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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Gemeinde Fichtenberg im Landkreis Schwabisch Hall Fur weitere Bedeutungen von Fichtenberg siehe Fichtenberg Begriffsklarung Zudem befasst sich dieser Artikel mit dem Fichtenberger Ortsteil Mittelrot fur die Farbe Mittelrot siehe Rot Mittelrot Hochrot Blutrot Fichtenberg ist eine Gemeinde im Landkreis Schwabisch Hall im frankisch gepragten Nordosten Baden Wurttembergs Wappen Deutschlandkarte48 987222222222 9 7122222222222 345 Koordinaten 48 59 N 9 43 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis Schwabisch HallHohe 345 m u NHNFlache 24 19 km2Einwohner 2996 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 124 Einwohner je km2Postleitzahlen 74427 71540Vorwahlen 07971 07977Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen SHA BK CRGemeindeschlussel 08 1 27 023LOCODE DE FNBAdresse der Gemeindeverwaltung Rathausstrasse 1374427 FichtenbergWebsite www fichtenberg deBurgermeister Ralf GlenkLage der Gemeinde Fichtenberg im Landkreis Schwabisch HallKarte Evangelische PfarrkircheRathausBrunnen am Marktplatz in FichtenbergInhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 2 1 Fichtenberg 1 2 2 Dappach 1 2 3 Diebach 1 2 4 Erlenhof 1 2 5 Gehrhof 1 2 6 Hornberg und Hornberger Reute 1 2 7 Michelbachle und Kleehaus 1 2 8 Mittelrot 1 2 9 Plapphof 1 2 10 Rauhenzainbach 1 2 11 Vorderlangert und Hinterlangert 1 2 12 Kronmuhle 1 2 13 Einzelanwesen 1 3 Flachenaufteilung 1 4 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Im alten Reich 2 2 In wurttembergischer Zeit 2 3 Nachkriegszeit 2 4 Eingemeindungen 2 5 Religionen 2 6 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeindeverwaltungsverband 3 2 Gemeinderat 3 3 Burgermeister 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Ansassige Unternehmen 5 3 Offentliche Einrichtungen 5 4 Bildung 6 Personlichkeiten 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Gemeinde Fichtenberg liegt etwa 22 km sudlich der Kreisstadt Schwabisch Hall im Naturraum Schwabisch Frankische Waldberge 2 inmitten des Naturparks Schwabisch Frankischer Wald in 333 bis 490 Meter Hohe Das Gemeindegebiet beginnt wenig oberhalb der Linkswendung des unteren Tals der Rot auch Fichtenberger Rot genannt und zieht sich deren nachmaligem Lauf folgend ostwarts fast bis zur Mundung An beiden Talseiten gehoren dazu noch weite Randhohen Zweitgrosster Ort in der Gemeinde nach dem namengebenden Dorf ist der Weiler Mittelrot ebenfalls im Rottal etwa 2 5 km ostlich Die anderen zumeist kleinen Weiler und Einzelhauser verteilen sich grosstenteils uber den im Norden des Rottals anschliessenden sudostlichsten Teil des Mainhardter Waldes den an dessen Sudrand beginnenden nordlichsten Welzheimer Wald und den aussersten Osten des Murrhardter Waldes am Westrand des Gemeindegebietes Zur Westseite hin erstreckt es sich bis uber die Wasserscheide mit dem Pass Schanze ca 410 m u NN ins Mahdbach Nebental der Murr hinuber Uber den Pass verbindet die wichtige Landesstrasse 1066 das Ballungszentrum um Stuttgart mit dem nordostlichen Landesteil Unter diesem verkehrsbehindernden Kamm zwischen den benachbarten Talsystemen von Murr und Rot fuhrt in gleicher Richtung der Schanztunnel der Bahnstrecke Waiblingen Schwabisch Hall Hessental hindurch Gemeindegliederung Bearbeiten f1 nbsp Karte mit allen Koordinaten der Orte der Gemeinde Fichtenberg OSMZur Gemeinde Fichtenberg gehoren 24 Dorfer Weiler Hofe und Hauser sowie einige Wustungen Mit dem Dorf Fichtenberg 48 987222222222 9 7122222222222 den Weilern Dappach 