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Die Evolution der Saugetiere ist ein graduell verlaufender Prozess der mit der Trennung der Sauropsiden und Synapsiden Linie irgendwann im Oberkarbon vor mehr als 300 Millionen Jahren begann und bis heute andauert Bereits in der mittleren Trias existierten Vertreter die Saugetieren sehr ahnlich sahen Die ersten echten Saugetiere traten jedoch erst in der Oberen Trias oder im Unteren Jura auf Der Cynodontier Thrinaxodon ein bereits recht enger Verwandter der Saugetiere aus der fruhen Trias Sinodelphys der fruheste bekannte Beutelsauger lebte vor 125 Millionen Jahren in der Unterkreide ungefahr zeitgleich mit Eomaia dem ersten bekannten Hoheren Saugetier Nur zwei Millionen Jahre spater erschien dann auch das erste Kloakentier Teinolophos Nachdem die nichtvogelartigen Dinosaurier dem grossen Massenaussterben an der Kreide Tertiar Grenze zum Opfer gefallen waren die Vogel gelten gemeinhin als Nachfahren der Dinosaurier konnten sich die Beutelsauger und die Hoheren Sauger im Verlauf des Tertiars in viele neue Taxa aufspalten und neue okologische Nischen einnehmen Bis zum Ende des Tertiars hatten sich dann samtliche modernen Ordnungen herausgebildet Unter dem Blickwinkel der stammesgeschichtlichen Entwicklung betrachtet sind Saugetiere die einzigen uberlebenden Synapsiden Die entwicklungsgeschichtliche Linie der Synapsiden hatte sich spatestens vor 306 Millionen Jahren im Oberkarbon von den Sauropsida heutige Reptilien und Vogel getrennt 1 Wahrend des Perms waren die Synapsiden die haufigsten und gleichzeitig grossten Landwirbeltiere 2 In der Trias jedoch wurden die Archosaurier ein zuvor relativ unbedeutendes Untertaxon der Sauropsiden zur vorherrschenden Wirbeltiergruppe Eine Archosauriergruppe die Dinosaurier sollte dann fur den gesamten Rest des Mesozoikums die dominierende Landwirbeltiergruppe stellen Durch diese faunistischen Veranderungen waren die mesozoischen Saugerartigen gezwungen in nachtaktive Lebensweisen auszuweichen Dieser Nischenwechsel durfte ausschlaggebend bei der Herausbildung typischer Saugetiereigenschaften wie Endothermie Behaarung und grosses Gehirnvolumen gewesen sein Erst im spateren Mesozoikum gelang es einigen Saugetiergattungen auch in andere okologische Nischen vorzudringen Beispiele hierfur sind Castorocauda der im Wasser lebte Volaticotherium ein Gleitflieger und Repenomamus der sogar kleinen Dinosauriern nachstellte Der grosste Teil unseres Wissens beruht auf Fossilfunden Lange Zeit waren mesozoische Fossilien von Saugetieren und derer unmittelbarer Vorfahren sehr selten und bruchstuckhaft aber seit Mitte der neunziger Jahre wurden viele wichtige Neufunde gemacht insbesondere in China Relativ neue Techniken der Molekularphylogenetik konnten ihrerseits einige Aspekte der Saugetierevolution aufklaren indem sie Schatzalter fur bedeutende Divergenzpunkte moderner Arten beisteuerten Bei vorsichtiger Anwendung stimmen diese Techniken auch meist mit dem Fossilbericht uberein Obwohl Milchdrusen das kennzeichnende Merkmal der Saugetiere sind ist das Wissen uber die Evolution der Laktation noch gering Auch uber die Evolution eines anderen Wesensmerkmals des Neokortex ist praktisch so gut wie nichts bekannt Ein grosser Teil der Forschungen auf dem Gebiet der Saugetierevolution konzentriert sich auf die Entwicklung des Mittelohrs welches sich aus dem Kiefergelenk vorhergehender Amnioten gebildet hat Andere Forschungsrichtungen sind die Plazenta aufrechte Gliedmassen verknocherter sekundarer Gaumen Behaarung und gleichwarme Korpertemperatur Inhaltsverzeichnis 1 Definition von Saugetier 2 Die