www.wikidata.de-de.nina.az
Die Multituberculata sind eine Gruppe ausgestorbener Saugetiere die in ihren Ausmassen ihrer Vielfalt und ihrer vermuteten Lebensweise Parallelen zu den Nagetieren aufwiesen MultituberculataSchadel von TaeniolabisZeitliches AuftretenJura bis Eozan165 bis 34 Mio JahreFundorteEurasien NordamerikaSystematikAmnioten Amniota Synapsiden Synapsida Saugetiere Mammalia TheriiformesAllotheriaMultituberculataWissenschaftlicher NameMultituberculataCope 1884Sie erschienen im mittleren Jura vor rund 165 Millionen Jahren und hatten ihre Blutezeit in der Kreidezeit und im Palaozan uberlebten also das Aussterben der Dinosaurier und sind am Ende des Eozan vor rund 34 Millionen Jahren ausgestorben Sie sind mit keiner heutigen Saugetiergruppe naher verwandt sondern stellen einen spezialisierten Seitenzweig dar Inhaltsverzeichnis 1 Korperbau 1 1 Kopf und Zahne 1 2 Ubriger Korperbau 2 Lebensweise 3 Stammesgeschichte und Aussere Systematik 3 1 Stammesgeschichte 3 2 Aussere Systematik 4 Innere Systematik 4 1 Plagiaulacida 4 1 1 Plagiaulacida incertae sedis 4 1 2 Allodontid Linie 4 1 3 Paulchoffatiid Linie 4 1 4 Plagiaulacid Linie 4 2 Cimolodonta 4 2 1 Basale Cimolodonta 4 2 2 Cimolodonta incertae sedis 4 2 3 Ptilodontoidea 4 2 4 Djadochtatherioidea 4 2 5 Taeniolabioidea 4 3 Anmerkung zur Namensgebung 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 5 3 WeblinksKorperbau BearbeitenMultituberculata waren durchwegs kleine Tiere Die meisten schwankten im Ausmass zwischen einer kleinen Maus und einer Ratte und selbst die grossten Vertreter die Taeniolabidae erreichten nur die Grosse eines Murmeltiers bis 60 Zentimeter Lange Kopf und Zahne Bearbeiten Der Kopf war breit gebaut die Schnauze kurz und stumpf und die Augen waren seitlich angeordnet Auffalligstes Merkmal waren die Zahne Im Unterkiefer hatten diese Tiere nur ein Paar Schneidezahne das vergrossert war und nach vorne ragte im Oberkiefer waren pro Kieferhalfte ein bis drei Schneidezahne vorhanden Wie bei den Nagetieren war teilweise nur die Vorderseite der Schneidezahne mit Zahnschmelz bedeckt und die Zahne wurden durch gegenseitigen Abrieb gescharft Fur eine nagende Tatigkeit waren bestenfalls die unteren Schneidezahne geeignet wenngleich sie sicher nicht so effektiv wie die der Nagetiere waren Zwischen Schneide und Backenzahnen klafft eine Lucke Diastema Die Eckzahne fehlten meist nur bei den urtumlicheren Arten war noch ein oberer Eckzahn vorhanden Die unteren Pramolaren wiesen gezackte scharfe Hocker auf die gegen die mit vielen Hockern versehenen oberen Pramolaren arbeiteten Pro Kieferhalfte waren nur zwei Molaren vorhanden diese hatten jeweils zwei bei einigen jungeren Arten auch drei Reihen von bis zu acht hintereinander angeordneten Hockern Tuberkeln Diesen vielen Hockern verdanken die Tiere auch den Namen Multituberculata Beim Kauen fugten sich die Hocker und die Taler der gegenuberliegenden Zahne ineinander und sorgten so fur eine effektive Mahltatigkeit Der Unterkiefer war gross und muss von kraftigen Kaumuskeln bewegt worden sein Eine Seitwartsbewegung des Unterkiefers war nicht moglich stattdessen wurde die Nahrung durch eine kraftige Vor und zuruck Bewegung zermahlen Ubriger Korperbau Bearbeiten Wie bei vielen fossilen Saugetieren sind vielfach nur Zahne oder Teile des Schadels uberliefert