48 976869444444 9 7002777777778 Diebach 48 998722222222 9 7060333333333 Erlenhof 49 008847222222 9 7178888888889 Gehrhof 49 006133333333 9 7267777777778 Hinterlangert 48 975308333333 9 6794611111111 Hornberg 48 966122222222 9 6715666666667 Michelbachle 48 996927777778 9 7412583333333 Mittelrot 48 985925 9 7403666666667 Plapphof 48 981658333333 9 6738888888889 Rauhenzainbach 48 969038888889 9 7188583333333 Vorderlangert 48 979033333333 9 6882333333333 dem Gehoft Kronmuhle 48 982972222222 9 7259777777778 und den Wohnplatzen Buschhof 49 002880555556 9 7107083333333 Erlenbach 49 00985 9 7219055555556 Glattenzainbach 48 963469444444 9 69135 Hornberger Reute 48 9633 9 667375 Kleehaus 48 9941 9 74655 Retzenhof 48 986477777778 9 6699083333333 Reutehaus 48 981322222222 9 7373833333333 Rupphof 48 984222222222 9 6769194444444 Stockenhofer Sagmuhle 48 988233333333 9 6901805555556 Waldeck 48 991913888889 9 6934833333333 und Worbelhofle Winterhaus 48 983636111111 9 6986694444444 sowie die abgegangenen Ortschaften Burg Stauffenberg Burg Vypperg Aidelbach Canspach Geysgern Hinteres Hoflein Hinterer Stockenhof Olhausle Sagmuhle Tennenbach Viehhaus Zainbach und Hofloch 3 Fichtenberg Bearbeiten Das bei weitem grosste und namengebende Dorf der Gemeinde in dem auch die Gemeindeverwaltung sitzt steht kurz nach dem Laufknick der Rot im untersten nunmehr ostlich laufenden Rottal uberwiegend auf der linken Talseite auf etwa 340 m und daruber Der Rot laufen im Dorfbereich der Dappach von rechts ihr viertlangster Zufluss Diebach von links ihr langster Zufluss Glattenzainbach von rechts und danach wenig flussabwarts ihr zweitlangster Zufluss Rauhenzainbach wiederum von rechts zu Die Hauser des Siedlungskerns sind vor dem Talzulauf des Diebachs erbaut der durchs Dorf hindurch von Norden in die Rot mundet Neuere Siedlungsteile ziehen sich recht flach das Diebachtal hoch bis zum Damm des Hochwasserruckhaltebeckens Diebach stehen rottalaufwarts am Sudfuss von dessen aufwartigem Mundungssporn Dendelberg 464 m oder auch dem Ortskern gegenuber jenseits der Rot vor dem Sporn zwischen den Talern von Dappach und Glattenzainbach Der alte Dorfname Vichberg siehe bei Geschichte hangt wohl mit dem Namen des im unteren Diebach Mundungswinkel stehenden Viehbergs 472 m zusammen Anfang der 2010er Jahre wurde die Landesstrasse 1066 die vordem im Bereich des Dorfes zweimal ebenerdig die hier parallele Bahnstrecke Waiblingen Schwabisch Hall Hessental kreuzte durchgehend aufs sudliche Rotufer verlegt womit eine haufige Stauquelle beseitigt wurde Dappach Bearbeiten Der kleine Weiler mit nur drei Hausnummern liegt weniger als anderthalb Kilometer sudwestlich der Fichtenberger Ortsmitte im mittleren Dappachtal auf rund 400 m am Beginn der Talwiesen Der Siedlungsplatz ist wohl schon alt denn 1338 ist ein Besitzubergang eines damals Taubach genannten Gutes nachgewiesen 4 Diebach Bearbeiten Der Weiler mit sieben Hausnummern steht auf unter 370 m etwa einen halben Kilometer nordlich des Stausees im mittleren Diebachtal locker entlang der von Fichtenberg nach Erlenbach fuhrenden Kreisstrasse und ist eine weniger alte Grundung Erlenhof Bearbeiten Der zur Zeit der Oberamtsbeschreibung offenbar zur Altgemeinde Hausen an der Rot gehorende schon im 14 Jahrhundert bei einem Besitzwechsel als Erlenbach erwahnte Weiler steht entlang der hier als Stichstrasse auslaufenden bei Diebach erwahnten Kreisstrasse auf bis zu 490 m etwa zweieinhalb Kilometer nordlich der Fichtenberger Dorfmitte Seine knapp funf Dutzend Hausnummern machen ihn zum drittgrossten Ort in der Gemeinde Er liegt