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Der Mittelmeer Laubfrosch Hyla meridionalis ist ein kleiner auf der Oberseite glatthautiger Laubfrosch der zur artenreichen Familie der Laubfrosche Hylidae gehort und im westlichen Mittelmeerraum und auf den Kanarischen Inseln verbreitet ist Typuslokalitat ist das Tal von Orotava Teneriffa Kanarische Inseln Mittelmeer LaubfroschMittelmeer Laubfrosch Hyla meridionalis SystematikOrdnung Froschlurche Anura Unterordnung NeobatrachiaFamilie Laubfrosche i w S Hylidae Unterfamilie Laubfrosche i e S Hylinae Gattung Laubfrosche Hyla Art Mittelmeer LaubfroschWissenschaftlicher NameHyla meridionalisBoettger 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Verbreitung 3 Lebensraum und Lebensweise 4 Fortpflanzungsbiologie 4 1 Rufverhalten 4 2 Rufe 4 3 Paarung Laichen 4 4 Phonotaxis 4 5 Entwicklung 5 Systematik Phylogenie 6 Gefahrdung und Schutz 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 7 3 WeblinksMerkmale BearbeitenMeist sind diese Laubfrosche auf der Oberseite einfarbig hellgrun gefarbt mitunter auch dunkelgrun oder braun gefleckt Der bei der Nasenoffnung beginnende schwarze Seitenstreifen ist auf den Vorderkorper beschrankt und endet bald hinter dem Trommelfell Dadurch unterscheidet sich der Mittelmeer Laubfrosch von den anderen europaischen Laubfrosch Arten bei denen der Seitenstreifen bis in die Leiste zieht Die einzelne kehlstandige Schallblase der Mannchen ist in aufgeblahtem Zustand sehr gross Der Paarungsruf ist artspezifisch Durch seine aussere Morphologie und besonders durch seinen Paarungsruf unterscheidet sich der Mittelmeer Laubfrosch starker von den anderen in Europa heimischen Laubfrosch Arten als diese untereinander Genaue Angaben uber die Grosse der Mittelmeer Laubfrosche sind in der Artbeschreibung von Boettger enthalten Fur funf aus dem Orotava Tal stammende Laubfrosche nennt er Korperlangen zwischen 29 und 37 mm 1 Fur Mittelmeer Laubfrosche aus Marokko werden fur die Mannchen 45 mm fur die Weibchen knapp 50 mm als Korperlange angegeben Nach anderen allgemein gehaltenen Angaben werden Mannchen bis 50 mm Weibchen maximal 65 mm lang Der Kopf ist relativ kurz und vorne abgerundet Die Augen weisen waagrecht elliptische Pupillen auf Hinter den Augen befinden sich rundliche aussere Trommelfelle Die Lange der Vorder und Hinterbeine ist sehr verschieden Bei einem Laubfrosch mit 35 mm Gesamtlange messen die Vorderbeine 26 mm die Hinterbeine 65 mm Die Gliedmassen enden an den Finger und Zehenspitzen in verbreiterten Haftscheiben Zwischen den Zehen der Hinterbeine befinden sich zuruckgebildete Schwimmhaute Die Korperoberseite ist glatt und zumeist einheitlich hellgrun gefarbt mitunter treten Laubfrosche mit eingestreuten dunkelgrunen oder braunen Flecken auf dem Rucken auf Hinter der Mundspalte reicht die grune Farbung bis auf die Seiten der Kehle Auch die Extremitaten sind auf der Oberseite bis zu den Zehenspitzen grun gefarbt die Innenseiten der Oberschenkel haben eine gelb orange Farbung und sind gelegentlich dunkel gesprenkelt Mittelmeer Laubfrosche verfugen uber einen physiologischen Farbwechsel der es ihnen ermoglicht ihre Farbung an die des Untergrundes anzupassen Dabei kann sich die Ruckenfarbung von grun nach braun oder grau andern Selten kommen gelbe oder blaue Laubfrosche vor siehe Abbildung In Nordost Spanien wurden unter 502 Mittelmeer Laubfroschen 24 mit einer vollstandigen oder teilweisen blauen Ruckenfarbung nachgewiesen Nach geltender Auffassung fehlt bei den blau gefarbten Laubfroschen das gelbe Pigment in der Haut Blau gefarbte Tiere sind beim Mittelmeer Laubfrosch haufiger als bei den anderen Laubfrosch Arten in Europa Bei den Weibchen sind