplinen in denen er rechtspositivistische Prinzipien akzeptierte 25 Wahrend diese seiner Meinung nach im Bereich des Volkerrechts zu Lucken im Recht fuhren wurden ware hingegen im Privatrecht und im offentlichen Recht ein geschlossenes und luckenloses Rechtssystem die Essenz des Rechtspositivismus Sein Anspruch an eine vollstandige Rechtsordnung im Volkerrecht und die dem zugrundeliegende Methodologie resultierten dabei aus seiner akademischen Pragung durch die positivistische Denkrichtung der deutschen Rechtstraditionen 25 Die von anderen Juristen vertretene Sichtweise dass es fundamentale Unterschiede zwischen den angelsachsischen und den kontinentaleuropaischen Denkschulen in den Rechtswissenschaften gebe sah Hersch Lauterpacht kritisch Eine solche Auffassung stand seiner Ansicht nach einem einheitlichen Verstandnis von Recht und Gerechtigkeit sowie einer gemeinsamen Basis fur die zwischenstaatliche Rechtsordnung und damit einem Volkerrecht als Recht der gesamten Menschheit im Wege Da er selbst durch seine Ausbildung in Wien und London durch beide Denkrichtungen gleichermassen beeinflusst worden war versuchte er sie in seiner Lehre und seinen Schriften zu kombinieren Dies kam insbesondere zum Ausdruck in den von ihm bearbeiteten Ausgaben von Oppenheims International Law A Treatise 22 die er im Laufe der von ihm bearbeiteten Neuauflagen sowohl inhaltlich erweiterte als auch durch seine Geisteshaltung pragte 19 Daruber hinaus war Hersch Lauterpacht ein Vertreter der als Domestic Analogy bezeichneten Sichtweise dass dem nationalen und dem internationalen Recht die gleichen moralischen und juristischen Prinzipien zugrunde liegen wurden beziehungsweise sollten In seinen Schriften nach 1945 wich er demzufolge auch von der vorherrschenden positivistischen Meinung ab dass nur Staaten Volkerrechtssubjekte seien Basierend auf dieser Ansicht kritisierte er wahrend seiner Zeit am Internationalen Gerichtshof wiederholt den von ihm als automatic reservation bezeichneten Vorbehalt der Vereinigten Staaten und anderer Staaten dem zufolge der IGH keine Zustandigkeit in Fallen hatte die nach Ansicht eines Landes der Jurisdiktion nationaler Gerichte unterliegen wurden 19 Im Mittelpunkt einer internationalen Rechtsordnung sah er ein internationales Gericht wie den bis 1945 bestehenden Standigen Internationalen Gerichtshof und den nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstandenen Internationalen Gerichtshof 14 Fur die Zustandigkeit internationaler Tribunale sah er diesbezuglich keine vorgegebenen Grenzen vielmehr vertrat er die Ansicht dass sich solche Gerichte von sich aus so vielen Fragen wie moglich widmen sollten 26 Eine zentrale Doktrin innerhalb seiner Ansichten war das Prinzip pacta sunt servanda Vertrage sind einzuhalten das er in mehreren seiner Stellungnahmen am IGH vertrat Lebenswerk Bearbeiten nbsp Private Law Sources And Analogies of International Law die erste wichtige englischsprachige Monographie von Hersch LauterpachtHersch Lauterpacht war mehr als 15 Jahre lang Inhaber eines der renommiertesten englischen Lehrstuhle im Bereich des internationalen Rechts und verfasste im Laufe seiner Karriere funf bedeutende Monografien 15 sowie uber 70 Fachartikel 27 Daruber hinaus fungierte er als Herausgeber eines langjahrig etablierten und international verbreiteten Lehrbuches sowie von zwei wichtigen volkerrechtlichen Periodika von denen er eines selbst begrundet hatte In seinem letzten Lebensjahrzehnt wirkte er in zwei zentralen Institutionen der internationalen Rechtsordnung der Volkerrechtskommission und dem Internationalen Gerichtshof