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Zinkit auch unter der veralteten bergmannischen Bezeichnung Rotzinkerz bekannt ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Formel ZnO Es besteht aus Zink und Sauerstoff im Verhaltnis 1 1 und ist damit chemisch gesehen Zinkoxid Naturlich vorkommender Zinkit enthalt allerdings immer auch geringe Fremdbeimengungen von Mangan bis 9 und oder Eisen so dass seine Formel je nach Quelle auch mit Zn Mn O 5 oder Zn Mn2 Fe2 O 4 angegeben wird ZinkitZinkit Kristallstufe aus ArizonaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Znc 1 Chemische Formel ZnOMineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV A 03 IV A 03 020 4 AB 20 04 02 02 01Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal pyramidal 6mm 2 Raumgruppe P63mc Nr 186 Vorlage Raumgruppe 186 3 Gitterparameter a 3 249 A c 5 207 A 3 2 Formeleinheiten Z 2 3 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4Dichte g cm3 5 64 bis 5 68 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 101 0 Bruch Tenazitat muscheligFarbe weiss gelb orange rotStrichfarbe orangegelbTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz starker Fettglanz DiamantglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 2 013ne 2 029 4 Doppelbrechung d 0 016 4 Optischer Charakter einachsig positivPleochroismus w gelb e dunkelrot 2 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten empfindlich gegenuber verschiedenen SaurenZinkit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt meist kornige bis massige Aggregate bildet aber selten auch pyramidale Kristalle bis etwa 2 5 cm Grosse 6 aus die eine gelbe bis orangerote Farbe haben und auf den Oberflachen einen fett bis diamantahnlichen Glanz zeigen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 4 1 Morphologie 4 2 Chemische Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals beschrieben wurde Zinkit 1845 durch Wilhelm Ritter von Haidinger Seinen Namen erhielt das Mineral aufgrund seines hohen Zinkanteils von uber 73 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Zinkit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 1 und 2 1 M2O MO wo er zusammen mit Bromellit die Bromellit Reihe mit der System Nr IV A 03 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Zinkit ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 2 1 und 1 1 ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Kation Anion M O 1 1 und bis 1 1 25 mit nur kleinen bis mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es ebenfalls zusammen mit Bromellit die neu benannte Zinkitgruppe mit der System Nr 4 AB 20 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung der Oxide ein Auch hier ist er zusammen mit Bromellit in der diesmal unbenannten Gruppe 04 02 02 innerhalb der Unterabteilung Einfache Oxide mit einer Kationenladung von 2 AO zu finden Kristallstruktur BearbeitenZinkit kristallisiert isotyp mit Wurtzit im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63mc Raumgruppen Nr 186 Vorlage Raumgruppe 186 mit den Gitterparametern a 3 249 A und c 5 207 A 3 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenMorphologie Bearbeiten nbsp Synthetische ZinkitkristalleZinkit entwickelt in der Natur nur selten gut ausgebildete Kristalle mit bevorzugt wachsenden Kristallflachen 404 5 101 3 und 101 1 Die Kristallkorper sind hemimorph das heisst sie zeigen an den beiden Enden der c Achse eine unterschiedliche Flachenentwicklung Synthetische Kristalle die zuweilen als Nebenprodukt und Ofenbruch bei der Zinkproduktion anfallen entwickeln dagegen bevorzugt die Flachen 101 0 0001 0001 101 1 und 101 3 Zudem sind sie im Gegensatz zu ihren naturlichen Vorbildern meist farblos oder grunlichgelb bis honigbraun Chemische Eigenschaften Bearbeiten Zinkit ist in Salz Schwefel und Salpetersaure loslich jedoch nicht in Flusssaure da sich dort das schwerlosliche Zinkfluorid bildet 7 Bildung und Fundorte BearbeitenZinkit entsteht durch die sogenannte Kontaktmetamorphose das bedeutet durch eine Reihe von chemisch physikalischen Prozessen die eintreten wenn heisse magmatische Schmelzen emporsteigen und durch die Hitzeeinwirkung eine Umwandlung der umliegenden Gesteine hervorrufen Welche Gesteine bei diesem Prozess entstehen hangt von der Zusammensetzung des Magmas und von der Art der betroffenen Gesteine ab Bisher wurde Zinkit an folgenden Fundorten aufgeschlossen Western Australia in Australien Luttich Plombieres Limburg Dilsen Stokkem und Namur Andenne in Belgien Oblast Chaskowo in Bulgarien Hessen Richelsdorf Niedersachsen Landkreis Goslar Nordrhein Westfalen Aachen Sauerland Rheinland Pfalz Lahntal Siegerland und Sachsen Erzgebirge in Deutschland Attika in Griechenland Ost Aserbaidschan im Iran Ligurien Lombardei Sardinien und die Toskana in Italien Viken in Norwegen Katanga im Kongo Gmund in Karnten Annaberg Niederosterreich und Oblarn Steiermark in Osterreich Ostsibirien in Russland Dalarna in Schweden Kosice in der Slowakei Bohmen in Tschechien sowie Arizona Kalifornien Colorado Nevada New Jersey New Mexico Utah und Virginia 8 Verwendung Bearbeiten nbsp facettierter Zinkit aus Polen 5 26ctZinkit dient bei lokaler Anhaufung als Zinkerz Besonders bekannt fur ein reichliches Vorkommen an Zinkit sind die Zink und Mangan Minen von Sterling Hill in Ogdensburg und Mine Hill in Franklin New Jersey Selten werden Zinkite guter Qualitat auch als Schmuckstein vorwiegend zum Verkauf an Sammler verschliffen Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 499 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine 13 Auflage BLV Verlag 1976 ISBN 3 405 11381 4 S 222 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zinkit Zincite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Zinkit Wiki Zincite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 66 7 kB Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Webmineral Zincite engl a b c American Mineralogist Crystal Structure Database Zincite engl 1993 a b c d Zincite bei mindat org engl Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis 5 Auflage Christian Weise Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 921656 70 9 Zincite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 66 7 kB Walter Schumann Steine und Mineralien sammeln finden praparieren bestimmen BLV Buchverlag Munchen Wien Zurich 1994 ISBN 3 405 14590 2 S 110 Fundortliste fur Zinkit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zinkit amp oldid 230420735