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Es gibt in der wissenschaftlichen Literatur keine allgemeingultige Definition der Begriffe digitales Hohenmodell DHM englisch digital elevation model DEM und digitales Gelandemodell DGM engl digital terrain model DTM Reprasentierte Oberflache eines DOMs rot und eines DGMs turkis Das digitale Oberflachenmodell DOM engl digital surface model DSM reprasentiert die Erdoberflache Grenzschicht Pedosphare Atmosphare samt allen darauf befindlichen Objekten Bebauung Strassen Bewuchs Gewasser usw Hingegen reprasentiert das digitale Gelandemodell DGM die Erdoberflache ohne Vegetation und Bauwerke vgl Li u a 2005 AdV 2004 siehe Abbildung Die Definitionen des Begriffes digitales Hohenmodell DHM unterscheiden sich stark bezuglich der reprasentierten Oberflache Im Folgenden wird naher auf einige Definitionen eingegangen Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 1 1 Digitales Gelandemodell 1 2 Digitales Hohenmodell 2 Allgemeines 3 Datenformate 3 1 Primare DHM 3 2 Sekundare DHM 3 3 Hybride DHM 3 4 bDOM 4 Genauigkeiten 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 Quellen 8 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenDigitales Gelandemodell Bearbeiten 3D Visualisierung eines digitalen Gelandemodells am Beispiel einer Schlucht auf dem MarsDass sich der Begriff DGM auf die Erdoberflache als Referenzoberflache bezieht ist in der Fachliteratur recht eindeutig Daruber hinaus fordern einige Definitionen zusatzlich zu den Gelandehohen weitere Informationen uber die Gelandeoberflache wie z B Gelandekanten Geripplinien markante Hohenpunkte oder die Grundrisselemente mit Grundrissinformationen vgl ISO 18709 1 Bill 1999 und Li u a 2005 Die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Lander der Bundesrepublik Deutschland ADV 2004 definiert das DGM wie folgt Datenbestand zur hohenmassigen Beschreibung des Gelandes Es besteht aus regelmassig oder unregelmassig verteilten Gelandepunkten die die Hohenstruktur des Gelandes hinreichend reprasentieren optional erganzt durch morphologische Strukturelemente z B Gelandekanten markante Hohenpunkte Durch Strukturinformationen insbesondere Bruchkanten Geripplinien Umring und Aussparungsflachen oder Storungslinie siehe Verwerfung Geologie der Oberflache siehe Strukturlinie konnen die unstetigen oder nicht monotonen Bereiche der Oberflache im Modell beschrieben werden Bruchkanten stellen Unstetigkeiten im Gefalle also Gelandeknicke zwischen den Stutzpunkten dar Geripplinien sind die Kamm und Tallinien Digitales Hohenmodell Bearbeiten 3D Visualisierung eines digitalen OberflachenmodellsWesentlich widerspruchlicher ist die Definition des Begriffes digitales Hohenmodell engl digital elevation model Hier gibt es neben regionalen und fachspezifischen Unterschieden auch Differenzen innerhalb der Fachdisziplinen Der Begriff wird oft als Oberbegriff fur digitale Gelandemodelle und digitale Oberflachenmodelle benutzt Peckham amp Gyozo 2007 Hofmann 1986 So z B von Geobasis NRW DHM bezeichnen als Oberbegriff digitale Gelandemodelle DGM und digitale Oberflachenmodelle DOM Diese Definition wird auch von den meisten Datenanbietern benutzt USGS ASTER ERSDAC CGIAR CSI Die bekannten fast globalen Hohendatensatze SRTM DEM und das ASTER GDEM sind de facto digitale Oberflachenmodelle Wahrend der Shuttle Radar Topography Mission SRTM im Februar 2000 wurde ein fast globales Hohenmodell mit Hilfe des Synthetic Aperture Radar SAR Sensors bzw der Radarinterferometrie geschaffen Die SRTM Daten sind gemeinfrei Das auf optischen Fernerkundungsverfahren beruhende ASTER Global DEM steht fur viele Zwecke kostenlos zur Verfugung ASTER Andere Definitionen setzen das DHM mit dem DGM gleich