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Vektordaten in entsprechenden Vektormodellen beschreiben raumbezogene Objekte anhand von Punkten Ein Vektor ist nach lateinischer Ubersetzung ein Trager oder auch Fahrer von geometrischen Informationen Vektordaten werden durch geometrische Entitaten wie Punkt und Knoten Linien und Kantensowie uber Koordinaten Lage Hohe 2D 3D Verbindungen Topologie raumliche Eigenschaften Attribute und Darstellungsregeln Farbe Strichstarke Linienart Symbole Flachenfullmuster Texthohen usw dargestellt Bei der Darstellung werden auch Nachbarschaftsbeziehungen wie z B Anfangs und Endpunkt einer Linie oder an den Punkten angrenzenden Flachen berucksichtigt Vektordaten finden in der gesamten Massstabskala der Geoinformationssysteme Anwendung kommen jedoch im Bereich von 1 100 bis 1 10 000 besonders haufig vor Inhaltsverzeichnis 1 Geometrische Entitaten 1 1 Punkte und Knoten 1 2 Linien und Kanten 1 3 Netz und Mosaik 1 4 Die Hohe im Vektormodell 2 Geometrische Grundaufgaben von Vektordaten 2 1 Geometrischer Lagevergleich 2 2 Geometrische Verschneidung 2 3 Raumliche Transformation 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeometrische Entitaten BearbeitenPunkte und Knoten Bearbeiten Anhand von Punkten wird die geometrische Information im Vektormodell dargestellt Flachen und Linien u a werden als hohere Strukturen definiert und nutzen den Punkt als Grundlage Die Koordinaten von Punkten sind wichtig um geometrische Aussagen uber hohere Strukturen ableiten zu konnen wie zum Beispiel die Lange von Verbindungen der Flacheninhalt der Abstand von geometrischen Figuren im Modell usw In GIS und anderen vermessungstechnischen Anwendungsmoglichkeiten sind es zum einen die Koordinaten die Punkte interessant machen und entsprechende Punktattribute die in Korrelation mit dem Punkt stehen z B Punkthohe Punktnummer Punktart Punktfehler Verlasslichkeit und Fixierung Es besteht der Anspruch an Vektormodellen dass Punkte eine einmalige Bedeutung im Modell einnehmen d h ein Punkt darf tatsachlich nur einmal im Koordinatensystem vorkommen Ist dies der Fall besteht eine topologische Integritat d h die rechtliche Eindeutigkeit eines Punktes im Sinne der Topologie wird als Knoten bezeichnet und erfullt somit die Anforderung dass der Punkt nur eine einzige Lage im Raum einnehmen kann Ist dies nicht der Fall mussen rechnerisch richtige und rechtlich gultige Koordinaten parallel verwaltet werden Vektordaten konnen in topologischer Form als Graph dargestellt werden 1 Linien und Kanten Bearbeiten Die Punkte die verschiedene Koordinaten im Vektormodell einnehmen verbinden sich zu verschiedenen Strukturgebilde durch Linien Diese Linien sind Kanten die einzelne Knoten miteinander verknupfen und eine topologische Beziehung zwischen den Punkten schaffen In der Literatur wird hier auch von einer Adjazenz von Knoten gesprochen oder von einer Inzidenz von Kanten 2 Die genannten Strukturen konnen mehrfache geometrische Formen annehmen und gradlinige oder kreisformige Verbindungen schaffen Ein gangiges Beispiel fur die Darstellung einer Topologie eines Verkehrsnetzes ist z B die U Bahn in London Tube map Die Abbildung zeigt den Verkehrspunkt Baker Street wo sich drei Linien treffen und die Rolle von Knoten einnehmen und die Teilstrecke zwischen diesen Knoten sind Kanten Anhand dieser topologischen Struktur wird ein Verkehrsverknupfungsnetz gestaltet und dient somit GIS bei der Darstellung von Karten Das Konzept der Kanten und Knoten ist in der Literatur bekannt als die Kanten Knoten Struktur und hat seinen Ursprung in der Graphentheorie Deshalb wird es auch verstarkt in den Geo Informationssystemen