inmitten einer meist ackerbaulich genutzten Lichtung auf der Hochflache uber der linken Seite des Rottals die im Norden an ein grosseres Waldgebiet grenzt Im Suden davon breitet sich etwas davon getrennt noch ein grosseres offenes Flurstucks auf dem Viehberg bis an die Talhangkante Gehrhof Bearbeiten Der Gehrhof liegt auf um 490 m am rechten Hang des Erlenbachs der wie seine Fortsetzung Michelbach sudostlich zur ostlichen Gemeindegrenze an der Rot fliesst Der ein halbes Dutzend Hausnummern zahlende Weiler wird von einer Stichstrasse vom nur etwa einen halben Kilometer westlich liegenden Erlenhof erschlossen im Osten grenzt er an den beginnenden Talhangwald Der Siedlungsplatz wurde um 1700 als Kleinbauernstelle angelegt Hornberg und Hornberger Reute Bearbeiten Der auf eines kleinen freien Hochflache auf etwa 490 m stehende ein Dutzend Hausnummern umfassende Weiler liegt am fast vier Kilometer von der Mitte Fichtenbergs entfernten Sudwestrand des Gemeindegebietes Der Name kommt wohl vom nahen Hornberg 490 m dem Hohensporn uber der grossen verzogenen Talspinne in welcher die obere Murr ihre Zuflusse nahe bei Fornsbach sammelt Zum 1703 angelegten Weiler gehort auch das etwas abseits an den Hangwaldrand grenzende Hornberger Jagerhaus Am Oberhang hinab ins Gansbach Tal steht auf uber 410 m in einer engen Lichtung das Einzelanwesen Hornberger Reute mit zwei Hausnummern Michelbachle und Kleehaus Bearbeiten Michelbachle liegt am anderen nordostlichen Rand des Gemeindegebietes nahe dem Zusammenfluss des Michelbachs aus dem schon erwahnten Erlenbach und dem rechten Schembach Der zweieinhalb Kilometer von Fichtenbergs Mitte entfernte Weiler mit einem Dutzend Hausnummern liegt auf etwa 370 m in einer weiten Hugelflur unter dem Lehberg etwa 473 m in der Hohenkette des Kirgelkamms Bestand schon 1338 Weniger als einen halben Kilometer abwarts steht dicht am Bachzusammenfluss das Einzelanwesen Kleehaus auf etwa 370 m Mittelrot Bearbeiten Mittelrot ist mit uber hundert Hausnummern der zweitgrosste Ort in der Gemeinde Der Weiler liegt etwa zwei Kilometer von der Fichtenberger Dorfmitte gegen das Ostende der Gemarkung zu mit seinen alteren Anteilen auf uber 335 m am linken Rotufer und an der etwas daruber ziehenden L 1066 Ein neueres Siedlungsgebiet erstreckt sich den linken Hang weiter hinauf Es besitzt eine alte kleine Ortskirche die noch in Funktion ist Der Weiler gehorte wohl zur Burg Rotenberg die eingangs des 13 Jahrhunderts oder sogar schon fruher bestand und heute noch als Ruine mit einem ansehnlichen Buckelquaderturm auf der sudlichen Rottal Randhohe des Turmbergs 456 m zu erkennen ist Dem Ort gegenuber steht das Reutehaus auf etwa 355 m an rechten Unterhang des Rottals unter dem Turmberg mit dem auch Roter Turm genannten Burgrest Plapphof Bearbeiten Der Weiler Plapphof der sich aus einer Hofstelle entwickelt hat liegt mit einem halben Dutzend Hausnummern auf etwa 350 m etwa drei Kilometer westlich von Fichtenberg nahe der westlichen Gemarkungsgrenze an der L 1066 und auf dem linken Unterhang des Mahdbach Tales Letzteres ist der oberste Teil der hinter dem Pass Schanze beginnenden Talachse des Murrtales hier gibt es noch zwei weitere Ortsteile von Fichtenberg Rauhenzainbach Bearbeiten Der aus drei Einzelanwesen bestehende Weiler ist nach dem Bach benannt in dessen engem und hangbewaldeten Tal er liegt etwa zwei Kilometer sudlich der Ortsmitte von Fichtenberg und auf etwa 370 m Grundung vermutlich erst um 1790 Vorderlangert und Hinterlangert Bearbeiten Der Weiler Vorderlangert mit uber drei Dutzend Hausnummern steht auf einer