Abstammung der Saugetiere 2 1 Amnioten 2 2 Synapsiden 3 Therapsiden 3 1 Stammbaum der Therapsiden 3 2 Biarmosuchia 3 3 Dinocephalia 3 4 Anomodontia 3 5 Theriodontia 3 6 Cynodontia 4 Triassischer Faunenwechsel 5 Von Cynodontiern zu echten Saugetieren 5 1 Viele Unsicherheiten 5 2 Saugetiere oder Saugerartige Mammaliaformes 5 3 Kladogramm Von den Cynodontiern zu echten Saugetieren 5 4 Multituberculata 5 5 Morganucodontidae 5 6 Docodonta 5 7 Hadrocodium 6 Die ersten echten Saugetiere 6 1 Kladogramm der fruhen echten Saugetiere 6 2 Australosphenida und Ausktribosphenidae 6 3 Kloakentiere 6 4 Theria 6 5 Metatheria 6 6 Eutheria 7 Erweiterung der okologischen Nischen im Mesozoikum 8 Evolution wichtiger existierender Saugetiergruppen 8 1 Kladogramm der Hoheren Saugetiere 8 2 Altersbestimmung der Evolutionsschritte Hoherer Saugetiere 9 Evolution der Saugetiermerkmale 9 1 Plazenta 9 2 Milchabsonderung Laktation 9 3 Kiefer und Mittelohr 9 4 Haare und Fell 9 5 Aufrechte Gliedmassen 9 6 Warmehaushalt 9 6 1 Nasenmuscheln 9 6 2 Verknocherter sekundarer Gaumen 9 6 3 Zwerchfell 9 6 4 Stellung der Gliedmassen 9 6 5 Warmedammung Haare und Fell 10 Siehe auch 11 Quellen 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseDefinition von Saugetier Bearbeiten nbsp Kiefergelenke von Saugern und Nichtsaugern Bei den Saugern sind Quadratum und Articulare wesentlich kleiner und sind Teil des Mittelohrs Bei Saugetieren besteht ausserdem der Unterkiefer nur aus dem Dentale Lebende Saugetierarten lassen sich bei den Weibchen anhand der milchabsondernden Milchdruse erkennen Zur Klassifizierung von Fossilien mussen jedoch andere Kriterien herangezogen werden da Milchdrusen und andere Weichkorpermerkmale in Fossilien meist nicht erhalten sind Palaontologen bedienen sich deswegen eines Unterscheidungsmerkmales das allen lebenden Saugetierarten einschliesslich der Beutelsauger gleichermassen zu eigen ist aber bei den Therapsiden saugetierahnlichen Reptilien aus der Untertrias nicht vorkommt des Mittelohrs Zwei Kieferknochen der Amnioten sind bei den Saugetieren ins Mittelohr gewandert wodurch eine bessere Ubertragung des akustischen Signals erreicht wurde Die fruhesten Amnioten besassen ein Kiefergelenk das aus dem Articulare einem kleinen Knochen am Hinterende des Unterkiefers und dem Quadratum einem kleinen Knochen am Hinterende des Oberkiefers zusammengesetzt war Samtliche nichtsaugetierartigen Amnioten Echsen Krokodile Dinosaurier mit ihren Nachfahren den Vogeln und Therapsiden zeichnen sich durch dieses Kiefergelenk aus Die Saugetiere benutzen jedoch ein anderes Kiefergelenksystem welches nur aus den Deckknochen Dentale dem zahntragenden Unterkieferknochen und Squamosum kleiner Schadelknochen aufgebaut ist Bei den Saugetieren wurden das Quadratum und das Articulare zum Amboss Incus beziehungsweise zum Hammer Malleus im Mittelohr 3 4 Im Gegensatz zu den anderen Wirbeltieren mit einem einfachen Condylus occipitalis besitzen Saugetiere einen doppelten An ihrer Schadelbasis befinden sich zwei Zapfen die in den obersten Nackenwirbel passen 3 Zur eindeutigen Identifizierung eines Saugers bedienen sich Palaontologen aber nur des Kiefergelenks in Verbindung mit dem Mittelohr als Kriterien Denkbare Mischformen z B ein saugerartiges Kiefergelenk und Mittelohr bei gleichzeitigem nichtsaugerartigen Condylus occipitalis wurden den Entscheidungsprozess nur unnotig erschweren Wegen meist nur geringfugigen schrittweise erfolgenden Veranderungen bei so genannten Ubergangsformen ist es oft schwierig eine genaue Grenzlinie zwischen Reptilien und Saugetieren zu ziehen Die Abstammung der Saugetiere BearbeitenAnschliessend