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Wilhelm Lachnit 12 November 1899 in Gittersee bei Dresden 14 November 1962 in Dresden war ein deutscher Maler der sein Werk zum grossten Teil in Dresden schuf In den 1920er Jahren entstanden vor allem Radierungen und Gemalde die unter anderem von den Moskauer Sammlungen und der Gemaldegalerie Dresden gekauft wurden Neben Gemalden und Grafiken schuf er auch Wandbilder zum Teil aus Emaille und grossformatige Holzschnitte Kurz vor seinem Tod fertigte er zudem kleinformatige Monotypien an Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fotografische Darstellung Lachnits 3 Werke 3 1 1937 als entartet beschlagnahmte Werke 3 2 Weitere Werke Auswahl 4 Ausstellungen unvollstandig 4 1 Postume Einzelausstellungen 4 2 Ausstellungsbeteiligungen vor 1945 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Lachnit wurde als drittes Kind eines Tischlers in Gittersee bei Dresden geboren Sein jungerer Bruder Max wurde spater Architekt und Bildhauer Bereits 1906 siedelte er nach Dresden uber wo er die Volksschule besuchte Er ging als Schriftmaler und Lackierer in die Lehre und arbeitete ab 1918 als Dekorationsmaler besuchte Kurse in der Dresdner Kunstgewerbeschule und lernte dort unter anderem bei Richard Guhr und Georg Oehme Er trat in die Dresdner Sezession Gruppe 1919 ein 1 bevor er 1921 ein Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule fur Bildende Kunste Dresden begann Er wurde hier Meisterschuler Richard Drehers und lernte sein Vorbild Otto Dix aber auch Conrad Felixmuller und Otto Griebel kennen Im Jahr 1923 beendete er sein Studium mit Auszeichnung nbsp Grab Wilhelm Lachnits auf dem Loschwitzer FriedhofNach dem Ende seines Studiums arbeitete Wilhelm Lachnit inzwischen Mitglied der Kunstlergruppe Die Schaffenden als freischaffender Kunstler Er trat 1924 in die KPD ein Ab 1924 gehorte er zur Roten Gruppe Fur die KPD fertigte er ab Marz 1929 Agitationsmaterial fur die Presse und Kundgebungen in Dresden Er grundete zusammen mit Hans Grundig Otto Griebel und Fritz Skade die Neue Gruppe Es folgten zahlreiche Ausstellungen unter anderem in Paris Dusseldorf Amsterdam und Dresden Im Jahr 1928 wurde er Mitglied im Kunstlerkomitee fur Volksentscheid gegen Panzerkreuzerbau 1929 Mitbegrunder der Dresdner Ortsgruppe der Assoziation revolutionarer bildender Kunstler ASSO 1930 Mitbegrunder der Dresdner Gruppe Aktion und 1932 Mitglied der Dresdner Sezession 1932 2 Sein 1933 prasentiertes Werk Der traurige Fruhling stellte er bewusst in Opposition zum Nationalsozialismus Im Jahr 1933 wurden Teile des Werkes Wilhelm Lachnits von den Nationalsozialisten als Entartete Kunst eingestuft und beschlagnahmt Wilhelm Lachnit selbst wurde verhaftet und konnte nach seiner Freilassung nur noch beschrankt arbeiten Er stand unter standiger Bewachung der Gestapo und arbeitete unter anderem als Ausstellungsgestalter 1936 reichte Lachnit sein Gemalde Madchen mit Schmuck 3 beim Nationalen Portratwettbewerb 1936 ein 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst drei Druckgrafiken Lachnits aus dem Kupferstichkabinett Dresden und der Stadtischen Bildergalerie Wuppertal Elberfeld beschlagnahmt 4 Wahrend der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 wurde ein Grossteil seiner Werke zerstort Im Zusammenhang mit dem Schwabinger Kunstfund tauchten die Aquarelle Madchen am Tisch und Mann und Frau am Fenster 2012 2013 wieder auf 5 nbsp Informationsheft zur Ausstellung von Werken von Wilhelm Lachnit in Dresden 1965 Im Jahr 1945 entstand sein Gemalde Der Tod von Dresden zur Zerstorung