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Als Kern Mantel Grenze nur noch selten als Wiechert Gutenberg Diskontinuitat bezeichnet nicht zu verwechseln mit der Gutenberg Diskontinuitat des oberen Mantels wird der Ubergang vom Erdmantel zum tiefer gelegenen Erdkern bezeichnet Da an ihr die Geschwindigkeit der seismischen Wellen drastisch zuruckgeht vgl zweite Abbildung kann sie mit seismologischen Methoden erkannt und abgebildet werden Nach den heute gebrauchlichen Referenz Erdmodellen befindet sie sich in einer durchschnittlichen Tiefe von 2 889 km nach IASP91 1 bzw 2 891 km nach PREM 2 Schematischer Schnitt durch den Erdkorper B kennzeichnet die Kern Mantel Grenze Die seismischen Geschwindigkeiten der P und S Wellen weisen an der Kern Mantel Grenze einen drastischen sprungartigen Ruckgang auf Diese sehr markante seismische Diskontinuitat des Erdkorpers wurde nach Emil Wiechert und Beno Gutenberg benannt zwei der bedeutendsten deutschen Seismologen und Geophysiker Wiechert schloss bereits Ende des 19 Jahrhunderts gemeinsam mit Svante Arrhenius aus den Dimensionen der Erde ihrer Gravitation und der Gravitationswirkung der Krustengesteine auf die Existenz eines Eisenkerns Dessen Radius wurde im Jahre 1913 von Gutenberg aus seismologischen Messungen bestimmt Seine Berechnung gilt bis heute als exakt 3 Die Existenz eines schweren Kerns war bereits vorher wegen der mittleren Dichte der Erde 5 52 g cm postuliert worden die zweimal so hoch wie jene des Granit ist Diese Entdeckung nahm Wiechert zum Anlass zweischalige Gleichgewichtsmodelle des Erdinnern Erdkern Mantel theoretisch und praktisch zu berechnen Wiechert Modell Wie Karl Ledersteger um 1965 zeigen konnte liegt diese Zweiteilung der inneren Erdfigur zwischen einem Erdellipsoid mit konstanter Dichte Maclaurin Ellipsoid und dem Wiechert Modell jedoch naher bei letzterem Die Grenzschicht zwischen dem Erdmantel und dem ausseren Erdkern ist von allen Diskontinuitaten der Erde am starksten ausgepragt Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der P Welle nimmt hier abrupt von fast 14 km s auf etwa 8 km s ab S Wellen breiten sich im ausseren Erdkern hingegen gar nicht aus Daraus folgt die Annahme dass der aussere Kern flussig sein muss Oberhalb der Wiechert Gutenberg Diskontinuitat befindet sich die erst viel spater entdeckte D Schicht die per Definition den unteren Abschluss des Erdmantels bildet Diese Ubergangszone ist zwischen 200 und 300 km machtig und zeichnet sich durch einen starken Temperaturgradienten und eine heterogene Struktur aus 4 Einzelnachweise Bearbeiten Kennett B L N amp Engdahl E R Traveltimes for global earthquake location and phase identification Geophysical Journal International Bd 105 S 429 465 1991 Dziewonski A M amp Anderson D L Preliminary Reference Earth Model Physics of the Earth and Planetary Interiors Bd 25 S 297 356 1981 Klaus Strobach Unser Planet Erde Verlag Gebruder Borntrager Stuttgart 1991 ISBN 3 443 01028 8 R D van der Hilst M N de Hoop P Wang S H Shim P Ma amp L Tenorio Seismostratigraphy and Thermal Structure of Earth s Core Mantle Boundary Region Science Bd 315 Marz 2007 S 1813 1817 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kern Mantel Grenze amp oldid 202169470