Hohe um 480 m etwa zwei Kilometer westsudwestlich der Fichtenberger Dorfmitte auf einer gerodeten Hochflache Langert sudlich der Passhohe Schanze ins Murr Talsystem hinuber Der aus separat stehenden Hausergruppen bestehende Ort die sudliche tragt den Namen Wasserhauser entwassert sowohl uber den Dappach zur Rot als auch uber den Mahdbach zur Murr Er wurde 1709 gegrundet Am Ende der mit Vorderlangert gemeinsamen Hohenrodung steht mit nur drei Hausnummern auf etwa der ebenfalls 1709 angelegte Weiler Hinterlangert an der oberen jenseitigen Hangkante unter welcher der Seebach durch den Fornsbacher Waldsee zu Fornsbach und Murr lauft Kronmuhle Bearbeiten Die Kronmuhle steht auf unter 340 m am rechten Ufer der abfliessenden Rot etwa einen Kilometer ostlich von Fichtenberg wenig vor der Mundung des rechten Rauhenzainbachs Sie bestand ausweislich eines Kaufes zumindest schon im 14 Jahrhundert Einzelanwesen Bearbeiten Der Buschhof steht am linken Hang des Diebachtales zwischen Erlenhof und Diebach auf etwa 410 m und ist keine sehr alte Grundung Erlenbach grenzt am nordlichen Gemeinderand an den grossen Haftelwald liegt nur etwa 300 Meter ostlich von Erlenhof auf etwa 445 m nahe dem Ursprung Haftelbrunnen des eponymen Gewassers und ist ebenfalls eine neuere Grundung Glattenzainbach ist ein Einzelhaus an der sudlichen Gemeindegrenze in einer Tallichtung des gleichnamigen Waldbaches auf etwa 395 m und steht in unmittelbarer baulicher Nachbarschaft zum Murrhardter Weiler Tale Es wurde wohl nach 1790 angelegt Der Retzenhof zwei Siedlungsteile mit funf Hausnummern gehort zum Gemeindeteil jenseits der Schanze im Mahdbachtal Er steht dem Plapphof gegenuber am Nordhang des Tals an der unteren Waldgrenze des Harnersbergs auf etwa 375 m Der Rupphof sechs Hausnummern steht auf bis zu 370 m nahe dem mahdbachseitigen Portal des Schanztunnels unterhalb des Strassenpasses uber die Schanze Er wurde schon 1500 als Rupprechtshoflen erwahnt Die Stockenhofer Sagmuhle breitet sich weniger als einen halben Kilometer vom Westrand Fichtenbergs entfernt beim Linksknicks der Rot am rechten Flussufer auf wenig uber 345 m uber eine grossere Betriebsflache aus und grenzt an die Bahnlinie und das rotseitige Portal des Schanztunnels Waldeck fruher auch Stockachhof und Stockenhof genannt steht auf dem Unterhang des Dendelbergs auf etwa 365 m der Sagmuhle gegenuber im Laufknick der Rot Namenswechsel zu Waldeck nach Erwerb durch einen Adligen dieses Namens im fruhen 19 Jahrhundert der hier ein Schlosschen bewohnte Heute ein Wohnhaus mit Nebengebaude Das Worbelhofle oder auch Winterhaus mit vier Hausnummern auf etwa 375 m steht den rotaufwartigen Siedlungsteilen Fichtenbergs und dem Bahnhof gegenuber auf dem rechten Unterhang des Rottales Weitere Einzelhauser in Nahlage zu diesen wurden schon bei den vorigen erwahnt Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 5 Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde grenzt im Nordwesten an Oberrot im Osten an die Stadt Gaildorf im Suden an Gschwend im Ostalbkreis und im Westen an die Stadt Murrhardt im Rems Murr Kreis Geschichte BearbeitenIm alten Reich Bearbeiten Im Mittelalter lag der Ort der bis 1872 amtlich Viechberg hiess im sudlichen Grenzbereich des Herzogtums Franken Wahrend des Hoch und Spatmittelalters entwickelten sich vor Ort sehr komplexe Grund und Eigentumsverhaltnisse So hatten unter anderem die Kurpfalz und die Grafschaft Wurttemberg sowie einige weitere Adelsgeschlechter darunter die Herren von Weinsberg und die Herren von Wollstein Besitzrechte am Ort 6 Der uberwiegende Teil der