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Der Mainhardter Wald ist eine bis 586 9 m u NHN 1 hohe Mittelgebirgslandschaft in den Landkreisen Schwabisch Hall und Heilbronn dem Hohenlohekreis und dem Rems Murr Kreis in Baden Wurttemberg Deutschland Benannt ist der Mainhardter Wald nach der in seiner Mitte gelegenen Gemeinde Mainhardt Mainhardter WaldDer Mainhardter Wald im mittleren Westen desNaturraums Schwabisch Frankische WaldbergeDer Mainhardter Wald im mittleren Westen desNaturraums Schwabisch Frankische WaldbergeHochster Gipfel Hohe Brach 586 9 m u NHN Lage Landkreis Schwabisch Hall Hohenlohekreis Landkreis Heilbronn Rems Murr Kreis Baden Wurttemberg Deutschland Teil der Schwabisch Frankischen WaldbergeKoordinaten 49 2 N 9 33 O 49 036944444444 9 55 586 9 Koordinaten 49 2 N 9 33 O 49 055848 9 552429 Die Hammerschmiede an der Rot bei Mainhardt 49 055848 9 552429 Die Hammerschmiede an der Rot bei Mainhardt 49 108321 9 4794 Steinknickle mit Aussichtsturm 49 108321 9 4794 Steinknickle mit Aussichtsturmdep1f1p5 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Berge 1 3 Fliessgewasser 2 Geschichte 2 1 Limes 2 2 Glasmacher 2 3 Die Rauber vom Mainhardter Wald 3 Wirtschaft 4 Kultur 5 Freizeit 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Mainhardter Wald liegt im Norden der naturraumlichen Einheit Schwabisch Frankische Waldberge Er ist eine der funf Waldregionen des Naturparks Schwabisch Frankischer Wald der den Westteil der Schwabisch Frankischen Waldberge grosstenteils umfasst Die bewaldete Berglandschaft Waldanteil 47 liegt etwa 50 km nordostlich von Stuttgart und etwa 35 km ostlich von Heilbronn jeweils Luftlinie Sie erstreckt sich ungefahr zwischen Pfedelbach im Norden Michelfeld im Nordosten Gaildorf im Sudosten Sulzbach an der Murr im Sudwesten sowie Wustenrot im Nordwesten und nimmt dabei die von den Lowensteiner Bergen nach Osten hin sich abflachende Hochebene ein Im Norden grenzt der Mainhardter Wald an die Hohenloher Ebene im Nordosten an die Waldenburger Berge im Osten an die Limpurger Berge im Sudosten an die nordlichen Auslaufer von Frickenhofer Hohe und Welzheimer Wald im Suden an den Murrhardter Wald und an die Lowensteiner Berge im Westen Berge Bearbeiten Die hochste Erhebung des Mainhardter Walds ist die zwischen den Grosserlacher Ortsteilen Erlach und Grab gelegene Hohe Brach 586 9 m Zu seinen Bergen gehort auch das Steinknickle 527 1 m bei Wustenrot Bei Grosserlach bietet die unbewaldete Kuppe des Altwalds 552 3 m einen Blick weit uber die Schwabisch Frankischen Waldberge hinaus Auf der bewaldeten Kuppe des Flinsbergs auch Flehnsberg 535 m bei Oberrot treten machtige Feuersteinklotze zu Tage 2 Im Sudosten lauft der Mainhardter Wald zwischen den Talern von Rot und Kocher im Bergkamm des Kirgels 459 4 m aus auf dem der Kernerturm Aussicht bietet An seinem Ostrand steht bei Westheim uber dem Kochertal der Steinbuhl 486 5 m Fliessgewasser Bearbeiten Den Mainhardter Wald entwassern nach Norden die Flusse Ohrn und Brettach die beide zum unteren Kocher streben der Bernbach ein kleinerer sudlichen Zufluss zur Brettach selbst sowie nach Osten die Rot die dem oberen Kocher zufliesst und nach Suden kleinere Zuflusse der Murr Geschichte BearbeitenLimes Bearbeiten Den Mainhardter Wald durchquerte kerzengerade von Sudsudost nach Nordnordwest der Limes auf der Linie Murrhardt Mainhardt Gleichener See Er teilte den Mainhardter Wald in romisches Terrain im Westen und alemannisches Gebiet im Osten Im Dorf Mainhardt wurden die Uberreste eines romischen Kastells bei Ausgrabungen gefunden In der Nahe der Ortschaft Seehauser bei Gailsbach wurde am Limesverlauf ein holzerner romischer Wachturm an historischer Stelle nachgebaut und ist dort zu besichtigen Im Talgrund der Rot unterhalb Huttens wurde in unmittelbarer