mittlerweile sind aber auch einige komplett erhaltene Skelette gefunden worden Im Bau der Schulter ist das schmale Schulterblatt kennzeichnend das Rabenbein ist wie bei den Theria reduziert allerdings ist wie bei den Kloakentieren eine Interclavicula Zwischenschlusselbein vorhanden Das Becken weist Beutelknochen auf was allerdings ein ursprungliches Saugetiermerkmal sein durfte Multituberculata zahlen zu den wenigen fossilen Saugetieren bei denen Haare nachgewiesen wurden In fossilen Koprolithen wurden Uberreste von Lambdopsalis entdeckt die eindeutig Spuren eines Felles aufwiesen Untersuchungen der Schadelhohle verschiedener Arten zeigten dass das Gehirn deutlich kleiner als das heutiger Saugetiere vergleichbarer Grosse war Der Riechkolben war allerdings gut entwickelt Lebensweise BearbeitenVieles uber die Lebensweise dieser ausgestorbenen Tiere bleibt naturlich spekulativ Aus dem Bau des Gehirns lasst sich schliessen dass der Geruchssinn gut entwickelt war was eventuell fur eine nachtaktive Lebensweise sprechen konnte Die eingangs erwahnte Analogie zu den Nagetieren zeigt sich auch darin dass diese Tiere eine Vielzahl von Lebensraumen besiedelten und unterschiedliche Fortbewegungsweisen entwickelten Bei Ptilodus lassen sich sehr flexible Fusse und vermutlich ein Greifschwanz erkennen was auf eine baumbewohnende Lebensweise hinweist Bulganbaatar wiederum hatte unter dem Korper angeordnete Gliedmassen und durfte ein schneller Laufer in einem trockenen Habitat gewesen sein Bei Nemegtbaatar lasst sich vermuten dass sich die Gattung in einer springenden Weise moglicherweise ahnlich den Springmausen fortbewegt hat Lambdopsalis wies einen breiten flachen Schadel und massive Oberarmknochen auf was vielleicht fur eine grabende Lebensweise ahnlich den Maulwurfen sprechen konnte Die Mehrzahl der Gattungen ist allerdings nur durch Schadel oder Zahnfunde bekannt sodass die Multituberculata vermutlich eine noch grossere Bandbreite an Fortbewegungsweisen und Lebensraumen als bisher bekannt besassen Die Nahrung der Multituberculata ist nicht restlos geklart Zum Teil haben sie sich von pflanzlichem Material wie Samen und Knollen ernahrt umstritten ist in welchem Ausmass sie auch kleine Tiere zu sich nahmen Vermutlich waren einige Vertreter Allesfresser die ihren Speiseplan mit Insekten Wurmern und anderen wirbellosen Tieren erganzten wahrend andere Arten reine Pflanzenfresser gewesen sein durften Eine Untersuchung des Beckens 1 ergab die spekulative Folgerung die Multituberculata hatten lebende Junge zur Welt gebracht Die Enge des Geburtskanals 3 4 Millimeter bei Kryptobaatar sei fur Eier zu klein gewesen die Neugeborenen konnten demnach grossenmassig vergleichbar mit neugeborenen Beutelsaugern gewesen sein Mindestens einige Multituberculata lebten wahrscheinlich in sozialen Gruppen Im November 2020 gaben Wissenschaftler den Fund von 22 Exemplaren von Filikomys primaevus vom Fundort Egg Mountain im Westen des US Bundesstaats Montana bekannt Die Fossilien sind 75 Millionen Jahre alt umfassten Alt und Jungtiere und lagen in einem kleinen Gebiet in der gleichen Gesteinsschicht Es waren mausgrosse mit kraftigen Vorderbeinen ausgestattete Tiere die wahrscheinlich eine ahnliche Lebensweise wie heutige Erdhornchen hatten 2 3 Stammesgeschichte und Aussere Systematik BearbeitenStammesgeschichte