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Vuorelainenit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Gruppe der Spinelle innerhalb der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Mn2 V3 2O4 3 4 und damit chemisch gesehen ein Mangan Vanadium Oxid VuorelainenitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1980 048 1 IMA Symbol Vuo 2 Chemische Formel Mn2 V3 2O4 3 4 Mn2 Fe2 V3 Cr3 2O4 5 6 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV B 04 IV B 04 010 4 BB 05 07 02 04 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 m 7 Raumgruppe Fd3 m Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 3 Gitterparameter a 8 48 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 bis 6 5 5 VHN50 900 6 Dichte g cm3 berechnet 4 64 6 Spaltbarkeit fehltFarbe grauschwarz 5 im Auflich braunlichgrau 6 Strichfarbe braun 5 Transparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzVuorelainenit kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in mikrokristalliner Form als unvollkommene Kristallite bis etwa 80 mm Grosse oder kornige bis derbe Aggregate entlang der Korngrenzen anderer Minerale entdeckt werden Das Mineral ist undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der grauschwarzen im Auflichtmikroskop auch braunlichgrau erscheinenden Korner einen metallischen Glanz Die Strichfarbe von Vuorelainenit ist dagegen braun Vuorelainenit ist das Vanadium Analogon von Manganochromit Mn2 Cr3 2O4 und das Mangan Analogon von Coulsonit Mit Manganochromit bildet Vuorelainenit eine Mischkristallreihe 8 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde das Mineral bereits 1963 durch Yrjo Vuorelainen 1922 1988 in einem polymetallischen Erzfeld nahe Outokumpu im Osten Finnlands wo es zusammen mit dem dort ebenfalls neu entdeckten Karelianit auftrat Es konnte jedoch durch ihn J V P Long und Olavi Kouvo nur unvollstandig beschrieben werden 9 Bei einem weiteren Fund in der Eisenerz Grube Satra einer Pyrit Pyrrhotit Lagerstatte vom Fahlband Typ im Doverstorp Erzfeld bei Finspang in Schweden gelang M A Zakrzewski Ernst A J Burke und W J Lustenhouwer die vollstandige Analyse in Bezug auf chemische Zusammensetzung und Kristallstruktur des Minerals Die Grube Satra gilt daher auch als dessen Typlokalitat Zakrzewski Burke und Lustenhouwer gaben dem Mineral zu Ehren seines Entdeckers den Namen Vuorelainenit Die Untersuchungsergebnisse und der gewahlte Name wurden 1980 zur Prufung bei der International Mineralogical Association IMA eingereicht interne Eingangs Nr IMA 1980 048 die den Vuorelainenit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung erfolgte 1982 im Wissenschaftsmagazin The Canadian Mineralogist Das Typmaterial des Minerals wird im Institut fur Geowissenschaften an der Vrije Universiteit Amsterdam deutsch Freie Universitat Amsterdam in den Niederlanden unter der Katalog Nr 153A4 aufbewahrt 6 Klassifikation BearbeitenDie aktuelle Klassifikation der IMA zahlt den Vuorelainenit zur Spinell Supergruppe wo er zusammen mit Chromit Cochromit Coulsonit Cuprospinell Franklinit Gahnit Galaxit Hercynit Jakobsit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Spinell Trevorit und Zincochromit die Spinell Untergruppe innerhalb der Oxispinelle bildet 10 Bereits in der veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Vuorelainenit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 Spinelltyp M3O4 und verwandte Verbindungen wo er zusammen mit Brunogeierit Coulsonit Magnesiocoulsonit Qandilit Ulvospinell die Gruppe der V Ti Ge Spinelle mit der System Nr IV B 04 bildete Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Vuorelainenit ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen sodass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es zusammen mit Brunogeierit Chromit Cochromit Coulsonit Cuprospinell Filipstadit Franklinit Gahnit Galaxit Hercynit Jakobsit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Nichromit N Qandilit Spinell Trevorit Ulvospinell und Zincochromit die Spinellgruppe mit der System Nr 4 BB 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Vuorelainenit in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung Mehrfache Oxide ein Hier ist er zusammen mit Coulsonit