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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Nisko Begriffsklarung aufgefuhrt Nisko ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Karpatenvorland 1 Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Landgemeinde gmina miejsko wiejska Sie ist Kreisstadt des Powiat Nizanski und Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit etwa 22 400 Einwohnern NiskoNisko Polen NiskoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft KarpatenvorlandPowiat NizanskiGmina NiskoFlache 60 96 km Geographische Lage 50 31 N 22 8 O 50 519722222222 22 139444444444 Koordinaten 50 31 11 N 22 8 22 OHohe 220 270 m n p m Einwohner 15 353 31 Dez 2016 Postleitzahl 37 400Telefonvorwahl 48 015Kfz Kennzeichen RNIWirtschaft und VerkehrStrasse DK19DK77 DW 872Eisenbahn Rozwadow PrzeworskNachster int Flughafen Rzeszow JasionkaNisko 2016 Freiheitsplatz bei Nacht Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Vor 1868 2 2 1868 bis 1938 2 3 Zeit des Nationalsozialismus 2 4 Nach 1944 3 Gemeinde 4 Sport 5 Verkehr 6 Partnerstadte 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Galerie 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt Nisko gehort geographisch zur Sandomirer Gesenke Kotliny Sandomierskiej am Rand des gleichnamigen Urwaldes Der Fluss San fliesst durch Nisko Dieses liegt am Schnittpunkt der Kolbuschower Hochebene der Tarnogroder Hochebene und des Bilgorajer Flachlandes Im Westen und Suden erstrecken sich der Sandomirer Urwald im Norden die Janower Walder und im Osten der Solsker Urwald 2 Nisko als Stadt bedeckt eine Flache von 61 km Sie liegt ca 86 km sudwestlich von Lublin und ca 55 km nordlich von Rzeszow Geschichte BearbeitenVor 1868 Bearbeiten Etwa 150 archaologische Fundstellen in Nisko und Umgebung die zum Teil bis in die Jungsteinzeit zuruckreichen deuten auf eine Besiedlung vor 1429 hin Im 10 bis 13 Jahrhundert erfolgte ein weiterer Entwicklungsschub der Siedlung Nachdem der Sandomirer Urwald in den Besitz des Konigs und der Kirche gelangte wurde der Siedlungsprozess intensiviert Es traten die ersten Grundeigentumer auf darunter die Familien Tarnowski und Gryfit Im 13 Jahrhundert wurde die Bevolkerung infolge der Tatarenubergriffe aus den verwusteten Dorfern vertrieben Die vertriebene Bevolkerung siedelte sich dann am nordlichen Gebiet des Sandomirer Urwaldes an Zu dieser Zeit entstand unter anderem auch die Siedlung Bieliny Vom fruhen Mittelalter bis in das 16 Jahrhundert war Nisko koniglicher Besitz In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts kam es zu Konflikten mit den Fursten Die Bauern aus Nisko uberreichten Konig Stefan Bathory einen Bittbrief Dies verscharfte den Konflikt der nun die gesamte Sandomirer Starostei erfasste Der Konig stellte sich auf die Seite der Bauern Die am 10 November 1583 erlassene Verordnung und weitere Erlasse erleichterten den Bauern das Leben Die Schwedenkriege im 17 Jahrhundert fugten der Region schweren Schaden zu Nach der ersten Teilung Polens wurden die koniglichen Guter der Kirche zugeschlagen Die Region kam unter osterreichische Kontrolle Ab dem 14 Juli 1834 war Hofjagermeister Karl von Reichenbach der neue Eigentumer von Nisko 1868 bis 1938 Bearbeiten Von 1868 bis 1912 gehorte das Dorf Nisko als Zentrum des Verwaltungsbezirks Powiat Nisko zur Doppelmonarchie Osterreich Ungarn Der zweitgrosste Grundbesitzer der Region Graf Roger Resseguier de Miremont liess in dieser Zeit dort ein Krankenhaus eine Kirche Schulen Fabriken und eine Militargarnison bauen Die meisten dieser Gebaude bestehen heute noch Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 zerstorte die russische Armee bei ihren Angriffen auf Osterreich viele