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Roland Brinkmann 23 Januar 1898 in Hagenow 3 April 1995 in Hamburg war ein deutscher Geologe und Palaontologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrinkmann Sohn eines Kaufmanns belegte nach dem Abitur am Realgymnasium ab dem Sommersemester 1917 in Rostock ein Studium der Geologie 1 wechselte dann 1918 nach Tubingen und kehrte von Februar bis April 1919 kurzzeitig nach Rostock zuruck 2 1921 schloss er sein Studium mit einer Promotion bei Wilhelm Deecke an der Universitat Freiburg ab Gliederung des Diluviums in Norddeutschland In unmittelbarer Folge war Brinkmann bis 1933 als Assistent des Nestors der damaligen Geologie Hans Stille am Geologischen Institut der Universitat Gottingen angestellt 1929 erfolgte nachdem er sich 1923 habilitiert uber die Stratigraphie des Jura im sudlichen Baltikum hatte seine Ernennung zum ausserplanmassigen Professor In dieser Zeit befasste er sich viel mit der Geologie Sudostspaniens 1933 folgte Brinkmann dem Ruf auf den Lehrstuhl fur Geologie und Palaontologie an der Universitat Hamburg Gleichzeitig wurde Roland Brinkmann mit der Leitung des Geologischen Staatsinstitutes in Hamburg betraut Nachdem er im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat unterzeichnet hatte wurde er im Mai 1937 aus der NSDAP ausgeschlossen und musste Deutschland verlassen da er gegenuber dem Nationalsozialismus eine kritische Haltung entwickelt hatte 3 Nach Aufenthalten in Spanien und Portugal er arbeitete fur eine deutsch spanische Firma die Zinn und Wolfram in Galicien suchte wurde er 1940 auf die Aussenstelle des Reichsamtes fur Bodenforschung nach Krakau beordert nachdem seine Firma mit dem Reichsamt fusioniert war 1940 erschien auch die erste Auflage des Lehrbuchs der Geologie das ihn spater bekannt machte In Polen war er an der Lagerstattenerkundung tatig wobei er auch Polnisch lernte 1944 war er wieder in Berlin 1946 erfolgte Brinkmanns Bestellung zum Professor fur Geologie und Palaontologie an der Universitat Rostock Polen stellte an die sowjetischen Besatzungsbehorden Auslieferungsersuchen fur alle Personen die leitende Positionen wahrend der Besetzung Polens innehatten und Brinkmann wurde deshalb von der russischen Besatzungsmacht an Polen ausgeliefert wo er von 1949 bis 1951 in Untersuchungshaft einsass Im folgenden Prozess unter anderem wegen Bereicherung an polnischem Staatseigentum verteidigte er sich selbst Nachdem sich die Vorwurfe gegen ihn als haltlos erwiesen hatten wurde er freigesprochen und voll rehabilitiert 1952 wurde Brinkmann als Nachfolger des verstorbenen Hans Cloos an die Universitat Bonn berufen im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt 1958 9 war er Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat Nach seiner Emeritierung 1963 wurde Brinkmann an der Universitat in Izmir der Aufbau eines neuen Geologischen Institutes ubertragen Wahrend dieser Zeit verfasste er gemeinsam mit Diplomanden und Dissertanten die Geology of Turkey erschienen 1976 1973 kehrte Brinkmann schliesslich nach Deutschland zuruck Sein Schwiegersohn war der deutsche Geologe Egon T Degens Er wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht u a mit den Verleihungen der Hans Stille Medaille 1948 und der Gustav Steinmann Medaille 1965 oder mit der Ernennung zum Ehrendoktor durch die Universitat Hamburg 1971 Roland Brinkmann heiratete 1923 Margarete Schrepfer 1887 1984 die erste promovierte Mineralogin Deutschlands Das Paar hatte drei Tochter und drei Sohne Brinkmann verstarb im hohen Alter von 97 Jahren in Hamburg Wirken BearbeitenRoland Brinkmann dessen Forschungsinteresse der gesamten Geologie galt verfasste wahrend seiner Assistentenzeit bei Hans Stille Arbeiten uber den Jura in Norddeutschland Ostpreussen und Litauen sowie die beruhmte und mit