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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Naturraum Schwabisch Frankische Waldberge Ein Teilgebiet dieses Naturraums ist Teil des Naturparks Schwabisch Frankischer Wald Die Schwabisch Frankischen Waldberge auch Schwabisch Frankischer Wald sind ein 1187 km grosses uberwiegend bewaldetes stark gegliedertes und bis 586 9 m u NHN 1 hohes Bergland im Nordosten von Baden Wurttemberg Sie bilden die naturraumliche Haupteinheit 108 innerhalb des Schwabischen Keuper Lias Landes Haupteinheitengruppe 10 bzw D58 Der Name ruhrt daher dass im Mittelalter die Grenze zwischen den Herzogtumern Franken und Schwaben dieses Waldgebiet durchschnitt Noch heute stosst hier schwabisches Mundartgebiet im Suden an ostfrankisches und sudfrankisches im Norden Schwabisch Frankische WaldbergeNaturraumliche Haupteinheit Schwabisch Frankische Waldberge mit Teillandschaften und etwas sudwestlich davon liegendem StuttgartNaturraumliche Haupteinheit Schwabisch Frankische Waldberge mit Teillandschaften und etwas sudwestlich davon liegendem StuttgartHochster Gipfel Hohe Brach 586 9 m u NHN Lage Baden Wurttemberg DeutschlandTeil der Schwabisches Keuper Lias LandKoordinaten 49 2 N 9 33 O 49 036927777778 9 5503777777778 586 9 Koordinaten 49 2 N 9 33 OFlache 1 187 km Ellwangen um 1900Ellwangen um 1900Der Altenbergturm von NordwestenDer Altenbergturm von Nordwestendep1f1p5 Bleichsee bei Lowenstein Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Gliederung 1 3 Geologie 1 4 Gebirgsteile und Berge 1 5 Gewasser 1 6 Klima 1 7 Dialektgeographie 2 Historisches 3 Verkehr 3 1 Eisenbahnstrecken 3 2 Sonstiges 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Naturraum Schwabisch Frankische Waldberge ist der nordlichste Teil des Keuperberglands innerhalb von Baden Wurttemberg welches sich von der Baar an der Grenze zur Schweiz im Sudwesten bis zu den Hassbergen in Bayern im Nordosten erstreckt Benachbarte Naturraume sind im Westen das Neckarbecken im Norden die Hohenloher und Haller Ebene im Osten die Frankenhohe und das Mittelfrankische Becken im Suden das Ostliche Albvorland sowie Schurwald und Welzheimer Wald 2 Die Schwabisch Frankischen Waldberge werden im Norden begrenzt durch die Orte Neckarsulm Waldenburg und Schwabisch Hall im Osten durch Crailsheim und Ellwangen im Suden durch Abtsgmund Gschwend und Althutte und im Westen durch Backnang Oberstenfeld und Heilbronn Sie liegen auf dem Gebiet der Landkreise Ludwigsburg Heilbronn Schwabisch Hall des Hohenlohekreises des Rems Murr Kreises und des Ostalbkreises Westlich des Kochers sind die Schwabisch Frankischen Waldberge weit uberwiegend Teil des Naturparks Schwabisch Frankischer Wald Naturraumliche Gliederung Bearbeiten Die Schwabisch Frankischen Waldberge werden wie folgt gegliedert 3 4 5 6 zu 10 Schwabisches Keuper Lias Land 108 Schwabisch Frankische Waldberge 108 0 Murrhardter Wald und Murrtal 108 00 Murrhardter Wald 108 01 Murrtal 108 1 Lowensteiner Berge 108 11 Sulmer Bergebene 108 12 Weinsberger Tal 108 13 Heilbronner Berge 108 14 Sudwestliche Lowensteiner Berge 108 2 0 Gaildorfer Becken 108 3 Waldgebiet am Mittleren Kocher 108 30 Kirnberger Wald 108 31 Sulzbacher Wald 108 32 Sulzbacher Kochertal 108 4 Mainhardter Wald 108 40 Vorderer Mainhardter Wald 108 41 Hinterer Mainhardter Wald 108 5 Waldenburger Berge 108 6 