www.wikidata.de-de.nina.az
Das Haller Tagblatt das im Jahr 1788 unter dem Namen Hallisches Wochenblatt erstmals erschien ist heute die zweitalteste Tageszeitung Baden Wurttembergs und ein wichtiges Medium in der Region Schwabisch Hall Die Zeitung hat ihren Sitz wie im 19 Jahrhundert wieder in der Haalstrasse im Zentrum der ehemaligen Reichsstadt Schwabisch Hall Uberregionale Nachrichten werden in Zusammenarbeit mit der Sudwest Presse erstellt Die Tageszeitung und der Verlag haben gemeinsam 66 Mitarbeiter und Beschaftigte Verleger und Herausgeber der Zeitung ist Claus Detjen Chefredakteur Schwabisch Hall ist Marcus Haas Die verkaufte Auflage liegt bei 13 907 Exemplaren 1 Haller TagblattBeschreibung Abonnement TageszeitungVerlag Neue Pressegesellschaft mbh amp Co KGErstausgabe 1788 als Hallisches Wochenblatt Erscheinungsweise Montag bis SamstagVerkaufte Auflage 13 907 Exemplare IVW 3 2023 Mo Sa Chefredakteur Ulrich BeckerGeschaftsfuhrer Daniel Torka Andreas SimmetWeblink www hallertagblatt deZDB 125998 2 Inhaltsverzeichnis 1 Redaktionen 2 Zeitungsverbund 3 Geschichte 3 1 1788 bis 1846 Vom Hallischen Wochenblatt zum Haller Tagblatt 3 2 1846 bis 1918 Das Haller Tagblatt bis zum Ersten Weltkrieg 3 3 1918 bis 1945 Die Zeitung wahrend der Weimarer Republik und der NS Diktatur 3 4 1946 bis 2001 Der erste Neuanfang und die Zeit Emil Schwends jr 3 5 Seit 2001 Der zweite Neuanfang 4 Auflage 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksRedaktionen BearbeitenDas Haller Tagblatt verfugt uber eine eigene Lokalredaktion fur Schwabisch Hall arbeitet eng mit den Partnerzeitungen Rundschau fur den Schwabischen Wald Der Kocherbote in Gaildorf und dem Hohenloher Tagblatt in Crailsheim zusammen und deckt damit innerhalb des Landkreises Schwabisch Hall das Gebiet des Altkreises Schwabisch Hall ab Zeitungsverbund BearbeitenDas Haller Tagblatt ist Mitglied im Verband der vom Verlag Neue Pressegesellschaft mbh amp Co KG Sitz Ulm herausgegebenen Sudwest Presse Diese produziert Mantel Seiten Ressorts Internationale und Bundespolitik Sudwest Umschau Feuilleton Kulturspiegel Brennpunkt Blick in die Welt uberregionaler Sport Wochenendbeilage Sonderveroffentlichungen welche die angeschlossenen Zeitungsverlage fur ihre Blatter ubernehmen Geschichte Bearbeiten1788 bis 1846 Vom Hallischen Wochenblatt zum Haller Tagblatt Bearbeiten nbsp Sitz des Haller TagblattesAm 2 Mai 1788 erhielt der Buchbinder und Drucker Philipp Ernst Rohnfelder vom Inneren Rat der Reichsstadt Schwabisch Hall die Lizenz zum Verlegen einer Zeitung jedoch unter der Aufsicht der Stadtregierung und den vorgegebenen Zensurvorschriften So konnte am 1 Juli 1788 die erste Ausgabe des Hallischen Wochenblatts erscheinen Darin wurden neben amtlichen Bekanntmachungen auch Aufsatze zu den verschiedensten Themen Rezensionen literarische Beitrage sowie Termine von gesellschaftlichen Ereignissen wie Gastspiele fahrender Theatertruppen veroffentlicht Wie alle Druckerzeugnisse unterlag auch das Hallische Wochenblatt der Zensur so dass die Zeitung die konservative seit 1789 dezidiert antirevolutionare Grundhaltung der Haller Ratsregierung widerspiegelte Politische Nachrichten waren strengstens untersagt Dennoch kam es zu haufigen Konflikten mit dem Rat da Rohnfelder das Verbot der politischen Berichterstattung zu unterlaufen suchte Nach seinem fruhen Tod 1801 ubernahm die Witwe Sophia Sibylla Rohnfelder in Zusammenarbeit mit dem Druckerei Faktor Christian Achatius Holl aus Rothenburg ob der Tauber die Zeitung und die Buchdruckerei welche aber schon nach einem Jahr aufgegeben werden musste Dies war die