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Dieser Artikel beschreibt das Mineral Spinell Fur weitere Bedeutungen siehe Spinell Begriffsklarung Der Spinell genauer Magnesiospinell ist ein haufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung MgAl2O4 3 und ist damit chemisch gesehen ein Magnesium Aluminat SpinellBlauer Spinell von 1 83 ct und roter Spinell von 4 13 ctAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Spl 1 Andere Namen Magnesiumaluminat Magnesiospinell 2 Chemische Formel MgAl2O4 3 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV B 01a IV B 01 010 4 BB 05 07 02 01 01Ahnliche Minerale Magnesioferrit Hercynit MagnetitKristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 m 5 Raumgruppe Fd3 m Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 3 Gitterparameter a 8 09 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Haufige Kristallflachen 111 110 221 2 Zwillingsbildung nach 111 Spinellgesetz Physikalische EigenschaftenMohsharte 8 2 6 gelegentlich auch 7 5 bis 8 7 Dichte g cm3 gemessen 3 6 bis 4 1 berechnet 3 578 8 Spaltbarkeit undeutlich nach 111 2 Bruch Tenazitat muschelig bis uneben splittrig sprodeFarbe farblos rot orange gelb grun blau violett braun schwarzStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis fast undurchsichtigGlanz Glasglanz mattKristalloptikBrechungsindex n 1 719 9 Spinell kristallisiert im kubischen Kristallsystem Die Spinellstruktur gehort zu den wichtigsten und haufigsten Strukturtypen in der neben ihm noch 30 weitere bekannte Minerale kristallisieren Spinell ist daher auch Namensgeber fur die von der International Mineralogical Association IMA neu definierte Spinell Supergruppe Spinell entwickelt uberwiegend oktaedrische selten auch dodekaedrische und wurfelige Kristalle und Zwillinge die bis zu 30 Zentimeter gross werden konnen Er kommt aber auch in Form korniger bis massiger Mineral Aggregate vor Aufgrund von Mischkristallbildung und haufiger Fremdbeimengungen verschiedener Metallionen wie Eisen Chrom Zink Cobalt oder Mangan sind naturliche Spinelle von grosser Farbenvielfalt Da klare und durchsichtige Spinelle zudem auf polierten Oberflachen einen starken glasahnlichen Glanz aufweisen und aufgrund ihrer grossen Mohsharte von 8 relativ unempfindlich gegenuber Beschadigungen sind zahlen diese sogenannten Edelspinelle zu den wertvollen Edelsteinen Viele Farbvarietaten werden inzwischen synthetisch hergestellt und dienen neben der Verwendung als Schmuckstein auch als Grundstoff fur Technische Keramiken und Pigmente wie beispielsweise Thenards Blau als synthetischer Cobaltspinell Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 6 1 Als Schmuckstein 6 1 1 Grosse und beruhmte Spinelle 6 2 Weitere Verwendung 7 Manipulationen und Imitationen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDie Namensherkunft ist nicht vollstandig geklart Es wird allerdings vermutet dass er ursprunglich aus dem altgriechischen spin n os spin n os fur Funke bzw funkeln stammt und damit auf seinen Glanz hinweist oder sich in Bezug auf die typischen dornartigen scharfkantigen Kristalloktaeder aus dem lateinischen spina spinus oder spinula fur Dorn oder Zapfen bzw spinella fur Dornchen bzw kleiner Dorn entwickelt hat Der Name Spinell ist in verschiedenen Schreibweisen im europaischen Raum mindestens seit dem 16 Jahrhundert uberliefert so unter anderem als Spynell in England 1528 als Spinella durch Georgius Agricola 1546 und als Spinellus durch Anselmus de Boodt 1609 Ahnlich wie die seit der Antike bekannte Bezeichnung Karfunkel bzw Karfunkelstein bezeichnete Spinell allerdings nicht speziell das heute als Magnesio bzw Edelspinell bekannte Mineral sondern allgemein rote Edelsteine in jeder Schattierung von Hochrot uber Rotviolett Hyazinthfarben bis Gelblichweiss bzw Weisslichgelb 10 Erst um 1800 erkannte man einerseits dass der rote Rubin und der blaue Saphir nur Farbvarietaten desselben Minerals Korund und andererseits der Spinell sowie die farblich und kristallographisch ahnlichen Minerale der Granatgruppe eigene