Bauch und Kehlhaut weiss bis weisslich grau und haben eine granulierte Struktur bei den Mannchen ist die Bauchseite ebenfalls weiss und granuliert dagegen ist die Kehle wahrend der Fortpflanzungsperiode gelb und weist Falten auf wenn die Schallblase nicht mit Luft gefullt und die Kehlhaut daher nicht gedehnt ist Auch nach der Rufperiode geht diese Gelbfarbung nicht vollstandig zuruck so dass Weibchen und Mannchen leicht zu unterscheiden sind 2 3 Ahnliche Arten Bearbeiten In und um Europa werden heute sechs Laubfroscharten unterschieden neben Hyla meridionalis und H arborea noch der Iberische Laubfrosch H molleri der Tyrrhenische H sarda und der Kleinasiatische Laubfrosch H savignyi sowie der Italienische Laubfrosch H intermedia Der Italienische Laubfrosch umfasst zwei Unterarten die 2018 ursprunglich sogar als eigene Art beschriebene Unterart Hyla intermedia perrini aus Norditalien und der sudlichen Schweiz 4 und die vom nordlichen Apennin bis Sizilien verbreitete Nominatform Hyla intermedia intermedia In Nordafrika sind Hyla meridionalis sowie der 2019 neu beschriebene Hyla carthaginiensis 5 die einzigen Vertreter der Familie Hylidae die ihren Schwerpunkt in der Neuen Welt haben Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung des Mittelmeer LaubfroschesDas Verbreitungsgebiet des Mittelmeer Laubfrosches weist drei grosse Areale auf zwei auf dem europaischen und eins auf dem afrikanischen Festland ferner Populationen auf Inseln und einige isolierte Vorkommen siehe Abbildung 6 Das nordliche Areal umfasst hauptsachlich Sudfrankreich Es erstreckt sich von der sudfranzosischen Atlantikkuste als breite Zone entlang dem Gebirgszug der Pyrenaen zur Mittelmeerkuste dehnt sich hier nach Spanien bis zum Delta des Ebro aus ausserdem an der franzosischen und italienischen Mittelmeerkuste entlang nach Osten und reicht in Italien bis Cinque Terre Manarola gilt derzeit als sudlichster Fundort in Italien Das Areal entlang der italienischen Mittelmeerkuste ist schmal und umfasst meist nur die unmittelbare Kustenzone In der Provinz Imperia ist der Mittelmeer Laubfrosch haufig da es viele Kleingewasser gibt Ein weiteres grosses Areal befindet sich im Sudwesten der Iberischen Halbinsel In Portugal umfasst es den Landesteil sudlich des Tejo in Spanien reicht es an der Kuste bis Ada in der Provinz Almeria im Norden und Osten tritt der Mittelmeer Laubfrosch in mehreren Provinzen auf darunter Badajoz Madrid und Toledo Das dritte Teilgebiet befindet sich in Nordafrika und schliesst mehrere Lander des Maghreb ein Es erstreckt sich von Nord Algerien bis nach Marokko erreicht dort die Atlantik Kuste im Suden endet es sudlich von Agadir Die im nordlichen Tunesien vorkommenden Laubfrosche wurden Anfang 2019 vom Mittelmeer Laubfrosch abgetrennt und unter dem Namen Hyla carthaginiensis als eigenstandige Art beschrieben 7 Ferner kommt der Mittelmeer Laubfrosch auf allen grossen Inseln der Kanaren vor sowie auf Menorca der Balearen und auf den Iles d Hyeres Auch Madeira soll zum Verbreitungsgebiet gehoren nach einer verlasslichen Mitteilung ist er dort jedoch ausgestorben Kleine isolierte Vorkommen gibt es in Frankreich und bei San Sebastian in Spanien Im nordlichen Teil des Verbreitungsgebietes in Portugal ist auch die neuerdings selbstandige Art Hyla molleri Iberischer Laubfrosch heimisch beide Arten treten sowohl sympatrisch als auch parapatrisch auf Bioakustisch wurde eine Hybride der beiden Arten nachgewiesen Sympatrisches Vorkommen mit Hyla arborea ist vom Tal des Rio Tietar Spanien bekannt parapatrisches Auftreten aus dem Gebiet nordlich von Arcachon Der Grossteil des Verbreitungsgebietes liegt in Hohen unter 500 m in Portugal befinden sich die