grosse Chance des bisherigen Konkurrenten der Rohnfelders David Ludwig Schwend Er konnte 1802 das Hallische Wochenblatt samt dem ubrigen Unternehmen aufkaufen Bis zur Revolution 1848 bestand das Hallische Wochenblatt weiterhin hauptsachlich aus Bekanntmachungen Anzeigen und diversen unterhaltsamen Anekdoten Insbesondere das Anzeigengeschaft florierte dermassen dass haufig dem vierseitigen Wochenblatt mit einer Auflage von etwa 200 Stuck eine Doppelseite als Sonderbeilage hinzugefugt werden musste 1842 erhielt die Zeitung ihren ersten Redakteur Johannes Nefflen und einen neuen Namen sie hiess nun Schwabischer Hausfreund Amts und Intelligenzblatt fur das Oberamt Hall 1846 bis 1918 Das Haller Tagblatt bis zum Ersten Weltkrieg Bearbeiten Seit 1846 erschien die Zeitung taglich ausser sonntags und zum Jahreswechsel 1847 48 bekam sie ihren heutigen Namen Haller Tagblatt Seit 1837 leitete Friedrich Ludwig Schwend die Zeitung Er zahlte zu den liberal und revolutionar gesinnten Menschen des Vormarzes Wahrend der Revolution von 1848 49 war er politisch sehr aktiv so wurde er zweimal in den Schwabisch Haller Gemeinderat gewahlt aber auch einmal verhaftet Von Oktober bis Dezember 1848 war er zusammen mit dem Haller Buchhandler Pfeiffer im wurttembergischen Staatsgefangnis auf dem Hohenasperg inhaftiert Nach der Niederschlagung der Revolution in Deutschland verliess Schwend fur drei Jahre Europa und versuchte sich allerdings mit recht bescheidenem Erfolg als Salpeterfabrikant in den USA Nach seiner Ruckkehr 1852 ubernahm er wieder die Leitung des Haller Tagblatts das in seiner Abwesenheit von seinem jungeren Bruder Eberhard Friedrich gefuhrt worden war Die Jahre bis zu seinem Tod 1866 waren ruhig und von keinerlei politischer Aktivitat bestimmt Neben der Tageszeitung betrieb er auch eine Agentur fur Auswanderer nach Amerika Im Zuge der immer rascher werdenden technischen Entwicklung wahrend der Industrialisierung modernisierte auch sein Sohn und Nachfolger Emil Schwend massgeblich den Druckereibetrieb so dass bereits 1905 die erste Rotationsmaschine in Betrieb genommen werden konnte was in einer speziellen Sonderbeilage den Lesern nicht ohne Stolz mitgeteilt wurde 1918 bis 1945 Die Zeitung wahrend der Weimarer Republik und der NS Diktatur Bearbeiten Seit 1918 waren die Bruder Max und Emil Schwend als gemeinsame Verleger in der Nachfolge ihres Vaters Emil Schwend tatig Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begann auch fur das Haller Tagblatt zuerst eine Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit die fur ganz Deutschland bis zur Mitte der Zwanziger Jahre pragend war Die tiefe Krise der ersten deutschen Republik machte auch vor dem Haller Tagblatt nicht halt Betrug der Bezugspreis fur ein monatliches Abonnement im Juni 1922 noch 21 Mark so war er im Sommer 1923 im Zuge der Hyperinflation bereits bei 60 000 Mark angelangt um auf dem Hohepunkt der Inflation im Spatherbst desselben Jahres wochentlich 50 Milliarden Mark zu kosten Aber gerade in dieser recht schweren Zeit wurde das Haller Tagblatt wiederum etwas modernisiert und erhielt ein lebhafteres Gesicht Die einzelnen Artikeluberschriften wurden jetzt mehrspaltig was zur Folge hatte dass auch die Texte dementsprechend umbrochen wurden In der zweiten Halfte der Zwanziger Jahre konnte auch die technische Ausrustung des Verlags und der Redaktion weiter vorangetrieben werden So gab es seit 1925 eine der ersten Presse Rundfunkempfangsstationen im Haus und bis 1927 wurden zwei weitere moderne Setzmaschinen angeschafft 1933 brach dann mit der Errichtung der NS Diktatur das dunkelste