ihrem statistischen Ansatz vollig neue Wege beschreitende Arbeit Statistisch phyllogenetische Untersuchungen an Ammoniten 1927 sowie die Monographie der Gattung Kosmoceras 1929 Darin verfolgte er die Evolution des Ammoniten Kosmoceras durch Analyse von rund 3000 Exemplaren in zentimetergenauem Vorgehen in 14 m machtigem Oxford Ton aus Peterborough aus dem Jura Seine klassische Studie galt als ein Paradebeispiel fur den Nachweis evolutionarer Entwicklung in der Palaontologie mit linear in der Zeit erfolgenden morphologischen Anderungen Sprunge in der Morphologie deutete er als Unterbrechung der fossilen Uberlieferung Schichtlucken und er meinte sogar aus der Grosse der Sprunge Aussagen uber die zeitliche Dauer der Schichtlucken machen zu konnen Wahrend seiner Zeit in Hamburg gewann er wichtige Forschungsergebnisse vor allem uber die Ostalpen Dort erkannte er die Bedeutung der Gosau Sedimente fur die Datierung der Deckenbewegungen In seiner Bonner Zeit widmete er sich der Isotopengeologie palaomagnetischen Untersuchungen sowie mehreren Arbeiten uber den Einfluss von Spannung und die Deformation und Anisotropie von Gesteinen Brinkmann wurde hauptsachlich bekannt durch sein von Emanuel Kayser begrundetes Lehrbuch Abriss der Geologie in zwei Banden Uberdies gab er von 1951 bis 1960 die Geologische Rundschau heraus Schriften BearbeitenAbriss der Geologie Enke Verlag Band 1 Allgemeine Geologie 10 Auflage 1967 Band 2 Historische Geologie 9 Auflage 1966 Das Buch entstand aus Emanuel Kaysers Abriss der Geologie ab 1954 ist aber nur noch Brinkmann als Autor aufgefuhrt Neuauflagen Allgemeine Geologie 13 Auflage Enke Verlag 1984 neu bearbeitet von Werner Zeil Historische Geologie Stuttgart Enke Verlag 13 Auflage 1986 neu bearbeitet von Karl Krommelbein Seine Historische Geologie wurde auch ins Spanische Portugiesische und ins Englische ubersetzt Geologic evolution of Europe Enke Verlag Hafner New York 1960 Geology of Turkey Enke Verlag 1976 Literatur BearbeitenEgon T Degens und Erol Izdar Dedication to Professor Roland Brinnkmann on Occasion of his 90th birthday 23rd January 1988 in Deep Gratitude In E T Degens E Izdar und S Honjo Particle Flux in the Ocean Mitt a d Geologisch Palaontologischen Institut der Universitat Hamburg SCOPE UNEP Sonderband 62 VII VIII Brockhaus Enzyklopadie 21 Auflage Bd 4 S 673 Oktober 2005 ISBN 376534141X Jurgen Ehlers Das Geologische Institut der Hamburger Universitat in den dreissiger Jahren in Eckart Krause u a Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich Die Hamburger Universitat 1933 1945 Berlin Hamburg 1991 Teil III S 1223 1244 Roland Brinkmann 1898 1995 In Geologische Rundschau 85 S 186 190 Marz 1996 Bernhard Hubmann Die grossen Geologen Marix Verlag 2009 Kapitel Roland Brinkmann Eckard Wallbrecher Roland Brinkmann In Mitteilungen der Osterreichischen Geologischen Gesellschaft Band 87 Wien 1994 S 119 120 zobodat at PDF 340 kB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Roland Brinkmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Roland Brinkmann in der Landesbibliographie MV Univ Prof Dr Roland Brinkmann In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Publikationsliste Eintrag zu Roland Brinkmann im Catalogus Professorum RostochiensiumEinzelnachweise Bearbeiten Immatrikulation 1 von Roland Brinkmann im Rostocker Matrikelportal Immatrikulation 2 von Roland Brinkmann im Rostocker Matrikelportal Nach Hubmann Die grossen Geologen 2009 handelte es sich um eine IntrigeNormdaten Person GND 116520981 lobid OGND AKS LCCN n84086649 VIAF 103352676 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brinkmann RolandKURZBESCHREIBUNG deutscher GeologeGEBURTSDATUM 23 Januar 1898GEBURTSORT HagenowSTERBEDATUM 3 April 1995STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roland Brinkmann amp oldid 219414838