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Filipstadit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Mn2 Mg 2 Sb5 Fe3 O4 3 Das Mineral ist damit chemisch gesehen ein Mangan Antimon Oxid bei dem meist ein geringer Teil des Mangans durch Magnesium und ein Teil des Antimons durch Eisen ersetzt substituiert ist FilipstaditAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1987 010 1 IMA Symbol Fps 2 Chemische Formel Mn2 Mg 2 Sb5 Fe3 O4 3 Mn2 Sb Fe O4 4 Mn2 Mg 4Sb5 Fe3 O8 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV B 05 IV B 05 070 4 BB 05 07 02 13 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Fd3 m Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227Gitterparameter a 25 93 A 6 Formeleinheiten Z 216 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 bis 6 5 7 VHN100 792 882 durchschnittlich 831 5 Dichte g cm3 berechnet 4 9 5 Spaltbarkeit fehlt 7 Bruch Tenazitat muschelig sprode 5 Farbe schwarz im Auflicht grau mit braunen oder bernsteinorangen bis roten Innenreflexen 5 Strichfarbe braun 5 Transparenz undurchsichtig 5 Glanz Metallglanz 5 KristalloptikOptischer Charakter zweiachsig 8 Filipstadit kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form von winzigen oktaedrischen Kristallen bis etwa 200 mm Grosse sowie als krustige Uberzuge auf Jakobsit und Hausmannit entdeckt werden Das Mineral ist undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der schwarzen im Auflichtmikroskop auch grau erscheinenden Kristalle und Aggregate einen metallischen Glanz Seine Strichfarbe ist dagegen braun Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Luftaufnahme der Grubensiedlung Langban Gemeinde Filipstad 1989 Wahrend der Analyse von Ingersonit einem 1988 neuen Ca Mn Antimonatmineral aus der beruhmten Grubensiedlung Langban innerhalb der schwedischen Gemeinde Filipstad fiel den Erstbeschreibern Pete J Dunn Donald R Peacor Alan J Criddle und Chris J Stanley ein weiteres bisher unbekanntes undurchsichtiges Mineral Aufgrund der Daten aus Rontgenbeugung und chemischer Analyse legten den Schluss nahe dass das zweite neu entdeckte Mineral mit den Spinellen ist Dunn Peacor Criddle und Stanley benannten das Mineral nach dem Gemeinde Hauptort Filipstad die etwa 20 km sudlich von Langban liegt Das Typmaterial Holotyp des Minerals wird im Natural History Museum in London England unter den Katalog Nr 1986 410 E1177 und 1986 411 E1178 sowie im National Museum of Natural History in Washington D C USA unter der Katalog Nr 163012A aufbewahrt 9 Klassifikation BearbeitenDie aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association IMA zahlt den Filipstadit zur Spinell Supergruppe wo er zusammen mit Ahrensit Brunogeierit Qandilit Ringwoodit und Ulvospinell die Ulvospinell Untergruppe innerhalb der Oxispinelle bildet 10 Bereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Filipstadit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Oxide mit Verhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 Spinelltyp M3O4 und verwandte Verbindungen wo er zusammen mit Hausmannit Hetaerolith Hydrohetaerolith Iwakiit Marokit Tegengrenit und Xieit die Hausmannit Reihe mit der System nr IV B 05 bildete Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Filipstadit ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen sodass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es zusammen mit Brunogeierit Cochromit Coulsonit Cuprospinell Chromit Franklinit Gahnit Galaxit Hercynit Jakobsit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Nichromit N Qandilit Spinell Trevorit Ulvospinell Vuorelainenit und Zincochromit die Spinellgruppe mit der System Nr 4 BB 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Filipstadit in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung der Mehrfache Oxide ein Hier ist er zusammen mit Tegengrenit in der unbenannten Gruppe 07 02 13 innerhalb der Unterabteilung Mehrfache Oxide A B2 2X4 Spinellgruppe zu finden Kristallstruktur BearbeitenFilipstadit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 mit dem Gitterparameter a 25 93 A sowie 216 Formeleinheiten pro Elementarzelle 6 Bildung und Fundorte BearbeitenFilipstadit bildete sich in metamorphisierten Eisen Mangan Erzkorpern An seiner Typlokalitat Langban fanden sich neben dem dort ebenfalls erstmals entdeckten Ingersonit noch Calcit Jakobsit und gediegen Antimon als weitere Begleitminerale Der bisher einzige weitere bekannte Fundort Stand 2018 ist die nahe gelegene Grube Jakobsberg bei Nordmark die ebenfalls zur Gemeinde Filipstad gehort 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPete J Dunn Donald R Peacor Allan J Criddle Chris J Stanley Filipstadite a new Mn Fe3 Sb derivative of spinel from Langban Sweden In American Mineralogist Band 73 1988 S 413 419 englisch rruff info PDF 677 kB abgerufen am 14 September 2018 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 310 Paola Bonazzi Laura Chelazzi Luca Bindi Superstructure crystal chemistry and cation distribution in filipstadite a Sb5 bearing spinel related mineral In American Mineralogist Band 98 Nr 2 3 2013 S 361 366 doi 10 2138 am 2013 4259 englisch degruyter com PDF 2 6 MB abgerufen am 14 September 2018 abgerufen uber De Gruyter Online Weblinks BearbeitenMineralienatlas Filipstadit Wiki Webmineral Filipstadite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Filipstadite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b IMA CNMNC List of Mineral Names Marz 2018 englisch PDF 1 65 MB Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 189 englisch a b c d e f g h Filipstadite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 68 kB abgerufen am 14 September 2018 a b Paola Bonazzi Laura Chelazzi Luca Bindi Superstructure crystal chemistry and cation distribution in filipstadite a Sb5 bearing spinel related mineral In American Mineralogist Band 98 Nr 2 3 2013 S 361 366 doi 10 2138 am 2013 4259 englisch degruyter com PDF 2 6 MB abgerufen am 14 September 2018 abgerufen uber De Gruyter Online a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Mindat Filipstadite englisch Catalogue of Type Mineral Specimens F PDF 73 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 S 8 abgerufen am 29 August 2019 Cristian Biagioni Marco Pasero The systematics of the spinel type minerals An overview In American Mineralogist Band 99 Nr 7 2014 S 1254 1264 doi 10 2138 am 2014 4816 englisch Vorabversion online PDF Fundortliste fur Filipstadit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filipstadit amp oldid 230950111