Kapitel sowohl der deutschen als auch der HT Geschichte an Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltungspolitik wurde das Haller Tagblatt im August 1933 der NS Presse Wurttembergs angeschlossen und war fortan wie auch die ubrigen Medien im Land nur noch ein staatlich zensiertes Propagandaorgan Das Haller Tagblatt hetzte gegen Juden Sozialdemokraten Kommunisten und andere vom System Verfemte und verbreitete bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wie die anderen Zeitungen im Deutschen Reich dieselbe Kriegshetze und Durchhaltepropaganda Die letzte Ausgabe wahrend der NS Diktatur erschien am 13 April 1945 mit der Meldung dass die US amerikanischen Truppen bei der Schlacht um Crailsheim grosse Verluste erlitten hatten und weit zuruckgeworfen seien 1946 bis 2001 Der erste Neuanfang und die Zeit Emil Schwends jr Bearbeiten Der Neuanfang unter Emil Schwend jun nach dem verbrecherischen NS Regime und dem Zweiten Weltkrieg blieb daher mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden Nach 1945 konnten Zeitungen nur nach Vergabe einer Lizenz der alliierten Militarregierung gedruckt werden Voraussetzung fur den Erhalt einer solchen Lizenz war die nachweisliche Nichtmitgliedschaft in nationalsozialistischen Organen und Gruppen und damit die Einstufung als politisch Unbelasteter Eine entsprechende Lizenz wurde schliesslich 1946 Anselm Otto Joel aus Frankfurt am Main erteilt Druck und Vertrieb des neuen Blattes sollten jedoch vorerst weiterhin vom Verlag Schwend ubernommen werden Da aber Emil Schwend die bereits erteilte Treuhanderschaft fur die familiare Druckerei entzogen wurde kann das Zeit Echo so der Name der neuen Zeitung in Schwabisch Hall eher als Neugrundung denn Fortfuhrung des Haller Tagblatts betrachtet werden Die folgende Zeit bis 1949 zeigt sich in einem eher diffusen Licht was zum einen mit den haufigen Wechseln in der Leitung der Redaktion und des Namens der Zeitung zusammenhangt vom Zeit Echo uber Wurttembergisches Zeit Echo zu Haller Nachrichten und andererseits mit dem zielstrebigen Aktivismus der Familie Schwend das Haller Tagblatt wieder herauszugeben Das Ziel Emil Schwends war der Wiedererwerb der Druckerei und des Verlages und damit auch das Wiedererscheinen des Haller Tagblatts Im Jahr 1949 als der Demokratisierungsprozess in Wurttemberg Baden vorangeschritten war wurde eine Generallizenz fur das Land erlassen so dass nun jeder wieder eine Zeitung herausgeben durfte Das daraufhin gegrundete Neue Haller Tagblatt Schwends trat in einen Wettbewerb mit den Haller Nachrichten der in ungewohnt aggressiver Weise gefuhrt wurde Schon Juni 1949 kam es zu Fusionsverhandlungen zwischen beiden Zeitungen an deren Ende am 1 Juli 1949 die erste Ausgabe des Haller Tagblatts seit Kriegsende stand Emil Schwend konnte den Betrieb und die lokale Zeitung wieder ubernehmen mit den beiden Herausgebern der Haller Nachrichten Hans O Lange und Gunther Arnold die 1947 auf Joel gefolgt waren gelang eine gutliche Einigung Einer der Erfolgsgrunde Schwends lag mit Sicherheit in der langen Tradition des Familienbetriebs und der damit verbundenen hohen Identifikation der Haller Bevolkerung mit ihrer Zeitung die sie in grosser Zahl abonnierte Eine solche Identifikation konnte von den Neugrundungen Zeit Echo und Haller Nachrichten nicht geleistet werden was damit zusammenhing dass es sowohl Joel wie auch Lange und Arnold als Zugezogene schwer hatten in einer eher abgeschlossenen landlich kleinstadtischen Umgebung auf Dauer Fuss zu fassen In der Zeit des Wirtschaftswunders und den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Haller