meisten Fundorte unter 450 m in Italien zirka 35 der Fundorte sogar unter 50 m Trotzdem ist der Mittelmeer Laubfrosch kein reiner Tieflandbewohner In der Serra de Monchique Portugal wurde er auf dem 900 m hohen Plateau nachgewiesen im Hohen Atlas in Marokko auf 2150 m und 2650 m in Spanien befinden sich mehrere Fundorte zwischen 965 m und 1250 m in Teneriffa auf 1150 m Hohe 2 3 6 8 9 10 11 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenMittelmeer Laubfrosche leben in Bachtalern Sumpfen Wiesen Garten Plantagen Weinbergen und ahnlichen halboffenen Habitaten mit lockerem Bewuchs von Geholzen und Stauden Darin halten sie sich bevorzugt in Gebuschen Rohricht und Baumkronen auf Als Laichgewasser und Habitate fur Larven dienen stehende pflanzenreiche Kleingewasser oft mit temporarer Wasserfuhrung Wasserreservoire Kanarische Inseln ferner auch Brunnen Graben Zisternen und Viehtranken Zum Nahrungsspektrum von adulten Hyla meridionalis gehoren Insekten besonders Kafer Ameisen Fliegen Mucken und Wanzen ferner Asseln und Spinnen Sie selbst werden vor allem von Ringelnattern und Kuhreihern erbeutet Kaulquappen von im Wasser lebenden rauberischen Insekten und Insektenlarven 6 Fur den Beginn und die Dauer der Winterruhe sind die Breiten und Hohenlage einer Population und das ortliche Klima entscheidend In Gebieten mit ganzjahrig mildem Klima wie es etwa auf den Kanarischen Inseln herrscht scheint der Mittelmeer Laubfrosch keine ausgepragte Winterruhe einzulegen Von Mittelmeer Laubfroschen bei Marseille wird berichtet dass im Herbst die Aktivitat der Frosche sich auf die Zeit von 10 bis 16 Uhr beschrankt wenn die Tagestemperatur hohe Werte erreicht Die Ruheplatze der Laubfrosche befinden sich in der Nahe der Aufenthaltsorte zwischen abgestorbenen Blattern Zweigen oder in Efeu Gebusch Angaben uber die Winterruhe der in Hochlagen lebenden Mittelmeer Laubfrosche fehlen bislang Fortpflanzungsbiologie Bearbeiten nbsp Rufender Mittelmeer Laubfrosch Am Ende eines Rufes ist die Schallblase aufgeblahtDer Beginn und die Dauer der Fortpflanzungsperiode sind sehr unterschiedlich In Sudfrankreich erstreckt sie sich von April bis Juni in Portugal von Dezember bis Januar und spater in Nordafrika von Marz bis April auf Teneriffa von Dezember bis Mai Mitunter erfahrt sie eine Unterbrechung wegen ungunstiger Witterung Nicht selten ist das bei den Mittelmeer Laubfroschen der Camargue Frankreich zu beobachten wenn der Mistral kalte Luft vom Zentralmassiv zur Kuste bringt und dort einen Wettersturz verursacht Rufverhalten Bearbeiten Wahrend der Rufperiode rufen die paarungsbereiten Mannchen jeden Tag sofern die Umgebungstemperatur uber der unteren Rufschwelle zirka 6 C Lufttemperatur liegt Die tagliche Rufphase beginnt in der Abenddammerung wenn die Mannchen von den Tagesquartieren in das Laichgewasser wandern Die Platze die sie zum Rufen wahlen liegen hauptsachlich in der flachen pflanzenreichen Uferregion Im Gewasser angekommen beginnen sie sofort zu rufen Mit zunehmender Dunkelheit wandern weitere Mannchen an so dass bald ein lauter weithin horbarer Chor entsteht Mitunter praktizieren zwei meist benachbarte Laubfrosche Wechselrufen alternierendes Rufen Beide platzieren ihre Rufe sehr genau in die Intervalle des anderen Wahrend der Anfangsphase geschieht es nicht selten dass ein anwanderndes Mannchen einen Rufplatz dicht neben einem bereits rufenden Laubfrosch wahlt Der Platzhalter reagiert auf die Rufe des Neuankommlings mit Revierrufen die sich von den Paarungsrufen deutlich unterscheiden Das veranlasst den Neuankommling einen grosseren Abstand zum Nachbarn einzunehmen Bei den Mittelmeer Laubfroschen auf Teneriffa sind die Mindestabstande zwischen zwei