Bearbeiten Die altesten Funde der Multituberculata stammen aus dem mittleren Jura und sind rund 165 Millionen Jahre alt Die Tiere breiteten sich bald uber Laurasia das heutige Eurasien und Nordamerika aus sie kamen allerdings nie nach Gondwana Funde aus Sudamerika werden heute als eigene Gruppe Gondwanatheria betrachtet In der Kreidezeit entwickelten sie sich weiter Sowohl nach der Individuen als auch nach der Artenanzahl stellen sie die haufigste Saugetiergruppe dieser Epoche dar bis zu 75 aller gefundenen Saugetiere der Oberkreide sind Multituberculata 4 Zwar starben einige Gruppen wie die Djadochtatherioidea vermutlich am Ende der Kreidezeit aus im Palaozan stellen sie aber immer noch einen betrachtlichen Teil der Saugetierfauna Der Ruckgang dieser Gruppe im Eozan und ihr Aussterben am Ende dieser Epoche vor rund 34 Millionen Jahren durfte mit der Entwicklung und weltweiten Verbreitung der Nagetiere in Zusammenhang stehen die ahnliche okologische Nischen besetzen Die genauen Grunde fur das Aussterben der Multituberculata sind aber unklar moglicherweise waren die Nagetiere ihnen im Bau des Bewegungs und Kauapparates uberlegen Trotzdem existierten die Multituberculata fur rund 130 Millionen Jahre und stellen somit eine der langlebigsten Saugetiergruppen uberhaupt dar Aussere Systematik Bearbeiten Auf welche Weise die Multituberculata mit anderen Saugetiergruppen verwandt sind ist immer noch umstritten Eine Theorie sieht sie als Nachkommen der Haramiyida einer fruhen Saugergruppe die fast ausschliesslich durch Zahnfunde bekannt ist Zwar deuten Ahnlichkeiten im Bau der Zahne auf diese Verwandtschaft hin das gemeinsame Taxon wird Allotheria genannt und umfasst moglicherweise auch die Gondwanatheria Im Bau des Kiefers zeigen die Multituberculata aber Gemeinsamkeiten mit anderen Saugern was eher gegen diese Abstammung spricht Eine andere Theorie sieht in den Multituberculata nahe Verwandte der Kloakentiere Diese Sichtweise wird durch Gemeinsamkeiten im Bau des Schadels und des Ohres unterstutzt andere Merkmale widersprechen dem jedoch sodass dies nur eine Minderheitenmeinung darstellt Eine dritte Theorie stellt sie als nahe Verwandte der Trechnotheria dar eines Taxons das neben einigen ausgestorbenen Verwandten auch die heutigen Theria umfasst Somit seien die Multituberculata naher mit den Beutel und Hoheren Saugern verwandt als diese mit den Kloakentieren Eine detaillierte kladistische Analyse 5 sieht etwas mehr Unterstutzung fur diese als fur die Allotheria Theorie der Unterschied ist aber kaum aussagekraftig Die Frage nach der Abstammung der Multituberculata kann somit zum gegenwartigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden Innere Systematik BearbeitenDie umfassendste Studie zur inneren Systematik der Multituberculata stammt von Zofia Kielan Jaworowska und Jorn H Hurum aus dem Jahr 2001 Sie unterschieden zwei Gruppen die urtumlicheren Plagiaulacida die vom mittleren Jura bis in die Mittelkreide lebten und die weiter entwickelten Cimolodonta die von der Unterkreide bis zum Ende des Eozan existierten Plagiaulacida Bearbeiten Die Plagiaulacida sind die altere und urtumlichere der beiden Subtaxa Da sich die Cimolodonta aus ihnen entwickelt haben sind sie paraphyletisch Die Vertreter dieser Gruppe sind im Bau ihrer Zahne noch nicht so