Nahe der ehemaligen Hankertsmuhle ein romisches Kleinkastell entdeckt das nach der Muhle Kleinkastell Hankertsmuhle benannt wurde In Pfedelbach Gleichen findet man die Uberreste eines Sechseckturms Um den einstigen Turm herum von dem der Sockel sichtbar ist zeichnen sich Graben und Wall noch gut im Gelande des Gleichener Waldes ab Digitale Gelandemodelle die auf Basis von im Jahr 2009 bei Lidar Messflugen erhobenen Daten erzeugt wurden zeigen im Bodenrelief in der Nahe des Gleichener Sees zwei Bauwerke es konnten dem Grundriss nach romische Kleinkastelle sein 3 Der Obergermanisch Raetische Limes ist ein Bodendenkmal und seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO nbsp Limes in Pfedelbach Gleichen nbsp Informationstafel des Limes Lehrpfades am Sechseckturm in Gleichen nbsp Fundament des Sechseckturms WP 51 in Gleichen nbsp Diorama des Sechseckturms von Michael SchenkGlasmacher Bearbeiten nbsp Der Glasmacherbrunnen vor dem Rathaus in MainhardtZur Besiedelung und landwirtschaftlichen Nutzbarmachung des Mainhardter Waldes haben die Waldglashutten im Mittelalter wesentlich beigetragen Die bewaldeten Berge sind zerkluftet und unfruchtbar und waren nur schwer zuganglich Selbst der Holzreichtum war fur die Landesherren wirtschaftlich kaum nutzbar da Forstarbeiter die man dafur hatte ansiedeln mussen sich dort nicht ausreichend selbst versorgen konnten Erst der Pottasche und Brennstoffhunger der Waldglashutten machte die einsamen Walder wirtschaftlich verlockend Aus Bohmen kommend liessen sich wandernde Huttmeister mit ihrem Huttenvolk Glasmachern in bewaldeten abgelegenen Regionen nieder wo sie ihre wichtigsten Rohstoffe Sand und Brennholz geradezu vor der Haustur fanden Die Landesherren forderten die Ansiedlung der Glashutten da sie am Gewinn der Glasmeister kraftig mitverdienten und obendrein ihre unwegsamen Walder teilweise gerodet und damit fur eine landwirtschaftliche Nutzung geoffnet wurden Die Huttenstandorte entwickelten sich oft zu kleinen Ortschaften und Dorfern wo sich dann auch Bauern niederliessen 4 Viele der im Mainhardter Wald anzutreffenden Orts und Flurnamen zeugen noch heute von der Glasherstellung und den damaligen Huttenstandorten so die Ortsnamen Hutten 5 Aschenhutte bei Hutten und Aschenhutte bei Stock 6 Scherbenmuhle Neuhutten Alt und Neufurstenhutte und etliche mehr Die Rauber vom Mainhardter Wald Bearbeiten nbsp Die Rauber auf einer Infotafel am Jahrhundertfenster Mainhardt der Haller LandhegeIm Mittelalter trafen sich zwei wichtige Handelswege im Mainhardter Wald bei Hohenehgarten Der eine kam von Stuttgart und folgte dem Verlauf der heutigen Bundesstrasse 14 uber Sulzbach und Grosserlach Der andere kam aus Heilbronn uber Weinsberg Lowenstein Finsterrot und Ammertsweiler auf der Trasse der heutigen B 39 Ab Mainhardt fuhrten sie vereint nach Schwabisch Hall und von dort weiter nach Nurnberg 7 Gegen Ende des 18 Jahrhunderts machte einige Jahre lang eine Rauberbande den Mainhardter Wald unsicher die Reisende und Handelszuge uberfiel Oberhaupt dieser Bande war Heinrich Weiss Inhaber der Herberge Waspenhof bei Mainhardt Weiss seines Zeichens Wirt herzoglich wurttembergischer Zoller in Neuhaus oder auch Neuwirtshaus und zudem Gemeinderat nahm selbst an den Raubereien nicht in Person teil sondern agierte im Hintergrund als Bandenchef Diebswirt und Hehler Die Bande bestand aus drei Rotten der Ammertsweiler der Neuhutter und der Fuchsschwanzer Rotte Im Jahr 1772 verriet der in Haft genommene Martin Haas vom Gogelhof unter der Folter die Bande Den insgesamt 68 Angeklagten wurden Diebstahle Post und Strassenraub und Mordtaten nachgewiesen 16 der Angeklagten wurden 1773 in Pfedelbach mit dem Schwert gekopft ihre Korper durch ein Rad geflochten und die Kopfe auf den Pfahl gesteckt 8 Sieben Todesurteile