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Georges Auguste Jean Joseph Scelle 19 Marz 1878 in Avranches 8 Januar 1961 in Paris war ein franzosischer Jurist der im Bereich des Volkerrechts wirkte Er war von 1912 bis 1932 an der Universitat Dijon sowie anschliessend bis 1948 an der Universitat Paris tatig und gehorte von 1948 bis 1960 der Volkerrechtskommission der Vereinten Nationen an Daruber hinaus amtierte er langjahrig am Verwaltungsgericht der Internationalen Arbeitsorganisation sowie als Generalsekretar und spater als Mitglied des Kuratoriums der Haager Akademie fur Volkerrecht Zu den inhaltlichen Schwerpunkten seines Schaffens zahlten insbesondere der Minderheitenschutz das Seevolkerrecht das internationale Arbeitsrecht und das Mandat des Volkerbundes Zentrales Element seiner soziologisch gepragten Rechtsphilosophie war die Solidaritat zwischen individuellen Menschen die er als Basis des Rechts der Gesellschaft sowie der staatlichen und internationalen Ordnung betrachtete Obwohl seine darauf basierenden Ansichten zur Konzeption des Volkerrechts und der internationalen Beziehungen nach seinem Tod durch den Aufstieg der Denkschule des Realismus an Bedeutung verloren gilt er neben Hersch Lauterpacht als einer der einflussreichsten Volkerrechtler seiner Zeit In Anerkennung seines Wirkens wurde er unter anderem in das Institut de Droit international und als Ehrenmitglied in die Amerikanische Gesellschaft fur internationales Recht aufgenommen sowie zum Offizier der Ehrenlegion ernannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Akademische Laufbahn 1 2 Internationale Aktivitaten 2 Wirken 2 1 Rechtsphilosophische und politische Ansichten 2 2 Lebenswerk 3 Auszeichnungen und Wurdigung 4 Werke Auswahl 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 Weiterfuhrende Veroffentlichungen 8 WeblinksLeben BearbeitenAkademische Laufbahn Bearbeiten nbsp Das Hauptgebaude der ehemaligen Faculte de droit et des sciences economiques der Universitat Paris an der Georges Scelle seine akademische Ausbildung erhielt und spater selbst als Professor tatig warGeorges Scelle 1 wurde 1878 als Sohn eines Rechtsanwalts 2 3 in Avranches in der Normandie geboren Nach dem Schulbesuch in seiner Heimatstadt absolvierte er an der Universitat Paris sowie der Ecole libre des sciences politiques ein Studium der Rechts und Politikwissenschaften das er 1906 mit einer durch Antoine Pillet betreuten Dissertation abschloss Anschliessend nahm er jedoch ohne Erfolg an der Agregation teil der Zulassungsprufung fur eine universitare Lehrtatigkeit in Frankreich 4 In der Folgezeit wirkte er 1907 als Sekretar der brasilianischen Delegation zur zweiten Haager Friedenskonferenz sowie der amerikanischen Delegation im Schiedsverfahren Orinoco Steamship Company zwischen den USA und Venezuela vor dem Standigen Schiedshof in Den Haag 4 In den tiefgreifenden politischen Konflikten Frankreichs die um die Jahrhundertwende und den nachfolgenden Jahren aus der Dreyfus Affare resultierten zahlte er bezuglich des Verhaltnisses von Staat und Individuum zum Lager derjenigen welche den Staat kritisch betrachteten 5 Nachdem er von 1908 bis 1910 als Professor fur Volkerrecht an der Universitat Sofia tatig gewesen war kehrte er nach Frankreich zuruck wo er 1910 1911 an der juristischen Fakultat in Dijon und 1911 1912 in Lille unterrichtete Er bestand 1912 die Agregation und erhielt anschliessend eine Stelle an der Universitat Dijon an der er fur die Facher Volkerrecht und Recht der Wirtschaftsbeziehungen zustandig war Mit Beginn des Ersten Weltkrieges und seiner Einberufung zum Wehrdienst wurde er Rechtsberater im Hauptquartier der achten Franzosischen