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Der Italienische Springfrosch Rana latastei gehort zur Gattung der Echten Frosche Zusammen mit ahnlich aussehenden und ebenfalls eher terrestrisch lebenden Arten wie dem Springfrosch dem Moorfrosch und dem Grasfrosch wird er ausserdem unter dem Sammelbegriff Braunfrosche gefuhrt Die Spezies besiedelt ein relativ eng begrenztes Areal in der norditalienischen Po Ebene und marginal in angrenzenden Regionen und Landern Italienischer SpringfroschItalienischer Springfrosch Rana latastei Systematikohne Rang Amphibien Lissamphibia Ordnung Froschlurche Anura Unterordnung NeobatrachiaFamilie Echte Frosche Ranidae Gattung Echte Frosche Rana Art Italienischer SpringfroschWissenschaftlicher NameRana latasteiBoulenger 1879 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fortpflanzung und Individualentwicklung 3 Lebensraum und Lebensweise 4 Verbreitung 5 Gefahrdung und Schutz 6 Quellen 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Kopf Rumpf Lange der erwachsenen Tiere erreicht bei Weibchen maximal 7 5 Zentimeter meistens bleibt die Art aber unter sechs Zentimetern Lange Der Italienische Springfrosch ist grazil gebaut und verfugt ahnlich wie der Springfrosch uber auffallend lange Hinterbeine Bei der sogenannten Fersenprobe ein Hinterbein wird dabei entlang des Rumpfes nach vorne umgelegt uberragt das Fersengelenk die Kopfspitze bei weitem Die Schnauze ist weniger stark zugespitzt als beim Springfrosch und in der Seitenansicht etwas abgerundet Die Grundfarbung der Oberseite reicht von hell beige braun bis grau braun insbesondere Weibchen weisen mitunter eine rotliche Farbung auf Dazu kann eine schwarze Fleckung vorhanden sein Unterhalb des braunfroschtypischen schwarz braunen Schlafenfleckes und entlang der Oberlippe zieht sich ein helles Band das bei dieser Art abrupt unterhalb des Auges endet Auffallig ist auch dass der Bereich zwischen Auge und Schnauzenspitze dunkler pigmentiert ist Die Unterseite ist auf weisslichem Grund undeutlich dunkelgrau gefleckt vor allem auch an der Kehle Dort fallt zudem eine helle Mittellinie auf die die Fleckung unterbricht Das Trommelfell innerhalb des Schlafenflecks bleibt mit der Halfte bis zwei Dritteln des Augendurchmessers kleiner als beim Springfrosch und liegt auch nicht ganz so nah hinter dem Auge wie bei diesem Die sich seitlich uber den Rucken ziehenden Drusenleisten laufen nicht vollig parallel sondern haben in Hohe der Schultern einen grosseren Abstand Unterschied zum Grasfrosch Die im Schnitt etwas kleineren Mannchen haben eine eher dunkelrot braunlich gefleckte Kehle und weisen kraftigere Vorderbeine als die Weibchen auf Ihre Oberschenkelinnenseiten sind orange rotlich gefarbt die der Weibchen dagegen weisslich Zur Paarungszeit verfugen Mannchen uber dunkelbraune Brunstschwielen an den Fingern Schallblasen haben sie keine so dass ihre Paarungsrufe nur sehr leise sind Ausserhalb der Fortpflanzungszeit verblassen die Zeichnungselemente oft und die Tiere wirken an Land insgesamt heller Unterarten sind nicht beschrieben worden Fortpflanzung und Individualentwicklung BearbeitenDie Laichgewasser werden nach der Winterruhe zwischen Mitte Februar und Mitte April aufgesucht Die Mannchen halten sich unter Wasser auf wahrend sie tagsuber und nachts ihre miauenden Paarungsrufe als langgezogene feine Einzeltone aussern Am Gewasser eintreffende Weibchen werden axillar umklammert Schliesslich kommt es zur Ablage der recht kleinen kompakten Laichballen in 10 bis 30 cm Wassertiefe wobei diese oft gruppenweise an submerse Aste geheftet werden Ein Laichballen enthalt zwischen 90 und 900 1200 oberseits schwarz braune Eier ihre Gallerthullen haben einen Durchmesser von sechs bis sieben Millimetern Je nach Wassertemperatur dauert es 12 bis 25 Tage bis zum Schlupf der Kaulquappen Die Metamorphose der Larven vollzieht sich nach weiteren etwa drei Monaten Bei ihrem Landgang haben die Jungfrosche eine Lange von knapp 1 5 Zentimetern als altere Kaulquappen massen sie zuvor mit Ruderschwanz circa 5 cm Gesamtlange Nach ein