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Rosasit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate Es kristallisiert im Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu Zn 2 OH 2 CO3 2 und entwickelt meist durchscheinend bis undurchsichtige Mineral Aggregate mit kugeligem nierigem und traubigem Habitus die aus nadeligen bis faserigen Kristallen zwischen 0 5 und 1 cm Ojuela Mine Mexiko Grosse bestehen Die Farbe des Rosasits schwankt zwischen Grun Blaugrun und Hellblau die Strichfarbe ist allerdings immer Blaugrun Auf den einzelnen Kristallflachen zeigt sich Glasglanz das entsprechende Mineral Aggregat als Ganzes jedoch schimmert seidig glanzend RosasitFeinnadeliger Rosasit blaugrun auf Calcit farblos aus der Ojuela Mine Durango MexicoAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Rss 1 Chemische Formel Cu Zn 2 OH 2 CO3 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und NitrateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V C 01 V C 01 080 5 BA 10 16a 03 01 01Ahnliche Minerale Chrysokoll TurkisKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe P21 m 2 Gitterparameter a 9 37 A b 12 12 A c 3 13 Ab 90 1 2 Formeleinheiten Z 4 2 Zwillingsbildung nach 100 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5Dichte g cm3 gemessen 4 0 bis 4 2 berechnet 4 15Spaltbarkeit vollkommen nach 010 und 100 Bruch Tenazitat muscheligFarbe grun blaulichgrun himmelblauStrichfarbe blaugrunTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Glasglanz SeidenglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 672 bis 1 688nb 1 796 bis 1 830ng 1 811 bis 1 831 4 Doppelbrechung d 0 139 bis 0 143 4 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 33 berechnet 36 4 Pleochroismus stark X hell smaragdgrun oder farblos Y und Z dunkel smaragdgrun oder hellblau 4 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten in Sauren unter CO2 Abgabe loslichRosasit ist den Mineralen Chrysokoll und Turkis farblich sehr ahnlich allerdings haben sie eine unterschiedliche Mohsharte Chrysokoll ist mit einer Mohsharte von 2 bis 4 meist deutlich weicher und Turkis mit 5 bis 6 harter als Rosasit mit der Mohsharte 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Rosasit 1908 in der Rosas Mine bei Narcao in der italienischen Provinz Carbonia Iglesias Sardinien Nach dieser Typlokalitat wurde das Mineral auch von seinem Erstbeschreiber D Lovisato 5 benannt Das Typmaterial des Minerals befindet sich im Museum national d histoire naturelle Natural History Museum Paris unter der Registernummer 109 327 5 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Rosasit noch zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Carbonate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Azurit die eigenstandige Azurit Rosasit Reihe bildete der ausserdem noch Aurichalcit Brianyoungit Georgeit Glaukospharit Hydrozinkit Kolwezit Loseyit Mcguinnessit Malachit Nullaginit Pokrovskit Sclarit und Zinkrosasit zugeordnet waren Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Rosasit in die neue Klasse der Carbonate und Nitrate ein die Borate bilden jetzt eine eigene Klasse Dort gehort er nach wie vor zur Abteilung der Carbonate mit zusatzlichen Anionen ohne H2O Wasserfreie Carbonate mit fremden Anionen Diese Abteilung ist allerdings praziser unterteilt nach den in der Verbindung dominierenden Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Cu Co Ni Zn Mg Mn zu finden ist wo es zusammen mit Chukanovit Georgeit Glaukospharit Kolwezit Malachit Mcguinnessit Nullaginit Pokrovskit Rosasit und Zinkrosasit die Malachitgruppe mit der System Nr 5 BA 10 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rosasit wie die alte Strunz sche Systematik in die gemeinsame Klasse der Carbonate Nitrate und Borate ein dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Carbonate mit Hydroxyl oder Halogen Hier ist er Namensgeber der Rosasitgruppe mit der System Nr 16a 03 01 und den weiteren Mitgliedern Glaukospharit Kolwezit Zinkrosasit und Mcguinnessit innerhalb der Unterabteilung Carbonate mit Hydroxyl oder Halogen und der allgemeinen Zusammensetzung AB 2 XO 3Zq Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Langfaseriger Rosasit blaulichweiss und Konichalcit hellgrun aus der Mohawk Mine Mohawk Hill Kalifornien USA nbsp Eindrucksvolle Mehrfachparagenese aus Wulfenit orange Hemimorphit farblos Rosasit blaugrun und Goethit grauschwarz aus der 79 Mine 79th Mine in den Dripping Spring Mountains Gila County Arizona USA Rosasit bildet sich als typisches Sekundarmineral in der Oxidationszone von Kupfer und Zink Lagerstatten meist in Paragenese mit anderen Sekundarmineralen wie unter anderem Azurit und Malachit Aurichalcit Cerussit Hemimorphit Hydrozinkit Konichalcit und Smithsonit Weltweit konnte Rosasit bisher Stand 2010 an rund 340 Fundorten nachgewiesen werden In Deutschland wurde das Mineral in mehreren Regionen des Schwarzwalds und Oberpfalzer Walds von Nordhessen des Harzes von Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz und dem sachsischen Erzgebirge gefunden In Osterreich fand sich Rosasit in mehreren Regionen von Karnten Salzburg der Steiermark und dem Vorarlberg In der Schweiz trat das Mineral bisher nur in Novaggio und in einigen Regionen des Kanton Wallis auf Weitere Fundorte sind Argentinien Australien Belgien Bulgarien Chile China Tschechien Frankreich Griechenland Iran Irland Italien Japan Kasachstan Madagaskar Mexiko Namibia Norwegen Polen Rumanien Russland Slowakei Slowenien Spanien Sudafrika Tadschikistan Ungarn im Vereinigten Konigreich Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika USA Bekannt ist vor allem die Ojuela Mine bei Mapimi Durango in Mexiko wo kugelige Rosasit Aggregate mit nadeligen Kristallen bis zu einem Zentimeter Grosse zutage traten Kristallstruktur BearbeitenRosasit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 m Raumgruppen Nr 11 Vorlage Raumgruppe 11 mit den Gitterparametern a 9 37 A b 12 12 A c 3 13 A und b 90 1 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X Webmineral Rosasite englisch a b c d Rosasite bei mindat org englisch a b Catalogue of Type Mineral Specimens Commission on Museums IMA Memento des Originals vom 26 Oktober 2004 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www agiweb org englisch PDF 65 4 kB S 10 Literatur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 123 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 579 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosasite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Rosasit Wiki Handbook of Mineralogy Rosasite englisch PDF 64 1 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosasit amp oldid 237611876