Limpurger Berge und Randhohen 108 60 Limpurger Berge 108 61 Fischachbucht und Randhohen 7 108 7 Ellwanger Berge und Randhohen 108 70 Ellwanger Berge 108 71 Burgberg Vorhohen und SpeltachbuchtGeologie Bearbeiten Die Schwabisch Frankischen Waldberge sind Teil der Keuperstufe im Sudwestdeutschen Schichtstufenland Auf den hochsten Erhebungen finden sich noch Reste des Schwarzjura Ausgedehnte Stufenflachen pragen die ostlichen und nordostlichen Teile wahrend besonders der westliche und sudwestliche Teil stark durch Bach und Flusstaler zerschnitten ist Im Westen und Sudwesten sind grossere Gebiete in einer Hohenlage zwischen 500 und fast 600 Meter zu finden wahrend der Osten und Nordosten uberwiegend Hohen von 400 bis 500 Meter aufweist Gebirgsteile und Berge Bearbeiten Die Schwabisch Frankische Waldberge gliedern sich im Uhrzeigersinn beginnend etwa im Norden in die Teile Waldenburger Berge Mainhardter Wald Limpurger und Ellwanger Berge Murrhardter Wald Lowensteiner Berge Heilbronner Berge und Sulmer Bergebene neben diesen Gebirgsteilen gehort zu der Landschaft das zwischen den zwei zuletzt genannten Hohenzugen liegende Weinsberger Tal Hochste Erhebung der Schwabisch Frankischen Waldberge ist die Hohe Brach 586 9 m Weitere hohe Berge sind neben anderen Hornberg 584 2 m Hohenstein 572 7 m Hohenberg 570 4 m Altenberg 564 7 m Stocksberg 539 7 m Haube 539 9 m Flinsberg 535 m Burgberg 534 8 m Juxkopf 533 2 m und Steinknickle 527 1 m Gewasser Bearbeiten Die Schwabisch Frankischen Waldberge gehoren nahezu vollstandig zum Einzugsgebiet des Neckars und damit des Rheins Sie werden hauptsachlich von den Flussen Murr im Westen Rems im Suden und Kocher und Jagst im Norden und Osten und deren Zuflussen entwassert Zu den bekannten Nebenflussen der Murr gehoren die Spiegelberger Lauter die Bottwar und der Horschbach zur Rems fliesst unter anderem die Wieslauf und zum Kocher die Lein Fichtenberger Rot Bibers Buhler Ohrn und Brettach Direkt zum Neckar fliessen die Sulm und die Schozach im Nordwesten der Landschaft Das Gewassernetz im Bergland ist sehr dicht und feingliedrig Zwei fur das Gebirge typische Besonderheiten sind die zahlreichen Grotten genannten Felsnischen an den Oberlaufen und die Vielzahl kleiner Wasserfalle die sich meist an harten Sandstein Banken gebildet haben Auffallig viele Gewasser fliessen sudostlich um sich dann mit scharfen Knick nordwestlich zu wenden oder in einen in dieser Richtung laufenden Fluss einzumunden eine Folge zahlreicher Anzapfungen und Umlenkungen ehemals donauwarts fliessender Flusse hin zum Flusssystem des Rheins im Laufe des jungeren Tertiar In den Schwabisch Frankischen Waldbergen liegen viele Seen unter anderem Breitenauer See Buchhorner See Diebachstausee Ebnisee Espachweiher Finsterroter See Fischbachsee Fleckenbachsee Glasweiher Gleichener See die Hammerschmiedeseen Hochwasserruckhaltebecken Gnadental Kressbachsee Neumuhlsee Orrotsee Treibsee und Fornsbacher Waldsee Die meisten der Seen sind zu diesem oder jenem Zweck angelegte Stauseen von den alteren einige als Treibseen fur die Flosserei wie etwa der Ebnisee und viele kleinere als Muhlweiher die jungeren meist zum Hochwasserschutz Die meisten der Seen werden im Sommer als Badegewasser und im Winter zum Schlittschuhlaufen genutzt Klima Bearbeiten Fur die Schwabisch Frankischen Waldberge kann die Messstation Ellwangen 439 m