Armee Nach dem Ende des Krieges nahm er seine Tatigkeit an der Universitat Dijon wieder auf An der offentlichen Debatte in Frankreich beteiligte er sich in der Nachkriegszeit unter anderem als scharfer Kritiker der Ruhrbesetzung 5 Im Februar 1925 wurde er von Francois Albert dem damaligen Minister fur offentliche Bildung zum Professor fur Volkerrecht an der Universitat Paris ernannt Da der Fakultatsrat fur diese Position jedoch an erster Stelle den katholisch konservativen Louis Le Fur nominiert hatte stiess dieses Vorgehen auf nahezu einhellige Ablehnung sowohl bei den Angehorigen der Fakultat als auch bei konservativen und monarchistischen Studenten unter anderem aus der Action francaise 6 Wahrend Scelles erster Vorlesung am 2 Marz 1925 kam es zu gewalttatigen Auseinandersetzungen fortgesetzte Demonstrationen fuhrten in den folgenden Wochen zur Suspendierung des Dekans der Fakultat und zu deren vorubergehender Schliessung Diese als Affaire Scelle bezeichnete Auseinandersetzung die vorrangig um Fragen der universitaren Autonomie gefuhrt wurde endete mit dem Rucktritt Scelles am 11 April 1925 7 8 und der Berufung des von der Fakultat ausgewahlten Kandidaten 6 Von 1929 bis 1932 unterrichtete Georges Scelle sowohl in Dijon wo er 1927 eine ordentliche Professur erhielt 5 als auch an der Universitat Genf und am Genfer Hochschulinstitut fur internationale Studien sowie 1930 im Rahmen des Davoser Hochschulkurses Er akzeptierte 1932 einen Ruf an die Universitat Paris an der er ab 1933 tatig war und sich 1948 im Alter von 70 Jahren von seinen Lehrverpflichtungen zuruckzog Internationale Aktivitaten Bearbeiten Im diplomatischen Bereich war Georges Scelle unter anderem in den 1920er Jahren als Berater der franzosischen Delegation zur Versammlung des Volkerbundes tatig an deren letzter Sitzung er 1946 selbst als Delegierter teilnahm Von 1920 bis 1958 wirkte er im Expertenausschuss zu den Ubereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation Ausserdem gehorte er wahrend dieser Zeit 20 Jahre lang dem Verwaltungsgericht der Internationalen Arbeitsorganisation beziehungsweise dessen Vorgangerinstitution dem Verwaltungsgericht des Volkerbundes an Daruber hinaus fungierte er 1924 1925 auch als Abteilungsleiter im franzosischen Arbeitsministerium Ab 1950 war er Mitglied des Standigen Schiedshofs Fur die Haager Akademie fur Volkerrecht an der er 1933 und 1936 auch unterrichtete fungierte er von 1935 bis 1958 zunachst als erster Sekretar des Prasidenten und spater als Generalsekretar sowie von 1958 bis zu seinem Tod als Mitglied des Kuratoriums Vor dem Internationalen Gerichtshof wirkte er 1948 in einem Fall Conditions of Admission of a State to Membership in the United Nations in welchem das Gericht ein Gutachten zu den Voraussetzungen fur die Aufnahme eines Staates in die Vereinten Nationen erstellen sollte als Berater Frankreichs In einem weiteren Fall Asylum Case Colombia v Peru um die Gewahrung von Asyl durch den kolumbianischen Botschafter in Lima fur Victor Raul Haya de la Torre den von den peruanischen Behorden wegen des Vorwurfs der Organisation eines bewaffneten Aufstandes gesuchten Grunder der Partei Alianza Popular Revolucionaria Americana trat er als Berater Perus auf Von 1948 bis 1960 gehorte er der Volkerrechtskommission der Vereinten Nationen an und fungierte zeitweise als deren Prasident Georges Scelle war verheiratet und hatte keine Kinder 2 3 Er starb 1961 in Paris Wirken BearbeitenRechtsphilosophische und politische Ansichten Bearbeiten nbsp Die Entstehung des in Genf ansassigen Volkerbundes dessen Mandat zu den Schwerpunkten des Wirkens von Georges Scelle zahlte sah er als Folge einer