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Die Operation Cobra war eine Offensive der alliierten Streitkrafte im Zweiten Weltkrieg an der Westfront im deutsch besetzten Frankreich Sie dauerte vom 25 Juli bis zum 4 August 1944 und bedeutete den Ausbruch aus dem Normandie Bruckenkopf der nach der Landung der Alliierten an der Kuste der Normandie Operation Neptune entstanden war Die Operationen Cobra und Neptune waren Bestandteile der Operation Overlord Operation CobraTeil von Westfront Zweiter WeltkriegOperation Cobra vom 25 bis zum 29 Juli 1944Datum 25 Juli bis 4 August 1944Ort Normandie FrankreichAusgang US amerikanischer SiegKonfliktparteienVereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten Deutsches Reich NS Deutsches ReichBefehlshaberOmar N BradleyGeorge S Patton Gunther von KlugePaul HausserTruppenstarke1 US Armee V Corps VII Corps VIII Corps XIX Corps 7 ArmeeVerlustenicht genau bekannt nicht genau bekanntBedeutende Militaroperationen im Rahmen der Operation Overlord Luftkrieg Seekrieg Neptune Caen Carentan Cherbourg Saint Lo Cobra Bretagne Luttich Falaise Paris Die Operation Cobra kennzeichnet den Ubergang vom materialaufwendigen Stellungskrieg bei dem die Hauptlast auf Infanterie und Artillerie lag hin zum Bewegungskrieg mit Panzerverbanden in Nordfrankreich Der erfolgreiche Ausgang ermoglichte den alliierten Streitkraften raumgreifende Operationen die letztlich zur Bildung des Kessels von Falaise fuhrten Auf die deutsche Niederlage in dieser Kesselschlacht folgte der Ruckzug der noch handlungsfahigen Verbande von Wehrmacht und Waffen SS uber die Seine die damit verbundene Aufgabe eines Grossteils von Frankreich bzw die weitergehende Befreiung vom Nationalsozialismus Mancherorts wird das Ereignis auch als Durchbruch bei Avranches bezeichnet wobei der Durchbruch tatsachlich bei Saint Lo stattfand Nach der Eroberung von Avranches wurde der Wehrmachtfuhrung lediglich der Umfang der Operation bewusst Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Hintergrund 1 2 Planung 2 Die Folgen der britischen Operation Goodwood 3 Die Zeit vor dem Angriff 4 Die Kampfhandlungen 4 1 Der vorbereitende Luftangriff vom 24 Juli 4 2 Der eigentliche Angriff beginnt 25 Juli 4 3 Durch und Ausbruch vom 27 Juli bis 4 August 5 Auswirkungen der Operation Cobra 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte BearbeitenHintergrund Bearbeiten Der Plan zur Operation Overlord sah nach einer erfolgreichen Landung einen stetigen Ausbau des Bruckenkopfes durch schnell nachgefuhrte zusatzliche alliierte Einheiten vor Stadte Hafen und Landefelder dienten dabei als Eckpunkte fur Operationen Die Alliierten versuchten schnell in eine mobile Kriegsfuhrung uberzugehen um ihre taktische Uberlegenheit in der Luft zu Lande mit Panzern und motorisierter Infanterie sowie mit Hilfe ihrer Logistik zum Tragen zu bringen Damit sollte ein Stellungskrieg wie im Ersten Weltkrieg vermieden werden Ein entscheidender Faktor fur den Erfolg der Alliierten war der Aufbau der Truppen im Bruckenkopf der schneller vonstattengehen musste als die Deutschen ihre eigenen Truppen mobilisieren konnten Der deutsche Truppenaufbau musste nachhaltig gestort werden Damit begann ein Wettlauf in der Normandie der einer der bedeutendsten fur den Verlauf des alliierten Feldzuges wurde Zur Bekampfung der deutschen Nachschubwege bombardierte die alliierte Luftwaffe das Eisenbahn und Strassennetzwerk in