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Dieser Artikel beschreibt die franzosische Gemeinde Siehe auch D Avranches Avranches aˈvʀɑ ʃ ist eine franzosische Stadt mit 10 277 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Manche in der Region Normandie Avranches ist Verwaltungssitz des Arrondissements Avranches Mit Wirkung vom 1 Januar 2019 wurde das benachbarte Saint Martin des Champs eingemeindet Seither ist Avranches eine Commune nouvelle AvranchesAvranches Frankreich Staat FrankreichRegion NormandieDepartement Nr Manche 50 Arrondissement Avranches Unterprafektur Kanton Avranches Isigny le BuatGemeindeverband Mont Saint Michel NormandieKoordinaten 48 41 N 1 21 W 48 684444444444 1 3569444444444 Koordinaten 48 41 N 1 21 WHohe 7 108 mFlache 10 99 km Einwohner 10 277 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 935 Einw km Postleitzahl 50300INSEE Code 50025Website https www avranches fr Avranches mit der Kirche Saint Saturnin Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Gliederung 3 Geschichte 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Stadtisches Museum 4 3 Scriptorial 4 4 Parks 5 Schienenverkehr 6 Religion 7 Sport 8 Stadtepartnerschaften 9 Personlichkeiten 9 1 Sohne und Tochter der Stadt 9 2 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeografie BearbeitenAvranches liegt im Avranchin sudlich der Cotentin Halbinsel an der Europastrasse E401 die Caen mit der Bretagne verbindet Von Avranches ist es moglich den Mont Saint Michel zu sehen auf dem St Aubert Bischof von Avranches im achten Jahrhundert die erste Kapelle errichten liess Bei Avranches mundet der Fluss See in die Mont Saint Michel Bucht und somit in den Armelkanal Gliederung BearbeitenOrtsteil ehemaligerINSEE Code Flache km Einwohnerzahl 2016 1 Avranches Verwaltungssitz 50025 4 50 7 719Saint Martin des Champs 50516 6 49 2 349Geschichte Bearbeiten nbsp Blick vom Jardin des Plantes in Avranches uber die See zum Mont Saint MichelIm Altertum lebte im Gebiet von Avranches die gallische Volkerschaft civitas der Abrincatui 2 auf die der Name der Stadt zuruckgeht Im 5 Jahrhundert war Avranches die dritte Stadt der Lugdunensis II und hatte eine Garnison dalmatischer Auxiliartruppen Es war vielleicht schon seit Ende des 4 Jahrhunderts Bischofssitz sicher bezeugt ist dies aber erst fur das Jahr 511 Ab Beginn des 6 Jahrhunderts gehorte es zum Frankischen Reich Von Karl dem Grossen angeblich zur Festung gegen die Einfalle der Normannen ausgebaut konnten diese Avranches dennoch erstmals 866 ersturmen Kurz darauf wurden sie von Salomon Herrscher der Bretagne vertrieben nahmen die Stadt aber 890 erneut ein Herzog Wilhelm I Langschwert von der Normandie gliederte Avranches 936 seinem Reich ein Bald darauf wurde es Sitz eigener Grafen bzw Vizegrafen von denen Hugues nach der normannischen Eroberung Englands 1066 die englische Grafschaft Chester erhielt Unter diesem erhielt Avranches durch den beruhmten Scholastiker Lanfrank 1040 eine wichtige Schule und hatte unter seinen Bischofen mehrere Forderer gelehrter Studien aufzuweisen 1141 fiel Avranches an Gottfried Plantagenet Graf von Anjou Seinem Nachfolger dem englischen Konig Heinrich II huldigte hier 1157 Herzog Conan IV von der Bretagne Am 21 Mai 1172 tat der mittlerweile exkommunizierte Heinrich II hier Busse fur den Mord an Thomas Becket und schloss hier den Kompromiss von Avranches mit der