Tagblatt mit einer sehr hohen Haushaltsabdeckung und Leser Blatt Bindung wieder zum zentralen Informations und Werbemedium im Haller Land Die Auflage wuchs auf rund 18 000 Exemplare taglich Besonders in den funfziger und sechziger Jahren wurde der Druckbetrieb in forciertem Masse modernisiert So konnte wenige Jahre nach dem Umzug 1958 in die Herrenacker Schwabisch Halls in der Innenstadt verblieb ein Stadtburo das Haller Tagblatt als erste Tageszeitung im Bundesgebiet auf das neue Rollenoffset Druckverfahren umstellen und bereits 1966 wurde der Fotosatz eingefuhrt Da mit der Zeit auch die Raumlichkeiten in den Herrenackern allmahlich zu beschrankt wurden der Verlag und die Druckerei hatten uber 500 Mitarbeiter und Angestellte kam es 1980 zu einem weiteren Umzug diesmal in das Industriegebiet Hessental einen Vorort Schwabisch Halls Einer umwalzenden Revolution im Druckereihandwerk kam ab 1984 die Einfuhrung von Personalcomputern und sogenannten Terminals gleich womit der Winkelhaken als traditionelles Werkzeug des Druckereiwesens endgultig ausgedient hatte und seinen Weg in museale Schaukasten antreten konnte Seit 2001 Der zweite Neuanfang Bearbeiten Obwohl die Druckerei Schwend eines der wichtigsten Unternehmen der Region war blieben Schwierigkeiten seit Mitte der 1990er Jahre nicht aus die 2001 zum Aus der Schwendschen Unternehmensgruppe fuhrten die mittlerweile drei selbstandige Unternehmen umfasste Seit diesem Unternehmenszusammenbruch aus dem das Haller Tagblatt als lokale Tageszeitung unbeschadet hervorgehen konnte befindet sich die Zeitung unter dem neuen Verleger Claus Detjen in einem stetigen inhaltlichen gestalterischen und kaufmannischen Modernisierungsprozess Seit dem 1 Oktober 2012 gehort das Haller Tagblatt zu 100 zur Neuen Pressegesellschaft GmbH amp Co KG dem Verlag der Sudwest Presse 2 Auflage BearbeitenDas Haller Tagblatt hat wie die meisten deutschen Tageszeitungen in den vergangenen Jahren an Auflage eingebusst Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 1 8 pro Jahr gesunken Im vergangenen Jahr hat sie um 3 3 abgenommen 3 Sie betragt gegenwartig 13 907 Exemplare 4 Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 91 4 Prozent Entwicklung der verkauften Auflage 5 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Literatur BearbeitenPhilippe Alexandre Haller Zeitungen im 19 Jahrhundert In Hall im 19 Jahrhundert Eine wurttembergische Oberamtsstadt zwischen Vormarz und Jahreswende Sigmaringen 1991 W German Geschichte der Buchdruckerkunst in Schwabisch Hall vom Beginn des 18 Jahrhunderts bis zur Neuzeit 4 undatierte Manuskript Hefte Stadtarchiv Schwabisch Hall HV HS 15 18 Egil Pastor Haller Tagblatt Die ersten 200 Jahre Wie es anfing und was daraus wurde Schwabisch Hall 1988 P Schwarz Vom Hallischen Wochenblatt uber den Schwabischen Hausfreund zum Haller Tagblatt In 175 Jahre Haller Tagblatt Sonderbeilage des Haller Tagblatts 1963 Gerd Wunder Die Burger von Hall Sozialgeschichte einer Reichsstadt 1216 1802 Sigmaringen 1980 Einzelnachweise Bearbeiten laut IVW drittes Quartal 2023 Mo Sa Details und Quartalsvergleich auf ivw eu IN EIGENER SACHE Haller Tagblatt gehort kunftig zur Neuen Pressegesellschaft Zukunftssicherung fur die Heimatzeitung im SWP Verbund In Sudwest Presse 29 September 2012 abgerufen am 28 Mai 2013 laut IVW online laut IVW drittes Quartal 2023 Mo Sa Details und Quartalsvergleich auf ivw eu laut IVW jeweils viertes Quartal Details auf ivw de Weblinks BearbeitenHaller Tagblatt online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haller Tagblatt amp oldid 236208131