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Hetaerolith ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung ZnMn3 2O4 2 3 und damit chemisch gesehen ein Zink Mangan Oxid Strukturell zahlt Hetaerolith allerdings zur Gruppe der Spinelle HetaerolithSchwarze glanzende Hetaerolithkristalle mit gelbem radialstrahligem Zinkit aus der Sterling Mine Sterling Hill Ogdensburg Sussex County New Jersey USASichtfeld 3 1 mm 2 5 mmAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Hta 1 Chemische Formel ZnMn3 2O4 2 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV B 02 IV B 05 040 4 BB 10 07 02 07 02Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal dipyramidal 4 m2 m2 m 4 Raumgruppe I41 amd Nr 141 Vorlage Raumgruppe 141 3 Gitterparameter a 5 72 A c 9 24 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 VHN100 528 707 5 Dichte g cm3 gemessen 5 18 berechnet 5 21 5 Spaltbarkeit undeutlich nach 001 5 Bruch Tenazitat uneben sprode 5 Farbe braunlichschwarz bis schwarz im Durchlicht dunkelrotlichbraun 5 Strichfarbe dunkelbraunTransparenz undurchsichtig kantendurchscheinendGlanz MetallglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 2 340 6 ne 2 140 6 Doppelbrechung d 0 200 6 Optischer Charakter einachsig negativHetaerolith kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und entwickelt pyramidale Kristalle von bis zu einem Zentimeter Grosse kommt aber auch in Form von traubigen beziehungsweise nierigen stalaktitischen oder faserigen Mineral Aggregaten vor Das Mineral ist im Allgemeinen undurchsichtig und nur an dunnen Kanten durchscheinend Die Oberflachen der braunlichschwarzen bis schwarzen Kristalle zeigen einen metallischen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Hetaerolith in der Passaic Mine am Sterling Hill bei Ogdensburg im Sussex County des US Bundesstaates New Jersey Die Erstbeschreibung erfolgte 1877 durch Gideon Emmet Moore 1842 1895 6 Er benannte das Mineral in Anlehnung an dessen Vergesellschaftung mit dem drei Jahre zuvor in derselben Typlokalitat entdeckten Mineral Chalkophanit nach dem altgriechischen Wort etairos etairos fur Partner Das Typmaterial wird im Mineralogischen Museum der Harvard University in Cambridge Massachusetts USA unter der Katalog Nr 134145 aufbewahrt 7 Klassifikation BearbeitenDie aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association IMA zahlt den Hetaerolith zur Spinell Supergruppe wo er zusammen mit Chromit Cochromit Coulsonit Cuprospinell Dellagiustait Deltalumit Franklinit Gahnit Galaxit Guit Hausmannit Hercynit Jakobsit Maghemit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Spinell Thermaerogenit Titanomaghemit Trevorit Vuorelainenit und Zincochromit die Spinell Untergruppe innerhalb der Oxispinelle bildet 8 Bereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Hetaerolith zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Verbindungen mit M3O4 und verwandte Verbindungen wo er zusammen mit Hausmannit und dem inzwischen diskreditierten Vredenburgit die Hausmannit Reihe mit der System Nr IV B 02 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IV B 05 40 In der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Oxide mit Verhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 Spinelltyp M3O4 und verwandte Verbindungen wo Hetaerolith zusammen mit Filipstadit Harmunit Hausmannit dem 2018 diskreditierten Hydrohetaerolith Iwakiit Marokit Tegengrenit Wernerkrauseit und Xieit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 9 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Hetaerolith ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit dem Verhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Hausmannit Hydrohetaerolith und dem 2018 diskreditierten Iwakiit die Hausmannitgruppe mit der System Nr 4 BB 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hetaerolith in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung der Mehrfache Oxide ein Hier ist er in der unbenannten Gruppe 07 02 07 innerhalb der Unterabteilung Mehrfache Oxide A B2 2X4 Spinellgruppe zu finden Chemismus BearbeitenDie idealisierte theoretische Zusammensetzung von Hetaerolith ZnMn3 2O4 besteht aus 27 33 Gew Zink Zn 45 92 Gew Mangan Mn und 26 75 Gew Sauerstoff O 4 Mineralproben aus Sterling Hill New Jersey wiesen dagegen zusatzlich Fremdbeimengungen von Eisen 0 24 Fe2O3 Magnesium 0 49 MgO und Silicium 0 18 SiO2 auf 5 Kristallstruktur BearbeitenHetaerolith kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41 amd Raumgruppen Nr 141 Vorlage Raumgruppe 141 mit den Gitterparametern a 5 72 A und c 9 24 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Hetaerolith schwarz unten links Chlorophoenicit