Er pragte damit die theoretische und praktische Weiterentwicklung des internationalen Rechts sowie die akademische Forschung und Lehre in diesem Rechtsbereich rund ein Vierteljahrhundert lang entscheidend mit Seine akademischen Schriften sowie seine Stellungnahmen in den Entscheidungen und Gutachten des IGH werden bis in die Gegenwart regelmassig in Fachartikeln in Urteilen sowie in Debatten der UN Generalversammlung zitiert 19 In den funf Jahren die er bis zu seinem Tod am Internationalen Gerichtshof tatig war war sein Einfluss auf den IGH allerdings nicht so gross wie bei seinem Amtsantritt erwartet worden war 28 Als wichtigste rechtstheoretische Veroffentlichung von Hersch Lauterpacht gilt das 1933 erschienene Buch The Function of Law in the International Community Ausgangspunkt und thematische Grundlage des Werkes das sowohl sprachlich als auch argumentativ noch der Denkrichtung der deutschen Rechtstraditionen entsprach waren der Versuch einer Zollunion Deutschland Osterreich und der entsprechende Streit vor dem Standigen Internationalen Gerichtshof um deren Rechtmassigkeit 29 In diesem Buch legte er seine Ansichten zu einer umfassenden und vollstandigen internationalen Rechtsordnung ohne nennenswerte Einflusse aus Politik und Diplomatie dar und vertrat die Position dass sich Probleme in der internationalen Politik und den internationalen Beziehungen ausschliesslich durch das Recht losen lassen 30 Diese Position begrundete er in seinem Werk vor allem durch eine historisch abgeleitete Gegenuberstellung mit der gegenteiligen Doktrin dass es sowohl politische als auch rechtliche Konflikte gabe und damit auch internationale Auseinandersetzungen die nicht justiziabel seien 23 Diese Annahme verschiedener Arten von Konflikten betrachtete er als praktisch nicht vollstandig umsetzbar sowie als nicht logisch oder juristisch begrundbar 29 Zusammen mit seinem Freund und Lehrer Arnold McNair trug Hersch Lauterpacht dazu bei in Grossbritannien das internationale Recht als gleichberechtigte Disziplin in der akademischen Lehre in den Rechtswissenschaften zu etablieren Er hatte aufgrund seines Stils einen aussergewohnlich guten Ruf als Hochschullehrer 4 Seine Vorlesungen waren zahlreich besucht 15 sowohl von Studenten als auch von Kollegen die sich auf diese Weise Anregungen fur ihre eigene Arbeit erhofften Er hielt seine Lehrveranstaltungen in der Regel am spaten Vormittag um sich am fruhen Morgen anhand seiner Materialien auf das jeweilige Thema einstimmen und vorbereiten zu konnen Fur die Diskussionen in seinen Seminaren prasentierte er Probleme die unmittelbar aus der tatsachlichen volkerrechtlichen Praxis seiner Zeit stammten und mit denen er oft personlich befasst war Den Erinnerungen seines Freundes Robert Jennings zufolge war er besonders begabt darin in Vorlesungen und Seminaren Redepausen zur Gestaltung seiner Vortrage einzusetzen 4 Ein weiteres fur seine Lehrveranstaltungen und Diskussionen markantes Stilmittel war die pragnante und gelegentlich wiederholt gestellte Frage Is that so Ist das so wenn eine seiner Meinung nach wenig durchdachte und an Lehrbuchwissen angelehnte Aussage eines Studenten oder Kollegen ihn nicht zufriedenstellte und er daruber eine tiefergehende Debatte anstossen wollte 4 15 Hersch Lauterpacht nahm uber das Studium hinaus grossen Anteil am Leben seiner Studenten 4 denen er mit Hilfsbereitschaft und Grosszugigkeit begegnete und unterstutzte sie beispielsweise bei der Wohnungssuche 15 31 Aus seinem Privatvermogen stiftete er den Arnold McNair Scholarship Fund aus dem die University of Cambridge bis in die