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Der Seefrosch Pelophylax ridibundus Syn Rana ridibunda gehort innerhalb der Ordnung der Froschlurche zur Familie der Echten Frosche Ranidae Ausserdem wird er nach Aussehen Lebensweise und Verwandtschaftsbeziehungen zu den Wasserfroschen gerechnet die inzwischen in eine eigene Gattung Pelophylax gestellt werden Der Seefrosch gilt als gute Art seine genaue Verbreitung ist jedoch noch nicht abschliessend geklart Terra typica der Art ist Atyrau fruher Gurjew in Kasachstan am Nordende des Kaspischen Meeres 1 Uber die Biologie der Seefrosche speziell dieser Region ist noch sehr wenig bekannt eine Analyse der Rufe liegt vor 2 SeefroschSeefrosch Pelophylax ridibundus in PolenSystematikohne Rang Amphibien Lissamphibia Ordnung Froschlurche Anura Unterordnung NeobatrachiaFamilie Echte Frosche Ranidae Gattung Wasserfrosche Pelophylax Art SeefroschWissenschaftlicher NamePelophylax ridibundus Pallas 1771 source source source source source source source source Quakende Seefrosche Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Rufe und Rufverhalten 3 Fortpflanzung 4 Lebensraum und Verbreitung 5 Nahrung 6 Gefahrdung und Schutz 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Schallbild Oszillogramm von vier Impulsgruppen aus einem Paarungsruf eines Seefrosch Mannchens Tonbandaufnahme am 20 Mai 1990 bei Atyrau Kasachstan Die Wassertemperatur betrug 20 C nbsp Jungeres Seefrosch Weibchen aus Ostfriesland mit Ruckenlinie und grasgruner teichfroschahnlicher Farbung und Zeichnung nbsp Der Ruckenstreifen kann bei manchen Exemplaren auch fehlen bei diesem Tier aus Hessen fallen ausserdem die grossen Flecken und die graue Grundfarbung aufDie Kopf Rumpf Lange reicht von 10 bis zu 16 Zentimetern Exemplare uber 10 Zentimeter sind meistens Weibchen Die Oberseite ist meist olivgrun oder olivbraun in Mitteleuropa kaum grasgrun mit deutlichen dunklen Flecken Die wasserfroschtypische grune Ruckenmittellinie ist meist vorhanden Die Innenseiten der Oberschenkel sind weiss grau und schwarz marmoriert Gelbanteile fehlen normalerweise die paarigen Schallblasen der Mannchen sind dunkelgrau Der Korperbau ahnelt dem seiner Verwandten Kleiner Wasserfrosch und Teichfrosch mit allerdings anderen Proportionen So sind die Hinterbeine bzw Unterschenkel in Relation zum Rumpf sehr lang Der Fersenhocker ist klein und flach Rufe und Rufverhalten BearbeitenDie Mannchen rufen oak oak Revierruf sowie laut und klangvoll reck keck keck keck keck Paarungsruf in abgehackter Lautfolge so dass es sich wie ein kraftiges Lachen anhort vergleiche Artepitheton ridibundus der Lachende Umschreibungen der Rufe sind gebrauchlich sie vermitteln allerdings keinerlei exakte Angaben uber die Merkmale der Rufe Die Paarungsrufe der Seefrosche aus Atyrau Kasachstan bestehen bei 20 Grad Celsius Wassertemperatur im Mittel aus 8 16 Impulsgruppen diese haben eine mittlere Dauer von 50 2 Millisekunden die Intervalle zwischen ihnen messen 44 Millisekunden die mittlere Anzahl der Impulse pro Impulsgruppe betragt 18 Der dominante Frequenzbereich erstreckt sich von 1400 bis 2400 Hertz 2 Wahrend der Untersuchungen bei Atyrau vom 11 Mai bis 21 Mai 1990 wurden Rufe zwischen 13 2 Grad Celsius und 25 6 Grad Celsius registriert Alle wichtigen Rufmerkmale sind mit der Wassertemperatur korreliert Bei steigender Wassertemperatur nehmen die Dauer der Impulsgruppen die Intervalle dazwischen wie auch die Dauer der Paarungsrufe und die Pausen zwischen ihnen ab die Zahl der Impulse pro Impulsgruppe bleibt dagegen unbeeinflusst Alle Anderungen sind beim Horen der Rufe deutlich wahrnehmbar 2 3 Ausser dem Paarungsruf kommen drei Typen von Revierrufen vor die sich aufgrund der Zusammensetzung der Tonhohen und des Aufbaus aus Impulsen horbar unterscheiden Der Revierruf Typ 1 ist der Ruf der mit Oak umschrieben wird und von dem sich der Begriff quaken als eine Art Lautmalerei ableitet Die akustischen Merkmale der Revierrufe sind ebenfalls mit