rufenden Mannchen klein mitunter betragen sie nur 8 10 cm manchmal sogar noch weniger In Vorbereitung zum Rufen nehmen die Mannchen eine betrachtliche Menge Luft in die Lungen auf so dass der Leib aufgetrieben ist Auch die Schallblase wird zum Teil mit Luft gefullt Bei der Abgabe eines Rufes wird Lungenluft durch Kontraktion der Flankenmuskeln durch den mit Stimmbandern ausgestatteten Kehlkopf in die Schallblase befordert die am Ende eines Rufes ausserst stark erweitert ist siehe Abbildung Unmittelbar danach stromt die Luft stimmlos in die Lungen zuruck 12 Das Rufen halt bis nach Mitternacht an ebbt danach ab und endet schliesslich ganz In dieser Zeit wandern die Frosche wieder zu ihren Tagesquartieren Das Rufen der Mannchen ist nicht jeden Tag gleich stark Hohe Temperaturen und Regenfalle begunstigen die Rufaktivitat starker Wind hemmt sie 2 13 14 Rufe Bearbeiten Mannliche Mittelmeer Laubfrosche verfugen uber vier Ruftypen Paarungs Revier Befreiungs und Schreckruf weibliche Laubfrosche nur uber den Befreiungs und Schreckruf Der Paarungsruf stellt eine Folge von Einzelschallereignissen dar die auch als Rufe oder wegen ihres Aufbaus aus Impulsen Impulsgruppen genannt werden die die Mannchen in langsamer Folge aussern Bei 12 5 C Lufttemperatur dauern die Schallereignisse im Mittel 473 6 ms die Pausen zwischen ihnen zirka 2 5 Sekunden Bei steigender Temperatur beschleunigt sich das Rufen da die Dauer der Impulsgruppen und besonders die der Intervalle abnimmt Das Frequenzspektrum reicht von zirka 600 Hz bis fast 3500 Hz Aufgrund des Aufbaus aus Impulsen klingen die Rufe knarrend 13 15 Revierrufe dienen dazu zwischen rufenden Mannchen einen Mindestabstand einzustellen mit Befreiungsrufen reagieren Mannchen auf Umklammerungsversuche anderer Mannchen Weibchen wehren sich mit Befreiungsrufen gegen Umklammerungsversuche wenn sie noch nicht laichreif sind oder schon abgelaicht haben Als Schreckrufe werden Lautausserungen bezeichnet die die Frosche bei offenem Maul ausstossen wenn sie unsanft ergriffen oder von einem Beutegreifer erfasst werden Beim Mittelmeer Laubfrosch treten sie selten auf Paarung Laichen Bearbeiten Paarungsbereite Weibchen wandern wahrend der Rufphase der Mannchen zu den Laichgewassern um sich mit den Mannchen zu paaren Sie wahlen meist nicht das nachste sondern schwimmen an rufenden Mannchen vorbei zu einem entfernten Laubfrosch Dort angekommen beruhrt es das Mannchen kurz mit der Schnauze meist im Bereich der Schulter Daraufhin erfolgt sofort die Umklammerung Manchmal schwimmt ein Weibchen nur bis in die unmittelbare Nahe eines Mannchens erzeugt Wasserwellen und lost dadurch die Aufmerksamkeit des Mannchens und damit die Umklammerung aus Das Mannchen umklammert das Weibchen hinter den Vorderbeinen Amplexus axillaris Die Eiablage findet meist noch in der gleichen Nacht statt sie erstreckt sich uber fast zwei Stunden und lasst einen stereotypen Verhaltensablauf erkennen 16 17 Das Paar taucht ab das Weibchen ergreift mit den Vorderbeinen eine Pflanze und nimmt die Signal oder Laichstellung ein Dabei biegt es den Rucken durch streckt die Hinterbeine und lasst zugleich aus der Kloake ein Paket mit 10 bis 30 Eiern austreten die das Mannchen besamt Mit der Signalstellung zeigt das Weibchen dem Mannchen den Austritt eines Eipaketes an Durch kraftige Bewegungen der Fersen wischt das Weibchen das Eipaket weg das absinkt und an Pflanzen haften bleibt Nach einer kurzen Pause in der sich das Paar vollig ruhig verhalt taucht es wieder auf bleibt einige Zeit an der Wasseroberflache und setzt danach in der gleichen Weise wie zuvor ein weiteres Eipaket ab Insgesamt taucht ein Paar 50 60 Mal bis das Weibchen seine Eier abgelaicht