Nordfrankreich Die eigens fur die Invasion geschaffene Second Tactical Air Force 2nd TAF unterstutzte mit Tieffliegerangriffen effektiv die mittleren und schweren Bomber der USAAF und RAF siehe Luftkrieg wahrend der Operation Overlord Auch der Aufbau der alliierten Streitmacht auf dem europaischen Kontinent verlief planmassig und vor allem schneller als auf der Gegenseite Im Juli wurde der Fortschritt allerdings dadurch behindert dass der Bruckenkopf noch nicht deutlich erweitert worden war oder mit Montgomerys Worten Es waren noch keine weiteren Claims im Inland abgesteckt worden Der bisherige Bruckenkopf war formlich ubervolkert die Anzahl der sich in alliierter Hand befindlichen Flugfelder war weit geringer als geplant Caen ein Primarziel am Landungstag war noch nicht erobert worden und es befand sich auch kein grosserer Hafen in alliierter Hand Die Schlacht um die Normandie war in meist kleine Schlachten zerfallen weshalb die alliierten Verbande nur sehr langsam gegen die deutsche Verteidigung vorstiessen Beispielsweise verzeichnete das VIII Corps zwischen dem 2 und 14 Juli Verluste von mehr als 10 000 Mann Tote Verwundete und Vermisste bei einem Raumgewinn von nur elf Kilometern In der Schlacht um Saint Lo dessen Eroberung Vorbedingung fur die geplante Ausbruchsoffensive war verlor das XIX Corps im Juli 11 000 Mann Am 25 Juli dem Beginn der Operation Cobra hatten die Alliierten erst die D 5 Linie erreicht das heisst sie hielten Positionen die sie planmassig schon am 11 Juni hatten erreicht haben sollen Dies war eine Folge der Entscheidung des Oberbefehlshabers der deutschen Wehrmacht an der Westfront OB West Gerd von Rundstedt Uneinig mit Erwin Rommel der die Heeresgruppe B an der Invasionsfront befehligte bevorzugte er die Stationierung von Panzerverbanden im Hinterland der moglichen Invasionsstrande Das fuhrte dazu dass die Alliierten nach erfolgreicher Bruckenkopfbildung erst verzogert auf starken Widerstand trafen vor allem im Gebiet um Caen Die alliierten Verluste waren hoch und Luftunterstutzung wurde dadurch erschwert dass Alliierte sowie Deutsche sehr nahe beieinander lagen Die alliierten Kommandeure konnten ihre erreichten Fortschritte nicht unmittelbar in das Kampfgeschehen einfliessen lassen und ein Stellungskrieg schien sich anzubahnen Damit wurde ein Mangel der alliierten Planung fur die Tage nach der Invasion aufgedeckt Man war so mit den Problemen die die Invasion selbst mit sich brachte beschaftigt dass ein adaquates Konzept zum Ausbau des Bruckenkopfes fehlte Besonders die taktischen Probleme an der Front der 1 US Armee im Westen waren so nicht erwartet worden Auf der deutschen Seite war das Heranfuhren von Nachschub eine Aufgabe die nicht zufriedenstellend gelost werden konnte Das Oberkommando forderte eine Herauslosung der in vorderster Front gebundenen Panzerverbande durch nachruckende Infanterie Dies hatte einerseits den Stellungskrieg unvermeidbar gemacht und andererseits die mobilen Verbande fur Gegenangriffe loseisen sollen nbsp Luftbild der Bocage Landschaft in der Normandie Cotentin 1945Auf der taktischen Ebene agierten die deutschen Einheiten effizient sie wichen nur langsam zuruck und fugten dabei den angreifenden Alliierten schwere Verluste zu Das unubersichtliche Gelande im Westen kam der Wehrmacht dabei entgegen Es bestand aus weitraumigem flachem Land durchzogen von kleinen Strassen mit vielen Hecken dem Bocage als Deckungsmoglichkeit