Gegenwart ein einjahriges Stipendium fur Studenten im Bereich des internationalen Rechts finanziert 32 Als Herausgeber des British Year Book of International Law vermied er bei der Auswahl der Themen Fragestellungen von vorubergehendem Interesse und legte grossen Wert auf Beitrage von denen er einen langerfristigen Einfluss auf die Entwicklung des internationalen Rechts erwartete 33 Daruber hinaus forderte er gezielt jungere Rechtswissenschaftler indem er ihnen Gelegenheit zur Veroffentlichung von Artikeln bot Rezeption und Nachwirkung BearbeitenEinfluss auf das Volkerrecht Bearbeiten nbsp Das 1933 erschienene Hauptwerk von Hersch Lauterpacht eine rechtstheoretische Abhandlung uber die Funktion des Rechts in der internationalen GemeinschaftHersch Lauterpacht der sich im Laufe seiner Karriere mit nahezu jedem in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts relevanten Thema des Volkerrechts beschaftigte leistete in mehreren Bereichen grundlegende und pragende Beitrage Herausragend waren dabei seine Arbeiten zum Konzept der Menschenrechte die diesen Rechtsbereich mitbegrundeten und ihren Hohepunkt in seinem 1950 erschienenen Werk International Law and Human Rights fanden 34 Seine Ideen in diesem Bereich schufen die Basis fur das gegenwartig in Europa etablierte System zum Schutz der Menschenrechte einschliesslich des Europaischen Gerichtshofs fur Menschenrechte und seiner Vorgangerinstitution der Europaischen Menschenrechtskommission 35 Wie seine vorherigen Positionen zu anderen Fragen des internationalen Rechts waren auch diese Arbeiten durch von Grotius gepragte naturrechtliche Erwagungen beeinflusst 3 Zum Zeitpunkt der Grundung der Vereinten Nationen war sein 1945 erschienenes Werk An International Bill of the Rights of Man die einzige umfassende Abhandlung zur Etablierung und zum Schutz universell geltender Menschenrechte 36 Die von der UN Generalversammlung drei Jahre spater verabschiedete Allgemeine Erklarung der Menschenrechte betrachtete er kritisch da er sie fur zu allgemein und unbestimmt formuliert und damit fur ineffektiv hinsichtlich ihrer Durchsetzbarkeit hielt Gleichwohl zeigte er sich in seinem 1950 erschienenen Buch uberzeugt davon dass die UN Menschenrechtskonvention beispielsweise einen wesentlichen Einfluss auf einige Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten zu Fragen der Rassentrennung und der Gleichberechtigung gehabt hatte 37 Ein weiterer Bereich dem sich Hersch Lauterpacht widmete war die Frage der Anerkennung von Staaten In diesem Bereich ging er grundsatzlich von der konstitutiven Theorie der Souveranitat aus nach der ein Gebilde erst aufgrund der Anerkennung durch andere Staaten zu einem Volkerrechtssubjekt wird 38 Er erweiterte diese Sichtweise allerdings um den spater als Lauterpacht Doktrin bezeichneten Grundsatz dass eine Verpflichtung zur Anerkennung von Entitaten als Staat bestehen wurde sofern diese die nach der deklarativen Theorie der Souveranitat definierten Merkmale von Staaten erfullen Zu diesen in der Konvention von Montevideo formulierten Eigenschaften zahlen die Existenz eines Staatsvolks eines Staatsgebietes und einer die Staatsgewalt ausubenden stabilen Regierung Die von ihm postulierte Pflicht zur Anerkennung bildet beispielsweise die Grundlage der Aussenpolitik Grossbritanniens und steht im Gegensatz zur Praxis der Anerkennung auf der Basis unilateralen Ermessens Zur Vermeidung von Konflikten zwischen dieser Anerkennungspflicht und nationalen Eigeninteressen schlug er die Ubertragung der Zustandigkeit fur die Anerkennung an ein internationales Organ wie den IGH vor Hersch