beigefarbene Sprenkel und Zinkit gelborange auf Hodgkinsonit dunkelrosa aus der Sterling Mine Sterling Hill Ogdensburg New Jersey USA Sichtfeld 4 6 mm 5 3 mm Hetaerolith bildet sich vorwiegend sekundar in hydrothermalen Erz Lagerstatten Als Begleitminerale treten neben weiteren Manganmineralen wie Chalkophanit Hodgkinsonit Manganit und Romanechit aber auch andere Minerale wie unter anderem Calcit Franklinit Hemimorphit und Willemit auf 5 Als seltene Mineralbildung konnte Hetaerolith nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei weltweit bisher rund 130 Fundorte dokumentiert sind 11 Ausser an seiner Typlokalitat dem Tagebau Passaic Mine auch Passaic pit oder Marshall Mine und der nahe gelegenen Sterling Mine am Sterling Hill bei Ogdensburg fand sich das Mineral in New Jersey nur noch in der Franklin Mine in der gleichnamigen Bergbausiedlung Franklin Weitere bekannte Fundorte in den Vereinigten Staaten von Amerika sind unter anderem mehrere Gruben und Schachte bei Bisbee und Tombstone im Cochise County sowie in der 79 Mine im Gila County der Rowley Mine im Maricopa County der Black Warrior Mine im Yavapai County und bei Superior im Pinal County von Arizona die Gruben Santa Rosa bei Malpais Mesa Lead Mountain bei Barstow Mohawk Mohawk Hill im Clark Mountain Bezirk und Desert View bei Fawnskin in Kalifornien in der Wolftone Mine und der Tucson Mine nahe Leadville im Lake County von Colorado im Eisengurtel von Menominee im Iron County von Michigan in mehreren Gruben im Granite County von Montana in der Candelaria Silver Mine im Mineral County und der Grand Deposit Mine im White Pine County von Nevada in mehreren Gruben verschiedener Countys von New Mexico sowie in der Gold Hill Mine im Tooele County und der Burgin Mine im Utah County von Utah In Deutschland fand sich Hetaerolith bisher an der Hartkoppe Steinbruch Fuchs in der Bayerischen Gemeinde Sailauf in den Gruben Bruche bei Musen und Juno bei Ramsbeck sowie am Mechernicher Bleiberg in Nordrhein Westfalen und in der Grube Friedrichssegen bei Bad Ems in Rheinland Pfalz Der bisher einzige bekannte Fundort in Osterreich ist der Emmastollen mit Blei Zink Vererzungen am Ratteingraben nahe Waitschach in Karnten In der Schweiz kennt man Hetaerolith bisher nur aus dem Bergwerk Chez Larze mit magnetithaltigem Skarn am Mont Chemin nahe Martigny im Kanton Wallis Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien Belgien Bulgarien Chile China Griechenland Indien Iran Irland Italien Japan Jemen Mexiko Namibia Nordmazedonien Norwegen Polen Portugal Rumanien Russland Saudi Arabien Simbabwe Spanien Sudafrika Tunesien und im Vereinigten Konigreich England 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenGideon E Moore Preliminary notice of the discovery of a new mineral species In American Journal of Science and Arts Band 114 1877 S 423 englisch rruff info PDF 221 kB abgerufen am 26 Juni 2019 C Frondel E W Heinrich New data on hetaerolite hydrohetaerolite coronadite and hollandite In American Mineralogist Band 27 1942 S 48 56 englisch rruff info PDF 597 kB abgerufen am 26 Juni 2019 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 305 306 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hetaerolite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Hetaerolith Wiki Hetaerolite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 26 Juni 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Hetaerolite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 26 Juni 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2019 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2019 abgerufen am 26 Juni 2019 englisch a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 190 englisch a b David Barthelmy Hetaerolite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 26 Juni 2019 englisch a b c d e f g Hetaerolite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 73 kB abgerufen am 26 Juni 2019 a b c d Hetaerolite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 26 Juni 2019 englisch Catalogue of Type Mineral Specimens H PDF 81 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 26 Juni 2019 Ferdinando Bosi Cristian Biagioni Marco Pasero Nomenclature and classification of the spinel supergroup In European Journal of Mineralogy Band 31 Nr 1 12 September 2018 S 183 192 doi 10 1127 ejm 2019 0031 2788 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 26 Juni 2019 englisch Localities for Hetaerolite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 26 Juni 2019 englisch Fundortliste fur Hetaerolith beim Mineralienatlas und bei Mindat Abruf 26 Juni 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hetaerolith amp oldid 238999723