Im offeneren Ostgebiet wurde die Frontlinie von motorisierten Einheiten wie der 9 10 und 12 SS Panzer Division sowie deren schweren Panzerbataillonen und anderen Panzer und Panzergrenadiereinheiten wie der Panzer Lehr Division der 2 SS Panzer Division und Teilen der 2 Panzer Division verteidigt Der grosste Bereich der Verteidigungslinie wurde aber nach Moglichkeit von nicht mobilen Infanterieeinheiten gehalten Dies fuhrte dazu dass die Infanterie in aufreibenden Frontkampfen hohe Verluste erlitt und die Panzereinheiten in den Ruckzugsschlachten abgenutzt wurden Luftunterstutzung gab es fur die deutschen Bodentruppen nicht mehr Damit konnte deren gewohntes schnelles Vorrucken nicht stattfinden Dazu kam der Erfolg der alliierten Operation Fortitude der umfangreiche deutsche Krafte der 15 Armee in den Niederlanden und im Raum Calais band Planung Bearbeiten nbsp General Omar N BradleyUm den sich abzeichnenden Stellungskrieg in der Normandie zu verhindern begann der Oberbefehlshaber der 1 US Armee Omar Bradley einen Ausbruchsplan auszuarbeiten Einige Wochen lang arbeitete er offenbar allein ein Konzept aus das er am 10 Juli 1944 seinem unmittelbaren Vorgesetzten dem britischen Feldmarschall Bernard Montgomery und seinem britischen Gegenuber General Miles Dempsey prasentierte Beide erklarten sich einverstanden die vorgesehenen Unterstutzungsattacken in Richtung Caen fur den amerikanischen Durchbruch auszufuhren Im weiteren Verlauf begannen Montgomery und Dempsey einen eigenen britischen Ausbruchsplan zu verfolgen die Operation Goodwood Der Oberkommandierende Dwight D Eisenhower sicherte den Angriffen alliierte Luftunterstutzung zu die aus schweren und leichten Bombardements und taktischen Luftangriffen bestehen sollten Allerdings waren die Kommandeure der strategischen Luftstreitkrafte sehr skeptisch ihre Verbande in eine taktische Schlacht zu schicken da sie glaubten dass sie fur diese Rolle ungeeignet und besser in ihrer strategischen Aufgabe aufgehoben waren Trotzdem waren ihre Flugzeuge an vielen Flachenbombardements in der Normandie wie der Operation Charnwood am 7 Juli der Operation Goodwood am 18 Juli und der Operation Cobra am 24 und 25 Juli beteiligt nbsp Die deutschen Stellungen bei Saint Lo in der Nacht vor dem Beginn der Operation CobraBradley unterrichtete am 12 Juli die ihm unterstellten Offiziere Der Plan der Operation Cobra bestand aus drei Phasen Zuerst sollte das VII Corps eine Lucke in die deutsche Front schlagen Sodann sollten von den Ausbruchsdivisionen starke Flanken beiderseits der Lucke aufgebaut werden damit ein aus drei Divisionen bestehender Stosskopf dort vorrucken konnte Das VIII und XIX Corps waren fur lokale Angriffe auf die Deutschen vorgesehen damit diese keinen Nachschub zur Frontlinie fuhren konnten Bei einem erfolgreichen Abschluss der ersten beiden Phasen ware der deutsche Widerstand nicht mehr aufrechtzuerhalten gewesen und die komplette Cotentin Halbinsel hatte eingenommen werden konnen General J Lawton Collins Kommandeur des VII Corps schlug kleinere Anderungen des Plans vor um den Durchbruch mehr nach Suden zu verlegen Bei einem Erfolg brachten seine Anderungen die Moglichkeit zu einem schnelleren Vorrucken in die Bretagne um die dortigen Atlantikhafen einzunehmen Der Originalplan ging nicht von einem vollstandigen Zusammenbruch der deutschen Front in der Normandie aus sondern bestand nur aus einer Erweiterung des Bruckenkopfes