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Cuprospinell ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung CuFe3 2O4 3 und damit chemisch gesehen ein Kupfer Eisen Oxid Da allerdings bei naturlichen Cuprospinellen oft ein Teil des Kupfers durch Magnesium ersetzt ist wird die Zusammensetzung in verschiedenen Quellen auch mit Cu Mg Fe3 2O4 4 angegeben Die in den runden Klammern angegebenen Elemente konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals CuprospinellAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1971 020 1 IMA Symbol Cspl 2 Chemische Formel CuFe3 2O4 3 Cu Mg Fe3 2O4 4 Cu Mg2 Fe3 2O4 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV B 02 IV B 02 050 4 BB 05 07 02 02 06Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 m 6 Raumgruppe Fd3 m Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 3 Gitterparameter a 8 37 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 5 5 VHN100 920 1081 durchschnittlich 985 4 Dichte g cm3 berechnet 5 25 4 Spaltbarkeit fehlt 5 Farbe schwarz im Auflicht grau 4 Strichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzCuprospinell kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form unregelmassiger Korner bis etwa 0 1 mm Grosse entdeckt werden Des Weiteren bildet er lamellare Verwachsungen mit Hamatit 4 Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der schwarzen Kristallite einen metallischen Glanz Auch die Strichfarbe von Cuprospinell ist schwarz Unter dem Auflichtmikroskop erscheint es dagegen grau Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Eigenschaften 6 Bildung und Fundorte 7 Verwendung 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDie synthetische Verbindung CuFe2O4 wurde vermutlich erstmals 1950 von L Weil F Bertaut und L Bochirol dargestellt Dabei wurde auch festgestellt dass diese Verbindung dimorph ist da bei der Synthese tetragonale und kubische Modifikationen entstanden 7 In der Natur wurde das Kupfer Eisen Oxid erstmals 1971 durch Ernest Henry Nickel in den Consolidated Rambler Minen auf der Halbinsel Baie Verte in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador entdeckt der das bisher unbekannte Mineral wahrend der mineralogischen Untersuchung von stark oxidiertem Material einer Erzhalde fand Nickel gab dem Mineral in Anlehnung an dessen Kupfergehalt lat Cuprum und der strukturellen Verwandtschaft zu den Spinellen den Namen Cuprospinell und legte seine Untersuchungsergebnisse sowie den gewahlten Namen der International Mineralogical Association IMA zur Prufung vor interne Eingangs Nr der IMA 1971 020 8 Diese erkannte den Cuprospinell als eigenstandige Mineralart an Die Publikation der Erstbeschreibung erfolgte 1973 im Fachmagazin The Canadian Mineralogist 7 Das Typmaterial des Minerals wird im National Museum of Natural History in Washington D C USA unter der Katalog Nr 128673 aufbewahrt 9 Klassifikation BearbeitenDie aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association IMA zahlt den Cuprospinell zur Spinell Supergruppe wo er zusammen mit Chromit Cochromit Coulsonit Dellagiustait Deltalumit Franklinit Gahnit Galaxit Guit Hausmannit Hercynit Hetaerolith Jakobsit Maghemit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Spinell Thermaerogenit Titanomaghemit Trevorit Vuorelainenit und Zincochromit die Spinell Untergruppe innerhalb der Oxispinelle bildet 10 In der mittlerweile veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Cuprospinell noch nicht verzeichnet Einzig im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IV B 02 50 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Oxide und Hydroxide und dort der Abteilung Oxide mit Verhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 Spinelltyp M3O4 und verwandte Verbindungen wo Cuprospinell zusammen mit Franklinit Jakobsit Magnesioferrit Magnetit und Trevorit die Gruppe der Chromit Spinelle bildet 5 Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Cuprospinell ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es zusammen mit Brunogeierit Chromit Cochromit Coulsonit Filipstadit Franklinit Gahnit Galaxit Hercynit Jakobsit Magnesiochromit Magnesiocoulsonit Magnesioferrit Magnetit Manganochromit Nichromit N Qandilit Spinell Trevorit Ulvospinell Vuorelainenit und Zincochromit die Spinellgruppe mit der System Nr 4 BB 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cochromit in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung Mehrfache Oxide ein Hier ist er zusammen mit Magnesioferrit Jakobsit Magnetit Franklinit Trevorit und Brunogeierit in der Eisen Untergruppe mit der System Nr 07 02 02 innerhalb der Unterabteilung Mehrfache Oxide A B2 2X4 Spinellgruppe zu finden Chemismus BearbeitenDie Mikrosondenanalyse des kanadischen Typmaterials ergab eine durchschnittliche Zusammensetzung von 65 7 Fe2O3 27 8 CuO 2 6 Al2O3 1 7 FeO 1 8 MgO 0 7 ZnO 0 6 CoO und 0 2 MnO Dies korrespondiert bei einem Verhaltnis von Fe2 zu Fe3 entsprechend der Spinellstruktur mit der empirischen Formel Cu0 80Mg0 10Fe2 0 05Co0 02Zn0 02Mn0 01 S 1 00 Fe3 1 89Al0 11 S 2 00O4 4 Kristallstruktur BearbeitenCuprospinell kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 dem Gitterparameter a 8 37 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenCuprospinell gleicht in den meisten Eigenschaften dem Magnetit Unter dem Auflichtmikroskop weist allerdings die Reflexionsfarbe von Magnetit im Gegensatz zum Cuprospinell einen Stich ins Rotliche auf 11 Bildung und Fundorte BearbeitenAn seiner Typlokalitat den Consolidated Rambler Minen auf der kanadischen Halbinsel Baie Verte bildete sich der Cuprospinell als Oxidationsprodukt in brennenden Erzhalden Er fand sich dort mit Hamatit verwachsen und in Paragenese mit Chalkopyrit Pyrit Pyrrhotin und Sphalerit 7 Als sehr seltene Mineralbildung ist Cuprospinell bisher nur in wenigen Proben bekannt geworden Weltweit sind bisher ausser seiner Typlokalitat nur zwei weitere Fundorte dokumentiert In Indien fand sich das Mineral in den Mineralproben aus einer Sandbank am Fluss Mahanadi nahe Cuttack im Bundesstaat Odisha und im Iran fand es sich in der epithermalen und niedersulfidischen Gold Lagerstatte Chahnaly auch Chahnali am Vulkan Bazman auch Kuh e Bazman in der Provinz Sistan und Belutschistan 12 Verwendung BearbeitenAufgrund seiner extremen Seltenheit ist Cuprospinell nur Mineralsammler von Interesse Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenL Weil F Bertaut und L Bochirol Proprietes magnetiques et structure de la phase quadratique du ferrite de cuivre In Le Journal de Physique et le Radium Band 11 1950 S 208 212 online verfugbar bei hal archives ouvertes fr PDF 956 kB abgerufen am 28 Juni 2019 E H Nickel The new mineral cuprospinel CuFe2O4 and other spinels from an oxidized ore dump at Baie Verte Newfoundland In The Canadian Mineralogist Band 11 Nr 5 Dezember 1973 S 1003 1007 rruff info PDF 242 kB abgerufen am 28 Juni 2019 Michael Fleischer Joseph A Mandarino New Mineral Names In American Mineralogist Band 59 1973 S 381 384 minsocam org PDF 478 kB abgerufen am 28 Juni 2019 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 506 Erstausgabe 1891 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 301 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Cuprospinell Wiki Cuprospinel In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Juni 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Cuprospinel In rruff geo arizona edu Abgerufen am 28 Juni 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen 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2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cuprospinell amp oldid 237843419