Kirche wobei er Papst Alexander III vor dessen Legaten die Treue schwor Wahrend der Eroberung der Normandie durch Philipp II August bemachtigte sich Guido von Thouars Herzog der Bretagne 1203 im Auftrag des franzosischen Konigs der Stadt und liess ihre Mauern schleifen Konig Ludwig IX der Heilige erwarb die Vizegrafschaft Avranches im Jahr 1235 fur 160 Livre tournois gepragt in Tours Er machte Avranches zur koniglichen Stadt Da er sich gern in Avranches aufhielt liess er ihre Stadtmauern wiedererrichten Philipp V vereinte Avranches 1317 mit der Grafschaft Mortain Es fiel daher bald danach an Konigin Johanna II von Navarra und ihren Gatten Philipp von Evreux Ihr Sohn Karl II der Bose erbte Avranches das nach Ausbruch des Hundertjahrigen Krieges mehrmals von den Englandern dann wieder von den Franzosen erobert wurde Karl III von Navarra Sohn Karls des Bosen trat 1404 die Stadt und seine ubrigen Besitzungen in der Normandie fur das Herzogtum Nemours an den franzosischen Konig Karl VI ab Thomas of Lancaster 1 Duke of Clarence Bruder des englischen Konigs Heinrich V nahm Avranches 1418 ein doch wurde es im nachsten Jahr von den Franzosen zuruckerobert 1421 besetzten es die Englander neuerlich und behielten es bis 1450 in ihrem Besitz als es endgultig an Frankreich fiel 1464 schloss sich Avranches den in der Ligue du Bien public vereinten franzosischen Baronen an die gegen Konig Ludwig XI revoltierten und befand sich nun in der Hand Jean II de Bourbons 1466 konnte sich Ludwig XI der Stadt bemachtigen die aber bereits im Folgejahr erneut diesmal durch Charles de Valois duc de Berry erobert wurde und erst 1468 nach dem Vertrag von Ancenis an die Krone zuruckfiel In den Hugenottenkriegen stand Avranches auf der Seite der Katholiken und widersetzte sich 1568 Montgomery energisch der sich seiner nur durch Verrat bemachtigen konnte woraufhin er die Stadt plundern liess Matignon konnte die Hugenotten vertreiben doch kehrten diese bereits im nachsten Jahr zuruck und richteten wieder grosse Verwustungen an Einige Jahre spater schloss sich Avranches der Heiligen Liga an und unterwarf sich erst 1591 Heinrich IV nach langerem Widerstand 1639 brach hier der Aufstand der normannischen Bauern der Barfusser franzosisch Nu pieds aus die sich gegen die Salzsteuer auflehnten Die Revolte wurde von Jean de Gassion niedergeschlagen und in der Folge sah sich Avranches der Plunderung freigegeben Wahrend der Franzosischen Revolution wurde Avranches 1790 Distriktshauptstadt und fiel 1793 zweimal in die Hande der aufstandischen Royalisten der Bretagne Ferner wurde 1790 das Bistum Avranches sakularisiert spater kam sein Gebiet zum Bistum Coutances Dieses anderte am 12 Juli 1854 seinen Namen auf Coutances Avranches Am 6 Juni 1944 D Day zu Beginn der Landungsoperation der Alliierten in der Normandie Operation Neptune wurde Avranches wie einige andere Stadte der Region heftig bombardiert Es gab viele Opfer und ein grosser Teil der Stadt wurde zerstort Erst gut sieben Wochen spater am 31 Juli 1944 gelang General George S Patton der Avranches Durchbruch Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Fassade der Kirche Notre Dame des ChampsBauwerke Bearbeiten Notre Dame des Champs Anfangs stand an der Stelle eine kleine Kirche die der Jungfrau Maria gewidmet war Im 19 Jahrhundert wurde sie wegen des demographischen Wandels und des immer starker praktizierten Glaubens