foderalen Entwicklung der WeltgemeinschaftGeorges Scelle galt hinsichtlich seiner politischen Positionen als links liberal bis sozialistisch sowie als uberzeugter Unterstutzer einer Organisation der internationalen Ordnung wie sie in Form des Volkerbundes und spater der Vereinten Nationen umgesetzt wurde 9 Den Ersten Weltkrieg betrachtete er als Ende nationalstaatlichen Souveranitatsdenkens in den Sozial und Politikwissenschaften zugunsten eines methodologischen Individualismus Souveran sei seiner Meinung nach allein das Recht und jedes Subjekt das sich als souveran bezeichnen wurde wurde sich uber das Recht erheben und dieses verleugnen 10 Menschen als Individuen seien seiner Meinung nach aufgrund ihrer Bedurfnisse durch solidarischen Zusammenhalt in verschiedener Form und Intensitat miteinander verbunden worin er die Basis des gesellschaftlichen Lebens sah Hinsichtlich des Solidaritatsbegriffes folgte er der soziologischen Theorie Emile Durkheims 11 der eine durch gemeinsame Anschauungen und Gefuhle gepragte mechanische Solidaritat in segmentaren Gesellschaften von einer progressiven und vor allem durch Arbeitsteilung und Kooperation gekennzeichneten organischen Solidaritat nicht segmentarer Gesellschaften unterschied Staaten deren Bedeutung er entmystifizieren wollte 5 betrachtete er dabei als sich aus rein praktischen Zwecken ergebende sowie zufallige und vergangliche Ergebnisse solcher Solidaritat zwischen individuellen Menschen Sie entstunden durch Zusammenschluss kleinerer durch Zusammenhalt gekennzeichneter Gemeinschaften wie Familien sowie lokalen und regionalen Strukturen zu grosseren Einheiten konnten umgekehrt aber auch wieder in kleinere Bestandteile zerfallen Gleiches wurde auch fur supranationale beziehungsweise internationale Organisationen und die Weltgemeinschaft Civitas maxima sowie fur nichtstaatliche Institutionen wie beispielsweise die Arbeiterbewegung oder Glaubensgemeinschaften gelten Die Entstehung des Volkerbundes sah er diesbezuglich als Ergebnis einer solchen Entwicklung der modernen Gesellschaft in Richtung einer foderalen Hierarchie Die Rechtsphilosophie von Georges Scelle war somit weder positivistisch noch pragmatisch gepragt sondern basierte vielmehr auf einer als idealistisch wahrgenommenen 12 sowie durch einen radikalen Anthropozentrismus gekennzeichneten 5 und soziologisch ausgerichteten Theorie des Rechts 10 Aufgabe des Rechts sei seiner Meinung nach die ausgewogene Verteilung von Zustandigkeiten an Individuen welche diese Kompetenzen an den Interessen der Gemeinschaft orientiert auszuuben hatten Eine zentrale Maxime seiner Rechtsphilosophie war der Grundsatz dass das Recht die Verbindung von Ethik und Macht sei 13 Das positive Recht das er ebenso wie das sich aus gesellschaftlichen Notwendigkeiten ergebende objektive Recht droit objectif vom vernunftbasierten und unveranderlichen Naturrecht abgrenzte 14 und die Institutionen zu dessen Durchsetzung betrachtete er dabei als Ausdruck der aus der individuellen Solidaritat resultierenden gesellschaftlichen Normen und damit als notwendige Grundlage der Gesellschaft In diesem Sinne war er auch der Meinung dass durch Vertrage kein Recht entstehen wurde sondern dass diese vielmehr verkundenden Charakter hatten Zweites Definitionskriterium des Rechts neben dem Solidaritatsprinzip sei der Drang nach Sanktionierung 15 In diesem Sinne ergab sich fur ihn das positive Recht aus der Ubertragung des objektiven Rechts in sanktionierte individuelle Kompetenzen 16 Zwischen nationalem und internationalem Recht sowie zwischen Privat und offentlichem Recht sah er keine normativen Unterschiede Als einziges echtes Rechtssubjekt betrachtete