Herrschaftsrechte ging im Laufe des 14 Jahrhunderts zusammen mit der Burg Rotenberg an die Schenken von Limpurg 6 Sie ubten als Landesherren sowohl die hohe als auch die niedere Gerichtsbarkeit aus Im 15 Jahrhundert war Viechberg Sitz eines Amtes der Schenken mit eigenem Dorfgericht 6 Im Jahre 1557 gelangte Viechberg zur Linie der Schenken von Limpurg Gaildorf 6 In der zweiten Halfte des Dreissigjahrigen Kriegs drangen die siegreichen Truppen des Kaisers und der katholischen Liga nach der Schlacht bei Nordlingen 1634 ungehindert in die protestantisch gepragten Gebiete des Schwabischen Reichskreises vor und zogen plundernd sengend und mordend durchs Land Dabei wurde auch Viechberg schwer in Mitleidenschaft gezogen und es kam danach zu einem Ausbruch der Pest 7 Den marodierenden Landsknechten und der Epidemie fielen mehr als 400 Bewohner von Viechberg zum Opfer weit mehr als die Halfte aller Vorkriegsbewohner 7 Als 1690 die Linie der Schenken von Limpurg Gaildorf im Mannesstamm erlosch wechselte Viechberg ins Gebiet der Grafen von Limpurg Solms Assenheim 6 Beim Untergang des Heiligen Romischen Reichs war Viechberg ein Teil des Amtes Oberrot in der Herrschaft der Grafen von Limpurg Gaildorf Assenheim 6 In wurttembergischer Zeit Bearbeiten Im Jahre 1806 fiel Viechberg durch die Mediatisierung der gesamten Grafschaft Limpurg an das Konigreich Wurttemberg und wurde dem Oberamt Gaildorf unterstellt 6 Beim Russlandfeldzug 1812 marschierten mehrere Soldaten aus Viechberg als Teil der Wurttembergischen Armee mit 7 Das Jahr ohne Sommer welches auf die Zeit der Napoleonischen Kriege folgte fuhrte auch in Viechberg von 1816 bis 1817 zu einer Hungersnot 7 Wahrend der erneuten Hungersnot von 1852 wurden die armen Familien der besitzlosen Landarbeiter und Kleinbauern dazu aufgefordert nach Amerika auszuwandern 7 Am 14 Mai 1855 zerstorte ein Grossbrand zahlreiche Hauser in Viechberg 7 Im Jahre 1872 benannten die verantwortlichen Amtstrager das Pfarrdorf 1872 auf Beschluss des Gemeinderats per Erlass auf den heutigen Namen Fichtenberg um 7 Der Bau der Murrbahn brachte Fichtenberg 1880 den Anschluss an das Streckennetz der Wurttembergischen Eisenbahn Ausserdem wurde eine neue Strasse nach Gschwend eroffnet 7 Ab 1909 begann die Versorgung der Gemeinde mit elektrischem Strom der zunachst in der Muhle erzeugt wurde 7 Eine pragende Figur in der Geschichte des Ortes Fichtenberg war in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Burgermeister Friedrich Reinhardt der 1912 mit 23 Jahren zum Schultheissen gewahlt wurde und somit dem Ort schon seit den letzten Jahren der Monarchie und der Zeit des Ersten Weltkriegs vorstand Er blieb wahrend der gesamten Dauer der Weimarer Republik und auch in der NS Zeit im Amt 6 Er veranlasste den von 1934 bis 1937 durchgefuhrten Bau einer Wasserleitung 7 Im Jahre 1938 kam die Gemeinde durch die Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg zum Landkreis Backnang 6 Nachkriegszeit Bearbeiten Seit 1945 gehorte Fichtenberg zur Amerikanischen Besatzungszone und wurde Teil des neu gegrundeten Landes Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Im Mai 1945 direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem damit einhergehenden Zusammenbruch des NS Regimes wurde der langjahrige und sehr beliebte Burgermeister Friedrich Reinhardt von der amerikanischen Militarverwaltung abgesetzt 6 Bei der Burgermeisterwahl 1948 durfte Altburgermeister Friedrich Reinhardt erneut zur Wahl antreten und wurde von den Bewohnern von Fichtenberg mit einer uberwaltigenden Mehrheit von 98 85 Prozent wiedergewahlt 