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Curt Querner 7 April 1904 in Bornchen 10 Marz 1976 in Kreischa war als Maler ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit Zeitlebens war er in seinem kunstlerischen Grundkonzept dem Realismus verpflichtet Quernerhaus in Bornchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Fotografische Darstellung Querners 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCurt Querners Eltern waren beide gehorlos er selbst fuhrte darauf zu nicht geringen Teilen die Tatsache zuruck dass er die Welt mit den Augen zu erkennen lernte Nach Abschluss der Schlosserlehre und der Gewerbeschule in Freital 1921 arbeitete er als Fabrikschlosser in Glashutte Freital und Bannewitz 1926 begann Querner an der Dresdner Kunstakademie zu studieren Er belegte Malklassen bei Richard Muller Georg Luhrig und Otto Dix Obwohl Querner nur wenige Monate in der Malklasse von Otto Dix studierte gehort Querner heute zu den bekanntesten Dix Schulern 1 Sein Studium finanzierte Querner durch Arbeit in einer Seilerei und als Hausierer fur Seilerwaren Den Weg von seinem elterlichen Haus in Bornchen zur Kunstakademie in Dresden legte er zu Fuss zuruck Unter dem Eindruck der zunehmenden Politisierung der Gesellschaft verliess Querner 1930 vorzeitig die Akademie und trat der Kunstlergruppe Asso und der KPD bei um sich wie viele seiner Kollegen starker politisch zu engagieren Im Januar 1931 hatte er seine erste Ausstellung in der Galerie Junge Kunst von Josef Sandel in Dresden 2 Aus der KPD trat er spater wieder aus und anschliessend nie wieder in eine politische Partei ein Im Jahr 1933 heiratete er Regina Dodel die Schwester seines Studienfreundes und Malers Wilhelm Dodel Im gleichen Jahr wurde seine Tochter Yvonne geboren Beim Besuch der Ausstellung Spiegelbilder des Verfalls in der Kunst wurde er festgenommen und verbrachte drei Tage in Haft Von 1932 bis 1937 lebte Querner von der Arbeitslosenfursorge obwohl er praktisch taglich ein Bild malte Er arbeitete haufig im Freien egal bei welchem Wetter Seine Motive waren Landschaften des Vorerzgebirges um seinen Heimatort Bornchen sowie dorfliche Motive wie Bauernhauser oder Bauern bei der Arbeit Es entstanden auch Werke nach stadtischen Motiven aus den armen Vorstadten von Dresden Die vielen Portrats malte er immer wieder nach den gleichen Modellen Durch seine Armut konnte er nur die Modelle einladen die am wenigsten Geld verlangten Es waren Bauersfrauen und Kinder aus seinem Heimatdorf Bornchen aber auch aus der Nachbarschaft seines armen Vorstadtquartiers Aufgrund seiner materiellen Not entstanden in dieser Zeit nur wenige Olgemalde Die aus den 1930er Jahren erhaltenen Olbilder zahlen zu seinen Hauptwerken Er hatte sich die Maltechnik des Verismus angeeignet und mass sich in seinen Tagebuchern mit Lucas Cranach Seine bevorzugten Malweisen waren bis zum Lebensende Aquarelle sowie Zeichnungen Beim Aquarellieren entwickelte er eine Nass in Nass Technik die fur sein gesamtes spateres Werk charakteristisch wurde 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen kam 1943 nach Norwegen und von 1945 bis 1947 in franzosische Kriegsgefangenschaft 1947 kehrte er zu seiner Familie nach Bornchen zuruck da seine Dresdner Wohnung ausgebombt war Mit seinem Stadtatelier verlor Querner einen grossen Teil seines Werkes Auch nach der Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft konnte Querner nur sehr muhsam von seinen Bildern leben Ende der 1940er Jahre wurden bedeutende Bilder u a von der Nationalgalerie Berlin und der Galerie Neue Meister in Dresden erworben Daneben bekam er einige offentliche Auftrage zur Gebaudeausgestaltung Querner war in der Ostzone bzw der DDR auf vielen wichtigen Ausstellungen vertreten u a von 1946 bis 1978 ausser 1953 auf allen Deutschen Kunstausstellungen bzw Kunstausstellungen der DDR in Dresden Erst Anfang der 1960er Jahre wurde er vom offiziellen Kunstbetrieb der DDR als proletarisch revolutionarer Kunstler wieder entdeckt Gleichzeitig nahmen seine kunstlerische Anerkennung beim Dresdner Publikum sowie daruber hinaus zu was sich sowohl in Malauftragen als auch in Verkaufen seiner frei erstellten Arbeiten zeigte Somit war endlich die lebenslange materielle Not gebannt Querner war ein Kunstler der grossen Wert auf Unabhangigkeit legte Die hohen eigenen Massstabe bezuglich kunstlerischer Qualitat und personlicher Integritat forderte er auch bei anderen ein Mit diesen Anspruchen grenzte er sich vom staatsoffiziellen Kunstbetrieb ab und hatte ein strenges Urteil gegenuber seinen Malerkollegen Zeit seines Lebens war er sehr eng mit dem Freitaler Ehrenburger Hellmuth Heinz 1904 1994 befreundet In der Tageszeitung Dresdner Neueste Nachrichten wurde er im Jahre 2000 zu einem der 100 Dresdner des 20 Jahrhunderts gewahlt 3 Auszeichnungen Bearbeiten1971 Kathe Kollwitz Preis 1972 Nationalpreis