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Phenakit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Be2 4 SiO4 2 und ist damit chemisch gesehen ein Beryllium Silikat Strukturell gehort Phenakit zu den Inselsilikaten PhenakitAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Phk 1 Chemische Formel Be2 4 SiO4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII A 01 VIII A 01 010 9 AA 05 51 01 01 01Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol 3 Vorlage Kristallklasse Unbekannte Kristallklasse 3 Raumgruppe R3 Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 2 Gitterparameter a 12 44 A c 8 23 A 2 Formeleinheiten Z 18 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 7 5 bis 8 4 Dichte g cm3 gemessen 2 93 bis 3 berechnet 2 960 4 Spaltbarkeit gut nach 101 1 deutlich nach 112 0 4 Bruch Tenazitat muscheligFarbe farblos weiss gelb rosarot braunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz starker Glasglanz FettglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 650 bis 1 656 5 ne 1 667 bis 1 670 5 Doppelbrechung d 0 017 5 Optischer Charakter einachsig positivPhenakit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und entwickelt meist tafelige bis langprismatische Kristalle kommt aber auch in Form radialstrahliger oder korniger Mineral Aggregate vor Reiner Phenakit ist farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine gelbe rosarote oder braune Farbe annehmen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Verwendung als Schmuckstein 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Weisser Phenakitzwilling aus Mogok MyanmarBenannt wurde das Mineral aufgrund seiner Ahnlichkeit und damit Verwechslungsgefahr zu Quarz nach dem altgriechischen Wort fena3 pʰenax fur Tauscher das moglicherweise mit fainw pʰai nɔː er scheinen kundtun wohl aus fanjw pʰani ɔː vgl ai vibhava verwandt mit fhmi pʰɛːmi sagen von myk lt pa si gt mogliche Transkription pʰaːsi er sagt vgl lat fari sprechen altsl bajo erzahlen anord bōn und ags boen Gebet verwandt ist Erstmals gefunden wurde Phenakit 1833 in der Smaragd Mine bei Malyschewa in Russland und beschrieben durch Nils Gustaf Nordenskjold 1792 1866 einem finnischen Mineralogen und Reisenden 6 Klassifikation BearbeitenIn der alten 8 Auflage und neuen Systematik der Minerale nach Strunz 9 Auflage gehort der Phenakit zur Abteilung der Inselsilikate Nesosilikate Die neue Strunz sche Mineralsystematik unterteilt diese Abteilung allerdings inzwischen praziser nach der An bzw Abwesenheit weiterer Anionen und der Koordination der Kationen in der Kristallstruktur Das Mineral ist entsprechend in der Unterabteilung der Inselsilikate ohne weitere Anionen und Kationen in tetrahedraler 4 Koordination zu finden wo es zusammen mit Eukryptit Willemit und dem noch nicht durch die IMA als eigenstandiges Mineral bestatigten Xingsaoit eine eigene Gruppe bildet Die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Phenakit ebenfalls in die Abteilung der Inselsilikate und SiO4 Gruppen nur mit Kationen in 4 Koordination wo er als Leitmineral zusammen mit Willemit und Eukryptit die Phenakitgruppe bildet Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Kristallstruktur von Phenakit mit Blick entlang der c AchsePhenakit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 12 44 A und c 8 23 A sowie 18 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Verwachsene Kristalle von Beryll und PhenakitPhenakit bildet sich entweder in magmatischen Gesteinen wie granitischen Pegmatiten oder metamorphen Gesteinen wie Glimmerschiefer aber auch durch hydrothermale Vorgange in Greisen Er tritt dort in Paragenese unter anderem mit Apatit Beryll Chrysoberyll Fluorit Muskovit Quarz und Topas auf Weltweit wurde Phenakit bisher an uber 260 Fundorten Stand 2018 nachgewiesen Reich an Phenakitfunden mit drei und mehr Regionen sind dabei vor allem Brasilien Deutschland Frankreich Italien Kanada Norwegen Osterreich Schweden Schweiz und die Vereinigten Staaten 7 Bekannt durch Funde besonders grosser oder gut entwickelter Kristalle wurde vor allem Kragero in Telemark Norwegen mit Kristallfunden bis 25 cm Lange und Sao Miguel de Piracicaba in Minas Gerais Brasilien wo bis zu 10 cm lange Kristalle zutage traten 8 In Sri Lanka wurden auch Phenakite mit Katzenaugeneffekt gefunden 9 Verwendung als Schmuckstein BearbeitenPhenakit wird ausschliesslich als Schmuckstein verwendet Trotz seiner guten physikalischen hohe Harte und optischen Eigenschaften sein klarer lebhafter Glasglanz lasst sich geschliffen und poliert auf Fettglanz steigern ist er nur selten im Handel zu finden Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit der farblosen Varietat des Quarzes dem Bergkristall aber auch mit Beryll Beryllonit Cerussit Danburit und Topas Je nach fundortabhangigen Zusammensetzungen konnen farbige Steine allerdings unter Lichteinfluss mit der Zeit ausbleichen Siehe auch BearbeitenListe der Minerale Liste mineralischer Schmuck und EdelsteineLiteratur BearbeitenFriedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 661 Erstausgabe 1891 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 196 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Phenakite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Phenakit Wiki American Mineralogist Crystal Structure Database Phenakite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 535 englisch David Barthelmy Phenakite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 31 Dezember 2018 englisch a b c Phenakite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 62 kB abgerufen am 31 Dezember 2018 a b c Phenakite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 31 Dezember 2018 englisch Nils Nordenskjold Beskrifning pa Phenakit ett nytt Mineral fran Ural In Kungl Svenska vetenskapsakademiens handlingar 1834 S 160 165 schwedisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Fundortliste fur Phenakit beim Mineralienatlas und bei Mindat Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 193 realgems org Phenakit mit Bildern verschiedener Schliffformen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phenakit amp oldid 238207878