Podobnikar 2008 oder definieren das DGM als ein erweitertes DHM das auch noch die Gelandeformen beschreibt Bruchkanten Geripplinien etc Graham u a 2007 So z B ISO 18709 1 Begriffe Kurzzeichen und Formelzeichen im Vermessungswesen Teil 1 Allgemeines siehe Weblinks DIN Es das DGM Anmerkung des Autors besteht aus Hohenpunkten des DHM und erganzenden Angaben Gelandekanten markante Hohenpunkten Ein wenn auch nicht vollstandiger Uberblick uber die ausserst zahlreichen und unterschiedlichen Definitionen ist bei Li u a 2005 zu finden Es ist im Einzelfall sehr genau zu prufen auf welche Oberflache sich das Modell bezieht Allgemeines Bearbeiten Deutsches Zentrum fur Luft und Raumfahrt DLR Hohenmodell Islands nach Satellitendaten 2012 1 Im Folgenden wird der Begriff DHM als Oberbegriff fur DGM und DOM benutzt Digitale Hohenmodelle werden seit etwa 1980 in vielen Bereichen der Geowissenschaften und der Technik verwendet unter anderem in der Geodasie und Photogrammetrie fur die Gelandeaufnahme im Bauwesen bei der Trassierung von Verkehrswegen bei militarischen Aufgaben z B Steuerung von Marschflugkorpern entlang der Erdoberflache bis hin zu Planung der Abwasser Kanalisation Neuerdings werden sogar Hohenmodelle anderer Planeten erstellt wie es Radarsonden um Mars und Venus ermoglichen Datenformate BearbeitenIm Internet sind Definitionen zu finden nach denen das DHM als Rasterdatenbestand definiert wird und das DGM als echtes dreidimensionales Modell z B ein unregelmassiges Dreiecksnetz der originalen Messpunkte vgl Weblinks Landslide Glossary USGS Haufiger wird das Datenformat jedoch uber die Begriffe primares DHM und sekundares DHM definiert Toppe 1987 Um ein digitales Gelandemodell zu erhalten mussen bei Aufnahmeverfahren die als Plattformen Flugobjekte oder Satelliten verwenden zunachst die Objekte der Erdoberflache Hauser Baume etc uber komplexe Algorithmen herausgefiltert werden Li u a 2005 Primare DHM Bearbeiten TIN blau mit uberlagerten HohenlinienBezuglich der Lage unregelmassig angeordnete Stutzpunkte sind typisch fur gemessene bzw primare DHM bei denen die Stutzpunkte die originaren Messdaten darstellen Die Punkte werden zusammen mit den Strukturinformationen als Vektordaten gespeichert Die gelaufigste Form ist das unregelmassige Dreiecksnetz engl Triangulated Irregular Network TIN Beim TIN werden die Stutzpunkte zu einem Dreiecksnetz verbunden Die Oberflache wird als Polyeder modelliert Innerhalb eines Dreiecks kann die Hohe linear interpoliert werden Sekundare DHM Bearbeiten Eine regelmassige gitterformige Anordnung der Stutzpunkte findet sich insbesondere bei gerechneten bzw sekundaren DHM Hier spricht man auch von Gitter DHM Dabei legt man uber das Gelande ein gleichmassiges Gitter Jedem Gitterpunkt wird ein Hohenwert zugeordnet Fur Gitter DHM bietet sich das Rasterdatenformat an Dabei konnen keine Strukturinformationen gespeichert werden Hohen zwischen den Stutzpunkten konnen mit Interpolationsverfahren der digitalen Bildverarbeitung berechnet werden siehe z B bilineare Interpolation Um die Oberflache genau wiedergeben zu konnen muss die Gitterweite so eng gewahlt werden dass markante Strukturen nicht durch das Raster fallen Die Gitterweiten liegen lokal bzw regional bei 2 bis 500 Metern fur globale Modelle bei 1 bis 5 km Hybride DHM Bearbeiten Bei einem hybriden DHM handelt es sich um ein Gitter DHM dem Strukturinformationen in Form von zusatzlichen Punkten Linien und Flachen beigegeben sind bDOM Bearbeiten Das bildbasierte Digitale Oberflachenmodell bDOM bildet die Erdoberflache und die darauf befindlichen Objekte wie z B Vegetation und Gebaude in Gitterform ab 2 Genauigkeiten Bearbeiten DEM des Vomper Lochs basierend auf ASTER Daten DEM des Vomper Lochs