wird ein etwas vereinfachtes Kladogramm der Landwirbeltiere aufgezeigt gefolgt von ausfuhrlicheren Darstellungen uber eventuelle Unsicherheiten und Streitpunkte Landwirbeltiere Tetrapoda Amnioten Sauropsida Reptilien Vogel Synapsiden Pelycosauria Therapsiden Saugetiere AmphibienAmnioten Bearbeiten Die ersten dauerhaften landbewohnenden Wirbeltiere waren die Amnioten Ihre Eier besassen interne Membranen die dem heranwachsenden Embryo das Atmen moglich machten aber gleichzeitig noch Feuchtigkeit zuruckbehielten Amnioten konnten daher ihre Eier auf dem Land ablegen wohingegen Amphibien gewohnlich ihre Eier im Wasser laichen einige Amphibien wie z B die Wabenkroten haben andere Wege gefunden diese Einschrankung zu umgehen Wie es scheint hatten sich die ersten Amnioten bereits im Oberkarbon aus ihren Vorfahren den Reptiliomorpha abgespalten Innerhalb nur weniger Millionen Jahre bestanden innerhalb der Amnioten bereits zwei deutlich voneinander abgegrenzte Evolutionslinien die der Synapsiden aus der die Vorlaufer der Saugetiere und schliesslich die Saugetiere hervorgingen und die der Sauropsiden aus der Echsen Schlangen Krokodile Dinosaurier und Vogel hervorgingen 1 Die ersten bekannten Fossilfunde von Synapsiden beispielsweise Archaeothyris und Sauropsiden beispielsweise Hylonomus sind zwischen 320 und 315 Millionen Jahre alt Es ist schwierig ihren genauen Evolutionszeitraum festzulegen da Wirbeltierfunde aus dem Oberkarbon ausserst selten sind und ihr Erstauftreten womoglich bereits sehr viel fruher erfolgte Signor Lipps Effekt 5 Synapsiden Bearbeiten nbsp Der ursprungliche Synapsidenschadel besitzt ein einzelnes Temporalfenster in der hinteren Schadelseitenwand in dieser Darstellung die Offnung rechts unten Synapsidenschadel werden anhand ihrer charakteristischen Anordnung der Temporalfenster bestimmt Die Temporalfenster leisteten Folgendes Sie machten den Schadel leichter ohne dass sich dessen Stabilitat verringerte Sie waren ressourcensparend da nicht so viel Knochenmaterial gebildet werden musste Wahrscheinlich boten sie zusatzliche Ansatzstellen fur die Kiefermuskulatur Ansatzstellen mit grosserer Entfernung zum Kiefer bedeuteten langere Kiefermuskeln die beim Bewegen des Kiefers einen starken Zug ausuben konnten ohne dabei uberdehnt oder allzu sehr kontrahiert zu werden Fossilfunde von Landbewohnern aus dem Unterperm legen nahe dass die Pelycosauria eine Ordnung der Synapsiden zu ihrer Zeit die haufigsten und grossten Landwirbeltiere stellten 2 Therapsiden BearbeitenDie Therapsiden gingen im Mittleren Perm aus den Pelycosauria hervor und wurden nun ihrerseits zu den dominierenden Landbewohnern Sie unterscheiden sich von den Pelycosauria anhand mehrerer Merkmale am Schadel und am Kiefer so z B der grosseren Temporalfenster und der gleich langen Schneidezahne 6 Die Therapsiden durchliefen mehrere Entwicklungsstadien wobei die ursprunglichen Formen den Pelycosauria noch sehr ahnlich waren ihre Endglieder jedoch durchaus bereits mit Saugetieren verwechselt werden konnen Sie zeichnen sich durch folgende Merkmale aus 7 Ein verknochertes sekundares Gaumendach wird allmahlich ausgebildet Meist wird diese Tatsache dahin interpretiert dass sie eine Vorbedingung fur einen hohen Stoffwechselumsatz darstellt da die Tiere jetzt gleichzeitig fressen und atmen konnten Einige Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin dass moderne wechselwarme Tiere zur Trennung von Mund und Atemweg einen sekundaren Gaumen aus Bindegewebe besitzen und dass ein Gaumen aus Knochenmaterial fur die Zunge ein Widerlager zum Bewegen der Nahrung darstellt und somit wesentlich mehr den