Mineralarten bilden und lernte sie zu unterscheiden Klassifikation BearbeitenIn der aktuellen Klassifikation der International Mineralogical Association IMA ist Spinell Namensgeber der Spinell Supergruppe wo er zusammen mit Chromit Cochromit Coulsonit Cuprospinell Dellagiustait Deltalumit Franklinit Gahnit Galaxit Guit Hausmannit Hercynit Hetaerolith Jakobsit Maghemit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Thermaerogenit Titanomaghemit Trevorit Vuorelainenit und Zincochromit die Spinell Untergruppe innerhalb der Oxispinelle bildet Stand 2018 11 Die bekannten und zunachst nach chemischer Zusammensetzung ordnenden Mineralsystematiken sortieren den Cuproiridsit in die Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze ein In der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Spinell zur Abteilung der Verbindungen mit M3O4 und verwandte Verbindungen wo er zusammen mit Gahnit Galaxit und Hercynit die Gruppe der Aluminat Spinelle mit der System Nr IV B 01a innerhalb der Spinell Reihe IV B 01 bildete Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IV B 01 10 In der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Oxide mit dem Stoffmengen Verhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 Spinelltyp M3O4 und verwandte Verbindungen wo der Spinell ebenfalls zusammen mit Gahnit Galaxit und Hercynit die Gruppe der Aluminat Spinelle bildet Stand 2018 12 Auch die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 13 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Spinell ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es als Namensgeber die Spinellgruppe mit der System Nr 4 BB 05 und den weiteren Mitgliedern Brunogeierit Chromit Cochromit Coulsonit Cuprospinell Filipstadit Franklinit Gahnit Galaxit Hercynit Jakobsit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Nichromit N Qandilit Trevorit Ulvospinell Vuorelainenit und Zincochromit bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Spinell in die Abteilung der Mehrfachen Oxide ein Hier ist er ebenfalls zusammen mit Galaxit Hercynit und Gahnit in der Aluminium Untergruppe mit der System Nr 07 02 01 innerhalb der Unterabteilung Mehrfache Oxide A B2 2X4 Spinellgruppe zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Elementarzelle des Magnesiumaluminats Hauptartikel Spinellstruktur Spinell kristallisiert isotyp mit Magnetit im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 mit dem Gitterparameter a 8 09 A sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Modifikationen und Varietaten BearbeitenReiner Spinell ist farblos Die Stochiometrie der chemischen Formel ist jedoch in weiten Grenzen variabel das heisst Magnesium oder Aluminium konnen in verschiedenen Mengenanteilen vorliegen oder auch durch eigentlich formelfremde Kationen ersetzt sein Besonders grosse Uberschusse von Aluminiumkationen konnen in ihm gelost sein Ein Magnesiumuberschuss ist nur bei extrem hohen Temperaturen ab ca 1500 C moglich Dadurch ergibt sich eine grosse Bandbreite an moglichen Farben die von Violett uber Rot bis Rosa Gelb sowie von Grun uber Blau nach Braun bis Schwarz reichen Einige Farbvarietaten erhielten eigene Bezeichnungen und sind auch im Schmuckstein Handel verbreitet Edler Spinell oder Rubinspinell erhalt seine kraftige hell bis dunkelrote Farbe durch diadochen Ersatz von Al2O3 durch Spuren von Cr2O3 7 Almandinspinell ist eine aus dem 19 Jahrhundert stammende Bezeichnung fur dunkelrote Spinelle mit einem Stich ins Blaue oder Violette 10 Balas Rubin bzw Balasrubin ist eine veraltete Bezeichnung fur einen rosafarbenen bis blassroten Edelstein die sich etwa um 1200 n Chr verbreitete und als Abgrenzung fur einen Karfunkel bzw Rubin von minderer Schonheit diente 10 Da diese Bezeichnung irrefuhrend ist wird sie inzwischen von der CIBJO abgelehnt und im Edelsteinhandel im Gegensatz zur alternativen Bezeichnung Balas Spinell 6 kaum noch gebrauchlich Rubicell oder auch Rubacell als Verkleinerungsform aus dem franzosischen rubis bzw rubace Rubin sind seit dem 17 Jahrhundert als Bezeichnung fur