Lauterpacht strebte mit dieser Sichtweise die zwischen der konstitutiven und der deklarativen Theorie positioniert war und Elemente beider Theorien vereinte einen kollektiven und rechtlich geregelten Prozess zur Anerkennung von Staaten an Dieser Ansatz wurde jedoch kritisiert da seine Begrundung beispielsweise nach Ansicht des osterreichisch amerikanischen Juristen Josef Laurenz Kunz nicht von logischen Argumenten sondern von ethischen Uberlegungen getragen sei und damit die Bedeutung des positiven Rechts entwerten wurde 39 Daruber hinaus sei die von Lauterpacht vorgeschlagene Doktrin nach Ansicht von Kunz nicht in Ubereinstimmung mit der Praxis der Staatengemeinschaft Von 1940 bis nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges leistete Hersch Lauterpacht daruber hinaus wichtige Beitrage zum internationalen Strafrecht 6 7 So beeinflusste er mit seiner Ansicht dass die Sichtweise Befehl ist Befehl Superior Orders zur Rechtfertigung einer illegalen militarischen Handlung keine geeignete rechtliche Grundlage habe die Inhalte des British Military Manual Ebenso wirkte er wesentlich an der Konzeption des Londoner Statuts von 1945 mit das die Rechtsgrundlage fur die Militargerichtshofe der Nurnberger Prozesse bildete Seine Aktivitaten waren dabei insbesondere von Bedeutung fur die Dreiteilung der darin definierten Tatbestande in Kriegsverbrechen Verbrechen gegen den Frieden und Verbrechen gegen die Menschlichkeit die er dem amerikanischen Chefanklager Robert H Jackson vorschlug 40 sowie fur die Konzeption des Begriffs Verbrechen gegen die Menschlichkeit 7 Weitere Themen denen sich Hersch Lauterpacht widmete betrafen unter anderem das internationale Vertragsrecht und das den Festlandsockel betreffende Volkerrecht Auszeichnungen und Wurdigung Bearbeiten Von ihm nahestehenden Menschen wurde Hersch Lauterpacht als wurdevoll vornehm und humorvoll in seinem Auftreten sowie als zuvorkommend und gastfreundlich im Umgang mit anderen Menschen beschrieben zugleich galt er aber auch als energisch fordernd und anspruchsvoll gegenuber seinen Studenten und Kollegen 4 15 Er verlor zeit seines Lebens nicht den kontinentaleuropaisch gepragten Akzent in seiner englischen Aussprache was von mit ihm befreundeten Juristen als markant fur seine Vortrage und Gesprache empfunden wurde 4 15 In einem Land in das er ohne nennenswerte Verbindungen oder finanzielle Mittel ausgewandert war erreichte er in weniger als 15 Jahren ranghohe Positionen in seinem beruflichen Umfeld und spater hohe akademische und staatliche Ehrungen Als mitentscheidend fur seinen Erfolg gilt die Forderung und Fursprache durch seinen Freund Arnold McNair 15 sowie die Assimilation in die britische akademische Elite durch die von ihm vertretenen Positionen 3 Sein Werk wird als Massstab und als Paradigma angesehen welches das Verstandnis des internationalen Rechts in Grossbritannien bis in die Gegenwart pragt 14 Kennzeichnend fur sein Wirken war im Vergleich zu anderen Rechtswissenschaftlern seine umfassende Beschaftigung mit der Philosophie mit den praktischen Problemen und mit den Grenzen des Volkerrechts 19 Als typisch fur die meisten seiner Schriften galten seine Auseinandersetzung mit fundamentalen Fragen seine umfangreichen Bezuge zu rechtsphilosophischen Aspekten in seiner Argumentation seine wiederholte Kritik an einem starren Rechtspositivismus sowie sein enzyklopadisches Wissen zum Recht zur politischen Theorie und zur Geschichte und Praxis der Diplomatie 19 Hersch Lauterpacht wurde 1947 in das Institut de Droit international 41 und ein Jahr spater als Fellow in die British