und Magnesiocoulsonit in der Vanadium Untergruppe mit der System Nr 07 02 04 innerhalb der Unterabteilung Mehrfache Oxide A B2 2X4 Spinellgruppe zu finden Chemismus BearbeitenDie idealisierte theoretische Verbindung Mn2 V3 2O4 besteht aus 24 88 Gew Mangan Mn 46 14 Gew Vanadium V und 28 98 Gew Sauerstoff O Die analysierten Proben aus der Typlokalitat Satra enthielten allerdings zusatzlich einen bedeutenden Anteil an Cr2O3 zwischen 4 7 und 30 6 was auf die Mischkristallbildung mit Manganochromit zuruckzufuhren ist 8 Zusatzlich konnten geringe Fremdbeimengungen an Titan Aluminium Eisen und Zink nachgewiesen werden Auf der Basis von vier Sauerstoffatomen errechnet sich damit die empirische Formel zu Mn0 83Fe0 18Zn0 02Mg0 01 S 1 04 V1 41Cr0 57 S 1 98O4 6 Die resultierende idealisierte Mischformel lautet entsprechend Mn2 Fe2 V3 Cr3 2O4 6 wobei die in den runden Klammern angegebenen Elemente Mangan und Eisen beziehungsweise Vanadium und Chrom sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie konnen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals stehen Kristallstruktur BearbeitenVuorelainenit kristallisiert kubisch in der Spinellstruktur mit der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 dem Gitterparameter a 8 48 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenVuorelainenit bildet sich in metamorphisierten Eisensulfid Lagerstatten findet sich aber auch in Quarzit Schiefern Als Begleitminerale konnen je nach Fundort unter anderem Pyrrhotin Rutil Pyrophanit manganhaltiger Sphalerit Chalkopyrit Alabandin Eskolait Karelianit Schreyerit Olkhonskit auftreten Vuorelainenit gehort zu den sehr selten Mineralbildungen und konnte daher nur in wenigen Proben aus bisher weniger als 10 bekannten Fundorten entdeckt werden Stand 2018 Seine Typlokalitat die Eisenerz Grube Satra ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Schweden Auch in Finnland fand sich das Mineral ausser an seinem ersten Fundort dem polymetallischen Erzfeld nahe Outokumpu nur noch in der Erzlagerstatte Vihanti in der Maakunta Landschaft Nordosterbotten Weitere bekannte Fundorte sind die Mine de Coustou in der Gemeinde Vielle Aure im Vallee d Aure im franzosischen Departement Hautes Pyrenees die Gruben Komatsu bei Hannō auf Honshu und Kurase bei Saijō auf Shikoku in Japan sowie der Berg Kaskasnjuntschorr Kaskasnyunchorr englisch Kaskasnyunchorr in den Chibinen auf der Halbinsel Kola und am Olkhon Engpass englisch Ol khonskiye Vorota nahe dem Baikalsee in der Oblast Irkutsk in Russland 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenM A Zakrzewski E A J Burke W J Lustenhouwer Vuorelainenite a new spinel and associated minerals from the Satra Doverstorp pyrite deposit central Sweden In The Canadian Mineralogist Band 20 Nr 2 1982 S 281 290 Pete J Dunn Michael Fleischer Roger G Burns Adolf Pabst New Mineral Names In American Mineralogist Band 68 Nr 3 4 1983 S 471 475 minsocam org PDF 632 kB abgerufen am 6 September 2018 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 303 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Vuorelainenit Wiki Mindat Vuorelainenit englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Vuorelainenite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 189 englisch a b IMA CNMNC List of Mineral Names Marz 2018 englisch PDF 1 65 MB a b c d Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b c d e f g Vuorelainenite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 67 kB abgerufen am 5 September 2018 Webmineral Vuorelainenit englisch a b Pete J Dunn Michael Fleischer Roger G Burns Adolf Pabst New Mineral Names In American Mineralogist Band 68 Nr 3 4 S 471 475 minsocam org PDF 632 kB abgerufen am 6 September 2018 J V P Long Yrjo Vuorelainen Olavi Kouvo Karelianite a new vanadium mineral In American Mineralogist Band 48 Nr 1 2 1963 S 33 41 minsocam org PDF 584 kB abgerufen am 6 September 2018 Cristian Biagioni Marco Pasero The systematics of the spinel type minerals An overview In American Mineralogist Band 99 Nr 7 2014 S 1254 1264 doi 10 2138 am 2014 4816 englisch Vorabversion online PDF Fundortliste fur Vuorelainenit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vuorelainenit amp oldid 238186371