er das mit Freiheiten und Grundrechten ausgestattete Individuum Auch die Grundlage der internationalen Beziehungen sei letztendlich nicht das Nebeneinander von Staaten sondern die gegenseitige Durchdringung von Volkern auf der Basis individuellen Umgangs und gegenseitiger Kontakte uber Landergrenzen hinweg 17 Das Volkerrecht diene in diesem Sinne der Regulierung der Beziehungen zwischen Individuen welche die ihnen ubertragenen Kompetenzen im Auftrag ihrer jeweiligen Staaten ausuben wurden Als grosste Schwache der internationalen Ordnung seiner Zeit sah er das Fehlen von angemessenen legislativen judikativen und exekutiven Institutionen die im Auftrag der internationalen Gemeinschaft handeln konnten Die Aufgaben solcher Organe sollten seiner Meinung nach im Sinne einer Rollenteilung dedoublement fonctionnel die Vertreter der nationalen Exekutivstrukturen der Staaten ubernehmen 17 Lebenswerk Bearbeiten nbsp Titelseite der 1906 erschienenen Dissertationsschrift von Georges Scelle einer soziologisch historischen Abhandlung zum spanischen SklavenhandelZu den volkerrechtlichen Themen denen sich Georges Scelle widmete zahlten beispielsweise der Minderheitenschutz das Seevolkerrecht das internationale Arbeitsrecht und das Mandat des Volkerbundes 10 Im Bereich des Seevolkerrechts betrachtete er abweichend von der staatlichen Praxis der Meeresgliederung in Zonen mit unterschiedlichen Hoheits und Nutzungsrechten die Ozeane in ihrer Gesamtheit einschliesslich der Hoheitsgewasser des Kontinentalschelfs und der hohen See als Teil des internationalen Allgemeinguts domaine public international 18 Weitere seiner Arbeiten betrafen Fragen der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit sowie der Souveranitat und der Anerkennung von Staaten 19 Diesbezuglich war er ein Vertreter der deklarativen Theorie der staatlichen Souveranitat 20 nach der die Existenz eines Staates beim Vorliegen bestimmter Merkmale unabhangig von der Anerkennung durch andere Staaten ist Daruber hinaus beschaftigte er sich aus einer soziologischen Perspektive auch mit rechts und wirtschaftshistorischen Themen So gilt seine unter dem Titel La traite negriere aux Indes de Castille in zwei Banden veroffentlichte Dissertationsschrift als Klassiker zu den rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekten des spanischen Sklavenhandels 21 Sein wichtigstes Werk war die in den 1930er Jahren in zwei Banden erschienene Abhandlung Precis de droit des gens 22 die auch Jahrzehnte nach seinem Tod noch nachgedruckt wurde Fur die in seinen Veroffentlichungen zum Ausdruck kommende Gedankenwelt waren neben seinen rechtsphilosophischen Ansichten eine individualistische und rationalistische Grundhaltung sowie ein Glauben an Fortschritt durch wissenschaftliche Erkenntnisse pragend 10 Der sprachliche und argumentative Stil der Schriften von Georges Scelle wurde als faszinierend und elegant sowie intensiv und nachdrucklich charakterisiert 10 Zu seinen akademischen Schulern 1 gehorten unter anderem Guy Ladreit de Lacharriere der von 1982 bis 1987 als Richter am Internationalen Gerichtshof fungierte und Rene Jean Dupuy der ab 1979 als Professor am College de France wirkte Mit seinen Ansichten beeinflusste Georges Scelle zu seinen Lebzeiten die Volkerrechtsdoktrin seines Heimatlandes Frankreich ahnlich stark wie es beispielsweise Hersch Lauterpacht in Grossbritannien oder Dionisio Anzilotti in Italien taten 23 Neben Lauterpacht wird er als einer der bedeutendsten Volkerrechtler seiner Zeit angesehen 24 25 Insbesondere nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es unter anderem durch das Wirken von Hersch Lauterpacht gegenuber der zuvor