Academy aufgenommen Daruber hinaus wurde er 1949 zum Queen s Counsel und 1955 zum Master of the Bench berufenes Seniormitglied der Anwaltskammer Gray s Inn ernannt sowie 1956 als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen Er erhielt Ehrendoktortitel der Universitat Genf 1 der Universitat Aberdeen 1 und der Hebraischen Universitat Jerusalem 6 sowie 1960 fur die Veroffentlichung seines Werkes The Development of International Law by the International Court und postum 1972 zusammen mit seinem Sohn fur ihr gemeinsames Wirken als Herausgeber der International Law Reports jeweils das ASIL Certificate of Merit Verdiensturkunde der Amerikanischen Gesellschaft fur internationales Recht 42 die ihn 1955 bereits zu ihrem Ehrenmitglied ernannt hatte 43 Das 1983 entstandene Lauterpacht Centre for International Law Lauterpacht Zentrum fur internationales Recht an der Juristischen Fakultat der University of Cambridge das in Grossbritannien zu den bedeutendsten Forschungseinrichtungen im Bereich des Volkerrechts zahlt sowie der Lehrstuhl fur Internationales Recht der Hebraischen Universitat Jerusalem tragen seinen Namen Als Ordinarius dieses Lehrstuhls wurde 1965 Jehuda Zvi Blum berufen Daruber hinaus findet in Cambridge seit der Eroffnung des Zentrums jahrlich eine seinem Andenken gewidmete Vorlesung statt zu der international renommierte Volkerrechtsexperten eingeladen werden so unter anderem John Dugard Ignaz Seidl Hohenveldern Mohamed Shahabuddeen sowie der schwedische Diplomat Hans Blix und der finnische Rechtswissenschaftler Martti Koskenniemi Das gesamte Schriftwerk von Hersch Lauterpacht das zwischen 1970 und 2004 von seinem Sohn in funf Banden herausgegeben wurde umfasst 7 860 Seiten Als Erganzungsband erschien 2010 eine ebenfalls von Elihu Lauterpacht verfasste Biographie seines Vaters mit einem Umfang von 450 Seiten die auch Auszuge aus privater Korrespondenz von Hersch Lauterpacht enthalt Sein Nachlass wird im Trinity College der University of Cambridge verwahrt 28 Bereits zu Lebzeiten beziehungsweise zum Zeitpunkt seines Todes wurde Hersch Lauterpacht als eine der fuhrenden Personlichkeiten seiner Zeit im Bereich des internationalen Rechts angesehen 44 45 Der osterreichische Jurist Alfred Verdross Drossberg zur damaligen Zeit Mitglied der Volkerrechtskommission und Richter am Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte bezeichnete ihn nach Bekanntgabe seines Todes als grosste zeitgenossische Autoritat im Bereich des Volkerrechts 45 Er gilt bis in die Gegenwart aufgrund seines theoretischen und praktischen Wirkens als Rechtswissenschaftler Hochschullehrer und Richter als einer der herausragendsten Juristen in der Geschichte des Volkerrechts im 20 Jahrhundert 7 10 46 und neben dem franzosischen Juristen Georges Scelle als einer der einflussreichsten Volkerrechtler seiner Zeit 47 Stephen Schwebel der aufgrund seines eigenen Wirkens als Professor fur internationales Recht und als Richter am Internationalen Gerichtshof zu einem der prominentesten Studenten von Hersch Lauterpacht wurde beschrieb dessen Leistungen als unubertroffen im Vergleich zu allen anderen Volkerrechtlern des 20 Jahrhunderts 48 Seine Schriften und Aktivitaten gelten als grundlegend fur die Entstehung der gegenwartigen Volkerrechtsordnung 10 Nach Ansicht von Philip Jessup und Richard Reeve Baxter die spater ebenfalls als Richter am IGH tatig waren beeinflusste er anders als sein Lehrer Hans Kelsen der sich vor allem mit der Struktur und Systematik des internationalen Rechts beschaftigte insbesondere dessen Entwicklung und Funktion 33 Martti Koskenniemi