Gebaude des Ortes 1918 eroberten die Polen Nisko und integrierten es in die neue Republik Polen Von nun an bluhte der Ort auf und wurde 1933 zur Stadt 1938 machte die polnische Regierung Nisko zu einem Teil des zentralen Industriegebiets des Centralny Okreg Przemyslowy Damals begann der Bau eines Kraftwerks an Niskos Westrand der jedoch durch den deutschen Uberfall auf Polen seit dem 1 September 1939 gestoppt werden musste Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Siehe auch Nisko Plan Ab Oktober 1939 deportierten die Nationalsozialisten etwa 5 000 Juden aus dem Altreich und neu geschaffenen Reichsgauen nach Nisko Sie sollten dort in Eigenarbeit ein Durchgangslager errichten angeblich um spater von dort aus in weiter ostliche gelegene Gebiete umgesiedelt zu werden Der damalige Leiter der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Prag Adolf Eichmann organisierte mit Berufung auf einen Befehl des Gestapo Chefs Heinrich Muller vom 18 bis 26 Oktober 1939 sechs Transporte nach Nisko Vor allem von Juden aus Wien Kattowitz und Ostrau in Mahren In seiner Begrussungsrede in Zarzecze liess Eichmann durchblicken dass es ums Sterben auch der kunftigen Ankommlinge geht 3 Doch nur wenige Ankommlinge waren handwerklich in der Lage den befohlenen Lagerbau auszufuhren der grosste Teil von ihnen wurde kurz nach der Ankunft mit Waffengewalt uber die nahe Demarkationslinie in den Herrschaftsbereich der Sowjetunion getrieben Diese Judendeportationen die ersten nach der Massenabschiebung von staatenlosen oder illegal in Deutschland lebenden polnischen Juden im Oktober 1938 gelten in der Geschichtswissenschaft als Experiment mit dem hochrangige Vertreter des NS Regimes Plane zum Bau eines einzigen grossen Konzentrationslagers fur alle Juden und unzuverlassigen Elemente aus dem Deutschen Reich anfanglich erproben und vorbereiten wollten Reinhard Heydrich erwog dazu am 22 September 1939 den Aufbau eines Judenstaats oder Judenreservats bei Krakau am 29 September eines Reichsghettos bei Lublin wo damals schon ein grosseres Ghetto fur Juden aus Polen eingerichtet wurde Heydrich zufolge hatte Adolf Hitler die Abschiebung von Juden aus dem neu geschaffenen Generalgouvernement im besetzten Polen in das von der Sowjetunion besetzte Ostpolen am 21 September 1939 erlaubt Nach Protesten seitens der Zivilverwaltung der Wehrmacht und der Sowjetunion untersagte Muller Eichmann am 21 Oktober 1939 weitere Transporte Eine unbekannte Zahl der Lagerinsassen konnte uber die Grenze in die Sowjetunion fliehen ein anderer unbekannter Teil der Zwangsarbeiter starb an Hunger und Kalte 501 im Lager ubrig gebliebene judische Handwerker wurden am 14 April 1940 in ihre Herkunftsorte zuruckgebracht Die Plane zu einer umfassenden Umsiedelung von Juden aus Deutschland und besetzten Gebieten Osteuropas wurden jedoch nicht fallen gelassen sondern nur auf einen spateren Zeitpunkt verschoben Seit Februar 1941 wurden Deportationen von Juden nach Polen ab Oktober 1941 auch in die Region um Lublin wieder aufgenommen Diese standen nun bereits im Kontext der seit Juli 1941 geplanten und begonnenen Endlosung der Judenfrage an die 1939 noch nicht direkt gedacht worden war des Holocausts Der Historiker Dieter Pohl urteilt uber die Abschiebeplane und Versuchstransporte Eichmanns 1939 4 Schon hier ist die Absicht eines langfristigen Genozids offensichtlich Im Reservat sollten die Opfer an den schlechten Lebensbedingungen zugrunde gehen die damals noch lebende wurde die letzte Generation der Juden sein Nach 1944 Bearbeiten nbsp Panorama von NiskoMit der Bildung des kommunistischen Lubliner Komitees im Juli 1944 begann die Nachkriegsentwicklung Im Oktober wurden polnische Widerstandskampfer durch