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Das Mineral Willemit auch unter seiner veralteten bergmannischen Bezeichnung Belgit bzw als Hebertin oder Villemit bekannt ist ein relativ selten vorkommendes Inselsilikat aus der Phenakitgruppe Er kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Zn2 SiO4 4 und entwickelt meist prismatische tafelige Kristalle aber auch radialstrahlige kornige Aggregate von weisser roter oder grungelber Farbe Auch farblose Kristalle sind bekannt WillemitSpharolithischer Willemit farblos und gelb orange aus der Tsumeb Mine NamibiaGrosse 3 2 2 3 1 3 cmAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Wlm 1 Chemische Formel Zn2 SiO4 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Inselsilikate Nesosilikate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII A 01 VIII A 01 020 9 AA 05 51 01 01 02Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal rhomboedrisch 3 2 Raumgruppe R3 2 Gitterparameter a 13 94 A c 9 31 A 2 Formeleinheiten Z 18 2 Haufige Kristallflachen 101 0 101 1 303 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5Dichte g cm3 3 9 bis 4 2Spaltbarkeit undeutlich nach 0001 und 1120 Bruch Tenazitat muschelig bis uneben splittrigFarbe farblos weiss rot grungelbStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis undurchsichtigGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 691 bis 1 694ne 1 719 bis 1 725 3 Doppelbrechung d 0 028 3 Optischer Charakter einachsig positivWeitere EigenschaftenBesondere Merkmale starke hellgrune Fluoreszenz Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Kristallstruktur 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksBesondere Eigenschaften Bearbeiten nbsp Orange brauner Willemit Kristall im Tageslicht nbsp und unter UV LichtHerausragende Eigenschaft des Willemits ist seine starke hellgrune Fluoreszenz unter kurz und langwelligem UV Licht sowie bei Bestrahlung mit Elektronenstrahlen Daher wurde er vielfach als Leuchtstoff fur sogenannte magische Augen eine inzwischen veraltete optische Anzeigerohre in der Radiotechnik verwendet Zu beachten ist allerdings dass die Starke der Fluoreszenz je nach Fundort grossen Schwankungen unterliegt So gehoren die Mineralfundstucke von Franklin Hill und Sterling Hill in New Jersey mit zu den am kraftigsten fluoreszierenden Die von der Metamorphose siehe auch Abschnitt Bildung und Fundorte nicht erfassten Willemite im so genannten Eisernen Hut zeigen dagegen keinerlei Fluoreszenz 5 Willemit hat eine Mohsharte von 5 5 und eine Dichte von 3 9 bis 4 2 g cm3 Die durchsichtigen bis undurchsichtigen Kristalle zeigen auf den Flachen Harz bis Glasglanz Etymologie und Geschichte BearbeitenWillemit wurde zu Ehren von Wilhelm I 1772 1843 Konig der Niederlande nach diesem benannt Erstmals gefunden wurde das Mineral 1830 in Kelmis fruher auch als Altenberg und vor allem wegen der dort ansassigen Zinkmine und giesserei Vieille Montagne und beschrieben durch Armand Levy Klassifikation BearbeitenNach der alten 8 Auflage und neuen Systematik der Minerale 9 Auflage nach Strunz gehort der Willemit zu den Inselsilikaten Nesosilikate In der neuen Systematik ist diese Abteilung jedoch noch weiter unterteilt worden und das Mineral jetzt in der Unterabteilung der Inselsilikate ohne weitere Anionen mit Kationen in tetrahedraler 4 Koordination zu finden Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Willemit ebenfalls in die Abteilung der Inselsilikate ein Die Unterabteilung grenzt jedoch nur die Anordnung der Kationen ein die in 4 Koordination angeordnet sind In der Dana Systematik bilden die Minerale Willemit Eukryptit und Phenakit die Phenakit Gruppe Modifikationen und Varietaten BearbeitenZurzeit Stand 2008 sind zwei Varietaten des Willemit bekannt Der mit 25 4 Cobalt II oxid CoO angereicherte Xingshaoit und der manganhaltige Troostit Bildung und Fundorte BearbeitenWillemit bildet sich entweder als Sekundarmineral in Zink Lagerstatten 6 oder durch Metamorphose in Marmor Begleitminerale sind unter anderem Cerussit Duftit Glaukochroit Hemimorphit Franklinit Malachit Mimetesit Nasonit Rosasit Smithsonit und Zinkit Fundorte sind neben seiner Typlokalitat Kelmis unter anderem noch San Luis in Argentinien Sud und West Australien die Provinzen Luttich und Limburg in Belgien Hessen Niedersachsen Nordrhein Westfalen und Sachsen in Deutschland Ligurien Sardinien und die Toskana in Italien Quebec Neufundland und Labrador in Kanada Katanga in der Demokratischen Republik Kongo Grootfontein und Tsumeb in Namibia Karnten in Osterreich Dalarna Varmland und Vastmanland in Schweden sowie verschiedene Regionen in den USA 7 Kristallstruktur BearbeitenWillemit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 13 94 A und c 9 31 A sowie 18 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Webmineral Willemite engl a b Willemite bei mindat org engl Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis 4 Auflage Christian Weise Verlag Munchen 2002 ISBN 3 921656 17 6 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 Mineralien Lexikon Willemit Memento des Originals vom 28 Januar 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wissen im netz info MinDat Localities for Willemite engl Literatur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Willemite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Willemit Wiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willemit amp oldid 230421367