6 Reinhardt blieb bis 1954 im Amt 6 Heute erinnert in Fichtenberg eine Strasse an ihn die seinen Namen tragt Im Jahre 1952 bestand die Einwohnerzahl zu rund 20 Prozent aus Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Gebieten im Osten 6 Die Nachkriegsjahre waren deshalb gepragt von einer regen Bautatigkeit was sich sowohl im privaten Wohnungssektor als auch etwas spater im Bereich offentlicher Gebaude zeigte In den 1960er Jahren entstand eine neue Schule am Viechberg ein neuer Kindergarten und eine Gemeindehalle 7 Seit der Kreisreform von 1973 ist Fichtenberg Teil des Landkreises Schwabisch Hall 6 Eingemeindungen Bearbeiten Bei der im Laufe der 1970er Jahre in Baden Wurttemberg stattfindenden Gemeindereform blieb Fichtenberg selbstandig 7 Das Gemeindegebiet vergrosserte sich indem der Weiler Erlenhof 1970 von der Gemeinde Hausen an der Rot zur Gemeinde Fichtenberg wechselte 8 Religionen Bearbeiten Fichtenberg war seit der Reformation evangelisch gepragt 6 In der evangelischen Kirchengemeinde Fichtenberg gibt es die 1832 an der Stelle der alten Kilianskirche errichtete Hauptkirche sowie im Weiler Mittelrot die Filialkirche St Georg die Bestandteil der Kirchengemeinde Fichtenberg ist 6 Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenbezirk Gaildorf der Wurttembergischen Landeskirche Fur die Katholiken die nach dem Zweiten Weltkrieg als Vertriebene nach Fichtenberg kamen wurde 1952 die Kirche St Josef errichtet die eine Filialkirche der Gemeinde St Michael in Hausen an der Rot ist Heute gehort sie zur Seelsorgeeinheit Gaildorf Hausen Mainhardt des katholischen Dekanats Schwabisch Hall in der Diozese Rottenburg Stuttgart 9 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die Einwohnerentwicklung ist vor 1970 nach dem alten Gebietsstand angegeben Es handelt sich um Daten des Statistischen Landesamts Baden Wurttemberg 6 Jahr Einwohner1852 1 3311871 1 2451880 1 4421890 1 2611900 1 2171910 1 2541925 1 235 Jahr Einwohner1933 1 1741939 1 1441950 1 6461956 1 7871961 1 9011970 2 2732005 2 946Politik BearbeitenGemeindeverwaltungsverband Bearbeiten Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land mit Sitz in Gaildorf Gemeinderat Bearbeiten Nach der Wahl 2019 hat der Gemeinderat 12 Mitglieder 10 Burgermeister Bearbeiten Burgermeister Ralf Glenk amtiert seit dem 1 August 2022 Er war zuvor stellvertretender Hauptamtsleiter in Fichtenberg und wurde am 15 Mai 2022 mit 57 3 Prozent der Stimmen zum Burgermeister gewahlt Er folgte Roland Miola nach der ab 1990 amtierte und 1998 2006 und 2014 wiedergewahlt wurde Bei der Burgermeisterwahl 2022 trat er nicht erneut an Sehenswurdigkeiten BearbeitenIm Wald auf der rechten Randhohe des Rottals bei Mittelrot steht der Rotherturm der Bergfried und letzte Rest der aus dem 12 13 Jahrhundert stammenden ansonsten zerstorten Rotenburg 11 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Der Bahnhof Fichtenberg an der Bahnstrecke Waiblingen Schwabisch Hall Hessental wird werktags ausser Samstag tagsuber stundlich von den Regionalexpresszugen Stuttgart Schwabisch Hall Hessental bzw Crailsheim Nurnberg bedient Am Wochenende und an Feiertagen werden die RE Stuttgart Schwabisch Hall Hessental durch erst ab Backnang verkehrende Regionalbahnen ersetzt Der Bahnhof ist der letzte an der Strecke nach Waiblingen der noch im Tarifbereich des Kreisverkehrs Schwabisch Hall liegt Die Bahnstation in Mittelrot wurde aufgehoben Fichtenberg liegt an der Landesstrasse 1066 die bis zur Eroffnung der Ortsumgehung 12 am 17 November 2010 13 durch die Ortsmitte fuhrte Zudem werden die drei