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Lebendgebarend ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur rechtlichen Kategorie bei der menschlichen Geburt siehe Lebendgeburt Viviparie lateinisch viviparus vivipar lebendgebarend oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren deren Fruhentwicklung Embryonal und Fetalstadium im Muttertier verlauft ohne dabei von einer Eihulle umschlossen zu sein Bei Pflanzen bezeichnet Viviparie die Embryonalentwicklung an der Mutterpflanze Inhaltsverzeichnis 1 Tiere 2 Pflanzen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseTiere BearbeitenBei den Tieren steht die Viviparie im Gegensatz zur Oviparie also der Eiablage nach der die Fruhentwicklung im Ei zum grossten Teil ausserhalb des Muttertiers stattfindet Bei der Viviparie bleiben die Jungtiere wahrend ihrer gesamten Fruhentwicklung im Mutterleib Eine eindeutige Abgrenzung der matrotrophen Viviparie Ernahrung durch die Mutter nach einer Phase in der die Embryonen vom Dotter zehren zur Ovoviviparie lecithotrophen dotterernahrten Viviparie 1 bei der dotterreiche Nahreier im Mutterleib ausgebrutet werden und die Embryonen lediglich durch die im Dottersack des Eis gespeicherten Nahrstoffe ernahrt werden ist schwierig Haufig wird die Ovoviviparie mit aplazentaler Viviparie und Viviparie mit plazentaler Viviparie gleichgesetzt was aber nicht korrekt ist Die Embryonen viviparer Tiere werden uber den Kreislauf des Muttertieres versorgt Nahrstoffe Atemgase Exkretion Wasser was nicht zwingend eine Plazenta erfordert Folgende Moglichkeiten zur Versorgung des Embryos im Mutterleib sind bekannt Bei allen Hoheren Saugetieren Eutheria und einigen Beutelsaugern wird eine Plazenta ausgebildet Aber auch bei verschiedenen Skinken und einigen Schlangen gibt es Plazentabildungen bei denen sich Allantois und Chorion des Embryos vereinigen und eng an die Uterusschleimhaut der Mutter anlegen Bei manchen Echsen werden bestimmte Gewebsschichten die Mutter und Embryo trennen reduziert bis es zu einer Beruhrung der Endothelien des Embryos und der Mutter kommt welche als Plazentabildung angesehen wird Bei den meisten Grundhaien bildet der eng mit dem Eileiter verbundene gefaltete Dottersack eine Dottersackplazenta Auch bei einigen Zahnkarpflingen kommt es zu Plazentabildungen Gelegentlich findet man fur alle plazental viviparen Tiere den Begriff Plazentatiere welcher aber einer taxonomischen Gruppe namlich der Saugetier Unterklasse Eutheria vorbehalten bleiben sollte auch wenn er fur diese ebenso unglucklich gewahlt ist da eben auch einige Beutelsauger eine Plazenta ausbilden Um die Verwirrung nicht noch zu mehren ist er als Sammelbezeichnung fur nicht miteinander verwandte Gruppen mit gleicher Embryonalversorgung zu vermeiden Eine Moglichkeit der aplazentalen Versorgung des Embryos ist das Ausscheiden eines Nahrsekretes in die Gebarmutter Diese Uterusmilch ist vermischt mit Leukozyten und Geweberesten Sie kann von den Embryonen direkt aufgenommen werden oder uber Sekretions Zotten durch das Spritzloch bei Rochen oder die Kiemen bei Echten Knochenfischen Teleostei bis in den Darm des Embryos befordert werden Auch der Embryo kann Fortsatze zum Zwecke der Ernahrung ausbilden Trophotaenien wie beispielsweise bei den Hochlandkarpflingen Goodeidae Andere Vertreter der Zahnkarpflinge haben noch weitere Ernahrungsformen entwickelt insbesondere die deren Entwicklung im Eierstock ablauft Eine weitere Form der Ernahrung des Embryos wird als intrauteriner Kannibalismus oder auch Oophagie bezeichnet Dabei entwickeln sich von den Eiern im Eileiter oder in der Gebarmutter lediglich wenige oder nur eins die anderen zerfallen zu einem Nahrbrei oder werden von dem oder den verbleibenden Embryonen gefressen Diese Form findet sich unter anderem bei einigen Barschen Perciformes bei Makrelenhaiartigen Lamniformes oder auch beim Alpensalamander Da sich die Jungtiere viviparer Arten wahrend ihrer Embryonalentwicklung im engen Mutterleib entwickeln haben diese Arten im Vergleich zu oviparen meist weniger Nachkommen und sind demzufolge im Sinne der Fortpflanzungsstrategie K Strategen Der alteste fossile Beleg fur Lebendgebaren ist der Fund eines 380 bis 375 Mio Jahre alten mit einer Nabelschnur mit der Mutter verbundenen Embryos des oberdevonischen Panzerfisches Materpiscis 2 Pflanzen Bearbeiten Viviparie bei der Chayote Sechium edule Falsche Viviparie beim Lauch Allium porrum In der Botanik wird der Begriff Viviparie zur Bezeichnung von Fortpflanzungsformen verwendet bei denen der aus dem pflanzlichen Embryo entstehende Samling auf der Mutterpflanze verbleibt sowie fur bestimmte Formen vegetativer Vermehrung wenn erbgleiche Tochterpflanzen aus den Blutenanlagen entstehen Beispiele fur Viviparie im Pflanzenreich sind Rispengraser wie Poa vivipara Sudafrika und Poa alpina ssp vivipara Vorkommen in den Alpen sie ist auch zu beobachten bei den Fuchsschwanzgrasern und bei vielen Pflanzen im Mangrove Biotop wie z B Rhizophora mangle Sie wird unterteilt in echte und unechte Viviparie Echte Viviparie die junge Samenpflanze Keimpflanze wachst schon aus dem Samen hervor wenn dieser uber die Frucht noch mit der lebenden Mutterpflanze verbunden ist Kryptoviviparie ohne dass der Keimling die Frucht verlasst Unechte falsche Viviparie Pseudoviviparie Bezeichnung fur vegetative Brutknospenbildung im Blutenstandsbereich und sein Auswachsen uber Mitosen zu erbgleichen jungen TochterpflanzchenLiteratur BearbeitenErwin Hentschel Gunther Wagner Zoologisches Worterbuch Tiernamen allgemeinbiologische anatomische physiologische Termini und biographische Daten 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage Gustav Fischer Verlag Jena 1990 ISBN 3 334 00348 5 Lothar Kampfe Rolf Kittel Johannes Klapperstuck Leitfaden der Anatomie der Wirbeltiere 5 uberarbeitete Auflage Gustav Fischer Verlag Jena 1987 ISBN 3 334 00082 6 Hans Gunter Petzold Aufgaben und Probleme bei der Erforschung der Lebensausserungen der Niederen Amnioten Reptilien In Milu Mitteilungen aus dem Tierpark Berlin Friedrichsfelde Bd 5 Heft 4 5 1982 ISSN 0076 8839 S 485 786 Nachdruck Berliner Tierpark Buch Nr 38 Verlag fur Biologie und Natur Berlin 1984 Adolf Remane Volker Storch Ulrich Welsch Kurzes Lehrbuch der Zoologie 6 neubearbeitete Auflage Gustav Fischer Verlag Stuttgart u a 1989 ISBN 3 334 00333 7 Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried Westheide Gunde Rieger Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere 2 Auflage Spektrum 2010 ISBN 978 3 8274 2039 8 S 389 Long u a 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viviparie amp oldid 232023432