differenziert wie die spateren Arten Sie lassen sich in drei Entwicklungslinien aufteilen die Allodontid Linie die Paulchoffatiid Linie und die Plagiaulacid Linie zu denen noch einige in jungerer Zeit entdeckte bislang nicht einordbare Gattungen kommen Plagiaulacida incertae sedis Bearbeiten Diese Gattungen sind incertae sedis das heisst ihre systematische Einordnung ist unklar Hahnotherium und Kermackodon sind nur durch Backenzahne bekannt die im Jahr 2005 in England gefunden wurden Sie stammen aus dem mittleren Jura und sind die altesten bekannten Vertreter der Multituberculata Ameribaatar und Janumys wurden in der Utaher Mittelkreide Nordamerikas entdeckt und werden in die mittlere Kreidezeit datiert Ihre Zuordnung ist umstritten moglicherweise gehoren sie auch zu den Cimolodonta Allodontid Linie Bearbeiten Die Arten der Allodontid Linie weisen einen urtumlichen Bau der Zahne auf funf obere und vier untere Pramolaren kleine dritte Schneidezahne und zahlen zu den altesten besser bekannten Multituberculata Bislang wurden Zahne und einzelne Kiefer und Schadelknochen gefunden Alle Vertreter stammen aus dem Oberjura und wurden in Nordamerika gefunden Sie teilen sich in die Familie der Allodontidae Ctenacodon Morrisodon und Psalodon sowie in die isolierten Gattungen Glirodon und Zofiabataar Paulchoffatiid Linie Bearbeiten Die Arten der Paulchoffatiid Linie sind ebenfalls durch einen urtumlichen Zahnbau gekennzeichnet Sie haben im Oberkiefer noch einen Eckzahn und funf Pramolaren und der Zahnschmelz der Schneidezahne ist nicht prismatisch Ausser Zahnen und Kieferteilen ist wenig uber sie bekannt Vertreter dieser Gruppe waren vom Mitteljura bis in die Unterkreide verbreitet Funde sind aus Westeuropa und Nordafrika bekannt Drei Familien lassen sich unterscheiden Die Hahnodontidae Gattungen Denisodon und Hahnodon lebten in der Unterkreide die Funde stammen aus Nordafrika Marokko sie sind damit die einzigen bislang bekannten afrikanischen Multituberculata Die Paulchoffatiidae sind zu Ehren des Geologen Paul Choffat benannt sie sind vom mittleren Jura bis in die Unterkreide aus Westeuropa Iberische Halbinsel und England Bekannt Sie umfassen die Gattungen Bathmochoffatia Galveodon Guimarotodon Henkelodon Kielanodon Kuehneodon Meketibolodon Meketichoffatia Paulchoffatia Plesiochoffatia Pseudobolodon Sunnyodon und Xenachoffatia Die Pinheirodontidae sind hauptsachlich aus Zahnfunden bekannt die auf der Iberischen Halbinsel und in England gemacht wurden und die in die Unterkreide datiert werden Die Familie umfasst die Gattungen Bernardodon Ecprepaulax Gerhardodon Iberodon und Lavocatia Plagiaulacid Linie Bearbeiten Die Vertreter der Plagiaulacid Linie waren vom oberen Jura bis in die Unterkreide verbreitet und lebten in Nordamerika und Eurasien Zumindest der untere Eckzahn war verlorengegangen und die Zahl der Pramolaren reduziert Vermutlich haben sich die spateren Multituberculata die Cimolodonta aus dieser Gruppe entwickelt Vier Familien lassen sich unterscheiden Die Plagiaulacidae sind aus dem Oberjura Nordamerikas und der Unterkreide Englands bekannt und umfassen die Gattungen Bolodon Parabolodon und Plagiaulax Die Albionbaataridae Gattungen Albionbaatar und Proalbionbaatar sind nur durch einzelne Zahne aus dem oberen Jura und der unteren Kreide aus Westeuropa und moglicherweise