vorherrschenden rechtspositivistischen Sichtweise zu einer Starkung naturrechtlich soziologischer Positionen im Bereich des Volkerrechts 26 wie sie den Kern der Rechtsphilosophie von Georges Scelle darstellten Gleichwohl fuhrten verschiedene Entwicklungen wie die Intensivierung des Kalten Krieges und des Nahostkonflikts sowie die mit der Dekolonisation einhergehenden Auseinandersetzungen nach seinem Tod zum Aufstieg eines durch die Denkschule des Realismus gepragten Verstandnisses des Volkerrechts und der internationalen Beziehungen Diese Konzeption die vor allem durch den Einfluss von Hans Morgenthau und Raymond Aron weite Akzeptanz erlangte stand Scelles Positionen insbesondere bezuglich des Souveranitatsdenkens und der Rolle des Foderalismus direkt entgegen 10 Auch seine Ansicht dass die gesellschaftliche Realitat durch Solidaritat gepragt sei verlor durch die internationalen Konflikte in der Zeit nach seinem Tod an Relevanz Ebenso konnten sich seine Vorstellungen zur ausschliesslichen Rolle von Individuen als Rechtssubjekte des Volkerrechts nicht durchsetzen gegenuber der vorherrschenden Auffassung von Staaten als volkerrechtliche Primarsubjekte 27 Die von ihm als dedoublement fonctionnel bezeichnete Ubernahme von Aufgaben der internationalen Rechtsordnung durch nationale Organe nahm zwar mit der zunehmenden Institutionalisierung der internationalen Gemeinschaft ebenfalls an Bedeutung ab 28 spielt aber unter anderem eine Rolle bei der Umsetzung des supranationalen Rechts der Europaischen Union durch ihre Mitgliedstaaten 29 beispielsweise bei der Realisierung der Unionsburgerschaft uber das nationale Staatsburgerschaftsrecht 30 Auszeichnungen und Wurdigung BearbeitenGeorges Scelle war ab 1929 assoziiertes und ab 1947 ordentliches Mitglied des Institut de Droit international fur das er ausserdem 1948 als Vizeprasident fungierte Von der Amerikanischen Gesellschaft fur internationales Recht wurde er 1950 zum Ehrenmitglied ernannt 31 Fur seine Verdienste wurde ihm daruber hinaus die Ehrendoktorwurde der Universitaten in Brussel und Genf verliehen 2 3 Er war ausserdem Trager des Croix de guerre 1914 1918 3 32 Offizier der Ehrenlegion 2 3 sowie Trager des Grosskreuzes des Ordens El Sol del Peru Kommandeur des Ordens de Isabel la Catolica und des Ordens von Oranien Nassau sowie Ritter des bulgarischen Zivilverdienstordens 2 Eine Festschrift zu Ehren von Georges Scelle erschien 1949 1950 unter dem Titel La technique et les Principes du droit public 33 Nach ihm benannt sind der Place Georges Scelle an dem sich in seiner Geburtsstadt Avranches die von ihm absolvierte Schule befindet sowie der seit 1963 von der Universitat Paris vergebene Prix Georges Scelle In der ersten Ausgabe der Fachzeitschrift European Journal of International Law erschien 1990 in der Rubrik The European Tradition in International Law eine Sammlung mehrerer Artikel uber sein Leben und Wirken An der Universitat Dijon fand 2011 anlasslich des 50 Jahrestages seines Todes eine Konferenz unter dem Titel L actualite de Georges Scelle statt 34 Werke Auswahl BearbeitenLa traite negriere aux Indes de Castille Paris 1906 La morale des traites de paix Paris 1920 La Societe des Nations sa necessite son but ses origines son organisation Dijon 1922 zweite Auflage Paris 1924 Le droit ouvrier Paris 1922 1929 Precis de droit des gens Principes et systematique Zwei Bande Paris 1932 und 1934 Theorie juridique de la revision des traites Paris 1936 Manuel elementaire de droit international public Paris 1943 Droit international public Paris 1934 Manuel de droit international public Paris 1948Einzelnachweise Bearbeiten a b Die biographischen Informationen entstammen