Dresdens und zum Ende des Zweiten Weltkriegs Es zeigt im Vordergrund eine verzweifelte Mutter die ihre Hande vor das Gesicht schlagt Ebenfalls von der Zerstorung der Stadt tief getroffen verzweifelt der Tod hinter ihr im Bild Allein das Kind welches vom Schoss der Mutter aufblickt und den Betrachter mit seinen grossen Augen fixiert lasst Hoffnung aufkommen Das Gemalde befindet sich im Dresdner Albertinum Weitere Werke die sich mit der Nachkriegszeit auseinandersetzten entstanden aber auch Werke zur Arbeiterbewegung Im Jahr 1947 wurde Wilhelm Lachnit zum Professor fur Malerei an der Hochschule fur Bildende Kunste Dresden ernannt Zu seinen wichtigen Schulern zahlten die Maler Manfred Bottcher und Harald Metzkes aber auch Strawalde und Peter Bock Ab 1954 arbeitete Wilhelm Lachnit freischaffend in Dresden Er hatte in der DDR eine grosse Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u a 1946 1958 1959 und 1962 1963 an der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung und der Vierten und Funften Deutschen Kunstausstellung in Dresden Im Rahmen der Wandbildaktion zur 2 Deutschen Kunstausstellung 1949 schuf er den Entwurf fur das Wandbild Begegnung Wilhelm Lachnit starb an einem Herzinfarkt Er wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt Wieder ins Gesprach kam Lachnit Ende 2013 als sein Aquarell Mann und Frau am Fenster im sogenannten Schwabinger Kunstschatz des Sammlers Cornelius Gurlitt entdeckt wurde Die Sendung Kulturzeit widmete ihm daraufhin den Teil 9 der Serie Gurlitts Schatzkiste Bilder Lachnits befinden sich u a in der Neuen Nationalgalerie Berlin 6 in der Galerie Neue Meister und im Kupferstichkabinett Dresden 7 und im Max Pechstein Museum Zwickau Fotografische Darstellung Lachnits BearbeitenUnbekannter Autor Eugen Hoffmann und Wilhelm Lachnit 1948 8 Unbekannter Autor Wilhelm Lachnit und Bernhard Kretzschmar um 1950 9 Werke Bearbeiten1937 als entartet beschlagnahmte Werke Bearbeiten Frauenportrat Wustes Weib Radierung vernichtet Kegeljunge Radierung vernichtet Vorfruhling Holzschnitt 23 5 31 5 cm 1930 1940 an den Kunsthandler Bernhard A Bohmer Verbleib unbekannt 10 Weitere Werke Auswahl Bearbeiten Lesender Knabe 1924 Ol auf Leinwand 40 5 55 cm Max Pechstein Museum 11 Schachspieler um 1954 Wandbild Dresden Studentenwohnheim Fritz Loffler Strasse 16 12 Ausstellungen unvollstandig BearbeitenPostume Einzelausstellungen Bearbeiten 1965 66 Dresden Staatliche Kunstsammlungen Gemaldegalerie Neue Meister Albertinum Wilhelm Lachnit Gedachtnisausstellung Gemalde Pastelle Guaschen Aquarelle 13 1977 1978 Dresden Kupferstichkabinett Aquarelle Zeichnungen und Pastelle 1990 Berlin Galerie der Akademie der Kunste im Neuen Marstall Wilhelm Lachnit Gemalde Graphik Zeichnungen 1999 2000 Gotha Galerie Finkbein und Schlossmuseum Schloss Friedenstein und 2000 Dresden Villa Eschebach zum 100 Geburtstag aus dem graphischen Werk 2011 2012 Dresden Stadtische Galerie Dresden Refugium und Melancholie Wilhelm Lachnit Malerei Ausstellungsbeteiligungen vor 1945 Bearbeiten 1929 Dresden Neuere Kunstwerke aus Dresdner Privatbesitz III Jubilaumsausstellung des Sachsischen Kunstvereins 1932 Dresden 1 Ausstellung der Dresdner Sezession 1932 1940 Dresden Dresdner Kunstlerbund Erste Ausstellung Kriegsjahr 1940 Literatur BearbeitenJoachim Uhlitzsch Fritz Loffler Katalog zur Ausstellung 1965 66 mit vorlaufigem Werkverzeichnis Waltraut Schumann Joachim Uhlitzsch Wilhelm Lachnit Seemann Leipzig 1968 Ingrid Adler Wilhelm Rudolph und sein Aquarellzyklus Dresden als Landschaft In Karl Max Kober Hrsg Zur bildenden Kunst zwischen 