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Jozef Sandel 29 September 1894 in Kolomyja Osterreich Ungarn 1 Dezember 1962 in Warschau Jiddisch יוסף סאנדעל deutsche Schreibweise Josef Sandel auch Joseph Sandel war ein polnisch judischer Kunsthistoriker Publizist und Kunsthandler Von 1929 bis 1933 fuhrte er an der Luttichaustrasse 21 in Dresden die Galerie Junge Kunst Nach dem Zweiten Weltkrieg veroffentlichte er in Warschau zahlreiche Arbeiten in Jiddisch uber judische Kunstler in Polen und verfasste ein zweibandiges Nachschlagewerk uber wahrend des Holocausts umgekommene judische Kunstler Von 1950 bis 1953 war er Leiter des Museums des Judischen Historischen Instituts in Warschau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Galerie Junge Kunst 3 Exil 4 Nachkriegszeit 5 Veroffentlichungen Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJozef Sandel wurde 1894 in Kolomyja als jungstes von sieben Kindern geboren Er besuchte die von Baron Maurice de Hirsch gestiftete offentliche judische Schule in Kolomyja Im Jahr 1912 zog er nach Dresden zu seinen Geschwistern Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat im osterreichisch ungarischen Heer Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Kolomyja zuruck und kam in Kontakt mit der kommunistischen Bewegung 1920 kehrte Sandel nach Dresden zuruck und studierte an der Kunstgewerbeschule Dresden 1924 wurde er Miteigentumer einer Kleiderhandlung in Dresden und begann junge Kunstler aus dem Umfeld der Assoziation revolutionarer bildender Kunstler zu fordern Im Jahr 1925 unterstutzte Sandel als Verleger mit der Einrichtung einer Mob Buchhandlung an der Poppelmannstrasse 7 die antiburgerliche Zeitschrift Mob Zeitschrift der Jungen rund um Rudolf Braune und Martin Raschke 1 2 Von 1925 bis 1928 lebte Sandel in Frankreich der Schweiz und Osterreich bevor er im Jahr 1928 wieder nach Dresden kam Galerie Junge Kunst BearbeitenIm Jahr 1929 eroffnet Sandel an der Luttichaustrasse 21 in Dresden die Galerie Junge Kunst Sandel handelte mit Dresdner und auswartiger Kunst und organisiert mehrere Ausstellungen Die Galerie Junge Kunst bot Kunstlern aus dem Umfeld der Assoziation revolutionarer bildender Kunstler und jungen Kunstlern die Moglichkeit Werke offentlich auszustellen So fanden u a Ausstellungen mit Hans und Lea Grundig Eugen Hoffmann Hermann Theodor Richter Curt Querner Wilhelm Lachnit Fritz Skade Fritz Troger Otto Griebel Alexander Neroslow Pol Cassel Miron Sima Paul Berger Bergner Fritz Schulze und dem aus der Mob Bewegung hervorgegangenem Wilhelm Dodel statt 1929 und im Februar Marz 1930 organisierte Sandel in Zusammenarbeit mit Hildebrand Gurlitt die Ausstellung Junge Dresdner Kunst in der Galerie Wertheim in Berlin 3 4 An der Ausstellung von 1930 nahmen u a Otto Griebel Alexander Neroslow Guido Herbert Josef Hegenbarth Wilhelm Lachnit Eugen Hoffmann Hermann Werner Kubsch Lea und Hans Grundig Fritz Skade und Ewald Schonberg teil 5 Im August 1929 wurde in der Galerie Junge Kunst in Dresden eine Ausstellung mit aktuellen Arbeiten des deutschen Holzschnitts ausgerichtet Gezeigt wurden u a Werke von Kathe Kollwitz Karl Schmidt Rottluff Emil Nolde Heinrich Campendonk Erich Heckel Max Pechstein Jakob Steinhardt und Conrad Felixmuller 6 1930 waren auf der Ausstellung Das moderne Portrat u a Max Busyn Otto Griebel Hans Grundig Hans Juchser Oskar Kokoschka Bernhard Kretzschmar Max Lachnit Werner Mothes 1909 1930 Arno Nadel Werner Primm 1904 Hermann Theodor Richter Theodor Rosenhauer und Fritz Skade vertreten 7 Die Galerie Junge Kunst war neben der Galerie Arnold dem Kunstsalon Emil