gelborange bis gelbrote hyazinthahnliche Varietaten im Gebrauch 10 Blauer Spinell oder auch Saphirspinell erhalt seine blaue Farbe durch Ersatz von MgO durch FeO bis zu 3 5 7 Beim grunen Spinell oder auch Chlorospinell von altgriechisch xlwros chlōros hellgrun frisch nach Gustav Rose 1840 10 sind Teile von MgO und Al2O3 durch Spuren von CuO und Fe2O3 von bis zu 15 7 ersetzt Pleonast nach Rene Just Hauy auch Ceylanit nach Jean Claude Delametherie 1793 10 erhalt durch grossere Beimengungen von FeO und Fe2O3 seine braune bis schwarze Farbe 7 Meist ist er zudem auch undurchsichtig nbsp Roter Spinell im Muttergestein aus Luc Yen Provinz Yen Bai Vietnam Grosse 6 2 cm 5 9 cm 2 9 cm nbsp Rosafarbener Spinell auf Pyrrhotin aus Kuch i Lal Distrikt Ischkaschim Tadschikistan Grosse 2 2 cm 1 6 cm 1 2 cm nbsp Himmelblauer Spinell aus Helena Montana USA Gesamtgrosse 2 6 cm 1 8 cm 1 8 cm nbsp Violetter Spinell aus Ladjuar Medam Sar e Sang Badachschan Afghanistan Grosse 4 5 cm 4 0 cm 3 7 cm nbsp Schwarzer Spinell aus Franklin New Jersey USA Grosse 2 4 cm 2 3 cm 1 8 cm Bildung und Fundorte BearbeitenSpinell bildet sich als akzessorischer Bestandteil in ultrabasischen Gesteinen des oberen Erdmantels wie Basalt und Peridotit Ebenso kann er kontaktmetasomatisch durch Verdrangung von Dolomit und Kalkstein oder kontaktmetamorph in Gneis und Marmor entstehen In den betreffenden Gesteinen findet sich Spinell meist in Form eingewachsener gut ausgebildeter oktaedrischer Kristalle und seltener als Zwilling Daneben kommt er in abgerollter mehr oder weniger loser Form auch in Edelsteinseifen vor Begleitminerale sind unter anderem Andalusit Chondrodit Forsterit Korund Phlogopit Sillimanit und Skapolith Als haufige Mineralbildung sind Spinelle an vielen Fundorten anzutreffen wobei bisher Stand 2014 rund 1600 Fundorte 14 als bekannt gelten Zu den bisher weltweit grossten bekannten Spinell Kristallen gehort ein rotlich violettroter flacher Kristallzwilling mit 17 8 cm Durchmesser der 2005 bei An Phu im Bergbaurevier Lục Yen in der vietnamesischen Yen Bai gefunden wurde 15 Bekannt aufgrund aussergewohnlicher Spinellfunde wurde auch das sibirische Aldanhochland mit Kristallfunden der Varietat Pleonast von bis zu 15 cm Grosse Bei Amity und Sterling Hill New Jersey in den USA wurden bis 14 kg schwere bzw 12 cm grosse Kristalle gefunden Bekannt wurden auch Ratnapura in Sri Lanka und Mogok in Myanmar sowie Kukh i Lal Tadschikistan im Pamirgebirge fur ihre violetten und roten Kristallfunde von besonders hoher Schmucksteinqualitat und Grossen zwischen 2 und 5 cm 16 Eine besondere Raritat stellen die schwarzen und graublauen bis violetten Sternspinelle mit vier und sechsstrahligem Asterismus dar die bisher vor allem auf Sri Lanka gefunden wurden 17 In Deutschland trat das Mineral bisher in mehreren Steinbruchen bei Botzingen Horben Immendingen Schelingen Scharnhausen und vom Katzenbuckel in Baden Wurttemberg an vielen Stellen im Frankischen Wald und Niederbayern bei Hochstadten und Kilsbach in Hessen an mehreren Fundpunkten in der Umgebung von Bad Harzburg in Niedersachsen im Siebengebirge von Nordrhein Westfalen an vielen Orten in der Eifel in Rheinland Pfalz bei Waldheim Dresden Hinterhermsdorf Pohla Schwarzenberg sowie an den Greifensteinen und am Lobauer Berg in Sachsen und am Kammberg bei Joldelund in Schleswig Holstein auf In Osterreich kennt man Spinell unter anderem aus Lolling und Kollnitz Gemeinde Sankt Paul im Lavanttal in Karnten von mehreren Stellen im Dunkelsteinerwald und im Waldviertel in Niederosterreich vom Totenkopf Hohe Tauern in Salzburg vom Stradner Kogel aus einem Steinbruch bei Kloch der Grube Breitenau am Hochlantsch und aus einem Steinbruch bei Stubenberg in der Steiermark einer Schlackenhalde bei St Gertraudi in Tirol sowie von mehreren Stellen im Muhlviertel in Oberosterreich In der Schweiz fand sich das Mineral bisher vor allem in den Kantonen Graubunden Tessin und Wallis Weitere Fundorte liegen unter anderem in Afghanistan Agypten Albanien Algerien der Antarktis Argentinien Aserbaidschan