auch aus Ostasien bekannt Die Eobataaridae Gattungen Eobaatar Loxaulax Monobaatar Parendotherium und Sinobaatar lebten in der Unterkreide und sind aus Westeuropa und Ostasien bekannt Von Sinobaatar ist auch der Korperbau bekannt Es war ein spitzmausgrosses Tier mit funfzehigen Fussen das im Vergleich zu spateren Multituberculata noch wenig spezialisiert war Arginbaatar wird in eine eigene Familie Arginbaataridae eingeordnet Die Gattung ist nur durch einzelne Zahne bekannt die ein Ubergangsstadium zwischen den Plagiaulacida und den Cimolodonta erkennen lassen und die systematische Einordnung erschweren Die Gattung lebte in der Unterkreide in der Mongolei Cimolodonta Bearbeiten Die weiter entwickelten Multituberculata werden als Cimolodonta zusammengefasst Sie sind vermutlich eine monophyletische Gruppe die sich aus einem Vorfahren aus der Plagiaulacid Linie entwickelt hat Sie erscheinen in der Unterkreide hatten ihre Blutezeit in der Oberkreide und dem Palaozan und sind wahrscheinlich am Ende des Eozans ausgestorben Cimolodonta sind aus Nordamerika und Eurasien bekannt Sie lassen sich in eine basale Gruppe drei Uberfamilien Ptilodontoidea Djadochtatherioidea und Taeniolabioidea und mehrere Familien unklarer Zugehorigkeit einteilen Basale Cimolodonta Bearbeiten Die urtumlichsten Vertreter der Cimolodonta werden in der sogenannten Paracimexomys Gruppe zusammengefasst Es ist keine naturliche Gruppe da sich vermutlich mehrere Linien aus ihnen entwickelt haben Es waren mausgrosse Tiere deren Gewicht auf 20 bis 100 Gramm geschatzt wird Funde der Gattung Cimexomys wurden bei Dinosauriernestern von Maiasaura gemacht ob das Ruckschlusse auf ihre Ernahrung zulasst ist umstritten Diese Tiere sind von der Unterkreide bis in das Palaozan belegt und stammen zumeist aus Nordamerika Zur Paracimexomys Gruppe werden die Gattungen Bryceomys Cedaromys Cimexomys Dakotamys und Paracimexomys Die systematische Stellung der Gattung Uzbekbaatar Oberkreide Zentralasiens und Viridomys Oberkreide Nordamerikas ist noch unklar Cimolodonta incertae sedis Bearbeiten Mehrere Familien der Cimolodonta werden als incertae sedis gefuhrt das heisst dass ihre systematische Zugehorigkeit umstritten ist Die Cimolomyidae Gattungen Buginbaatar Cimolomys Essonodon Meniscoessus sind aus der Oberkreide Nordamerikas und Asiens bekannt Es waren relativ grosse ausserlich vermutlich rattenahnliche Tiere die ein Gewicht von 0 3 bis 3 Kilogramm erreichen konnten und somit zu den grossten Saugetieren der Kreidezeit zahlten Die Boffiidae bestehen nur aus einer Gattung Boffius die aus dem unteren Palaozan aus Belgien bekannt ist und die ebenfalls verhaltnismassig gross war Vielleicht war sie mit den Cimolomyidae verwandt Die Kogaionidae Gattungen Barbatodon Hainina und Kogaionon sind nur durch wenige Funde aus Europa bekannt Sie lebten von der Oberkreide bis in das Palaozan und waren sehr kleine Tiere die durch eine verlangerte Schnauze charakterisiert waren Die Eucosmodontidae Gattungen Clemensodon Eucosmodon Stygimys lebten von der Oberkreide bis in das Palaozan vorwiegend in Nordamerika Sie sind nur durch verhaltnismassig wenige Kiefer und Zahnfossilien und vereinzelten Schadelknochen bekannt Moglicherweise waren sie mit den Djadochtatherioidea verwandt Die Microcosmodontidae Gattungen Acheronodon Microcosmodon