sofern nicht anders angegeben dem folgenden Artikel Antonio Tanca EJIL 1 1990 S 240 249 siehe Literatur In einigen zeitgenossischen Veroffentlichungen sind zu den verschiedenen Stationen seiner akademischen Laufbahn teilweise davon abweichende Jahresangaben zu finden Dies betrifft unter anderem folgende Werke Noemie Noire Oursel Nouvelle biographie normande Paris 1886 1912f Qui etes vous Annuaire des contemporains Notices biographiques Paris 1924 Henri Temerson Biographies des principales personnalites francaises decedees au cours de l annee 1961 Paris 1962 Dictionnaire biographique francais contemporain Zweite Auflage Paris 1954 1955 a b c d e Who s who in France 1959 1960 Dictionnaire biographique paraissant tous les deux ans France Communautes et Francais de l Etranger Vierte Auflage J Lafitte Paris 1959 a b c d e Henri Temerson Biographies des principales personnalites francaises decedees au cours de l annee 1961 Paris 1962 a b Martti Koskenniemi Cambridge 2004 Fussnote 279 auf S 327 siehe Literatur a b c d e Oliver Diggelmann Oxford 2012 S 1162 1163 siehe Literatur a b L affaire Scelle In Martti Koskenniemi Cambridge 2004 S 316 317 siehe Literatur Mark Edelman Boren Student Resistance A History of the Unruly Subject Routledge New York 2001 ISBN 0 415 92623 8 S 91 Sorbonne Professor Resigns Position In St Petersburg Times Ausgabe vom 12 April 1925 S 16 Die Informationen zu seinen rechtsphilosophischen und politischen Positionen entstammen sofern nicht anders angegeben dem folgenden Buch Martti Koskenniemi Cambridge 2004 S 327 338 siehe Literatur a b c d e f Hubert Thierry The Thought of Georges Scelle In European Journal of International Law 1 1990 Oxford University Press amp European Society of International Law S 193 209 ISSN 0938 5428 Oliver Diggelmann Oxford 2012 S 1164 1165 siehe Literatur Georges Scelle 1878 1961 In Janne Elisabeth Nijman The Concept Of International Legal Personality An Inquiry Into The History And Theory Of International Law Cambridge University Press Cambridge 2004 ISBN 9 06 704183 1 S 192 242 Peter Becker Reiner Braun Dieter Deiseroth Frieden durch Recht Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2010 ISBN 3 8305 1721 1 S 153 Jean D Aspremont Formalism and the Sources of International Law A Theory of the Ascertainment of Legal Rules Reihe Oxford Monographs in International Law Oxford University Press Oxford und New York 2011 ISBN 0 19 969631 4 S 99 Einfluss der Lehren von Georges Scelle In Rudolf Meyer Bona fides und lex mercatoria in der europaischen Rechtstradition Reihe Quellen und Forschungen zum Recht und seiner Geschichte Band 5 Wallstein Verlag Gottingen 1994 ISBN 3 89244 072 7 S 121 123 Oliver Diggelmann Oxford 2012 S 1163 1164 siehe Literatur a b Antonio Cassese Remarks on 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2348 Andreas Muller Zum Primat der juristischen Person im internationalen Recht Zugleich ein Beitrag zur Rehabilitierung der naturlichen Person als Volkerrechtssubjekt In Christian Kanzian Hrsg Josef Quitterer Hrsg Edmund Runggaldier Hrsg Personen Ein Interdisziplinarer Dialog Reihe Beitrage der Osterreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft Band X Osterreichische Ludwig Wittgenstein Gesellschaft Kirchberg am Wechsel 2002 S 176 178 ISSN 1022 3398 Helmut Philipp Aust Complicity and the Law of State Responsibility Reihe Cambridge Studies in International and Comparative Law Cambridge University Press Cambridge und New York 2011 ISBN 1 107 01072 1 S 60 Die Doppelfunktion der mitgliedstaatlichen Rechtsanwendungsorgane In Stefan Kadelbach Allgemeines Verwaltungsrecht unter europaischem Einfluss Reihe Jus publicum Band 36 