Australien Belgien Bolivien Bosnien und Herzegowina Botswana Brasilien Bulgarien China der Demokratischen Republik Kongo Zaire auf Fidschi Finnland Frankreich Franzosisch Guayana und Franzosisch Polynesien Griechenland Gronland Indien Iran Irak Irland Israel Italien Japan Jemen Kambodscha Kanada Kasachstan Kenia Lesotho Libyen Madagaskar Malawi Marokko Mexiko Namibia Nepal den Niederlanden Neukaledonien Neuseeland Nigeria Nordkorea Norwegen Oman Pakistan Palastina Papua Neuguinea Peru Polen Rumanien Russland Schweden Simbabwe der Slowakei Spanien Sudafrika Sudan Surinam Taiwan Tansania Thailand Tschechien der Turkei Uganda der Ukraine Ungarn Usbekistan Venezuela im Vereinigten Konigreich UK den Vereinigten Staaten von Amerika USA und der Zentralafrikanischen Republik 18 Auch in Gesteinsproben vom Ostpazifischen Rucken Ultramafischer Komplex Hess Tiefe sowie ausserhalb der Erde im Kometenstaub von Wild 2 und in Gesteinsproben vom Mond die die Apollo 14 und Apollo 16 Missionen mitbrachten konnte Spinell nachgewiesen werden 18 In der einschlagigen Literatur wird daruber hinaus haufiger die g Phase von Olivin die bei hohen Drucken entsteht und die dominierende Mineralphase im unteren Teil der Ubergangszone des Erdmantels zwischen ca 520 und 660 km Tiefe ist als Spinell bezeichnet da ihre Kristalle ebenfalls die Spinellstruktur aufweisen Wegen der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung ist diese Bezeichnung jedoch mineralogisch nicht korrekt Verwendung BearbeitenAls Schmuckstein Bearbeiten nbsp Gruner Spinell im FacettenschliffLupenreine Spinelle sind begehrte aber seltene Schmucksteine Rote Spinelle weisen dabei eine ausserliche Ahnlichkeit zu Rubinen auf So stellten sich beispielsweise der lange fur einen Rubin gehaltene Black Prince s Ruby Rubin des Schwarzen Prinzen in der Imperial State Crown und der Timur Ruby in einer Halskette aus den Britischen Kronjuwelen sowie einige tropfenformige Edelsteine in der Wittelsbacher Krone als Spinelle heraus 6 Grosse und beruhmte Spinelle Bearbeiten Name Gewicht roh geschliffenin Karat Fundjahr Fundland Bemerkung Black Prince s Ruby ca 140 wahrscheinlich Badachschan Afghanistan poliert und gebohrt Bestandteil der Britischen Kronjuwelen Imperial State CrownKatharina Spinell 146 43 Ende der 1980er am Pjandsch sudlich von Chorugh im Pamir Gebirge Tadschikistan facettiert in Privatbesitz 19 Samaria Spinell 500 wahrscheinlich Badachschan Afghanistan poliert und gebohrt Bestandteil der Persischen Kronjuwelen 19 Timur Ruby 352 50 19 wahrscheinlich Badachschan Afghanistan poliert und graviert mit den Namen der Vorbesitzer Bestandteil der Britischen Kronjuwelen Halskette 19 Zwei unbenannte Rohsteine abgerollt bzw Oktaeder 520 Ausgestellt im British Museum 6 Spitze der russischen Zarenkrone 398 72 20 Ausgestellt im Diamantenfond der Rustkammer des Moskauer Kremls 6 Weitere Verwendung Bearbeiten Aufgrund seiner hohen Harte und chemischen Bestandigkeit sowie seines hohen Schmelzpunktes von 2135 C 7 werden synthetische Spinelle fur feuerfeste und gasdichte Technische Keramiken verwendet 21 Manipulationen und Imitationen BearbeitenIm Gegensatz zu Korunden Saphir und die rote Varietat Rubin werden Spinelle nur in seltenen Fallen erhitzt da sich ihre Farben entweder unbedeutend oder nicht in die gewunschte Richtung verandern Durch die Tatsache dass typische Edelsteinqualitaten des Spinells vergleichsweise weniger trubende Einschlusse aufweisen ist auch ein weiterer Effekt der Erhitzung namlich die Transparenzverbesserung durch Aufschmelzen der eingeschlossenen Fremdkristalle nur fur wenige Falle dokumentiert Im Fachhandel gelten naturliche Spinelle noch allgemein als unbehandelt Ausnahmen existieren jedoch im Premiumsektor bei bestimmten Farbvarianten bestimmter Fundstellen Hochpreisige Spinelle werden aber meist durch ein gemmologisches Labor zertifiziert wo sowohl erhitzte als auch synthetische Spinelle wegen der einhergehenden Strukturveranderung die bereits bei 750 C einsetzt mittels Raman Spektroskopie sicher von unbehandelten Spinellen