zur Einleitung in den Bewegungskrieg hinter dem deckungsbietenden Kustenland und der Einnahme von wichtigen Hafen Der Vorstoss sollte durch ein kurzes aber heftiges Bombardement mit mittleren und schweren Bombern auf das vorgesehene Gebiet eroffnet werden Die Erwartung ging dahin dass die angerichteten Schaden und der Schockfaktor die deutsche Defensive aufweichen wurde Sofort danach sollte die Infanterie auf die deutschen Linien stossen Wenn der deutsche Widerstand auf dem Hohepunkt des Zusammenbruchs war sollten die drei Divisionen durchbrechen Die Luftunterstutzung war wegen ihrer Wetterabhangigkeit der kritischste Punkt der Operation Deshalb bekam Trafford Leigh Mallory der Kommandeur der Luftflotte die Befugnis den Beginn der Operation zu bestimmen Schlusseleinheiten der Erstschlage waren das VII Corps mit der 4 9 und 30 US Infanteriedivision Die drei vorgesehenen Divisionen fur den Ausbruch waren die 1 US Infanteriedivision sowie die 2 und 3 US Panzerdivision Die 1 US Infanteriedivision wurde dazu zeitweilig vom Quartiermeister der 1 US Armee mit Fahrzeugen ausgestattet Das VIII Corps unter General Troy H Middleton hatte die 8 79 83 und 90 US Infanteriedivision fur den Angriff vorgesehen und hielt die 4 US Panzerdivision in Reserve Mehr als 1 300 mittlere M4 Panzer 690 leichte M5A1 Panzer und 280 M10 Panzerjager standen diesen Einheiten zusammen mit hunderten Artilleriegeschutzen zur Verfugung Annahernd 140 000 Schuss an Artilleriemunition aller Kaliber kamen hinzu Der Frontabschnitt fur den Vorstoss des VII Corps war etwa 6 4 Kilometer breit Die Folgen der britischen Operation Goodwood Bearbeiten nbsp Walisische Soldaten wahrend der Operation Goodwood nahe Cagny 19 Juli 1944Die Operation Goodwood der britische Ausbruchsversuch wurde am 18 Juli gestartet Bei einem Treffen mit Feldmarschall Bernard Montgomery am 10 Juli 1944 schlug der Kommandeur der britischen 2 Armee General Miles Dempsey den Plan zur Operation Goodwood vor Am selben Tag genehmigte Montgomery auch die Operation Cobra Der kanadische Teil der Operation Goodwood wurde mit dem Codenamen Operation Atlantic bezeichnet Die Taktik schwere Bomber als Vorbereitung fur den Artilleriebeschuss einzusetzen wurde wie einige Monate zuvor bei der Schlacht um Monte Cassino ausgefuhrt Im Gegensatz zu Cobra beruhte Goodwood auf einem massiven Panzereinsatz um den taktischen Ausbruch zu erreichen und weichte die deutsche Front nicht mit Artilleriebeschuss auf Der Fehlschlag der Operation bei der mehr als 400 Sherman Panzer am 18 Juli zerstort wurden war enttauschend aber ironischerweise stellte er klar dass die Hauptstreitmacht der deutschen Panzer im Bereich der britischen 2 Armee verblieb weit weg von der Position der 1 Armee Die Amerikaner vermuteten daher richtigerweise dass mit einem deutschen Gegenschlag gegen Cobra in den ersten Tagen kaum zu rechnen war Falls doch wurde er aber nur aus kleineren Einsatzen in Bataillonsstarke bestehen Die Zeit vor dem Angriff Bearbeiten nbsp Amerikanisches M114 Feldgeschutz bei PeriersIn den Tagen die noch bis zum Angriff verblieben sicherten das VII und VIII Corps die Gebiete in denen sich die Truppen fur den Vorstoss aufstellen sollten Dabei erlitt die Infanterie schwere Verluste Die Positionen sollten taktisch ausgesucht und gut aus der Luft ausgemacht werden konnen Die Linie entlang der Strasse von Saint Lo nach Periers war ideal Die Kommandeure der Fliegereinheiten