hat Es legt 800 1000 Eier Nach der Eiablage trennt sich das Paar und das Weibchen verlasst das Gewasser Phonotaxis Bearbeiten Bei Phonotaxis Experimenten wurden paarungsbereiten weiblichen Mittelmeer Laubfroschen arteigene oder artfremde Paarungsrufe oder elektronisch nachgebildete Paarungsrufe uber Lautsprecher vorgespielt Die Weibchen reagierten auf die Schallsignale und wanderten zu dem Lautsprecher aus dem der arteigene Paarungsruf ertonte sie unterschieden zwischen dem arteigenen Paarungsruf und dem von Hyla arborea und sie reagierten auch auf simulierte Paarungsrufe Beim Lautsprecher angekommen beruhrten die Weibchen diesen kurz mit der Schnauze und zeigten damit das gleiche Verhalten mit dem sie im Laichgewasser ein Mannchen auf sich aufmerksam machen das sie ausgewahlt haben 18 19 Diese Untersuchungen lieferten erstmals bei einer europaischen Froschart den Nachweis dass die Paarungsrufe der Mannchen der Anlockung paarungsbereiter Weibchen dienen Entwicklung Bearbeiten nbsp Ein recht mageres Jungtier nbsp Diesem Exemplar fehlt der gelbe Hautfarbstoff es erscheint daher blau statt grunMit der umgebenden Gallerte messen die Eier 3 5 Millimeter ohne diese 1 1 1 5 Millimeter Die Eizeit dauert 8 15 Tage die Larven sind beim Schlupf 5 8 Millimeter lang 9 Im Laufe ihres drei bis viermonatigen aquatischen Lebens bei dem sich die Larven von organischem Material Algen Detritus gelegentlich auch vom Laich der eigenen Art und anderer Amphibien ernahren 20 wachsen sie bis auf 50 55 Millimeter heran und haben dann ein fur Laubfrosch Kaulquappen typisches Erscheinungsbild einen kugeligen Bauch weit auseinanderstehende Augen eine golden schimmernde Farbung und hohe Flossensaume Der obere Flossensaum reicht vorne bis in Hohe des Atemloches nicht bis zwischen die Augen Nach der Metamorphose haben die Jungfrosche bei ihrem Landgang im Sommer eine Grosse von 15 bis 20 Millimetern Uber die Dauer bis zur Geschlechtsreife liegen keine Angaben vor 2 Systematik Phylogenie BearbeitenAls Boettger 1874 das Taxon meridionalis begrundete war der im Vergleich zu Hyla arborea nur schwach ausgebildete schwarze Seitenstreifen das entscheidende Merkmal 1880 beschrieb Bosca den Mittelmeer Laubfrosch erneut als Hyla perezii 1884 folgte Heron Royer der ihn Hyla barytonus nannte Beide stutzten sich bei der Begrundung der neuen Art auf den Paarungsruf der im Vergleich zu dem von Hyla arborea sehr verschieden sei Diese Artbeschreibungen verdienen Anerkennung denn moglicherweise waren es die ersten bei denen ein Verhaltensmerkmal anstelle der damals ublichen morphologischen Merkmale massgebend gewesen ist Nachfolgend wurde wieder den morphologischen Merkmalen grosse Bedeutung beigemessen und weil bei diesen die Unterschiede gering sind erhielt der Mittelmeer Laubfrosch den Status einer Unterart Hyla arborea meridionalis Die bioakustische Analyse des Paarungsrufes bei den Mittelmeer Laubfroschen der Camargue Frankreich fuhrte schliesslich zur Anerkennung des Artstatus nachfolgend bestatigt durch die Paarungsrufanalyse bei einer topotypischen Population auf Teneriffa nur zirka 30 km entfernt vom Orotava Tal der Typuslokalitat von Hyla meridionalis sowie durch die Ergebnisse der Phonotaxis Versuche 21 Die Frage nach den verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den in Europa heimischen Laubfroschen und dem Mittelmeer Laubfrosch fuhrte zu unterschiedlichen Erklarungsversuchen Nach gangiger Auffassung soll sich Hyla meridionalis von einer in Europa heimischen Art ableiten Bei der Aufspaltung habe die Entwicklung zu Hyla meridionalis stattgefunden nachfolgend die Besiedelung der Iberischen Halbinsel und der nordlichen Regionen Nach der Analyse der