unterschieden werden 22 Synthetische Spinelle fur die Schmuckindustrie werden seit den 1920er Jahren 6 nach dem Verneuil Verfahren hergestellt wobei Aluminiumoxid Korund Al2O3 und Magnesiumoxid Periklas MgO zu Spinell MgAl2O4 reagieren Mithilfe weiterer Zusatze lassen sich die jeweils gewunschten Farbvarietaten erzeugen wie unter anderem Co2O3 fur blaue und Ni2O3 fur hellgrune Spinelle 21 um beispielsweise Aquamarin Granat Rubin Saphir Smaragd verschiedene Turmaline und selbst Mondstein zu imitieren Seit den 1950ern kann zudem Lapislazuli durch synthetischen Sinter Spinell nachgeahmt werden 23 Unter dem Polarisationsmikroskop zeigen mit dem Verneuil Verfahren synthetisierte Spinelle allerdings immer eine typische anormale Spannungs Doppelbrechung und lassen sich dadurch von naturlichen Spinellen unterscheiden 23 24 Siehe auch BearbeitenListe der Minerale Liste mineralischer Schmuck und EdelsteineLiteratur BearbeitenHelmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 354 358 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 116 Hellmuth Bogel Knaurs Mineralienbuch Das Haus und Handbuch fur Freunde und Sammler von Mineralien Droemer Knaur Munchen 1972 ISBN 3 426 00292 2 S 111 112 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spinel Sammlung von Bildern nbsp Wiktionary Spinell Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Spinell In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 6 Dezember 2020 Spinel search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 15 Mai 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Spinel In rruff geo arizona edu Abgerufen am 15 Mai 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 355 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 188 Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2020 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2020 abgerufen am 6 Dezember 2020 englisch David Barthelmy Spinel Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 15 Mai 2019 englisch a b c d e f Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 116 a b c d e f Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 380 Spinel In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 72 kB abgerufen am 15 Mai 2019 Spinel In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 15 Mai 2019 englisch a b c d e f Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 S 323 324 Ferdinando Bosi Cristian Biagioni Marco Pasero Nomenclature and classification of the spinel supergroup In European Journal of Mineralogy Band 31 Nr 1 12 September 2018 S 183 192 doi 10 1127 ejm 2019 0031 2788 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 6 Dezember 2020 englisch Localities for Spinel In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 15 Mai 2019 englisch Rekorde im Mineralbereich In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 6 Dezember 2020 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 76 A Ruppenthal Die Welt der Edelsteine Spinell PDF 404 6 kB Memento vom 6 Juni 2013 im Internet Archive a b Fundortliste fur Spinell beim Mineralienatlas und bei Mindat a b c d gemmologie at Kurzinfo der Osterreichischen Gemmologischen Gesellschaft Memento vom 6 Marz 2014 im Internet Archive PDF 1 5 MB S 4 5 Russia Beyond Verschollen verkauft in Russland verblieben Das Schicksal der Romanow Juwelen 27 Februar 2019 abgerufen am 3 Marz 2020 deutsch a b Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 358 Sudarat Saeseaw Wuyi Wang Kenneth Scarratt John L Emmett and Troy R Douthit Distinguishing Heated Spinels from Unheated Natural Spinels A short review of on going research PDF 554 kB In gia edu Gemolocical Institute of America GIA 28 Januar 2019 abgerufen am 15 Mai 2019 englisch a b Bernhard Bruder Geschonte Steine Das Erkennen von Imitationen und Manipulationen bei Edelsteinen und Mineralien Neue Erde Saarbrucken 2005 ISBN 3 89060 079 4 S 100 Edelsteinlexikon Spinell In edelsteine at Wiener Edelstein Zentrum abgerufen am 15 Mai 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spinell amp oldid 239000531