nach der Revolution zu klein An gleicher Stelle wurde die heutige errichtet Der Grundstein wurde im Jahr 1863 gelegt Im Jahr 1892 wurde sie vom Bischof von Coutances Abel Anastase Germain geweiht Im Zweiten Weltkrieg in der Nacht vom 7 auf den 8 Juni 1944 geriet sie durch Bombardierung in Brand und das Gewolbe sturzte ein Nach dem Wiederaufbau wurden dann ab 1962 wieder Gottesdienste gefeiert Die Kirche ist keine Kathedrale auch wenn dies der Baustil vermuten lasst Avranches war bis 1790 Bischofssitz Bis zur Revolution gab es die Kathedrale Saint Andre Wahrend der Revolution wurde sie zerstort und nicht wieder aufgebaut Sie befand sich neben der heutigen Sous Prefecture siehe Bischofe vom Avranches Basilika Saint Gervais et Saint Protais Bau aus dem 19 Jahrhundert mit klassizistischem Kirchenschiff und Turmportal im Stil der Neorenaissance Stadtisches Museum Bearbeiten Das Musee d Art et d Histoire d Avranches zeigt Sammlungen zur Geschichte und Volkskunde der Stadt Avranches und ihrer Umgebung sowie eine Auswahl von Gemalden regionaler Kunstler Scriptorial Bearbeiten In der umgebauten Burg Verteidigungsanlage an der Place d Estouteville wurde ein modernes Museum errichtet Dort werden Manuskripte und Fruhdrucke aufbewahrt und zum Teil ausgestellt die aus der Abtei Mont Saint Michel gemass einem Dekret der Revolutionsverwaltung 1791 der Stadt Avranches ubergeben wurden und mit weiteren Manuskripten die bereits vorhanden waren und aus anderen umliegenden Kirchen wahrend dieser Zeit hierher verbracht wurden zu einer der bedeutendsten Manuskriptbibliotheken Frankreichs vereint wurden In dem neu errichteten Museum werden die Herstellung der Schreibmaterialien und das Schreiben der Manuskripte sowie Wissenswertes zur Einbandkunst gezeigt als Hohepunkt dann wechselnd geschatzte 20 bis 30 fruh mittelalterliche Originalmanuskripte im klimatisierten Raum In Zusammenarbeit mit der Universitat Caen werden die Bucher wissenschaftlich ausgewertet und in einer virtuellen Bibliothek im Internet prasentiert 3 Zusammen mit der sich im Rathaus der Stadt befindlichen alten Stadtbibliothek die ca 13 500 alte Bucher und Drucke des 16 19 Jahrhunderts beinhaltet gehort Avranches mit zu den bedeutendsten buchhistorischen Stadten Europas Parks Bearbeiten nbsp Jardin des PlantesGegenuber der Kirche Notre Dame des Champs befindet sich die Gartenanlage Jardin des Plantes von deren Westseite man die Bucht des Mont Saint Michel uberblicken kann Schienenverkehr BearbeitenAm Bahnhof Avranches fruher Bahnhof Avranches Etat an der Bahnstrecke Lison Lamballe halten normalspurige Zuge nach Lison und Lamballe Die meterspurige elektrische Strassenbahn wurde von 1907 bis 1914 betrieben Sie war mit der Strassenbahn Granville Avranches Sourdeval und der Strassenbahn Avranches Saint James verbunden die die gleiche Spurweite hatten und mit Dampflokomotiven betrieben wurden 4 5 Religion BearbeitenSiehe auch Karmelitinnenkloster AvranchesSport BearbeitenDie Fussballer der US Avranches waren Anfang der 1990er Jahre und wieder seit 2014 in Frankreichs dritter Liga vertreten Stadtepartnerschaften BearbeitenAvranches unterhalt Stadtepartnerschaften mit Saint Gaudens Frankreich Saint Helier auf Jersey Crediton in Grossbritannien und seit 1963 mit Korbach in Hessen Deutschland Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Rene Le Pays 1636 1690 Schriftsteller Rene Waldeck