eingesetzt da die wesentlichen Aspekte eines Modells mit einem Graphen hervorgehoben werden konnen Fur die Anwendung von Geo Informationssystemen ist es besonders hilfreich dass ebenso wie Punkte den Kanten eine eindeutige Lage zugeordnet werden muss Kanten durfen nicht teilweise den gleichen Verlauf haben Eindeutigkeit von Kanten Betrachtet man zwei Kanten die sich uberkreuzen aber es dabei zu keiner Knotenentstehung kommt kann die Frage nach der Dimension auch wichtig sein Besonders bei z B Brucken und U Bahn Tunnels spielt die dritte Dimension eine bedeutende Rolle und bisher noch keinen Eingang in GIS gefunden hat Es wird darauf verwiesen dass etwas aussagekraftiges dreidimensionales mit zweidimensionalen topologischen Werkzeugen betrachtet wird Der Vorteil von GIS ist dass darin auch abstrakte nicht mit dem menschlichen Auge erfassbare Welten modelliert werden konnen Netz und Mosaik Bearbeiten Fugt man die beschriebenen elementaren geographischen Strukturen Punkt Linie und Flache zusammen entstehen komplexe Gebilde die als Netze bezeichnet werden Netze weisen mehrere Klassifizierungsmerkmale auf Es wird zwischen linienhaften und flachenhaften Netzen unterschieden wobei letztere auch Mosaik genannt werden Es gibt auch Netze die eine Kombination aus beidem bilden wie z B ein Tarifzonenplan Die dargestellten Verbindungen sind ein linienhaftes Netz wahrend die darubergelegten Tarifzonen als ein flachenhaftes Netz gelten Bei Mosaiken wird der Aspekt der Flache unterschiedlich stark bewertet Die Thematik des Netzes legt fest ob Aussparungen sinnvoll sind oder nicht Daneben konnen Mosaike flachendeckend angelegt sein Dann gehort jeder Punkt zu genau einer Flache sodass es weder Uberlappungen von Flachen noch nicht uberdeckte Restgebiete gibt Man spricht hier von Gebietsaufteilung oder Partition Linienhafte Netze konnen sowohl zusammenhangend als auch nicht zusammenhangend sein Geodatische Punktenetze z B fur die eine Ausgleichungsrechnung durchgefuhrt werden soll mussen zusammenhangend sein Die Hohe im Vektormodell Bearbeiten Geoinformationssysteme sind Modelle der Erdoberflache die sich lokal immer nur in eine Ebene projizieren lasst Selbst wenn eine Hohe fur Punkte mitgefuhrt wird sind GIS fast immer nur zweidimensional Die Hohe stellt lediglich ein beschreibendes Merkmal dar das in seiner Wichtigkeit geringer als die der Lagekoordinaten einzuordnen ist 3 Massnahmen zur qualitativen Aufwertung der dritten Dimension fuhren folglich zwangslaufig dazu dass der Bereich der konventionellen GIS verlassen wird Geometrische Grundaufgaben von Vektordaten BearbeitenIm Folgenden werden gangige geometrische Grundaufgaben fur den praktischen Einsatz von Vektordaten vorgestellt Generell zahlen hierzu der geometrische Lagevergleich die geometrische Verschneidung und die raumliche Transformation 4 Geometrischer Lagevergleich Bearbeiten Die Ermittlung von topologischen Beziehungen das heisst die Lagebeziehungen von Knoten Kanten und Maschen bzw Punkten Linien und Polygonen in noch nicht existierenden topologischen Systemen ist eine der wichtigsten Hilfestellungen die ein GIS mittels Vektordaten leisten kann Besonders relevant ist diese Grundfunktion fur die Datenerfassung die Datennachfuhrung und die Analyse 5 So wird beispielsweise ein Punkt in Polygon Test durchgefuhrt um herauszufinden ob ein Punkt innerhalb ausserhalb oder am Rand eines Polygons liegt 6 Geometrische Verschneidung Bearbeiten Bei der geometrischen Verschneidung von Polygonen Flachen mit Punkten Polygonen mit Linien und Polygonen miteinander werden die einzelnen Lageinformationen der jeweiligen Strukturen uberlagert um verschiedene