wurden in Maienfels verkundet und vollzogen Sieben Rauber uberlebten die Vernehmungen nicht 9 Wirtschaft BearbeitenDas moderne Gesicht des Mainhardter Waldes wurde nach dem Zweiten Weltkrieg massgeblich durch die Tatigkeit von Willi Gayler 1906 2001 von 1948 bis 1971 Leiter des Staatlichen Forstamtes Monchsberg gepragt Der Forstmann setzte dort konsequent die waldbaulichen Grundsatze der Arbeitsgemeinschaft Naturgemasse Waldwirtschaft ANW um Im Mainhardter Wald befindet sich eines der grossten Sagewerke Europas das Werk Oberrot der Klenk Holz AG Holzverarbeitende Betriebe wie Sagewerke und Meterstabherstellung sind genauso im Ruckzug wie die Vollerwerbs Landwirtschaft Die Elektrobranche findet Absatz bei den in Hohenlohe verbreiteten Verpackungsmaschinen Herstellern Die Region ist Naherholungsgebiet fur die Ballungsgebiete Stuttgart Ludwigsburg und Heilbronn Auf mittlere Sicht erwartet man ein Wachstum der Tourismusbranche im Mainhardter Wald Die Erhebung des Obergermanisch Ratischen Limes zum Weltkulturerbe am 17 Juli 2005 durch die UNESCO machte die Region noch attraktiver Kultur BearbeitenDer Mainhardter Wald wurde schon im 18 Jahrhundert von Malern der Stuttgarter Schule besucht Ein Merian Heft aus dem Jahr 1968 beschreibt ihre Wege die in Vergessenheit geraten sind Eine Laienspielgruppe in Mainhardt bringt die Mainhardter Rauber am Originalschauplatz Gogelhof als sogenanntes Stationentheater auf sieben Buhnen zur Auffuhrung 10 In Grosshochberg und Spiegelberg wird das Rauberthema ebenfalls theatralisch aufgegriffen Freizeit BearbeitenIn Grosserlach befindet sich ein Skilift mit Flutlichtanlage Zwischen Mainhardt und Grab werden im Winter einige Langlaufloipen gespurt 11 Am Starkholzbacher See am Waldsee bei Fornsbach sowie am Diebachsee bei Fichtenberg bestehen verschiedene Freizeiteinrichtungen Literatur BearbeitenEgil Pastor Die Rauber vom Mainhardter Wald eine Kriminalgeschichte aus dem 18 Jahrhundert Verlag Haller Tagblatt GmbH 1986 Schwabischer Wald Merian 1968 Fritz Schall Waldpflege im Mainhardter Wald in Naturpark Schwabisch Frankischer Wald Sonderdruck der Allgemeinen Forst Zeitschrift Nr 41 1980 S 1102fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mainhardter Wald Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise LGRB Baden Wurttemberg Steckbrief Geotope Stephan Bender Spuren von Kleinkastellen beim Gleichener See In Der Limes 3 Jg 2009 Heft 2 S 10f Memento des Originals vom 12 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www deutsche limeskommission de PDF 3 3 MB abgerufen am 23 Januar 2010 Glashutten im Mainhardter Wald waldglas com Ausfuhrungen zu Hutten Memento des Originals vom 4 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mainhardt de auf der Gemeindewebsite Mainhardts Der Ortsname Aschenhutte ruhrt von der bei der Glasherstellung erforderlichen Pottasche her die in sogenannten Aschenhausern oder hutten durch Auflosen und anschliessendes Verdampfen von Holzasche gewonnen wurde vgl Marianne Hasenmayer Die Glashutten im Mainhardter Wald und in den Lowensteiner Bergen In Paul Strahle Hrsg Naturpark Schwabisch Frankischer Wald 4 Auflage Theiss Stuttgart 2006 ISBN 3 8062 2033 6 S 111 auf mainhardt de Memento des Originals vom 17 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mainhardt de Pfedelbach 1037 1987 Aus Geschichte und Gegenwart Hrsg von der Gemeinde Pfedelbach Thorbecke Sigmaringen 1987 ISBN 3 921429 30 7 ISBN 3 7995 7630 4 Forschungen aus Wurttembergisch Franken Band 30 Egil Pastor Die Rauber vom Mainhardter Wald Eine Kriminalgeschichte aus dem 18 Jahrhundert Verlag Haller Tagblatt Schwabisch Hall 1986 Die Rauber vom Mainhardter Wald Homepage des Gebietes Mainhardter Wald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mainhardter Wald amp oldid 233406106