Rousseau 1809 1882 Anwalt und Burgermeister von Nantes Paul Challemel Lacour 1827 1896 Politiker und Autor Georges Scelle 1878 1961 Rechtswissenschaftler Herve Poulain 1940 Unternehmer und Autorennfahrer Jean Luc Ponty 1942 Fusionjazz Violinist und Komponist Jean Luc Chereau 1948 Unternehmer und Autorennfahrer Samuel Le Bihan 1965 Schauspieler Ghislaine Baron 1966 2019 Fussballspielerin und trainerin Fredy Fautrel 1971 FussballschiedsrichterPersonlichkeiten die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Aubert von Avranches 725 war hier Bischof und grundete die Abtei Mont Saint Michel Pierre Daniel Huet 1630 1721 franzosischer Geistlicher und Gelehrter Bischof von Soissons von 1685 bis 1689 und spater auch von AvranchesEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen ruckwirkend zum 1 Januar 2016 Vgl dazu Max Ihm Abrincatui In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 111 Scriptorial d Avranches scriptorial fr abgerufen am 12 Juli 2015 Jean Rande und Francois Librini Tramway d Avranches In Archeologie ferroviaire v2 Atlas des lignes de chemins de fer disparues Tramway d Avranches Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Avranches Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinden im Arrondissement Avranches Anctoville sur Boscq Aucey la Plaine Avranches Bacilly Barenton Beauchamps Beauficel Beauvoir Boisyvon Brecey Brehal Breville sur Mer Bricqueville sur Mer Brouains Buais Les Monts Carolles Ceaux Cerences Champeaux Chanteloup Chaulieu Chavoy Coudeville sur Mer Coulouvray Boisbenatre Courtils Crollon Cuves Donville les Bains Dragey Ronthon Ducey Les Cheris Equilly Folligny Gathemo Genets Ger Grandparigny Granville Hamelin Hocquigny Hudimesnil Huisnes sur Mer Isigny le Buat Juilley Jullouville Juvigny les Vallees La Chaise Baudouin La Chapelle Cecelin La Chapelle Uree La Godefroy La Haye Pesnel La Mouche Lapenty Le Loreur La Lucerne d Outremer Le Luot Le Fresne Poret Le Grand Celland Le Grippon Le Mesnil Adelee Le Mesnil Aubert Le Mesnil Gilbert Le Mesnillard Le Mesnil Ozenne La Meurdraquiere Le Mont Saint Michel Le Neufbourg Le Parc Le Petit Celland Les Cresnays Les Loges Marchis Les Loges sur Brecey Le Tanu Le Teilleul Le Val Saint Pere Lingeard Lolif Longueville Marcey les Greves Marcilly Montjoie Saint Martin Mortain Bocage Moulines Muneville sur Mer Notre Dame de Livoye Perriers en Beauficel Poilley Pontaubault Pontorson Ponts Precey Reffuveille Romagny Fontenay Sacey Saint Aubin des Preaux Saint Aubin de Terregatte Saint Barthelemy Saint Brice Saint Brice de Landelles Saint Clement Rancoudray Saint Cyr du Bailleul Saint Georges de Livoye Saint Georges de Rouelley Saint Hilaire du Harcouet Saint James Saint Jean de la Haize Saint Jean des Champs Saint Jean du Corail des Bois Saint Jean le Thomas Saint Laurent de Cuves Saint Laurent de Terregatte Saint Loup Saint Martin le Bouillant Saint Maur des Bois Saint Michel de Montjoie Saint Nicolas des Bois Saint Ovin Saint Pair sur Mer Saint Pierre Langers Saint Planchers Saint Pois Saint Quentin sur le Homme Saint Sauveur la Pommeraye Saint Senier de Beuvron Saint Senier sous Avranches Sartilly Baie Bocage Savigny le Vieux Servon Sourdeval Subligny Tanis Tirepied sur See Vains Vernix Yquelon Normdaten Geografikum GND 4079897 5 lobid OGND AKS VIAF 132643376 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Avranches amp oldid 235987034