Richter der Galerie Neue Kunst Fides und der Kunstausstellung Kuhl eine der Anlaufstellen in Dresden fur moderne Kunst der damaligen Zeit Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zog Sandel 1933 nach Belgrad Exil BearbeitenIm Jahr 1935 wurde Sandel aus ideologischen Grunden angewiesen Jugoslawien zu verlassen Er zog zunachst nach Wilna und im Jahr 1936 nach Warschau wo er Mitglied der Judischen Gesellschaft der Bildenden Kunste polnisch Zydowskie Towarzystwo Krzewienia Sztuk Pieknych ZTKSP und dem Verein der judischen Kunstler Polens wurde 1939 wurde er beauftragt die Sommerausstellung polnischer Kunstler in Kazimierz Dolny auszurichten Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen zog Sandel nach Lwiw und arbeitete in der Museumsabteilung der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik Nach dem Ausbruch des Deutsch Sowjetischen Krieges lebte Sandel von 1942 bis 1945 in der Turkmenisch Sozialistischen Sowjetrepublik und arbeitete als Deutschlehrer Nachkriegszeit BearbeitenIm Jahr 1946 kehrte Sandel nach Polen zuruck und liess sich in Warschau nieder Er wurde Leiter des Kunstausschusses des Zentralkomitees der Juden in Polen und Vorsitzender der wieder neu gegrundeten Judischen Gesellschaft der Bildenden Kunste Polens ZTKSP 1948 organisiert Sandel unter der Schirmherrschaft der Judischen Gesellschaft der Bildenden Kunste Polens die Ausstellung Werke judischer Kunstler Martyrer der deutschen Besetzung 1939 1945 im Gebaude des Judischen Historischen Instituts in Warschau Von 1950 bis 1953 war er Leiter des Museums des Judischen Historischen Instituts in Warschau Jozef Sandel starb 1962 in Warschau und wurde auf dem Judischen Friedhof an der Okopowa Strasse beerdigt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenZydowscy artysci plastycy ofiary hitlerowskiej okupacji w Polsce 2 Bande Wydawnictwo Idisz Buch Warschau 1957 Literatur BearbeitenJewish Historical Institute Museum Hrsg Art History and the Fight for Memory Jozef Sandel 1894 1962 Founder of the Jewish Historical Institute Museum An Exhibition at the E Ringelblum Jewish Historical Institute in Warsaw 6 October 2016 19 March 2017 Warschau 2016 ISBN 978 83 65254 41 2 Arntraut Kalhorn Alexander Neroslow Ein Maler im Deutschland des 20 Jahrhunderts Eine biografische Collage Thomas Helms Verlag Schwerin 2013 ISBN 978 3 940207 92 0 S 18 22 36 163 Karin Muller Kelwing Die Dresdner Sezession 1932 Georg Olms Verlag Hildesheim 2010 ISBN 978 3 487 14397 2 S 56 Lea Grundig Josef Sandel ein Mazen besonderer Art In Bildende Kunst 1972 ISSN 0006 2391 S 465 Weblinks BearbeitenJozef Sandel biographical timeline Jewish Historical Institute Memento vom 24 Juni 2018 im Internet Archive Werner J Schweiger Galerie Junge Kunst Josef Sandel Berlinische Galerie Sammlung Online Abgerufen am 18 Oktober 2023 Eintrag fur die geplante Publikation Lexikon des Kunsthandels der Moderne im deutschsprachigen Raum 1905 1937 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Hollender Alle Briefe und Sendungen gehen an Rudolf Braune Die Ara des Mob In Eine gefahrliche Unruhe im Blut Rudolf Braune Schriftsteller und Journalist 1907 1932 Biographie und Bibliographie Grupello Verlag Dusseldorf 2004 ISBN 3 89978 013 2 S 20 36 Digitalisat PDF Mob Zeitschrift der Jungen Auktionshaus Nosbusch amp Stucke The Saleroom 23 Januar 2016 abgerufen am 12 Marz 2017 Erhard Frommhold Kunsthandel in Dresden Eine Tradition der Moderne In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Dresdner Hefte 15 Jahrgang 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title Jozef Sandel amp oldid 238250326