benotigten einen Abstand von mindestens drei Kilometern zwischen den Stellungen eigener und gegnerischer Verbande Weil die Verlustzahlen bei den vorausgegangenen Operationen so hoch waren und jeder Landgewinn daher schwer bezahlt worden war wollte Bradley das Gebiet nicht aufgeben und nur etwa 700 Meter zuruckweichen Schlussendlich wurden die Frontlinien der Infanterie doch um 1 bis 1 3 Kilometer nach hinten verlegt um grosstmogliche Sicherheit wahrend der Bombardements zu gewahrleisten Die Haupteinheiten zogen sich nur rund eine Stunde vor den Luftschlagen zuruck und liessen noch bis 20 Minuten vor der Bombardierung Beobachtungsposten zuruck Die Kampfhandlungen BearbeitenDer vorbereitende Luftangriff vom 24 Juli Bearbeiten Der Angriffstag war ursprunglich auf den 18 Juli festgesetzt worden doch das schlechte Wetter fuhrte immer wieder zu einer Verschiebung des Termins Letztlich galt der 24 Juli als Starttermin Doch wiederum veranlasste das schlechte Wetter Leigh Mallory noch einmal zu einer 24 stundigen Verschiebung Etliche schwere Bomber der 8th Air Force empfingen den durchgegebenen Ruckruf nicht und setzten ihre Mission fort Rund 335 B 17 von denen einige durch schlechte Sichtverhaltnisse beeintrachtigt wurden warfen 685 Tonnen Bomben im Zielgebiet ab Obwohl der Verhinderung der Bombardierung eigener Positionen besondere Beachtung geschenkt worden war fielen dennoch Bomben auf die Stellungen der amerikanischen Einheiten Bradley hatte aus diesem Grund ein Uberfliegen des Gebietes parallel zur Frontlinie gefordert um das Risiko von eigenen Bombern getroffen zu werden Friendly Fire zu minimieren Er ging davon aus dass die Kommandeure der Lufteinheiten zugestimmt hatten doch nur die taktischen Kampfflugzeuge der 9th Air Force erreichten das Ziel parallel zum Frontverlauf Die schweren Bomberverbande der 8th Air Force wussten von der Vereinbarung nichts und erreichten die Front rechtwinklig zu ihrem Verlauf Die zu kurz geratenen Abwurfe trafen genau die fur den Erstangriff vorgesehenen Truppenteile Mehr als 100 Amerikaner wurden dabei getotet und rund 500 verletzt Allein das 1 Bataillon des 120 Infanterieregiments der 30 Infanteriedivision beklagte 25 Tote Nachdem der Uberraschungseffekt verloren war wurde erwogen den Angriff zu verschieben oder sogar ganz abzubrechen Doch Bradley entschied sich zur Durchfuhrung Im Nachhinein war diese Entscheidung richtig da die Deutschen wahrend der ihnen geschenkten 24 Stunden nichts unternahmen um ihre Verteidigungsstellungen zu verstarken Sie gingen davon aus dass sie einen amerikanischen Vorstoss durch ihren Artilleriebeschuss gestoppt hatten Zwar wurden Einheiten der Panzer Lehr Division in das Zielgebiet verlegt aber gleichzeitig Einheiten der 2 Panzer Division zum britischen Sektor nach Osten abgezogen Der eigentliche Angriff beginnt 25 Juli Bearbeiten nbsp Das typische Gelande des Bocage Hecken und Graben boten den deutschen Verteidigern hervorragende DeckungsmoglichkeitenAm Morgen des 25 Juli hatte sich das Wetter verbessert und der Angriff wurde um 9 40 Uhr wiederholt Leichte und schwere Bomber warfen mehr als 3 300 Tonnen Bomben auf das Zielgebiet Wieder fielen Bomben auch auf die amerikanischen Stellungen 111 Soldaten kamen dabei ums Leben und 490 Mann wurden verwundet Auch General Lesley J McNair war unter den Getoteten Die Fehlabwurfe resultierten aus dem kleingehaltenen Zielbereich und dem Wind der den Bombenrauch