und Pentacosmodon ahnelten den Eucosmodontidae waren aber deutlich kleiner Funde dieser Gruppe sind aus der Oberkreide und dem Palaozan Nordamerikas bekannt unsichere Funde gibt es auch aus Europa Ptilodontoidea Bearbeiten Die Ptilodontoidea waren eine Gruppe der Multituberculata die ihre Blutezeit in der Oberkreide und dem Palaozan hatte und fast ausschliesslich aus Nordamerika bekannt ist Die namensgebende Gattung Ptilodus wies einen Greifschwanz auf und lebte vermutlich auf Baumen inwieweit das auch fur die ubrigen Vertreter zutrifft ist nicht bekannt Die Ptilodontoidea lassen sich in eine isolierte Gattung und drei Familien aufteilen Neoliotomus war mit geschatzten 2 Kilogramm relativ gross die Gattung lebte im Palaozan und Eozan in Nordamerika Die Neoplagiaulacidae sind eine durch verhaltnismassig sparliche Funde grosstenteils Kiefer und Zahne uberlieferte Gruppe Charakteristisch fur sie war der schmale nach vorne ragende untere Schneidezahn Die Gruppe entstand in der Oberkreide und hielt sich bis zum Ende des Eozans vielleicht sogar bis zum fruhen Oligozan womit sie eine der jungsten Familien der Multituberculata darstellt Zu dieser Familie werden die Gattungen Cernaysia Ectypodus Fractinus Krauseia Mesodma Mesodmops Mimetodon Neoplagiaulax Parectypodus Xanclomys und Xironomys gezahlt Die Ptilodontidae sind eine auf Nordamerika beschrankte Gruppe die in der Oberkreide erschien ihre Blutezeit im Palaozan hatte und im unteren Eozan ausstarb Der bekannteste Vertreter ist Ptilodus von dem auch der Korperbau bekannt ist Es wurde 30 bis 50 Zentimeter lang die Gliedmassen waren sehr beweglich und erinnern an die der Baumhornchen und der Schwanz war als Greifschwanz ausgebildet All das spricht fur eine baumbewohnende Lebensweise Andere weniger vollstandig erhaltene Gattungen dieser Gruppe sind Baiotomeus Kimbetohia und Prochetodon Die Cimolodontidae Gattungen Anconodon Cimolodon und Liotomus sind vorrangig durch Zahne bekannt die denen der Ptilodontidae ahnelten Vertreter dieser Gruppe sind aus der Oberkreide und dem Palaozan aus Nordamerika und Europa bekannt Djadochtatherioidea Bearbeiten Die Djadochtatherioidea sind nur aus der Oberkreide Asiens vorwiegend aus der Mongolei bekannt Einige der besterhaltenen Fossilien von Multituberculata stammen aus dieser Gruppe die im Gegensatz zu den baumbewohnenden Ptilodontoidea eine terrestrische bodenbewohnende Lebensweise fuhrten Diese Gruppe wird in drei isolierte Gattungen und zwei Familien unterteilt Bulganbaatar ist vollstandig erhalten Untersuchungen des Skeletts deuten darauf hin dass die Beine unter dem Korper angeordnet waren und das Tier vermutlich zum schnellen Laufen auf dem Boden angepasst war Nemegtbaatar ist ebenfalls nahezu vollstandig bekannt und war relativ gross Sein Korperbau lasst Anzeichen erkennen dass sich die Gattung in einer springende Weise moglicherweise ahnlich den Springmausen fortbewegt hat 6 Chulsanbaatar ist ebenfalls durch vollstandige Skelette erhalten Diese Gattung war im Vergleich zu anderen Djadochtatherioidea auffallend klein Die Sloanbaataridae Gattungen Kamptobaatar Nessovbaatar und Sloanbaatar waren relativ kleine Vertreter der Djadochtatherioidea Benannt sind sie nach dem Palaontologen Robert Evan Sloan Die Djadochtatheriidae waren ebenfalls eher kleine in der oberen Kreidezeit