der Wassertemperatur korreliert 2 Fortpflanzung BearbeitenIn Mitteleuropa erfolgt die Paarung meist zwischen Ende April und Ende Mai Die Weibchen setzen in Gewassern nacheinander mehrere Laichballen mit insgesamt bis zu 16000 Eiern ab Ein einzelner Laichballen enthalt mehrere hundert Eier Die Laichballen sinken ab und bleiben untergetaucht Der Durchmesser der Eier betragt 1 5 bis zwei Millimeter sie sind oberseits braunlich der untere Pol ist hellgelb gefarbt Altere Kaulquappen mit grunlicher Grundfarbung und dunklem Fleckenmuster fallen durch ungestume Fluchtreaktionen auf Die Gesamtlange reicht von 40 bis 80 Millimeter Eine Unterscheidung von anderen Wasserfroschquappen ist nicht sicher moglich Lebensraum und Verbreitung Bearbeiten nbsp Naturlicher See in der ElbtalniederungDer Seefrosch weist eine sehr enge Bindung an Gewasser auf Selbst Jungtiere entfernen sich nur wenige Meter vom Gewasser Seefrosche bevorzugen dabei grossere eutrophe Gewasser im Bereich der Flussauen beispielsweise Seen Altwasser Altarme Flutrinnen ruhige Flussabschnitte Bracks grossere Weiher und Baggerseen manchmal auch Kanale und breite Graben Eine reiche Wasser und Ufervegetation ist dabei von Vorteil jedoch sollte keine Beschattung durch Geholze stattfinden Dort sitzen die Tiere gerne an der Uferlinie und sonnen sich Bei Gefahr und Storung springen sie sofort ins Wasser Sie uberwintern anders als die meisten anderen Froschlurche vorwiegend aquatisch im Gewassersediment Die Art ist daher auf sauerstoffreiche selten ganz oder langerfristig zufrierende Gewasser angewiesen Bis in die jungere Zeit wurde dem Seefrosch ein grosses Verbreitungsgebiet zugeordnet Danach kommt er im mittleren und ostlichen Europa sowie in Vorder und Mittelasien und auf dem Balkan vor 4 In Deutschland lost sich das Areal von Osten nach Westen in diskontinuierliche Teilbereiche auf die sich auffallig mit den grossen Flusslandschaften decken Im nordwestdeutschen Tiefland sind reine Populationen des Seefrosches in Ostfriesland und der Wesermarsch bemerkenswert Eine grossraumige Verbreitungslucke ausgerechnet in Mecklenburg Vorpommern Mecklenburgische Seenplatte ist auffallig Nach diesen Angaben umfasst das Areal des Seefrosches Gebiete sowohl mit kontinentalem Klima z B in der Terra typica in Kasachstan als auch mit Mittelmeer und Wustenklima Das setzt eine grosse Anpassungsfahigkeit dieser Art voraus Nahrung BearbeitenSeefrosche ernahren sich von Insekten Spinnen Wurmern und auch kannibalisch von kleineren Froschlurchen und Artgenossen sowie ihren Larven Die Kaulquappen fressen filtrieren Kieselalgen Grunalgen Radertierchen tierische Einzeller Detritus und ahnliches spater schaben sie auch weiche Wasserpflanzenteilchen ab Bei alteren Exemplaren nimmt aber auch der Anteil tierischer Nahrung zu etwa Kleinkrebse Ringelwurmer Ebenso kommt Laichkannibalismus vor Gefahrdung und Schutz Bearbeiten nbsp FrontansichtSeefrosche sind wegen ihrer relativ stationaren Lebensweise wohl weniger bedroht als viele andere Amphibienarten Selbst in manchen Fischteichen die allerdings zumindest rohrichtbewachsene Ufer haben sollten konnen sie besser uberleben als die anderen Lurche mit Ausnahme der Erdkrote Am Rand ihres Verbreitungsareals also auch in Deutschland scheint die Art allerdings oft keine so grosse okologische Potenz zu haben wie im Zentrum der Verbreitung Ausdruck dafur ist die starke Konzentration auf Flusstaler und Marschen wahrend weite Regionen dazwischen unbesiedelt sind Gesetzlicher Schutzstatus Auswahl 5 Fauna Flora Habitat Richtlinie FFH RL Anhang V Art kann Gegenstand von Verwaltungsmassnahmen sein Bundesartenschutzverordnung BArtSchV besonders geschutztNationale Rote Liste Einstufungen Auswahl 6 7 Rote Liste Bundesrepublik Deutschland nicht gefahrdet Rote Liste Osterreichs VU entspricht gefahrdet Rote Liste der Schweiz NE nicht bewertet Literatur BearbeitenBettina Diekamp Hans Schneider Neuronal processing of conspecific and related calls in the torus