den sowjetischen NKWD verhaftet viele von ihnen kehrten nicht zuruck Zeitgleich kam es zu Verhaftungen durch die polnischen Behorden Aufgrund der neuen Okkupation bildete sich ein neuer Widerstand 1946 waren die meisten Mitglieder des Widerstandes tot oder verhaftet Bis 1973 war Nisko Kreisstadt dann wurde sie in den Kreis Stalowa Wola integriert Seit dem 1 Januar 1999 ist Nisko wieder Kreisstadt des Powiat Nizanski Von 1975 bis 1998 gehorte Nisko zur Woiwodschaft Tarnobrzeg 5 Gemeinde BearbeitenDie Stadt und Land Gemeinde Nisko hat eine Flachenausdehnung von 142 km Zur Gemeinde gehoren sechs Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina NiskoSport BearbeitenIn der Stadt gibt es mehrere Sportvereine Die Fussballclubs MKS Sokol Nisko gegrundet 1919 den LZS Podwolina und den Volleyballclub AKS Amatorski KS Orkan Nisko In der Gemeinde gibt es noch die Vereine KP Zarzecze Armes Raclawice und den LZS Wiktoria Wolina In der Stadt gibt es ein Stadion fur 430 Zuschauer es wird fur die Spiele von MKS Sokol Nisko genutzt Ebenso gibt es noch mehrere Sporthallen in der Stadt Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof der PKPDroga krajowa DK 77 Lipnik Powiat Opatowski Przemysl Droga krajowa DK 19 Kuznica Bialostocka Grenzubergang zu Belarus Rzeszow Droga wojewodzka DW 872 Nisko Jasienica Durch die Stadt verlaufen die Eisenbahnlinie Rozwadow Przeworsk und die Eisenbahnlinie LHS Linia Hutnicza Szerokotorowa die in russischer Breitspur ausgefuhrt ist Bis zum Flughafen Rzeszow Jasionka sind es ca 50 km Partnerstadte BearbeitenFehergyarmat Ungarn Hecklingen Deutschland Horodok Lwiw Ukraine Smerovo SlowakeiSohne und Tochter der Stadt BearbeitenStanislaw Dabek 1892 1939 Oberst der polnischen Streitkrafte im Zweiten Weltkrieg Friedrich von Ledebur 1900 1986 Offizier bei den Ulanen in der KuK Armee Hollywood Filmschauspieler Zbigniew Niemczycki 1947 polnischer Unternehmer Danuta Hubner 1948 ehemalige Kommissarin fur Regionalpolitik in der Europaischen Union und Abgeordnete im Europaischen Parlament Marek Zybura 1957 Germanist Literaturhistoriker und Herausgeber Anna Wielgosz 1993 MittelstreckenlauferinGalerie Bearbeiten nbsp Freiheitsplatz Sicht auf das Rathaus nbsp Sanktuarium des Heiligen Joseph nbsp Klarwerk der Stadt NiskoLiteratur BearbeitenHermann Weiss Artikel Nisko in Wolfgang Benz Hermann Graml Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus dtv 2 Auflage 1998 S 614f Jonny Moser Nisko Die ersten Judendeportationen Geschichte 1939 Joseph W Moser und James R Moser Hrsg Ed Steinbauer Wien 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nisko Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt polnisch Schulkomplex Nr 2 Schulkomplex Nr 3 Zur Aktualitat von Jonny Moser s Historischen Forschungen uber die ersten Judendeportation nach NiskoEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 19 April 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot nisko bip pl Biuletyn Informaji Publicznej polnisch Archivierte Kopie Memento des Originals vom 2 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verein nisko stadthecklingen de Verein Nisko Stadt Hecklingen Augenzeuge Benjamin Murmelstein spricht im Interview mit Claude Lanzmann uber Eichmanns Rede und deren Bedeutung im Eichmann Prozess Video FV 3168 USHMM Washington mit Inhaltsangabe Dieter Pohl Verfolgung und Massenmord in der NS Zeit 1933 1945 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003 ISBN 3 534 15158 5 S 64f Dz U z 1975 r nr 17 poz 92 30 Mai 1975 S 178 42 abgerufen am 21 Marz 2023 polnisch Normdaten Geografikum GND 4447120 8 lobid OGND AKS LCCN n98042977 VIAF 129184546 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nisko amp oldid 232046884