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Repenomamus ist eine ausgestorbene Saugetiergattung aus der unteren Kreidezeit Diese Tiere waren Fleischfresser und die grossten bislang bekannten Sauger des Mesozoikums Es wurden zwei Arten beschrieben R robustus und R giganticus die sich hinsichtlich der Grosse und Details im Schadelbau unterscheiden RepenomamusSchadel von Repenomamus giganticusZeitliches AuftretenUntere Kreide139 bis 128 Mio JahreFundorteChina Liaoning Yixian Formation der Jehol GruppeSystematikAmnioten Amniota Synapsiden Synapsida Saugetiere Mammalia EutriconodontaGobiconodontidaeRepenomamusWissenschaftlicher NameRepenomamusLi Wang Wang amp Li 2000ArtenR robustus Li Wang Wang Li 2000 R giganticus Hu Meng Wang Li 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Funde 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenR giganticus erreichte eine Kopfrumpflange von uber 60 Zentimeter der Schadel war 16 Zentimeter lang Seine Lange einschliesslich des Schwanzes durfte uber 1 Meter betragen haben sein Gewicht wird auf 12 bis 14 Kilogramm geschatzt R robustus war ungefahr halb so gross und durfte 4 bis 6 Kilogramm schwer gewesen sein Damit waren sie die grossten bekannten Saugetiere des Mesozoikums Einzig Kollikodon ein fruher Vertreter der Kloakentiere konnte ahnliche Ausmasse erreicht haben von dieser Gattung sind aber nur Kieferteile bekannt die eine exakte Schatzung der Grosse unmoglich machen Repenomamus hatte einen langgestreckten Rumpf die kurzen kraftigen Gliedmassen waren im Vergleich mit modernen Saugetieren seitlicher am Korper angebracht Die Tiere waren Sohlenganger der Bau der Gliedmassen deutet auf eine bodenbewohnende Lebensweise hin Der grosse Kopf durfte eine kraftige Kaumuskulatur beherbergt haben Der Bau der Zahne spricht fur eine fleischliche Ernahrungsweise Die Schneide Eck und Vorbackenzahne waren gross und zugespitzt und zum Festhalten und Zerreissen von Beute geeignet Die Molaren hingegen waren eher klein und stumpf sie waren zum Kauen wenig geeignet sodass die Tiere ihre Nahrung eher im Ganzen verschlungen haben durften Die Zahnformel lautete I 3 2 C 1 1 P 2 2 M 4 5 Systematik BearbeitenDie nachsten Verwandten von Repenomamus sind Vertreter der Gobiconodontidae einer aus der Unterkreide Asiens und Nordamerikas bekannten Gruppe fleischfressender Saugetiere In manchen Systematiken wird Repenomamus in diese Familie eingeordnet in anderen als eigene Familie Repenomamidae gefuhrt Die Stellung als eigene Familie wird durch Unterschiede in Bau und Anzahl der Zahne begrundet es gilt aber als gesichert dass Repenomamus und die Gobiconodontidae eng miteinander verwandt sind Gemeinsam mit einigen anderen mesozoischen Saugern die durch einen ahnlichen dreihockrigen Bau der Molaren charakterisiert sind werden sie in die Gruppe der Eutriconodonta eingeordnet Ob es sich dabei allerdings wirklich um eng miteinander verwandte Tiere oder nur um konvergente Entwicklungen handelt ist umstritten Auch ihre Stellung in der Systematik der Saugetiere ist unklar es durfte sich aber um einen relativ fruhen spezialisierten Seitenzweig gehandelt haben Mit den heutigen Saugern sind sie nicht naher verwandt Funde BearbeitenUberreste von Repenomamus wurden in der Yixian Formation der chinesischen Provinz Liaoning die auch fur ihre gefiederten Dinosaurier bekannt ist gefunden und in die untere Kreidezeit vor rund 139 bis 128 Millionen Jahre datiert R robustus wurde von Jinling Li Yuan Wang Yuanqing Wang und Chuankui Li im Jahr 2000 beschrieben R giganticus von Yaoming Hu Jin Meng Yuanqing Wang und Chuankui Li im Jahr 2005 Wahrend fruher nahezu alle Saugetiere des Mesozoikums fur kleine relativ unspezialisierte Tiere gehalten wurden die meist nachtaktive Insektenfresser waren belegen die Funde von Repenomamus dass die Sauger jener Epoche deutlich grosser wurden als bisher angenommen und moglicherweise mit kleineren Dinosauriern um Nahrung und Jagdreviere konkurrierten Die Funde fugen sich in eine Reihe von Entdeckungen der jungeren Zeit wie die an das Wasserleben angepasste Gattung Castorocauda die ameisenbarahnliche Gattung Fruitafossor oder das mit Gleitmembranen versehene Volaticotherium die belegen dass die mesozoischen Saugetiere spezialisierter waren und auch unterschiedlichere okologische Nischen besetzen als bisher angenommen nbsp Fossil von Repenomamus giganticus mit Uberresten von Psittacosaurus in der MagenregionGut erhaltene Funde von R robustus liessen sogar noch den Mageninhalt erkennen neben Saugetierknochen wurden auch die Uberreste eines jungen Psittacosaurus gefunden dies ist ein erstaunlicher Hinweis darauf dass mesozoische Saugetiere auch Dinosaurier gefressen haben Es wurde diskutiert ob Repenomamus ein Aasfresser gewesen sein konnte die Ansatze der Kaumuskulatur und die Ausbildung der Zahne sprechen jedoch fur eine rauberische Lebensweise 1 Mitte 2023 wurde der Fund eines gut erhaltenen Fossils publiziert das den Angriff eines Repenomamus auf einen Psittacosaurus dokumentiert Die beiden Kontrahenten wurden vor 125 Millionen Jahren von einer Schlammlawine verschuttet 2 Einzelnachweise Bearbeiten P Z Myers Repenomamus giganteus Memento vom 9 Februar 2008 im Internet Archive 13 Januar 2005 Auf Pharyngula org englisch abgerufen am 7 Oktober 2022 Gang Han Jordan C Mallon Aaron J Lussier Xiao Chun Wu Robert Mitchell amp Ling Ji Li An extraordinary fossil captures the struggle for existence during the Mesozoic Scientific Reports Volume 13 Nr 11221 2023 doi 10 1038 s41598 023 37545 8Literatur BearbeitenThomas S Kemp The Origin amp Evolution of Mammals Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 850761 5 Weblinks BearbeitenYaoming Hu Jin Meng Yuanqing Wang und Chuankui Li Large Mesozoic mammals fed on young dinosaurs In Nature 433 2005 S 149 152 PDF 391 kB American Museum of Natural History Juvenile Psittacosaur found in Belly of primitive mammal fossil shows early mammals fed on young dinosaurs Repenomamus auf Mesozoic Mammals Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Repenomamus amp oldid 238145590