in die amerikanischen Positionen blies Einige Flugzeugbesatzungen warfen daher ihre Last voreilig in den Rauch ab ohne ihr Ziel genau anzuvisieren Die Opfer die das kostete waren dennoch wahrscheinlich geringer als die zusatzlichen Verluste die ohne Bombereinsatz durch das deutsche Abwehrfeuer entstanden waren Die Kampfeinheiten erholten sich schnell von der Bombardierung Trotz schwerer Verluste in einigen Verbanden musste nur ein Bataillon ersetzt werden Alle anderen griffen an diesem Morgen an teilweise etwas verspatet Aber um 11 00 Uhr lief der Angriff wie vorgesehen weiter Die deutschen Einheiten waren vom Bombensturm hart getroffen worden Die Eliteeinheit der Panzer Lehr Division war fast vollstandig aufgerieben Panzer lagen umgekippt an den Strassen Stellungen waren zerstort und die Uberlebenden irrten oftmals orientierungslos durch das Gelande so dass die Kommandostruktur in weiten Teilen zusammenbrach Etwa zwei Drittel der Divisionen waren dem Angriff zum Opfer gefallen Bedingt durch das vorsichtige Vortasten durch die verteidigten umliegenden Gebiete die mit ihren Hecken und Graben hervorragende Deckungen fur die Deutschen boten kam die amerikanische Infanterie anfangs nur relativ langsam voran Obwohl es nur wenige Verteidiger gab waren sie nicht zu unterschatzen Mehr und mehr wich aber die Front nach Osten zuruck so dass am ersten Tag etwa 3 5 Kilometer Landgewinn auf Kosten von mehr als 1 000 Opfern gemacht wurden Am 26 Juli verlief der weitere Vorstoss etwas schneller und die Amerikaner drangen mehr als sieben Kilometer nach Westen vor Durch und Ausbruch vom 27 Juli bis 4 August Bearbeiten nbsp Amerikanische Vorstosse bis zum 4 August 1944Collins spielte mit dem Gedanken dass ein fruherer Ausbruch unabdingbar ware und unterrichtete am Morgen des 26 Juli die drei Divisionskommandeure daruber Dies war eine bedenkliche Entscheidung denn bei einem zu fruhen Durchbruchsversuch vor dem Aufweichen der deutschen Frontlinie hatten die Einheiten den vorgesehenen Vorstosskeil uberschwemmt waren in einen Stau geraten und hatten damit einen Teil ihrer Krafte darin verbraucht Andererseits hatte bei einer zu langen Wartezeit der Durchbruch langsamer als vorgesehen erfolgt Dies wiederum hatte den Deutschen die Moglichkeit gegeben schnell Nachschub heranzufuhren oder sogar einen Gegenangriff auszufuhren nbsp Amerikanische Panzer rollen durch Coutances nbsp Ruinen in CoutancesAm 27 Juli wurde dann die volle Starke aller drei Divisionen in die Schlacht geworfen Sie durchbrachen die Front der deutschen Einheiten vor dem VII Corps indem die amerikanischen Fahrzeuge gegen den brechenden deutschen Widerstand vorruckten Die Frontlinie beim VIII Corps begann ebenfalls zu brockeln als die deutschen Einheiten sich aus Angst vor einer Einkesselung zuruckzuziehen begannen Die Richtigkeit von Collins Entscheidung bestatigte sich am 28 Juli als das VIII Corps mehr als 19 Kilometer Landgewinn verzeichnete und die 4 Panzerdivision die wichtige Strassenkreuzung von Coutances einnahm die direkt hinter der deutschen taktischen Verteidigungszone lag Dort schloss sich das VIII Corps unter General Pattons Leitung an Bis zum 30 Juli hatte die 4 Panzerdivision Avranches genommen und damit die deutschen Widerstandsnester im Norden der Cotentin Halbinsel abgeschnitten und eingeschlossen Unterdessen hielten die Kanadier mit ihrem II Korps die Deutschen im Osten an ihren Positionen auf indem sie