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Die Rauber vom Mainhardter Wald waren eine Rauberbande die Ende des 18 Jahrhunderts ihr Unwesen im Mainhardter Wald trieben Die Rauber auf einer Infotafel am Jahrhundertfenster Mainhardt der Haller LandhegeInhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Rauber 3 Aufdeckung und Bestrafung 4 Kultur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenUm 1750 rebellierten die Mainhardter Bewohner gegen ihren Landesherren den Fursten zu Hohenlohe Bartenstein Sie verweigerten ihm jegliche Steuerzahlung und Naturalabgabe In ihrem Zorn uber die ihrer Meinung nach unertraglichen Forderungen des Fursten strengten sie sogar einen Prozess beim hochsten Gericht des damaligen deutschen Reiches in Wien an dem Reichshofrat Zehn Jahre lang wahrte der Machtkampf zwischen den Mainhardtern und ihrem Landesherren Am Ende entschied der Kaiser zugunsten des Fursten Die Folge davon waren hochverschuldete und dadurch bettelarme Untertanen Vier Jahre nach der Niederschlagung dieser Mainhardter Rebellion machten dann die Rauber vom Mainhardter Wald unter dem Rauberhauptmann Heinrich Weiss die Region durch Raub und Plunderung auf den durch den Wald fuhrenden Fernhandelsstrassen unsicher 1 Die Rauber Bearbeiten nbsp Figurengruppe Rauber am Jahrhundertfenster Mainhardt der Nachbildung eines Abschnitts der Haller LandhegeIm Mittelalter trafen sich zwei wichtige Handelswege bei Hohenegarten im Mainhardter Wald Der eine kam von Stuttgart und folgte dem Verlauf der heutigen B 14 uber Sulzbach und Grosserlach Der andere kam aus Heilbronn uber Weinsberg Lowenstein Finsterrot und Ammertsweiler auf der Trasse der heutigen B 39 Ab Mainhardt fuhrten beide vereint nach Schwabisch Hall und von dort weiter nach Nurnberg und Prag 2 Gegen Ende des 18 Jahrhunderts bildete sich eine Rauberbande vornehmlich aus Bewohnern des Mainhardter Waldes Sie uberfiel und beraubte Reisende und Handelszuge auf den Fernstrassen im Mainhardter Wald und in der naheren und weiteren Umgebung Ihr Oberhaupt war der Mainhardter Gastwirt und wurttembergische Zoller Heinrich Weiss Die Bande bestand aus drei Rotten der Ammertsweiler der Neuhutter und der Fuchsschwanzer Rotte Fuchsschwanz ist der nordliche Teil des heutigen Mainhardter Ortsteiles Hohenstrassen Von 53 der Rauber die sich untereinander nur mit Spitznamen ansprachen sind heute noch die Namen bekannt von manchen der Bandenmitglieder kennt man die Herkunftsorte 13 stammten aus Neuhutten je 4 aus Finsterrot Fuchsschwanz und Rutzenweiler je 3 aus Ammertsweiler vom Gogelhof und aus der Gegend von Schwabisch Gmund je 2 aus Busch Hutten und Maienfels und je einer kam vom Eulhof aus Gailsbach vom Hasenhof aus Hall Hals Hausen an der Rot Kreuzle Lachweiler Mainhardt vom Neuwirtshaus dem Nusslenshof dem Plapphof Storchsnest Untersteinbach Weihenbronn und dem Wiedhof Die Uberfalle verubten die Rauber in der sogenannten Fuchsmanier also nicht in der Nahe ihrer Wohnorte sondern weit fort von zuhause vorwiegend auf dem Gebiet fremder Herrschaften Dazu unternahmen sie teilweise erstaunliche Marsche Der Mainhardter Wald war damals territorial sehr zersplittert Anteil an ihm hatten das Herzogtum Wurttemberg mit seinem Unteramt Bohringsweiler das graflich lowensteinische Territorium mit den Orten