bewertete Hersch Lauterpachts 1933 veroffentlichte Abhandlung The Function of Law in the International Community als das wichtigste im 20 Jahrhundert erschienene englischsprachige Buch im Bereich des Volkerrechts 29 Werke Auswahl BearbeitenPrivate Law Sources and Analogies of International Law with Special Reference to Arbitration London 1927 The Function of Law in the International Community Oxford 1933 Neuauflage Oxford und New York 2011 The Development of International Law by the Permanent Court of International Justice London 1934 An International Bill of the Rights of Man New York 1945 Recognition in International Law New York 1947 International Law and Human Rights London 1950 The Development of International Law by the International Court London 1958Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Die biographischen Informationen entstammen sofern nicht anders angegeben dem folgenden Artikel Elihu Lauterpacht Sir Hersch Lauterpacht 1897 1960 In European Journal of International Law 8 1997 Oxford University Press amp European Society of International Law S 313 320 ISSN 0938 5428 a b Nachruf von Hans Kelsen in International and Comparative Law Quarterly 10 1961 Oxford University Press S 3 6 ISSN 0020 5893 a b c d e f g h i j k Die Informationen zu seinen rechtsphilosophischen und politischen Positionen entstammen sofern nicht anders angegeben dem folgenden Artikel Martti Koskenniemi Lauterpacht The Victorian Tradition in International Law In European Journal of International Law 8 1997 Oxford University Press amp European Society of International Law S 215 263 ISSN 0938 5428 spater von Martti Koskenniemi unter gleichem Titel auch als Buchkapitel veroffentlicht in The Gentle Civilizer of Nations The Rise and Fall of International law 1870 1960 Cambridge University Press Cambridge 2004 ISBN 0 521 54809 8 S 353 411 a b c d e f g h Robert Jennings Hersch Lauterpacht A Personal Recollection In European Journal of International Law 8 1997 Oxford University Press amp European Society of International Law S 301 304 ISSN 0938 5428 Leo Gross In Johannes Feichtinger Wissenschaft zwischen den Kulturen Osterreichische Hochschullehrer in der Emigration 1933 1945 Campus Verlag Frankfurt Main 2001 ISBN 3 593 36584 7 S 283 286 a b c Chaim Herzog Sir Hersch Lauterpacht An Appraisal In European Journal of International Law 8 1997 Oxford University Press amp European Society of International Law S 299 300 ISSN 0938 5428 a b c d Martti Koskenniemi Hersch Lauterpacht and the Development of International Criminal Law In Journal of International Criminal Justice 2 2004 Oxford University Press S 810 825 ISSN 1478 1387 An Unprecedented Act of Homage Mimeo Abgerufen am 1 Dezember 2021 Thilo Rensmann Wertordnung und Verfassung Das Grundgesetz im Kontext grenzuberschreitender Konstitutionalisierung Reihe Jus publicum Band 156 Mohr Siebeck Tubingen 2007 ISBN 3 16 149106 8 S 72 a b c Philippe Sands My legal Hero Hersch Lauterpacht In The Guardian Online veroffentlicht am 10 November 2010 basierend auf einem Vortrag von Philippe Sands vom 29 Oktober 2010 an der Ukrainischen Katholischen Universitat abgerufen am 19 November 2010 Wolfgang G Friedmann Sir Hersch Lauterpacht and the International Court In Virginia Law Review 45 3 1959 Virginia Law Review Association S 407 413 ISSN 0042 6601 Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes vom 6 Juli 1957 im Fall Certain Norwegian Loans France v Norway Fallunterlagen online unter International Court of Justice Certain Norwegian Loans France v Norway Memento des Originals vom 27 