basierend auf openDEM DatenDie Genauigkeit von DHM ist vor allem von der Aufnahmemethode der Rasterweite und der Oberflachenrauhigkeit abhangig Die Genauigkeit setzt sich aus einem Lage und einem Hohengenauigkeitsanteil zusammen wobei der Lageanteil von der Oberflachenneigung tan a abhangig ist s H s l tan a s h sigma H sigma l cdot tan alpha sigma h Die mittleren Fehler belaufen sich je nach Verwendungszweck und Preis der Modelle von wenigen Zentimetern z B fur die Ermittlung von Uberflutungsflachen im Zuge von Hochwasserschutzkonzepten bis einige 100 Meter Die beiden Grafiken vergleichen das digitale Gelandemodell des Vomper Lochs in den Alpen Die obere Grafik basiert auf Daten von ASTER Die Basis fur das untere Bild bilden SRTM Daten die in der Bearbeitungsstufe von 2 1 frei vorliegen und durch das Projekt openDEM weiter aufbereitet wurden Hohenartefakte als steil aufragende Bergformationen treten im ASTER Bild deutlich hervor Verursacht werden sie durch Abschattungen bei der Gelandeaufnahme Fehlende Hohenwerte wurden wegen fehlender Plausibilitatsanalysen durch heuristische Annahmen geschatzt Die SRTM Messwerte sind schlechter aufgelost als die von ASTER Da sie nachtraglich mit anderen Informationen beispielsweise durch Daten von OpenStreetMap abgeglichen wurden ist das Hohenprofil konsistent Wasseroberflachen von Seen sollten eben sein Abweichungen spiegeln unmittelbar die Streuung der Messwerte wider Siehe auch BearbeitenHohenfeld Hohenmessung Laserscanning Erdoberflache TerraSAR XDatensatze GTOPO30 SRTM Daten ASTER Digital Terrain Elevation Data DTED Earth2014 globales Topographie Bathymetrie und Eismodell Gelandemodell des Amtlichen Topographisch Kartographischen Informationssystems ATKIS TanDEM X generation of a world wide consistent timely high precision Digital Elevation Model ALOS World 3D 30m DSM free of charge ALOS World 3D 5m DSM DTM Sonny s LiDAR Digitale Gelandemodelle europaischer LanderWeblinks BearbeitenDissertation zum Thema DGM amp Geostatistik von Joseph Wood engl Geographic Information Systems in geomorphology ASTER Global Digital Elevation Model ASTER GDEM Topographic Mars Information System TU Wien ATKIS Landslide Glossary USGSQuellen BearbeitenArbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Lander der Bundesrepublik Deutschland AdV 2005 Glossar zur Festaltung der GeoInfoDok Teilbereich DGM LINK R Bill Grundlagen der Geo Informationssysteme Band 2 Analysen Anwendungen und neue Entwicklungen Herbert Wichmann Verlag Heidelberg 1999 ISBN 3 87907 326 0 A W Graham N C Kirkman P M Paul Mobile radio network design in the VHF and UHF bands a practical approach West Sussex 2007 ISBN 978 0 470 02980 0 W Hofmann Wieder einmal Das Digitale Gelande Hohenmodell In Bildmessung u Luftbildwesen 54 1986 H 1 S 31 31 Karlsruhe Z Li Q Zhu C Gold Digital Terrain Modeling principles and methodology CRC Press Boca Raton 2005 ISBN 0 415 32462 9 S 7 9 Robert Joseph Peckham Gyozo Jordan Hrsg Development and Applications in a Policy Support Environment Lecture Notes in Geoinformation and Cartography Springer Heidelberg 2007 ISBN 978 3 540 36730 7 Tomaz Podobnikar Methods for visual quality assessment of a digital terrain model In S a p i en s 1 2008 H 2 online R Toppe Terrain models a tool for natural hazard mapping In Bruno Salm Hrsg Avalanche Formation Movement and Effects Proceedings of the Davos Symposium September 1986 Internat Assoc of Hydrol Sciences Wallingford 1987 ISBN 0 947571 96 5 IAHS Publ no 162 Einzelnachweise Bearbeiten dlr de 3 Januar 2012 Der Erde in 3D ein grosses Stuck naher 23 Dezember 2016 Oberflachenmodell LGB Startseite Abgerufen am 30 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Digitales Hohenmodell amp oldid 234227756