der DDRFotografische Darstellung Querners BearbeitenChristian Borchert Curt Querner 1975 Kunstfonds des Freistaats Sachsen 4 Siegfried Huth Curt Querner 1972 Kupferstichkabinett Dresden 5 Ausstellungen BearbeitenCurt Querner Ausstellung zum 50 Geburtstag Rat der Stadt Freital 1954 Curt Querner Gemalde Zeichnungen Aquarelle 1926 bis 1963 Kulturhistorisches Museum Magdeburg 1963 Neuerwerbungen der Stadtischen Kunstsammlung Freital 100 Sonderausstellung im Haus der Heimat Freital 1966 Die Landschaft des Kreises Freital in der Bildenden Kunst der Gegenwart Haus der Heimat Freital 1967 Vom Werden des neuen Menschen Das Menschenbild in der Kunst Dresdens 1946 1971 Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1971 Curt Querner Aquarelle und Zeichnungen 1927 bis 1972 Staatliche Kunstsammlungen Dresden Kupferstichkabinett 1972 Curt Querner Gemalde und Aquarelle Ausstellung unter dem Patronat der Botschaft der DDR in Wien Wien 1973 Curt Querner Ausstellung anlasslich seines 70 Geburtstages Staatliches Museum Schwerin 1974 Curt Querner 70 Jahre Zeichnungen und Aquarelle Haus der Heimat Freital 1974 Curt Querner 1904 1976 Gemalde Aquarelle Zeichnungen Kunstlerhaus Wien 1979 Curt Querner 1904 1976 Olbilder Aquarelle Zeichnungen Haus der Heimat Freital 1979 Curt Querner Gemalde Zeichnungen Aquarelle Gedenkausstellung zum 80 Geburtstag Galerie Rahnitzgasse Dresden 1984 Curt Querner 1928 1975 Malerei Aquarelle und Zeichnungen Anlasslich des 80 Geburtstages des Kunstlers Galerie am Sachsenplatz Leipzig 1984 Curt Querner Aquarelle und Zeichnungen Zentralinstitut fur Kernforschung Rossendorf bei Dresden 1987 Curt Querner Malerei und Zeichnungen Staudenhofgalerie Potsdam 1988 Curt Querner Aquarelle Zeichnungen Gemalde Galerie A Berlin 1988 Curt Querner 1904 1976 Gemalde Aquarelle Zeichnungen Kunstsammlung Gera und Otto Dix Haus Hemmenhofen 1999 Curt Querner im Osterzgebirge Museum Osterzgebirgsgalerie im Schloss Dippoldiswalde 2000 Curt Querner Das malerische Werk Staatliche Kunstsammlungen Dresden Galerie Neue Meister 8 April bis 26 Juli 2004 Neue Sachlichkeit in Dresden Staatliche Kunstsammlungen Dresden Galerie Neue Meister 1 Oktober 2011 bis 8 Januar 2012 6 Literatur BearbeitenQuerner Curt In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 730 731Curt Querner In Birgit Dalbajewa Hrsg Neue Sachlichkeit in Dresden Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 57 4 S 281 285 Dieter Gleisberg Querner Curt In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Ulrich Bischoff Hrsg Curt Querner das malerische Werk Ausstellung zum 100 Geburtstag des Kunstlers Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2004 ISBN 3 422 06491 5 Katalog zur Ausstellung vom 8 April bis 26 Juli 2004 in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Gert Clausnitzer Curt Querner In Welt der Kunst Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1979 Lothar Lang Entdeckung Curt Querner In Lothar Lang Malerei und Graphik in der DDR Verlag Philipp Reclam jun Leipzig 1983 S 80 83 Dresdner Geschichtsverein Hrsg Curt Querner Tag der starken Farben Aus den Tagebuchern 1937 bis 1976 In Dresdner Hefte Beitrage zur Kulturgeschichte Sonderausgabe 1996 ISBN 3 910055 38 9 urn nbn de bsz 14 db id1847668747 199600007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Curt Querner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Curt Querner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Curt Querner In Deutsche Digitale Bibliothek Gemalde Querners bei der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Suche nach Curt Querner In Schmidt Kunstauktionen Dresden Werkverzeichnis Curt Querners von Johannes Schmidt Selbstbildnis 1930 Bildatlas Kunst in der DDREinzelnachweise Bearbeiten Curt Querner In Birgit Dalbajewa Hrsg Neue Sachlichkeit in Dresden Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 57 4 S 281 Manja Seelen Curt Querner In Das Bild der Frau in Werken deutscher Kunstlerinnen und Kunstler der neuen Sachlichkeit Lit Munster 1995 ISBN 978 3 8258 2531 7 S 169 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche 100 Dresdner des 20 Jahrhunderts In Dresdner Neueste Nachrichten Dresdner Nachrichten GmbH amp Co KG Dresden 31 Dezember 1999 S 22 SKD Online Collection Abgerufen am 2 August 2022 Siegfried Querner Huth Curt Querner 1972 abgerufen am 2 August 2022 Birgit Dalbajewa Hrsg Neue Sachlichkeit in Dresden Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 57 4 S 132 167 281 ff Katalog zur Ausstellung Normdaten Person GND 118743147 lobid OGND AKS LCCN n86838648 VIAF 8182920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Querner CurtKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 7 April 1904GEBURTSORT Bornchen Sachsen DeutschlandSTERBEDATUM 10 Marz 1976STERBEORT Kreischa DDR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Querner amp oldid 234881849