bis zwei Uberwinterungen erreichen sie die Geschlechtsreife die Mannchen in der Regel fruher als die Weibchen 1 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenItalienische Springfrosche bewohnen lichte krautreiche Laubwalder mit hohem Grundwasserstand beispielsweise Auwalder und Sumpfe ersatzweise auch feuchte Pappelhaine Reisfelder und ahnliche Feuchtbiotope Als Laichgewasser dienen Altwasser Graben und Waldtumpel gelegentlich auch Ruhigwasserstellen in Fliessgewassern Ausserhalb der Laichzeit lebt die Art terrestrisch und vorwiegend dammerungsaktiv Sie jagt dabei nach Wirbellosen Insekten Wurmer Spinnen etc wahrend sie selbst unter anderem zur Beute der Ostschermaus werden kann Daneben ist aber von einem breiten Spektrum weiterer Pradatoren auszugehen vergleiche beispielsweise im Artikel Grasfrosch Bei Gefahr fluchten die Tiere mit weiten Sprungen und drucken sich anschliessend an den Boden Die Uberwinterung erfolgt meist in Erdverstecken die bis zu einem Kilometer vom Laichgewasser entfernt liegen konnen Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet beschrankt sich auf das Tiefland Norditaliens von Turin ostwarts den Sudzipfel des Schweizer Tessins den aussersten Westrand Sloweniens sowie die kroatische Halbinsel Istrien Dabei wurde die Art im ehemaligen Jugoslawien erst 1977 nachgewiesen und im Tessin 1981 nach 75 Jahren wiederentdeckt Die grossten Bestandsdichten werden in der nordlichen Po Ebene erreicht Die vertikale Verbreitung reicht von Meereshohe bis zu knapp 500 m NN Die Areale von Rana latastei und dem Springfrosch Rana dalmatina uberschneiden sich teilweise es kann dabei gelegentlich auch zum gemeinsamen syntopen Auftreten in denselben Habitaten kommen Insgesamt bevorzugt der Italienische Springfrosch aber feuchtere Lebensraume in tieferen Lagen 1 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDer Gesamtbestand wird von der IUCN als VU gefahrdet eingestuft 2 regional besteht aber teilweise eine noch starkere Bedrohungssituation fur den Italienischen Springfrosch Ursache sind Lebensraumverluste und beeintrachtigungen insbesondere Grundwasserabsenkungen und der Schwund intakter Feuchtwalder namentlich in der Po Ebene in Venetien und in Istrien Insgesamt ist von etwa 250 rezenten Vorkommen auszugehen womit der Italienische Springfrosch zu den seltensten Amphibienarten in Europa zahlt 1 Die genetische Diversitat soll vor allem in den westlichen Vorkommen eingeschrankt sein was mit einer grosseren Empfindlichkeit gegenuber sich verandernden Umwelteinflussen einhergehen konnte 2 Gesetzlicher Schutzstatus Auswahl 3 Fauna Flora Habitat Richtlinie FFH RL Anhange II und IV streng zu schutzende Art es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen Berner Konvention Anhang II Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG streng geschutztNationale Rote Liste Einstufungen Auswahl 4 Rote Liste der Schweiz VU entspricht gefahrdet Rote Liste der Bundesrepublik Deutschland diese Art kommt hier nicht vor Rote Liste Osterreichs diese Art kommt hier nicht vor Quellen BearbeitenHauptquelle des Artikels ist die folgende Literatur Andreas amp Christel Nollert Die Amphibien Europas Franckh Kosmos Stuttgart 1992 ISBN 3 440 06340 2Daruber hinaus werden folgende Einzelnachweise aufgefuhrt a b c Mario Lippuner bei www karch ch Memento des Originals vom 1 Mai 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www karch ch a b 2008 IUCN Redlist of Threatened Species inkl Verbreitungskarte Italienischer Springfrosch bei www wisia de Online Ubersicht bei www amphibienschutz deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Italienischer Springfrosch Album mit Bildern Videos und Audiodateien Fotos des Italienischen Springfrosches bei www herp it Informationen zum Italienischen Springfrosch in der Schweiz inkl Horprobe des Paarungsrufes Koordinationsstelle fur Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz karch Bilder bei www arkive org Memento vom 5 Mai 2016 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Italienischer Springfrosch amp oldid 238659397