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Ganggesteine oft auch Subvulkanite oder Mikroplutonite genannt sind magmatische Gesteine die in Spalten in einer relativ geringen Krustentiefe erstarrt sind Sie liegen in ihren Gefugemerkmalen daher zwischen den Tiefengesteinen Plutoniten und den Ergussgesteinen Vulkaniten Komplexer subvulkanischer Gang auf der Insel Arran Schottland Das Ganggestein ein Dolerit ist erosionsresistenter als sein Umgebungsgestein und wittert daher rippenartig aus dem Untergrund heraus Die Ganggesteine werden mit den Plutoniten unter der Bezeichnung Intrusivgesteine zusammengefasst Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Charakteristika der Ganggesteine 2 Abgrenzung 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung und Charakteristika der Ganggesteine BearbeitenDie Ganggesteine reprasentieren ein Magma das ausgehend von einer tiefen Magmakammer in Spalten bis relativ nahe der Erdoberflache aufgedrungen und dort erstarrt ist Obwohl die Bezeichnung Gang ein in zwei Raumrichtungen eng begrenztes Gebilde impliziert sind Gange in aller Regel nur in einer Raumrichtung eng begrenzt Es handelt sich tatsachlich um eher plattige Gesteinskorper die von annahernd parallelen Flachen begrenzt und wenige Zentimeter bis wenige hundert Meter breit bzw machtig sind aber lateral uber viele Kilometer aushalten konnen Solche Gange werden abhangig von ihrer Raumlage als Dykes wenn sie annahernd senkrecht saiger stehen oder als Sills Lagergange wenn sie mehr oder weniger waagerecht sohlig liegen bezeichnet Aufgrund der geringen Krustentiefe und einer entsprechend relativ schnellen Abkuhlung und Erstarrung das Magmas konnen sich keine grosseren Kristalle Mineralkorner ausbilden Nur wenn sich die Schmelze bereits in der Magmakammer zu einem gewissen Grade relativ langsam abgekuhlt hatte konnten dort grossere Kristalle wachsen die dann in dem sonst eher feinkristallinen Ganggestein als sogenannte Einsprenglinge vorliegen Dies wird als porphyrisches Gefuge bezeichnet und kommt auch bei Vulkaniten vor Jedoch ist die Grundmasse Matrix bei magmatischen Ganggesteinen tendenziell grobkorniger als bei Vulkangesteinen Gleiches gilt fur die Grundmasse bei sogenannten Intersertalgefugen Spezialfall ophitisches Gefuge die nur bei mafischen Gesteinen u a bei Dolerit auftreten und sich und durch grosse leistenformige Plagioklas kristalle auszeichnen Bei einigen Ganggesteinen entspricht die chemische und mineralogische Zusammensetzung noch weitgehend derjenigen des Ausgangsmagmas der Magmakammer sodass das Ganggestein sich nur hinsichtlich seines Gefuges von dem Gestein der entsprechenden Magmakammer des entsprechenden Plutons unterscheidet So ist das Ganggestein Mikrogranit bei entsprechendem Gefuge auch Granitporphyr genannt chemisch und mineralogisch kaum verschieden von seinem plutonischen Aquivalent dem Granit bzw von seinem vulkanischen Aquivalent dem Rhyolith Solche Ganggesteine werden mit dem Adjektiv aschist nach altgriechisch asxistos aschistos ungespalten bezeichnet Die Sammelbezeichnungen Subvulkanit und Mikroplutonit werden vor allem auf aschiste Ganggesteine angewendet Daneben gibt es auch diaschiste von diasxizw diaschizo zwiegespalten Ganggesteine die aus Schmelzen hervorgegangen sind die chemisch deutlich von ihren Ausgangsmagmen abweichen Ursache fur diese Abweichung ist eine fortschreitende Differenziation des Magmas wahrend des Verweilens in der Magmakammer So gelten Pegmatitgange als das Resultat der Injektion aggressiver hochmobiler mit Siliziumdioxid und inkompatiblen Elementen u a Seltenerdelemente angereicherter Restschmelzen von Plutonen in Spalten des Nebengesteins Anders als aschiste Ganggesteine zeigen Pegmatite typischerweise ein gross bis riesenkristallines Gefuge Ebenfalls aus spatmagmatischen Differenziaten hervor gehen Aplite feinkornige helle Ganggesteine die ausschliesslich aus Quarz und Feldspat bestehen Lamprophyre sind mesokrate bis selten ultramafische Ganggesteine mit porphyrischem Gefuge wobei die Einsprenglinge ausschliesslich aus mafischen Mineralen uberwiegend Biotit und oder Amphibole bestehen und falls vorhanden Feldspate nicht selten Alkalifeldspate oder Foide nur in der Grundmasse vorkommen 1 Mit dieser relativ exotischen chemischen und mineralogischen Zusammensetzung gelten sie ebenfalls als diaschiste Ganggesteine Ob und inwiefern es sich bei lamprophyrischen Magmen um Differenziate handelt ist noch ungeklart nbsp Steinbruch in einem breiten Doleritgang in Sudschweden nbsp Probe von Mikrosyenogranit aus dem Raum Leipzig Beuchaer Granitporphyr nbsp Ein Dolerit Gang schneidet einen alteren Granit Pegmatitgang Sudschweden nbsp Teil eines Lagerganges aus Monchiquit amphibolreicher feldspatfreier Lamprophyr in Quebec Abgrenzung BearbeitenMagmatische Gange sind nicht zu verwechseln mit Mineral und Erzgangen Diese entstehen durch Ausfallung von Mineralen aus heissen wassrigen hydrothermalen Losungen Pegmatitgange konnen allerdings bereits als Grenzfall zwischen echten magmatischen Gangen und echten hydrothermalen Gangen gesehen werden Literatur BearbeitenHans Cloos Einfuhrung in die Geologie Lehrbuch 503p 115 119 Gebruder Borntraeger Berlin 1963 A Streckeisen Minerale und Gesteine Hallwag Taschenbuch Bern Stuttgart 1977Siehe auch BearbeitenKryptovulkanismus Porphyr GanglagerstatteWeblinks BearbeitenGeochemie und Petrographie von spatvariskischen Ganggesteinen des Vorderen Bayerischen Waldes Dunnschliffaufnahmen www isar kiesel deEinzelnachweise Bearbeiten R W Le Maitre Hrsg A Streckeisen B Zanettin M J Le Bas B Bonin P Bateman G Bellieni A Dudek S Efermova J Keller J Lameyre P A Sabine R Schmid H Sorensen A R Woolley Igneous Rocks A Classification and Glossary of Terms Recommendations of the International Union of Geological Sciences Subcommission on the Systematics of Igneous Rocks Cambridge University Press 2002 ISBN 978 0 521 66215 4 S 19 Normdaten Sachbegriff GND 4291266 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ganggestein amp oldid 212947234