Paarungsrufe gehort Hyla meridionalis nicht zur Verwandtschaftsgruppe von Hyla arborea Bioakustische Untersuchungen bei fernostlichen Laubfroschen und der Vergleich mit den in Europa lebenden Laubfroschen fuhrten zu dem uberraschenden Ergebnis dass der Paarungsruf von Hyla meridionalis sehr genau mit dem von Hyla hallowelli ubereinstimmt einer Laubfrosch Art die auf den japanischen Ryukyu Inseln und auf Okinawa endemisch ist Danach ist zu vermuten dass der Zweig der zu Hyla meridionalis fuhrte sich bereits im Fernen Osten abgespalten hat 6 22 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDer Mittelmeer Laubfrosch wird von der europaischen Fauna Flora Habitat Richtlinie in Anhang IV aufgefuhrt also als streng zu schutzende Art von gemeinschaftlichem Interesse Dementsprechend gilt er beispielsweise im deutschen Bundesnaturschutzgesetz als streng geschutzte Art Der Gesamtbestand wird laut IUCN derzeit noch nicht als gefahrdet angesehen LC least concern regional konnen aber sehr wohl Populationen durch zivilisatorische Faktoren wie Lebensraumzerstorung und vergiftung bedroht sein Bemerkenswert ist beispielsweise der Fund von 5000 toten Mittelmeer Laubfroschen nach einem Pestizideinsatz gegen Moskitos an der franzosischen Mittelmeerkuste im Jahr 1958 23 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten O Boettger Reptilien von Marocco und von den canarischen Inseln Abhandlungen der senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 9 S 121 192 1874 Hans Schneider Hyla meridionalis Boettger 1874 Mittelmeer Laubfrosch Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas Band 5 II Froschlurche Anura II Hylidae Bufonidae AULA Verlag Wiebelsheim S 97 140 ISBN 978 3 89104 655 5 Gunter Diesener Josef Reichholf Lurche und Kriechtiere Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 1986 ISBN 3 570 01273 5 Miguel Tejedo Ricardo Reques Hyla meridionalis Boettger 1874 Ranita meridional In J M Plegezuelos R Marquez M Lizana Hrsg Atlas y libro rojo de los anfibios y reptiles de Espana Madrid 2 Auflage 2002 ISBN 84 8014 450 5 S 117 119 Andreas Nollert Christel Nollert Die Amphibien Europas Franckh Kosmos Stuttgart 1992 ISBN 3 440 06340 2 Hans Schneider Der Paarungsruf des Teneriffa Laubfrosches Struktur Variabilitat und Beziehung zum Paarungsruf des Laubfrosches der Camargue Hyla meridionalis Boettger 1874 Anura Amphibia Zoologischer Anzeiger Jena 201 S 273 288 1978 Hans Schneider und Institut fur den Wissenschaftlichen Film Akustische Orientierung beim Weibchen des Mittelmeer Laubfrosches Film C 1500 des IWF Gottingen 1983 Publikation von H Schneider Publ Wiss Film Sekt Biol Ser 17 Nr 21 C 1500 1985 Hans Schneider Bio akustische Untersuchungen am Mittelmeerlaubfrosch Zeitschrift fur vergleichende Physiologie 61 S 369 385 1968 Hans Schneider Fortpflanzungsverhalten des Mittelmeer Laubfrosches Hyla meridionalis der Kanarischen Inseln Salamandra 17 S 119 129 1981 Hans Schneider und Institut fur den Wissenschaftlichen Film Fortpflanzungsverhalten des Mittelmeer Laubfrosches Publ Wiss Film Sekt Biol Ser 15 Nr 39 C 1459 1982 Hans Schneider und Institut fur den Wissenschaftlichen Film Hyla meridionalis Hylidae Rufverhalten Publ Wiss Film Sekt Biol Ser 15 Nr 18 E 2692 1982 Hans Schneider Phonotaxis bei Weibchen des Kanarischen Laubfrosches Hyla meridionalis Zoologischer Anzeiger 208 S 161 174 1982 Hans Schneider und Institut fur den Wissenschaftlichen Film Akustische Orientierung beim Weibchen des Mittelmeer Laubfrosches Film C 1500 des IWF Gottingen 1983 Publikation von H Schneider Publ Wiss Film Sekt Biol Ser 17 Nr 21 C 1500 1985 Hans Schneider Ulrich Sinsch Contributions of 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Christel