Mohr Siebeck Tubingen 2001 ISBN 3 16 147024 9 S 15 17 Die Ankopplung der Bundes an die Gliedstaatsangehorigkeit als angehorigkeitsrechtliches dedoublement fonctionnel In Christoph Schonberger Unionsburger Europas foderales Burgerrecht in vergleichender Sicht Reihe Jus publicum Band 145 Mohr Siebeck Tubingen 2005 ISBN 3 16 148837 7 S 188 191 Proceedings of the American Society of International Law 56 1962 American Society of International Law S 65 Qui etes vous Annuaire des contemporains Notices biographiques Ruffy Paris 1924 Charles Rousseau La Technique et les Principes du droit public Etudes en l honneur de Georges Scelle Zwei Bande Librairie generale de droit et de jurisprudence Paris 1949 1950 Siehe Tagungsband Charalambos Apostolidis Hrsg Helene Tourard Hrsg Actualite de Georges Scelle Editions universitaires de Dijon Dijon 2013 ISBN 978 2 36441 065 7Literatur BearbeitenAntonio Tanca Georges Scelle 1878 1961 Biographical Note With Bibliography In European Journal of International Law 1 1990 Oxford University Press amp European Society of International Law S 240 249 ISSN 0938 5428 Georges Berlia In memoriam Georges Scelle 1878 1961 In Annuaire Francais de Droit International 6 1960 Centre national de la recherche scientifique S 3 5 ISSN 0066 3085 The Solidarity Of Fact Georges Scelle In Martti Koskenniemi The Gentle Civilizer of Nations The Rise and Fall of International Law 1870 1960 Cambridge University Press Cambridge 2004 ISBN 0 521 54809 8 S 327 338 Manfred Lachs The Teacher in International Law Teachings and Teaching Martinus Nijhoff Publishers Den Haag 1982 ISBN 90 247 2566 6 S 97 99 Oliver Diggelmann Georges Scelle 1878 1961 In Bardo Fassbender Hrsg Anne Peters Hrsg The Oxford Handbook of the History of International Law Oxford University Press Oxford 2012 ISBN 978 0 19 959975 2 S 1162 1166Weiterfuhrende Veroffentlichungen BearbeitenCharles Rousseau Georges Scelle 1878 1961 In Revue Generale de Droit International Public Editions A Pedone Paris 1961 S 5 19 Hans Kelsen Kurt Ringhofer Robert Walter Auseinandersetzungen zur reinen Rechtslehre Kritische Bemerkungen zu Georges Scelle und Michel Virally Springer Verlag Wien und New York 1987 ISBN 0 387 81950 9 Oliver Diggelmann Anfange der Volkerrechtssoziologie Die Volkerrechtskonzeptionen von Max Huber und Georges Scelle im Vergleich Schulthess Juristische Medien Zurich 2000 ISBN 3 7255 4020 9 Anja Wust Das volkerrechtliche Werk von Georges Scelle im Frankreich der Zwischenkriegszeit Reihe Studien zur Geschichte des Volkerrechts Band 13 Nomos Baden Baden 2007 ISBN 3 8329 2688 7 Eric De Payen Georges Scelle 1878 1964 Un penseur francais de la liberte individuelle internationale Editions universitaires europeennes Saarbrucken 2011 ISBN 6 13 156881 2 Charalambos Apostolidis Hrsg Helene Tourard Hrsg Actualite de Georges Scelle Editions universitaires de Dijon Dijon 2013 ISBN 978 2 36441 065 7Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georges Scelle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Societe francaise pour le droit international Georges Scelle 1878 1961 franzosisch mit Bild Normdaten Person GND 118794825 lobid OGND AKS LCCN n85061156 VIAF 64072364 Wikipedia Personensuche nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Dezember 2011 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME Scelle GeorgesALTERNATIVNAMEN Scelle Georges Auguste Jean JosephKURZBESCHREIBUNG franzosischer Rechtswissenschaftler Mitglied der Volkerrechtskommission der Vereinten NationenGEBURTSDATUM 19 Marz 1878GEBURTSORT AvranchesSTERBEDATUM 8 Januar 1961STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georges Scelle amp oldid 230769385