semicircularis of Rana r ridibunda Pall Anura single unit recordings Journal of Comparative Physiology Band A 163 1988 S 301 315 Rainer Gunther Die Wasserfrosche Europas Neue Brehm Bucherei 600 Wittenberg Lutherstadt 1990 ISBN 3 7403 0234 8 Rainer Gunther Hrsg Die Amphibien und Reptilien Deutschlands G Fischer Verlag Jena 1996 ISBN 3 437 35016 1 Birgitt Kuhn Hans Schneider Mating and territorial calls of the frog Rana ridibunda and their temperature dependent variability In Zoologischer Anzeiger Band 212 1984 S 273 305 Susanne Lenne Hans Schneider Der Seefrosch in Nordhessen Nachweis Rufe Rufverhalten In Hessische Faunistische Briefe Band 14 1995 S 51 62 Robert Mertens Heinz Wermuth Die Amphibien und Reptilien Europas Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1960 264 S Eviatar Nevo Hans Schneider Structure and variation of Rana ridibunda mating call in Israel Amphibia Anura In Israel Journal of Zoology Band 32 1983 S 45 60 Andreas Nollert Christel Nollert Die Amphibien Europas Franckh Kosmos Stuttgart 1992 ISBN 3 440 06340 2 Hans Joachim Obert The dependence of calling activity in Rana esculenta Linne 1758 and Rana ridibunda Pallas 1771 upon exogenous factors Ranidae Anura In Oecologia Berl Band 18 1975 S 317 328 Jorg Plotner Die westpalaarktischen Wasserfrosche von Martyrern der Wissenschaft zur biologischen Sensation In Beiheft der Zeitschrift f Feldherpetologie Band 9 Bielefeld 2005 ISBN 3 933066 26 3 Hans Schneider Theodora S Sofianidou The mating call of Rana ridibunda Amphibia Anura in northern Greece as compared with those of Yugoslavian and Israeli populations proposal of a new subspecies Zoologischer Anzeiger Band 214 1985 S 309 319 Hans Schneider Bioakustik der Froschlurche Einheimische und verwandte Arten Mit Audio CD In Supplement der Zeitschrift fur Feldherpetologie Band 6 Laurenti Verlag Bielefeld 2005 ISBN 3 933066 23 9 Horbeispiele 12 1 12 3 Hans Schneider Josef Brzoska Die Befreiungsrufe der mitteleuropaischen Wasserfrosche In Zoologischer Anzeiger Band 206 Jena 1981 S 189 202 Ulrich Sinsch Barbara Eblenkamp Allozyme variation among Rana balcanica R levantina and R ridibunda Amphibia Anura Genetic differentiation corroborates the bioacoustically detected species status Zeitschrift fur Zoologische Systematik und Evolutionsforschung Band 32 1994 S 35 43 Theodora S Sofianidou Hans Schneider Ulrich Sinsch Comparative electrophoretic investigation on Rana balcanica and Rana ridibunda from northern Greece Alytes Band 12 1994 S 93 108 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seefrosch Pelophylax ridibundus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos des Seefrosches bei www herp it Pelophylax ridibundus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von Kuzmin S et al 2008 Hans Schneider Institut fur den Wissenschaftlichen Film Rana ridibunda Ranidae Rufe Film E 2634 des IWF Gottingen Produktion 1980 Publikation 1981 16 Millimeter Lichtton 82 Meter Farbe 7 Minuten doi 10 3203 IWF E 2634Einzelnachweise Bearbeiten Robert Mertens Heinz Wermuth Die Amphibien und Reptilien Europas Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1960 264 S a b c d Hans Schneider Eduard Murasovitch Egiasarjan The structure of the calls of Lake Frogs Rana ridibunda Amphibia in the terra typica restricta In Zoologischer Anzeiger Band 227 1991 S 121 135 Hans Schneider Bioakustik der Froschlurche Einheimische und verwandte Arten Mit Audio CD In Supplement der Zeitschrift fur Feldherpetologie Band 6 Laurenti Verlag Bielefeld 2005 ISBN 3 933066 23 9 Andreas Nollert Christel Nollert Die Amphibien Europas Franckh Kosmos Stuttgart 1992 ISBN 3 440 06340 2 Seefrosch bei www wisia de Bundesamt fur Naturschutz Hrsg Rote Liste der gefahrdeten Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands 1 Wirbeltiere Landwirtschaftsverlag Munster 2009 ISBN 978 3784350332 Online Ubersicht bei www amphibienschutz de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seefrosch amp oldid 227973762