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www icj cij org abgerufen am 21 September 2008 Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes vom 21 Marz 1959 im Fall Interhandel Switzerland v United States of America Fallunterlagen online unter International Court of Justice Interhandel Switzerland v United States of America Memento des Originals vom 15 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www icj cij org abgerufen am 21 September 2008 a b c d e f Iain G M Scobbie The Theorist as Judge Hersch Lauterpacht s Concept of the International Judicial Function In European Journal of International Law 8 1997 Oxford University Press amp European Society of International Law S 264 298 ISSN 0938 5428 a b c d e f g h Stephen M Schwebel Hersch Lauterpacht Fragments for a Portrait In European Journal of International Law 8 1997 Oxford University Press amp European Society of International Law S 305 308 ISSN 0938 5428 Den Angaben seines Sohnes zufolge erlitt Hersch Lauterpacht wahrend einer Darmkrebs Operation am 8 Mai 1960 einen Herzinfarkt dem er noch wahrend der Operation erlag Interview mit Elihu Lauterpacht am 7 Marz 2008 Interviewer Lesley Dingle Bibliothekarin der Squire Law Library an der University of Cambridge Online unter Professor Sir Elihu Lauterpacht Second Interview 7 March 2008 Time in the USA 1940 1944 and career to 1962 Memento vom 31 Januar 2011 im Internet Archive Audio Aufnahme und Transkript als PDF Datei ca 250 KB abgerufen am 10 November 2008 Barbara Kwiatkowska Decisions of the World Court relevant to the UN Convention on the Law of the Sea A Reference Guide Kluwer Law International Den Haag 2002 ISBN 90 411 1806 3 S 115 The Imco Opinion A Study in Treaty Interpretation In Duke Law Journal Nr 2 Jg 1961 Duke University School of Law S 288 301 ISSN 0012 7086 a b c d e f Shabtai 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Lauterpacht und der Modernismus In Robert Walter Clemens Jabloner Klaus Zeleny Hans Kelsen und das Volkerrecht Band 26 der Schriftenreihe des Hans Kelsen Instituts Manz sche Verlags und Universitatsbuchhandlung Wien 2005 ISBN 978 3 214 07672 6 S 223 241 Raoul Jacobs Mandat und Treuhand im Volkerrecht Universitatsverlag Gottingen Gottingen 2004 ISBN 3 930457 58 X S 73 a b Taira Nishi Hersch Lauterpacht As a Positivist Understood In The Context of Methodological Argument Methodenstreit In Kansai University Review of Law and Politics 29 2008 Herausgegeben von der Juristischen Fakultat der Kansai Universitat S 41 52 ISSN 0388 886X Martti Koskenniemi From Apology to Utopia The Structure of International Legal Argument Cambridge University Press Cambridge 2006 ISBN 0 521 83806 1 S 609 Siehe Bibliographie der Veroffentlichungen von Hersch Lauterpacht in Sir Hersch Lauterpacht 1897 1960 EJIL 1997 8 313 320 sowie auf der Website des Lauterpacht Zentrums der University of Cambridge Online unter 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Fischer Frankfurt am Main 2018 ISBN 978 3 10 397302 0Weblinks BearbeitenLauterpacht Centre for International Law englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 14 November 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 130252093 lobid OGND AKS LCCN n50039939 VIAF 68996621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lauterpacht HerschKURZBESCHREIBUNG osterreichisch britischer Rechtswissenschaftler Volkerrechtler Richter am Internationalen GerichtshofGEBURTSDATUM 16 August 1897GEBURTSORT Zolkiew Galizien heute Schowkwa Ukraine STERBEDATUM 8 Mai 1960STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hersch Lauterpacht amp oldid 232783906