Bahnubergange durch eine Brucke fur die L 1050 sowie drei Unterfuhrungen ersetzt An einem Ubergang war es 2005 zu einem schweren Ungluck mit einem LKW gekommen Ansassige Unternehmen Bearbeiten Gegenuber dem Bahnhof ist der Schrottrecyclingbetrieb Scholz AG vertreten Das Firmengelande ist mit Rangiergleisen erschlossen zudem wurde eine Brucke zur neuen Ortsumfahrung erstellt Die KW automotive GmbH bietet Fahrwerkskomponenten an die DTS GmbH ist ein Versandhandler fur sportliches Autozubehor Mit der Lothar Fritz Baugeschaft GmbH ist ausserdem ein Unternehmen fur Haus und Gartengestaltung im Ort vertreten Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Freiwillige Feuerwehr Bildung Bearbeiten In Fichtenberg gibt es eine Grund und Hauptschule mit Werkrealschule Realschule und Gymnasium befinden sich in Gaildorf Personlichkeiten BearbeitenIn Fichtenberg wurde der Pralat von Blaubeuren Philipp Heinrich Weissensee 1673 geboren 14 Von 1814 bis 1832 war Johann Gottfried Pahl evangelischer Pfarrer in Fichtenberg Der Kriminalwissenschaftler und Hochschullehrer Jorg Martin Jehle wurde 1949 in Fichtenberg geboren Sonstiges BearbeitenDas Racing Team Fichtenberg unterhalt hier seit ca 35 Jahren eine der wenigen in Deutschland vertretenen Mini Car Rennstrecken fur ferngesteuerte Modellautos Literatur BearbeitenVichberg In Rudolf Moser Hrsg Beschreibung des Oberamts Gaildorf Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 31 J B Muller Stuttgart 1852 S 229 236 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fichtenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortslexikon Fichtenberg und seine Gemarkung auf Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Website der Gemeinde FichtenbergEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Naturraume Baden Wurttembergs Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg Stuttgart 2009 Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band IV Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 472 474 Vichberg In Rudolf Moser Hrsg Beschreibung des Oberamts Gaildorf Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 31 J B Muller Stuttgart 1852 S 229 236 Volltext Wikisource Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Fichtenberg a b c d e f g h i j k l m n o p q Geschichte von Fichtenberg bei leo bw dem Landeskundlichen Informationssystem von Baden Wurttemberg a b c d e f g h i j k l Historisches zu Fichtenberg auf dem Internetauftritt der Gemeinde Geschichte des Wohnplatzes Erlenhof bei leo bw Information im Internet uber die katholischen Kirchen der Gemeinde Hausen und der Gemeinde Fichtenberg https www fichtenberg de index php id 72 Alois Schneider Die Burgen im Kreis Schwabisch Hall Eine Bestandsaufnahme Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1995 S 87ff fichtenberg de Fast freie Fahrt ab Mittwoch 1 2 Vorlage Toter Link www swp de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis https www deutsche biographie de pnd117301566 html https www wkgo de personen suchedetail sw gnd 117301566 Stadte und Gemeinden im Landkreis Schwabisch HallStadte Crailsheim Gaildorf Gerabronn Ilshofen Kirchberg an der Jagst Langenburg Schrozberg Schwabisch Hall Vellberg nbsp Gemeinden Blaufelden Braunsbach Buhlertann Buhlerzell Fichtenau Fichtenberg Frankenhardt Kressberg Mainhardt Michelbach an der Bilz Michelfeld Oberrot Obersontheim Rosengarten Rot am See Satteldorf Stimpfach Sulzbach Laufen Untermunkheim Wallhausen Wolpertshausen Normdaten Geografikum GND 4333657 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fichtenberg amp oldid 236477835