Lowenstein Glaslautern und Sulzbach an der Murr die Pralatur von Murrhardt die Grafschaft der Schenken von Limpurg denen Hutten gehorte die Reichsstadt Hall der Bubenorbis gehorte das Haus Hohenlohe Linie Waldenburg Bartenstein zu dem Mainhardt gehorte und die ritterschaftlichen Freiherren von Gemmingen die in Maienfels residierten Zuweilen wurden Bauern Wirte oder Witwen ohne Gewaltanwendung oder drohung auch nur bestohlen Bekannte Gewalttaten der Rauber waren 1760 Uberfall auf Tungental 1768 Postkutschenuberfall bei Croffelbach 1768 Mord an einem Mann bei Munster nahe bei Gaildorf 1768 Mord an zwei Metzgern beim Sulzbacher Ortsteil Bartenbach 1768 Mord am Rielingshauser Schultheissen Wildermuth zwischen Oppenweiler und Aspach 1768 Mord an einem Metzgerknecht beim Grosserlacher Ortsteil Hohenbrach 1771 Uberfall auf einen Mann am Ubrigshauser Landturm bei Untermunkheim 1772 Uberfall auf die Landkutsche von GermersheimAufdeckung und Bestrafung BearbeitenIm Jahr 1772 verriet der in Haft genommene Martin Haas vom Gogelhof unter der Folter die Bande Insgesamt 68 Personen wurden angeklagt man wies ihnen Diebstahle Post und Strassenraub und Mordtaten nach Von den Verurteilten wurden 16 im Jahre 1773 in Pfedelbach mit dem Schwert enthauptet ihre Leiber aufs Rad geflochten und die Kopfe auf den Pfahl gesteckt 3 Sieben Todesurteile wurden in Maienfels verkundet und vollzogen Sieben der Rauber uberlebten die Vernehmungen nicht 4 Kultur BearbeitenEine Laienspielgruppe vom Mainhardter Wald brachte die Rauber vom Sommer 2004 2014 also 11 Jahre am Originalschauplatz Ammertsweiler Gogelhof als sogenanntes Stationentheater auf sieben Buhnen zur Auffuhrung 5 Seit 2015 sind es ca 97 Schauspieler auf der Buhne und ca 40 Helfer hinter der Buhne die das Stuck Aufstand im Mainhardter Wald von Rebellen zu Raubern eine Vorgeschichte der Mainhardter Rauber am selben Platz und ebenfalls als Stationentheater vor ausverkauften und begeistertem Publikum darbieten Die begehrten Karten gibt es ab dem Mainhardter Weihnachtsmarkt oder im Internet unter www laienschauspiel mainhardt de sowie an mehreren Kartenvorverkaufsstellen In Grosshochberg und Spiegelberg wird das Rauberthema ebenfalls theatralisch aufgegriffen Literatur BearbeitenEgil Pastor Die Rauber vom Mainhardter Wald Eine Kriminalgeschichte aus dem 18 Jahrhundert Verlag Haller Tagblatt Schwabisch Hall 1986 Carl Schonleber Heimatbuch Weinsberger Tal Mainhardter Wald Hohenlohesche Buchhandlung Ferdinand Rau Ohringen 1931 Nachdruck 1986 ISBN 3 87354 143 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rauber vom Mainhardter Wald Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Rebellen und Rauber im Mainhardter Wald Memento vom 3 November 2014 im Internet Archive auf schwaebischhall de Lage von Mainhardt Memento vom 17 September 2011 im Internet Archive Pfedelbach 1037 1987 Aus Geschichte und Gegenwart Forschungen aus Wurttembergisch Franken Band 30 Hrsg von der Gemeinde Pfedelbach Thorbecke Sigmaringen 1987 ISBN 3 921429 30 7 ISBN 3 7995 7630 4 Egil Pastor Die Rauber vom Mainhardter Wald Eine Kriminalgeschichte aus dem 18 Jahrhundert Verlag Haller Tagblatt Schwabisch Hall 1986 Die Rauber vom Mainhardter Wald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rauber vom Mainhardter Wald amp oldid 233328965