1945 und 1950 auf dem Territorium der Deutschen Demokratischen Republik Wissenschaftliches Kolloquium am 15 und 16 November 1976 in Leipzig Karl Marx Universitat Leipzig 1976 Fritz Loffler Lachnit Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 378 f Digitalisat Sigrid Walther Wilhelm Lachnit In Faltblatt Galerie Nord Dresden 1978 Friedegund Weidemann Der Maler und Graphiker Wilhelm Lachnit Studie zu seinem Menschenbild Diss Humboldt Univ Berlin 1983 Hans Joachim Neidhardt Dresden wie es Maler sahen Edition Leipzig Leipzig 1983 Kathleen Krenzlin Bearb Wilhelm Lachnit Gemalde Graphik Zeichnungen Akademie der Kunste der DDR Hrsg Berlin 1990 ISBN 3 86050 010 4 Ingrid Wenzkat Hrsg Dresden Vision einer Stadt Hellerau Verlag Dresden Dresden 1995 Gabriele Werner Wilhelm Lachnit Gemalde 1899 1962 Ausstellung vom 12 Februar bis 30 April 2000 Staatliche Kunstsammlungen Dresden Gemaldegalerie Neue Meister Albertinum Bruhlsche Terrasse Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1999 Wulf Kirsten und Hans Peter Luhr Hrsg Kunstler in Dresden im 20 Jahrhundert Literarische Portrats Verlag der Kunst Dresden Dresden 2005 Karin Muller Kelwing Die Dresdner Sezession 1932 Eine Kunstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik Hildesheim u a 2010 zugleich Dissertation TU Dresden 2008 ISBN 978 3 487 14397 2 S 199 373 374 Wilhelm Lachnit In Birgit Dalbajewa Hrsg Neue Sachlichkeit in Dresden Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 57 4 S 256 261 Sigrid Walther und Gisbert Porstmann Hrsg Refugium und Melancholie Wilhelm Lachnit Malerei Stadtische Galerie Kunstsammlung Dresden 2012 ISBN 978 3 941843 11 0 Lachnit Wilhelm In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 511 512 Anke Scharnhorst Lachnit Wilhelm In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenWilhelm Lachnit Maler aus Dresden Wilhelm Lachnit in der Deutschen Fotothek https www bildindex de ete action queryupdate amp desc 22lachnit 2C 20wilhelm 22 20 amp index obj all Literatur von und uber Wilhelm Lachnit im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle Website Zum Werk Lachnits Memento vom 11 Februar 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Zusammen mit anderen Kunstlern trat Wilhelm Lachnit 1926 aus Protest gegen den burgerlichen Kunstbetrieb wieder aus Vgl http www wilhelmlachnit de Biografie htm Karin Muller Kelwing Die Dresdner Sezession 1932 Eine Kunstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik Hildesheim u a 2010 zugleich Dissertation TU Dresden 2008 ISBN 978 3 487 14397 2 S 199 Madchen mit Schmuck bei den Bayerischen Staatsgemaldesammlungen Abgerufen am 14 August 2023 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Madchen am Tisch und Mann und Frau am Fenster Lost Art Staatsanwaltschaft Augsburg Recherche Staatliche Museen zu Berlin Abgerufen am 13 Mai 2023 SKD Online Collection Abgerufen am 13 Mai 2023 http www deutschefotothek de documents obj 30132595 df hauptkatalog 0196331 http www deutschefotothek de documents obj 70222637 df hauptkatalog 0196330 Stale Session Abgerufen am 14 Marz 2022 Gemalde Abgerufen am 13 Mai 2023 Johannes Lachnit Riemann Schachspieler Juni 1955 abgerufen am 13 Mai 2023 Angebot bei lot tissimoNormdaten Person GND 118725823 lobid OGND AKS LCCN n87137149 VIAF 42632992 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lachnit WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker und MonotypistGEBURTSDATUM 12 November 1899GEBURTSORT GitterseeSTERBEDATUM 14 November 1962STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Lachnit amp oldid 236395810