als naturraumtypisch angenommen werden Die mittlere Monatstemperatur betragt hier im Januar 1 7 C im Juli 16 9 C Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 7 6 C In den Keuperwaldbergen lassen sich etwa 140 bis 160 Tage mit einem Tagesmittel von mindestens 10 C nachweisen Die mittlere jahrliche Niederschlagsmenge in den Keuperwaldbergen ist je nach Kleinraum unterschiedlich In den niedrigeren Lagen betragt sie etwa 750 bis 900 mm in hoheren Lagen etwa 900 bis 1400 mm Die Stauwirkung der Keuperwaldberge bewirkt ahnlich wie etwa bei der Schwabischen Alb erhohte Niederschlage in den Stufenrandbereichen um den Welzheimer Wald um die Lowensteiner Berge und im sudlichen Teil der Hohenloher Ebene In den Keuperwaldbergen gibt es kaum Hohenlagen uber 500 m dennoch kann hier die mittlere Jahresniederschlagsmenge bis 1000 mm und daruber liegen Damit ist die Niederschlagsmenge vergleichbar mit der in den Hochstlagen der Mittleren Kuppenalb in uber 900 m Hohe Erklaren lasst sich dieses Phanomen vor allem durch die Lage des westlich vorgelagerten Kraichgaus der aufgrund seines niedrigen Reliefs Regenfronten durchziehen lasst Dialektgeographie Bearbeiten nbsp Durch die Schwabisch Frankischen Waldberge lauft die Nordgrenze des alemannischen MundartgebietesDurch die schwabisch frankischen Walder ziehen wichtige Isoglossen Grenzen zwischen Einzelmerkmalen in der Gebrauchssprache die gesamthaft schwabisches Gebiet im Suden von ostfrankischem bzw sudfrankischem Gebiet im Norden trennen Im Westen sind diese recht breit aufgefachert so dass der Ubergang zwischen den Dialekten sich in einer Abfolge einzelner Veranderungen in Wortschatz und Aussprache ortlich weit staffelt hier besteht also ein weites schwabisch frankisches Ubergangsgebiet Im Osten des Waldgebietes dagegen laufen die Isoglossen dicht nebeneinander oder sogar aufeinander der Sprachwechsel ist also geographisch sehr abrupt die Dialektgrenze ist hier so scharf wie sonst selten im deutschsprachigen Raum Grob verlaufen die Isoglossen west ostlich sie treten aus der Gegend sudlich von Heilbronn in die Region ein ziehen durch die Lowensteiner Berge danach zwischen Rottal im Norden und Murrtal im Suden hindurch und queren dann den Kocher sudlich von Gaildorf sowie die Jagst sudlich von Stimpfach Noch weiter ostlich um Dinkelsbuhl spreizen sich die Isoglossen wieder breit auf hier besteht also ein zweites Gebiet weiter schwabisch frankischer Sprachmischung Zu beobachten ist seit langerem eine Ausbreitung schwabischer Sprachmerkmale nach Norden insbesondere entlang der Achsen von Neckar und Kocher Als Erklarungen werden oft Bevolkerungsbewegungen unterschiedlich hohes Ansehen der beiden Dialekte Sprachgebrauch nach sozialer Schicht geringe Prasenz des Frankischen in den Medien und ahnliches genannt Siehe auch Grenzorte des alemannischen DialektraumsHistorisches BearbeitenDurch die Schwabisch Frankischen Waldberge verlauft der von den Romern angelegte Obergermanisch Raetische Limes ein zeitweiliger nordostlicher Schutzwall des Romischen Reiches vor den Germanen Die Schwabisch Frankischen Waldberge waren lange Zeit eine unzugangliche Waldwildnis Erst im Rahmen der Alemannischen Landnahme wurden einige Dorfer gegrundet Starker besiedelt wurde die Gegend erst im Hochmittelalter 8 Noch um 1900 war der Frankisch Schwabische Wald eine arme und einsame Gegend