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Die Triconodontidae sind eine Gruppe ausgestorbener Saugetiere Mammalia die im Oberen Jura und der Kreidezeit lebten Fossilfunde sind aus Europa und Nordamerika bekannt TriconodontidaeUnterkiefer von TriconodonZeitliches AuftretenOberjura bis Oberkreide75 bis 150 Mio JahreFundorteEuropa NordamerikaSystematikAmnioten Amniota Synapsiden Synapsida Saugetiere Mammalia HolotheriaEutriconodontaTriconodontidaeWissenschaftlicher NameTriconodontidaeMarsh 1887 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensweise 3 Aussere Systematik 4 Innere Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenWie einige andere mesozoische Saugetiere die als Eutriconodonta zusammengefasst werden sind die Triconodontidae durch drei hintereinander angeordnete Hocker auf jedem Molar Backenzahn charakterisiert Kennzeichnend fur die Triconodontidae ist dass diese drei Hocker annahernd gleich gross sind und dass ein am Zahnhals gelegener Wulst aus Zahnschmelz Cingulum vorhanden ist Ein zusatzlicher Hocker am hinteren Ende jedes unteren Molars fugte sich in eine Vertiefung an der Vorderseite des nachsten Backenzahns und sorgte so fur zusatzliche Stabilitat beim Zubeissen Ausser Zahnen und Kieferteilen gibt es allerdings kaum Fossilien dieser Gruppe Lebensweise BearbeitenEin vollstandiger acht Zentimeter langer Unterkiefer von Triconodon lasst darauf schliessen dass das Tier in etwa die Grosse einer Ginsterkatze erreichte Anhand der Grosse der Mahlzahne kann ein Korpergewichtsspektrum von rund 41 bis 61 Gramm fur kleine Vertreter von Priacodon bis hin zu 253 bis 375 Gramm fur Jugulator rekonstruiert werden Untersuchungen aus dem Jahr 2020 zeigten dass bei den Triconodontidae die Zahne der oberen und unteren Zahnreihe bereits leicht verschoben zueinander standen wie dies bei den heutigen Saugetieren ebenso der Fall ist so dass ein Zahn des Oberkiefers auf zwei Zahne des Unterkiefers traf Im Gegensatz dazu schloss bei anderen fruhen saugetierartigen Formen ein Zahn des Oberkiefers direkt mit seinen Gegenstuck im Unterkiefer Aufgrund des Baus der Zahne wurde bereits fruh eine fleischliche Ernahrungsweise vermutet wofur die hintereinander angeordneten Zahnhocker gut geeignet waren vergleichbar mit den heutigen Raubtieren Allerdings bestand beim Gebissschluss ein leichter nach innen und aussen orientierter Versatz der Hockerchen zueinander wodurch auch seitliche Scherleisten entstanden Diese sind wiederum gut geeignet um hartere Objekte zu zerbeissen wodurch die Triconodontidae moglicherweise sowohl fleischliche als auch insektenhaltige Nahrung konsumierten Dies entspricht einigen heute lebenden kleinen Insektenfressern oder Raubtieren die sich haufig opportunistisch ernahren Da bei einigen Tricondontidae dieses Zick Zack formige Schliessmuster des Gebisses im ausgewachsenen Stadium verloren gegangen ist kann hier aber eventuell auch ein Wechsel im Nahrungsverhalten zwischen Jungtieren und Alttieren angenommen werden Ein moglicher Nachteil des Gebissaufbaus der Triconodontidae lag wohl in der uniformen Grosse der Hocker was wenig Variationen ermoglichte Bei anderen fruhen Saugetieren die etwa ein tribosphenisches Kauflachenmuster mit unterschiedlich hohen Zahnhockern in haufig dreieckiger Anordnung aufwiesen kam es hingegen evolutiv zu vielfachen Abwandlungen 1 Aussere Systematik BearbeitenDie Triconodontidae werden mit einigen anderen Taxa die ebenfalls einen dreihockrigen Bau der Molaren aufweisen in die Gruppe der Eutriconodonta eingeordnet Ob diese Gruppen allerdings wirklich eng miteinander verwandt sind oder sich nur konvergent entwickelt haben ist umstritten Auch ihre Stellung in der Systematik der Saugetiere ist unklar es durfte sich aber um einen relativ fruhen spezialisierten Seitenzweig gehandelt haben Mit den heutigen Saugern sind sie nicht naher verwandt Innere Systematik BearbeitenEs wurden eine Reihe von Gattungen beschrieben die in Europa vorwiegend im oberen Jura und in Nordamerika vorwiegend in der unteren und mittleren Kreidezeit entdeckt wurden Die erste gefundene Gattung war Triconodon aus England Richard Owen beschrieb sie 1859 Andere Gattungen sind Alticonodon Arundelconodon Astroconodon Corviconodon Jugulator Priacodon und Trioracodon Literatur BearbeitenThomas S Kemp The Origin amp Evolution of Mammals Oxford University Press Oxford 2005 331 Seiten ISBN 0 19 850761 5 Einzelnachweise Bearbeiten Kai R K Jager Richard L Cifelli und Thomas Martin Molar occlusion and jaw roll in early crown mammals Scientific Reports 10 2020 S 22378 doi 10 1038 s41598 020 79159 4Weblinks BearbeitenKladogramm der Triconodontidae Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triconodontidae amp oldid 207107542