Nollert Die Amphibien Europas Franckh Kosmos Stuttgart 1992 Mittelmeer Laubfrosch ISBN 3 440 06340 2 S 307 310 a b Gunter Diesener amp Josef Reichholf Lurche und Kriechtiere Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 1986 Mittelmeer Laubfrosch ISBN 3 570 01273 5 S 78 79 C Dufresnes G Mazepa N Rodrigues A Brelsford S N Litvinchuk et al Genomic evidence for cryptic speciation in tree frogs from the Apennine Peninsula with description of Hyla perrini sp nov Frontiers in Ecology and Evolution 6 144 Oktober 2018 doi 10 3389 fevo 2018 00144 C Dufresnes M Beddek D V Skorinov L Fumagalli N Perrin P A Crochet amp S N Litvinchuk Diversification and speciation in tree frogs from the Maghreb Hyla meridionalis sensu lato with description of a new African endemic Molecular Phylogenetics and Evolution 134 2019 S 291 299 a b c d Hans Schneider Hyla meridionalis Boettger 1874 Mittelmeer Laubfrosch Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas Band 5 II Froschlurche Anura II Hylidae Bufonidae AULA Verlag Wiebelsheim S 97 140 ISBN 978 3 89104 655 5 Christophe Dufresnes Menad Beddekd Dmitriy V Skorinov Luca Fumagalli Nicolas Perrin Pierre Andre Crochet Spartak N Litvinchuk Diversification and speciation in tree frogs from the Maghreb Hyla meridionalis sensu lato with description of a new African endemic Molecular Phylogenetics and Evolution Februar 2019 doi 10 1016 j ympev 2019 02 009 IUCN Red List Verbreitungskarte zu Hyla meridionalis a b Arie van der Meijden Hyla meridionalis bei Amphibiaweb org abgerufen am 15 Dez 2007 Rudolf Malkmus Neue Daten zur Hohenverbreitung des Mittelmeerlaubfrosches Hyla meridionalis Boettger 1874 in Portugal Herpetozoa Wien 1997 10 3 4 S 169 171 Dieter Glandt Martin Schlupmann amp Burkhard Thiesmeier Herpetologische Beobachtungen in der Algarve Sudportugal Zeitschrift fur Feldherpetologie Bochum 1998 5 1 2 S 181 208 ISSN 0946 7998 Hans Schneider und Institut fur den Wissenschaftlichen Film Hyla meridionalis Hylidae Rufverhalten Publ Wiss Film 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Videos und Audiodateien Fotos des Mittelmeer Laubfrosches bei www herp it Zahlreiche Fotos bei www club100 net IUCN Red List Eintrag Hyla meridionalis englisch Amphibian Species of the World AMNH englisch Hans Schneider Institut fur den Wissenschaftlichen Film Fortpflanzungsverhalten des Mittelmeer Laubfrosches Film C 1459 des IWF Gottingen Produktion 1981 Publikation 1982 16 Millimeter Lichtton 137 Meter Farbe 12 Minuten doi 10 3203 IWF C 1459 Hans Schneider Institut fur den Wissenschaftlichen Film Reproductive Behaviour in the Stripeless Stripeless Tree Frog IWF film C 1459 English Production 1981 publication 1982 16 millimeters light sound 137 meters colour 12 minutes doi 10 3203 IWF C 1459 eng Hans Schneider Institut fur den Wissenschaftlichen Film Comportamiento reproductivo de la rana arboricola mediterranea Pelicula sonora c 1459 espanol Produccion 1981 publicacion 1982 16 milimetros sonido ligero 137 metros color 12 minutos doi 10 3203 IWF C 1459 sp Hans Schneider Institut fur den Wissenschaftlichen Film Akustische Orientierung beim Weibchen des Mittelmeer Laubfrosches Film C 1500 des IWF Gottingen Produktion 1981 Publikation 1983 16 Millimeter Lichtton 140 Meter Farbe 13 Minuten doi 10 3203 IWF C 1500 Hans Schneider Institut fur den Wissenschaftlichen Film Phonotaxis in the Female Stripeless Tree frog IWF film C 1500 English Production 1981 publication 1983 16 millimeters light sound 140 meters colour 13 minutes doi 10 3203 IWF C 1500 eng nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Dezember 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelmeer Laubfrosch amp oldid 231105399