Spottisch hiess es sogar man musste dort die Dorfer mit der Laterne suchen die Hauser und die Kopfe der Bewohner seien mit Brettern vernagelt Auch heute noch ist die Gegend dunn besiedelt und es gibt dort viele Weiler Verkehr BearbeitenEisenbahnstrecken Bearbeiten Noch betriebene oder stillgelegte Eisenbahnstrecken durch die Schwabisch Frankischen Waldberge oder an ihren Randern sind Bahnstrecke Stuttgart Bad Cannstatt Nordlingen Remsbahn Wieslauftalbahn Bahnstrecke Waiblingen Schwabisch Hall Hessental Bottwartalbahn stillgelegt Obere Kochertalbahn stillgelegt Bahnstrecke Goldshofe Crailsheim Obere Jagstbahn Sonstiges Bearbeiten Der Rems Murr Kreis hat den so genannten Waldbus eingerichtet der an Sonn und Feiertagen den Schwabischen Wald zu Freizeitfahrten erschliesst Seit ungefahr 100 Jahren werden die bewaldeten Hohenrucken fur den Fremdenverkehr als Schwabischer Wald zusammengefasst Literatur BearbeitenPaul Strahle Naturpark Schwabisch Frankischer Wald Uberarbeitet von Theo Muller 4 uberarbeitete und erganzte Auflage Theiss Stuttgart 2006 ISBN 3 8062 2033 6 LUBW Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg Hrsg Naturfuhrer Schwabischer Wald Reihe Naturschutz Spectrum Gebiete Bd 29 verlag regionalkultur Ubstadt Weiher 2007 ISBN 978 3 89735 507 1 Einzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Naturraumliche Haupteinheiten Baden Wurttembergs PDF 3 1 MB Anderungen PDF 1 9 MB S 55 58 LUBW Hinweise S 2 Josef Schmithusen Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1952 Online Karte PDF 5 1 MB Wolf Dieter Sick Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o d Tauber Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1962 Online Karte PDF 4 7 MB Friedrich Huttenlocher Hansjorg Dongus Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1949 uberarbeitet 1967 Online Karte PDF 4 0 MB Hansjorg Dongus Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 171 Goppingen Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1961 Online Karte PDF 4 3 MB Der in der Literatur fur den Teilraum Nr 108 61 genannte Name Fischbacher Bucht und Randhohen ist irrefuhrend weswegen er hier durch die treffendere Bezeichnung Fischachbucht und Randhohen ersetzt wurde Der den Naturraum fast ganz entwassernde Bach tragt den Namen Fischach und nicht etwa Fischbach Die letztgenannte Bezeichnung ist ein in der Region und zumindest auf nicht ganz alten Karten vollig unublicher Name Die eponymen Taldorfer heissen Ober Mittel und Unterfischach Schon die Beschreibung des Oberamts Gaildorf von 1852 redet vom Bachtal nur wie die Einheimischen noch heute als vom Fischachthal im Volksmunde Fischerthal S 8 Womoglich existierte der Fischbach hier auch fruher nur auf dem Papier Siegfried Kullen Klett Landerprofile Baden Wurttemberg Stuttgart 1983 S 24ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwabisch Frankische Waldberge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturraumsteckbriefe der LUBW siehe 108 Schwabisch Frankische Waldberge PDF 12 5 MB Hinweise Landschaftssteckbrief Schwabisch Frankische Waldberge beim Bundesamt fur Naturschutz auf bfn de Detaillierte LUBW Naturraumkarte auf Basis von google maps Natur und Landschaft aufklappen Naturpark Schwabisch Frankischer Wald offizielle Homepage Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwabisch Frankische Waldberge amp oldid 235311457