weit verbreitete Tiere Fur Kryptobaatar eines der bestuntersuchten Multituberculata wird eine Lange von 13 5 Zentimetern und eine Gewichtsschatzung von 40 bis 80 Gramm angegeben Andere Gattungen dieser Familie war Catopsbaatar Djadochtatherium und Tombaatar Taeniolabioidea Bearbeiten Die Taeniolabioidea umfassen nur eine Familie die Taeniolabidae Sie waren von der Oberkreide bis zum Ende des Palaozans in Nordamerika und Asien verbreitet Diese Tiere sind durch eine stumpfe Schnauze und einen quadratischen Schadel charakterisiert Zu dieser Gruppe zahlen die grossten Multituberculata sie erreichten die Ausmasse eines Bibers Kopfrumpflange rund 60 Zentimeter geschatztes Gewicht 25 bis 30 Kilogramm Gattungen dieser Gruppe sind Catopsalis Kimbetopsalis 7 Lambdopsalis Prionessus Sphenopsalis Taeniolabis und Valenopsalis 7 Die Gattung Lambdopsalis ist aus zwei Grunden interessant Zum einen wurden bei ihrem Fossil Spuren eines Fells gefunden was fur Saugetiere dieses Alters ungewohnlich ist Zum anderen deutet der breite stammige Oberarmknochen moglicherweise auf eine grabende den Maulwurfen ahnliche Lebensweise hin Anmerkung zur Namensgebung Bearbeiten Viele Gattungsnamen enden auf baatar Das ist das mongolische Wort fur Held und findet sich etwa auch im Namen der Stadt Ulan Bator mongol Ulaanbaatar Diese Namensgebung leitet sich ursprunglich davon ab dass viele vollstandige Skelette in der Mongolei gefunden wurden mittlerweile wird diese Mode aber auch auf Funde aus anderen Kontinenten etwa Ameribaatar aus Amerika oder Albionbaatar aus Grossbritannien angewandt Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Thomas S Kemp The Origin amp Evolution of Mammals Oxford University Press Oxford u a 2005 ISBN 0 19 850761 5 Zofia Kielan Jaworowska Jorn H Hurum Phylogeny and Systematics of Multituberculate Mammals In Palaeontology 44 3 2001 ISSN 0031 0239 S 389 429 Einzelnachweise Bearbeiten Zofia Kielan Jaworowska Pelvic structure and nature of reproduction in Multituberculata In Nature 277 S 402 403 1979 Saugetiere Sozial schon zu Dino Zeiten wissenschaft de Lucas N Weaver David J Varricchio Eric J Sargis Meng Chen William J Freimuth amp Gregory P Wilson Mantilla Early mammalian social behaviour revealed by multituberculates from a dinosaur nesting site Nature Ecology amp Evolution 2020 November 2020 Kemp 2005 S 155 Zofia Kielan Jaworowska Richard L Cifelli und Zhe Xi Luo Mammals from the Age of Dinosaurs origins evolution and structure Columbia University Press 2004 zitiert nach Kemp 2005 S 180 181 Petr P Gambaryan und Zofia Kielan Jaworowska Sprawling versus parasagittal stance in multituberculate mammals In Acta Palaeontologica Polonica 41 1997 S 13 44 a b Thomas E Williamson Stephen L Brusatte Ross Secord und Sarah Shelley A new taeniolabidoid multituberculate Mammalia from the middle Puercan of the Nacimiento Formation New Mexico and a revision of taeniolabidoid systematics and phylogeny Zoological Journal of the Linnean Society 2015 doi 10 1111 zoj 12336Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Multituberculata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Trevor Dykes Multituberculata Multituberculata auf Palaeos com Multituberculata bei Paleocene mammals de englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Multituberculata amp oldid 231129759