www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das physiologische Phanomen Siehe auch Polizeiruf 110 Farbwechsel Farbwechsel bezeichnet in der Biologie die Fahigkeit von Tieren die Farbung ihrer Korperoberflache ganz oder teilweise deutlich zu verandern Ein Wechsel der Korperfarbung kann eine Form der chromatischen Anpassung darstellen wodurch sich ein Tier im Sinne einer Tarnfarbung den Verhaltnissen seiner Umgebung anpasst etwa durch saisonalen Wechsel des Haarkleides Ein Farbwechsel kann auch ein soziales Signal darstellen beispielsweise als Balztracht Nach den zugrunde liegenden Mechanismen wird zwischen verschiedenen Arten von Farbwechseln unterschieden Als morphologischer Farbwechsel wird ein Wechsel der Farbung infolge der Neubildung struktureller Gestaltmerkmale bezeichnet und damit von einem sogenannten physiologischen Farbwechsel unterschieden bei dem durch Vorgange der Verteilung bereits gebildeter Pigmente teilweise rasche Veranderungen von Farbungsmustern moglich sind Morphologischer Farbwechsel Bearbeiten nbsp Alpenschneehuhner andern mit dem Gefiederwechsel im Fruhjahr ihre TarnfarbungNicht wenige Tiere verandern im Laufe eines Jahres die Farbung ihrer Gestalt als morphologische Farbung im saisonalen Wechsel entsprechend den in ihrer Umgebung auftretenden Jahreszeiten Konnen sie durch Veranderung der Menge von Farbpigmenten in den Farbzellen oder durch Anderung der Zahl an Pigmentzellen ihre Haut und deren Anhangsgebilde wie Haare oder Federn auf langere Dauer verandern und damit zwischen einem Sommerkleid und einem Winterkleid wechseln so spricht man von Saisondimorphismus Dieser Fellwechsel oder Gefiederwechsel dauert oft Wochen und geschieht bei vielen Tieren in Jahreszeitenklimaten typische Beispiele hierfur sind das Hermelin und das Alpenschneehuhn 1 Andere Tiere andern ihre optische Erscheinung indem sie im Laufe ihrer individuellen Entwicklung bei der Ontogenese verschiedene Stadien durchlaufen in denen sie unterschiedliche Gestalt annehmen Beispielsweise konnen sie sich mit dieser ontogenetischen Farbanderung an die in verschiedenen Stadien jeweils bevorzugten Aufenthaltsbereiche tarnend anpassen wie die Gemeine Strandkrabbe 2 Die ontogenetische Farbanderung lasst juvenile Tiere anders aussehen als adulte auch bei nur wenig veranderter Anatomie siehe auch Jugendkleid Physiologischer Farbwechsel Bearbeiten source source source source source source source source source source source source Melanophoren der Haut von Buntbarschen verandern beim Farbwechsel die PigmentlageDer sogenannte physiologische Farbwechsel wird durch die Veranderung der Lage von Pigmenten innerhalb von Zellen oder durch Veranderung der Gestalt von Farbzellen den Chromatophoren erreicht Dieser Wechsel in Farbung und Muster der Korperoberflache kann sich bei Kopffussern von einem Augenblick zum anderen vollziehen und dauert bei manchen Arten von Tintenfischen nur Sekunden Saugetieren und Vogeln fehlt die Fahigkeit zu einem durch Chromatophoren vermittelten physiologischen Farbwechsel Als ein Farbwechsel in weiterem Sinn kann aber die durch Veranderung der Durchblutung bestimmter nackter Hautpartien auftretende Rotung aufgefasst werden Beispiele hierfur sind die Drohgebarde des Blutbrustpavians und die Schamrote eines Menschen Dagegen fallt die Braunung der Haut beim Menschen nicht unter den Begriff des Farbwechsels auch wenn die Hautbraune durch Sonnenbaden willentlich verstarkt werden kann Diese Pigmentierung dient dem felllosen Primaten nicht als saisonal wechselndes Tarnkleid sondern als Schutz vor Schadigungen von Zellen der Haut durch ubermassige Einwirkung von Sonnenstrahlung Insbesondere die kurzwellige 280 315 nm Ultraviolettstrahlung lost in den Pigmentzellen der Oberhaut eine vermehrte Bildung von Melanin aus was sich mit einer Verzogerung von rund drei Tagen abhangig von der Hautfarbe als Zunahme der Hautbraunung zeigen kann Bei Menschen die sich das ganze Jahr uber viel in freier Natur aufhalten wechselt die Farbung ihrer Korperoberflache dadurch nur wenig Einzelnachweise Bearbeiten Farbwechsel In Lexikon der Biologie Spektrum Akademischer Verlag 1999 abgerufen am 29 November 2017 Ossi Nokelainen Ruth Maynes Sara Mynott Natasha Price Martin Stevens Improved camouflage through ontogenetic colour change confers reduced detection risk in shore crabs In Functional Ecology Band 33 Nr 4 2019 S 654 669 doi 10 1111 1365 2435 13280 PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbwechsel amp oldid 229759643