sie in heftige Kampfe verwickelten Zu der Zeit existierte keine einheitliche deutsche Frontlinie mehr die der 1 Armee im Wege stand und so durchdrangen deren vorruckende Einheiten unverteidigtes Gebiet Vier Divisionen des VIII Corps stiessen bis zum 4 August bis hinter Avranches vor Das gut zu verteidigende Land des Bocage lag nun hinter ihnen so dass von da an die Mobilitat der amerikanischen Einheiten das Kampftempo und die Schlachtrichtung bestimmte Montgomery der Kommandeur der alliierten Bodentruppen verkundete am 4 August eine generelle Anderung im weiteren Invasionsplan Anstatt die 3 US Armee in die Bretagne zur Eroberung der Atlantikhafen zu beordern wurde ihr grosster Teil in Anbetracht des deutschen Zusammenbruchs nach Osten geschickt Auch die 1 Armee operierte weiter ostlich und die Briten und Kanadier setzten ihre Angriffe im Osten und nach Suden fort um die restlichen deutschen Truppen einzuschliessen Damit hatten die Kampfe begonnen die schliesslich zum Kessel von Falaise und einem schnellen Vorstoss durch Nordfrankreich fuhren sollten Auswirkungen der Operation Cobra BearbeitenDie Operation Cobra brachte viele Anderungen der Kriegslage und beendete die Kampfe um die Normandie Sie leitete den schnellen Vorstoss durch Nordfrankreich ein der bis etwa Mitte September 1944 andauerte Der alliierte Vorstoss endete schliesslich nicht durch deutschen Widerstand sondern aufgrund Ausrustungsmangels Die alliierten Truppen waren Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden und uberforderten die Moglichkeiten ihrer Logistik nbsp Der weitere Vorstoss des VIII Corps in die BretagneIronischerweise konnte das VIII Corps das Ziel der schnellen Einnahme der bretonischen Atlantikhafen wahrend der Schlacht um die Bretagne nicht erreichen Die Deutschen hielten Brest bis Ende September Lorient und Saint Nazaire sogar bis in den Mai 1945 Da aber schon im August Marseille den Alliierten unzerstort in die Hande fiel war dies irrelevant was Montgomery in seiner Entscheidung vom 4 August auch so anfuhrte Die Auswirkungen der Operation waren weitreichender als vorher angenommen oder wie Bradley sagte Cobra had struck a more deadly blow than any of us dared imagine deutsch Cobra hatte einen todlicheren Schlag ausgelost als sich irgendeiner von uns vorzustellen gewagt hatte Dies war als Anerkennung der Flexibilitat und Mobilitat der alliierten Armeen gedacht sowie fur die Aufrechterhaltung des Vorstosses so lange und so weit wie moglich Am Mittag des 1 August wurde die 3 Armee aktiviert und das VIII Corps kam wie geplant unter deren Oberkommando Das Oberkommando uber die 1 Armee ubernahm General Courtney Hodges General Bradley der bisher die 1 Armee befehligt hatte ubernahm das Kommando uber die neu gegrundete 12 US Heeresgruppe die aus der 1 und 3 Armee bestand nbsp Vorstoss ins Landesinnere und Bildung des Kessels von Falaise 1 bis 13 August 1944Nach dem Zusammenbruch der Verteidigungsfront in der Normandie flohen die deutschen Truppen mit allem was sie in der Eile mitnehmen konnten Die alliierte Luftstreitmacht setzte ihnen erheblich zu indem Strassen Brucken und Eisenbahnstrecken angegriffen und stark beschadigt wurden Damit senkten sie die Ruckzugsgeschwindigkeit der Deutschen erheblich Etliche Haupteinheiten wurden im Kessel von Falaise eingeschlossen Diese Niederlage war mit rund 60 000 Mann Verlusten eine der grossten fur die Deutschen im Zweiten Weltkrieg Die