analytische Fragestellungen zu beantworten Bei einer Verschneidung von Punkten beispielsweise Grundwassergutemessstellen in einem Bundesland mit Flachen beispielsweise agrarwirtschaftlich tatige Gemeinden dieses Bundeslandes kann die Korrelation zwischen der agrarwirtschaftlichen Nutzung und der Qualitat des Grundwassers gemessen werden 7 um etwa den Einsatz von Dungemitteln anzupassen Bei einer Verschneidung von Linien mit einer Flache kann etwa die Frage beantwortet werden wie viele Stromleitungen Linien auf privaten Grundstucken Flache liegen Dies kann interessant fur den Umgang mit eventuellen Schadensfallen 8 und relevant fur die Fragestellung sein welche Partei fur Kosten aufkommen muss Werden Flachen und Flachen miteinander verschnitten kann ein GIS anhand der Vektordaten beispielsweise ermitteln wie viele Agrarflachen in einem Bundesland Flachen 1 Hanggrundstucke Flachen 2 sind 9 Dies kann wesentlich fur mogliche Anspruche auf landwirtschaftliche Ausgleichszahlungen sein 10 Raumliche Transformation Bearbeiten Unter den Begriff der raumlichen Transformation werden die Begriffe der Drehung Rotation der Verschiebung Translation der Skalierung Vergrosserung oder Verkleinerung von Vektoren sowie die Perspektive gefasst um ein dreidimensionales Objekt in einer Ebene darzustellen In einem GIS konnen somit perspektivisch Gelandemodelle dargestellt werden Im Folgenden wird kurz beschrieben wie diese Transformationen mathematisch im kartesischen Koordinatensystem dargestellt werden konnen Die Rotation eines Vektors wird mit Hilfe der Multiplikation einer Drehmatrix dargestellt die aus Summen und Produkten von Sinus und Cosinus der jeweiligen Drehwinkel besteht Bei der Translation wird der Verschiebungsvektor addiert Die Skalierung in der Ebene sowie im Raum wird anhand der Multiplikation einer Matrix mit Diagonalgestalt ausgedruckt wobei ihre einzelnen Elemente durch die jeweiligen Streckungsfaktoren der Koordinaten ermittelt wurden Zusammenfassend gilt also dass die raumliche Transformation bedingt durch Rotation Translation und Transformation durch Multiplizieren und Addieren des jeweiligen Verschiebungsvektors mathematisch dargestellt werden kann Fur diese Darstellung sind dementsprechend neun Parameter relevant Drei Parameter zur Darstellung der Verdrehung drei zur Massstabsdarstellung und drei zur Verdeutlichung der Verschiebung Vereinfacht dargestellt konnen raumliche Transformationen in einem homogenen Koordinatensystem da sie in diesem Falle in nur einer Matrix dargestellt werden kann Siehe auch BearbeitenVektorgrafikLiteratur BearbeitenRalf Bill Grundlagen der Geo Informationssysteme Wichmann Bad Langensalza 2010 ISBN 978 3 87907 489 1 Ralf Bill Grundlagen der Geo Informationssysteme Analysen Anwendungen und neue Entwicklungen Wichmann Heidelberg 1996 Band 2 ISBN 3 87907 228 0 Bibliographisches Institut Hrsg Meyers grosses Taschenlexikon Neuauflage Zechnersche Buchdruckerei Speyer 1983 ISBN 3 411 02123 3 S 97 Band 23 Norbert Bartelme GEO Modelle Strukturen Funktionen Springer Berlin 1995 ISBN 3 540 58580 X Stefan Lang und Thomas Blaschke Landschaftsanalyse mit GIS Eugen Ulmer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8252 8347 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary GIS Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Geographic information systems Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bartelme 1995 61 Bartelme 1995 62 Bartelme 1995 81 Bartelme 1995 82 Lang amp Blaschke 2007 60 Bartelme 1995 82 Bill 1996 28 Bill 1996 101 Bill 1996 102 Bartelme 1995 89 Bill 1996 102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vektordaten amp oldid 222071034