Verluste seit dem Beginn der Operation Overlord beliefen sich damit auf mehr als 400 000 Soldaten 1 500 Panzer und Lafettenfahrzeuge Letztlich wurden 25 Divisionen praktisch komplett ausgeschaltet Wahrend der Ausbruchsphase waren die Verluste deutlich hoher als in den vorherigen statischen Schlachten So multiplizierte sich der deutsche Verlust an Panzern im August verglichen mit den Zahlen vom Juni und Juli Die deutschen Panzerdivisionen erreichten die deutsche Grenze vollkommen ausgebrannt und ohne Panzer Das am 2 Juli 1944 eroffnete Personal Karussell im Wehrmachts Fuhrungsstab setzte sich fort als der Oberbefehlshaber West OB West Generalfeldmarschall Gunther von Kluge als Folge der Niederlage und des fehlgeschlagenen Gegenangriffes Unternehmen Luttich bei Hitler in Ungnade fiel Hitler wurde von Seiten der SS zugetragen dass von Kluge moglicherweise die Kapitulation seiner Einheiten vorbereiten wurde Er wurde am 17 August durch Walter Model ersetzt der wiederum Anfang September von Gerd von Rundstedt abgelost wurde Von Rundstedt war am 2 Juli angeblich altersbedingt von ebendiesem Posten durch Adolf Hitler abgesetzt worden Die Absetzung folgte einem Vorschlag von Rundstedts und Erwin Rommels Oberbefehlshaber Heeresgruppe B die Front auf eine Linie sudlich von Caen zuruckzuverlegen und zu stabilisieren was die folgende Operation Cobra erheblich gefahrdet hatte Sowohl Erwin Rommel als auch Gunther von Kluge waren zumindest teilweise in Umsturzplane eingeweiht die im Zusammenhang mit dem Claus Schenk Graf von Stauffenbergs Attentat gegen Hitler am 20 Juli 1944 standen Kluge nahm sich am 19 August 1944 kurz nach seiner Ablosung durch Model das Leben Rommel dem am 14 Oktober 1944 zwei Generale im Auftrag Hitlers den Suizid nahelegten beging ebenfalls Suizid Bis zum 25 August hatten alle in die Normandieschlacht eingebundenen alliierten Einheiten die Seine erreicht am selben Tag kapitulierte der deutsche Stadtkommandant von Gross Paris Der Angst der alliierten Oberkommandierenden vor einem Stellungskrieg folgte eine Siegeseuphorie Alle glaubten nun der Krieg sei praktisch schon gewonnen Die Alliierten setzten ihren schnellen Vorstoss durch Nordfrankreich fort und trafen die kurzsichtige Entscheidung auf die Einnahme von Antwerpen und seines grossen Hafens vorerst zu verzichten und vorher die Operation Market Garden zu starten Nach Erwin Rommel der schon Anfang Juli einen Separatfrieden im Westen vorschlug erklarte nun auch der neue OB West Gerd von Rundstedt dass es besser sei in Friedensverhandlungen einzutreten Literatur BearbeitenSteven J Zaloga Operation Cobra 1944 Breakout from Normandy Osprey Military Oxford 2001 ISBN 1 84176 296 2 William Yenne Bill Yenne Operation Cobra and the Great Offensive Sixty Days That Changed the Course of World War II Pocket Books New York 2004 ISBN 0 7434 5882 6 Christopher Pugsley Operation Cobra Sutton Strout 2004 ISBN 0 7509 3015 2 Percy E Schramm Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944 1945 8 Bde Bernard amp Graefe Bonn 1990 ISBN 3 7637 5933 6 Weblinks BearbeitenOperation Cobra englisch Operation Cobra Dokumentation des National Geographic Channel United States Army in World War II European Theater of Operations The Supreme Command Contents Inhaltsverzeichnis Kapitel 11 The Breakout and Pursuit to the Seine nbsp Dieser Artikel wurde am 11 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Cobra amp oldid 236285154