Kauprozess als die unabhangige Atmung unterstutzt 8 Die Interpretation des verknocherten sekundaren Gaumendaches als Erleichterung des Kauvorgangs legt jedoch ebenfalls einen erhohten Stoffwechsel nahe da Kauen die Nahrung schneller verdauen lasst Bei Saugern besteht der Gaumen aus zwei ganz spezifischen Knochen Die permischen Therapsiden besassen fur die Gaumenfunktion nur eine etwas andersartige Knochenanordnung Das Dentale wird allmahlich zum Hauptknochen des Unterkiefers Mit der allmahlichen Aufrichtung der Gliedmassen geht die Erhohung der Ausdauer einher Vermeidung der Carrier Restriktion Dies war ein sehr langsamer und erratischer Umwandlungsprozess So haben samtliche herbivor lebenden Therapsiden noch gebeugte Gliedmassen Manche Spatformen hatten auch schon mehr geradlinig verlaufende Extremitaten Bei den fleischfressenden Therapsiden aus dem Perm waren die vorderen Extremitaten noch gebeugt und selbst im Oberen Perm waren bei ihnen die Hinterbeine immer noch halb gekrummt Selbst bei den modernen Beutelsaugern finden sich immer noch leicht gekrummte Gliedmassen In der Trias findet der Ubergang zum Saugetierkiefer und zum Mittelohr statt Die Behaarung bei triassischen Therapsiden ist durchaus plausibel bei den permischen Therapsiden gibt es hierfur jedoch noch keinerlei Indiz siehe unten Von einigen Wissenschaftlern werden gar Anzeichen fur Laktation bei permischen Therapsiden ins Spiel gebracht siehe unten Stammbaum der Therapsiden Bearbeiten Kladogramm vereinfacht ubernommen von Palaeos 6 aufgefuhrt sind nur fur die Evolution der Saugetiere relevante Taxa Therapsiden N N Dinocephalia Neotherapsida Anomodontia Dicynodontia Theriodontia Gorgonopsia Therocephalia Cynodontia Saugetiere BiarmosuchiaNur Dicynodontier Therocephalia und Cynodontier lebten noch in der Trias alle anderen Taxa waren zuvor ausgestorben Perm Trias Grenze Biarmosuchia Bearbeiten Die Biarmosuchia waren die ursprunglichsten Therapsiden und besassen noch eine grosse Ahnlichkeit mit den Pelycosauria Dinocephalia Bearbeiten Die Dinocephalia Furchtbare Kopfe konnten die Grosse eines Nashorns erreichen unter ihnen befanden sich sowohl Herbivoren als auch Karnivoren Einige unter den Karnivoren hatten halbwegs aufrechte Hinterbeine die vorderen Gliedmassen waren aber bei allen Vertretern der Dinocephalia noch gekrummt Sie waren in vieler Hinsicht sehr ursprungliche Therapsiden es fehlte ihnen beispielsweise ein sekundares Gaumendach und ihr Kieferaufbau war noch sehr reptilartig 9 Anomodontia Bearbeiten nbsp Lystrosaurus einer der wenigen Dicynodontier der das Massenaussterben an der Perm Trias Grenze uberlebteDie Anomodontia Anomale Zahne waren unter den herbivoren Therapsiden am erfolgreichsten Die Dicynodontier eine ihrer Unterordnungen uberlebten fast bis zum Ende der Trias Anomodontia unterschieden sich in ihrem Ausseren jedoch sehr von modernen herbivoren Saugetieren Ihre einzigen Zahne waren zwei grosse Hauer am Oberkiefer ausserdem besassen sie einen hornartigen Schnabel der dem der Vogel oder der Ceratopsiden nicht unahnlich war 10 Theriodontia Bearbeiten Die Theriodontia Tierische Zahne und ihre Nachkommen zeichneten sich durch Kiefergelenke aus bei denen das Articulare des Unterkiefers das kleine Quadratum des Schadels sehr eng umschloss Dadurch konnte der Kiefer weiter geoffnet werden Dies ermoglichte z B den Gorgonopsia Gorgonengesichter einer fleischfressenden Unterordnung der Theriodontia Sabelzahne zu entwickeln Aber das Kiefergelenk der Theriodontia hatte noch eine wesentlich weitreichendere Bedeutung die starke Grossenreduzierung des Quadratums war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung zum Kiefergelenk und zum Mittelohr der Saugetiere Auch die Gorgonopsia hatten immer noch primitive Merkmale kein verknochertes sekundares Gaumendach an seiner Stelle befanden sich andere Knochen mit gleicher Funktion gekrummte Vorderbeine Hinterbeine die sowohl gekrummt als auch aufrecht eingesetzt werden konnten Die etwa zur gleichen Zeit erscheinenden Therocephalia Tierkopfe hatten jedoch schon mehr saugerahnliche Merkmale beispielsweise waren ihre Finger und Zehenknochen bereits aus derselben Gliederanzahl wie bei Saugetieren zusammengesetzt dieselbe Gliederformel findet sich auch heute noch bei Primaten und folglich auch bei Hominiden 11 Cynodontia Bearbeiten Die Cynodontier sind eine Unterordnung der Theriodontia die gleichfalls im Oberen Perm erschien Sie schliesst die Vorfahren samtlicher Saugetiere und die Saugetiere mit ein Die Familie der Trithelodontia wird allgemein als die Tiergruppe angesehen unter der sich die Vorfahren der Saugetiere befanden Zu den sehr saugerahnlichen Merkmalen der Cynodontier zahlen voranschreitende Reduzierung in der Anzahl der Unterkieferknochen eine sekundare verknocherte Gaumenplatte Backenzahne mit komplexem Zahnkronenmuster vollstandiges Ausfullen der Schadelhohlung durch das Gehirn 12 Es wurden mehrkammerige Tierbaue entdeckt die bis zu 20 Skelette des untertriassischen Cynodontias Trirachodon enthielten Vermutlich kamen die Tiere wahrend einer Sturzflut ums Leben Die recht komplex aufgebauten Kammern die von mehreren Individuen geteilt wurden lassen bereits auf ein recht ausgepragtes Sozialverhalten der Tiere schliessen 13 Triassischer Faunenwechsel BearbeitenDas katastrophale Massenaussterben an der Perm Trias Grenze vernichtete etwa 70 Prozent aller terrestrischen Wirbeltierarten sowie den grossten Teil der Landpflanzen Unmittelbare Folge 14 war der Zusammenbruch der Okosysteme und Nahrungsketten Der Erholungsprozess dauerte immerhin 6 Millionen Jahre Uberlebende Tiergruppen waren gezwungen erneut einen Behauptungskampf um ihre angestammten okologischen Nischen auszutragen Dies betraf auch die Cynodontier die sehr wahrscheinlich gegen Ende des Perms die dominierende Tiergruppe gestellt hatten Den Behauptungskampf verloren die Cynodontier zugunsten einer bislang unscheinbar wirkenden sauropsiden Tiergruppe den Archosauria umfasst Krokodile Dinosaurier und Vogel und deren Vorfahren Der jahe Faunenumschwung wird oft als Triassischer Faunenwechsel bezeichnet Als Erklarung wurden mehrere Hypothesen in Betracht gezogen Am wahrscheinlichsten durfte sein dass in der uberwiegend ariden Untertrias die Archosaurier besser gegen Verdunstungsprobleme gerustet waren und somit einen entscheidenden Vorteil gegenuber ihren Konkurrenten davontrugen samtliche bekannten Sauropsiden besitzen eine Haut ohne Drusen und scheiden Harnsaure aus Saugetiere und vermutlich auch Therapsiden hingegen Harn um Harnsaure flussig zu halten wird weniger Wasser benotigt als bei Harn 7 15 Der triassische Faunenwechsel ging nur langsam vonstatten Noch ganz zu Beginn der Trias waren die Cynodontier die hauptsachlichen Karnivoren und Lystrosauria die wichtigsten Herbivoren jedoch bereits in der Mittleren Trias hatten die Archosaurier alle bedeutenden Nischen von Fleisch und Pflanzenfressern besetzt Moglicherweise war jedoch gerade der triassische Faunenwechsel ein ausschlaggebender Faktor in der evolutionaren Entwicklung von den Cynodontiern zu den Saugetieren Die Nachfahren der Cynodontier konnten nur noch als kleine nachtaktive Insektenfresser weiterbestehen 12 Dies hatte folgende Auswirkungen Der bei den Therapsiden begonnene Entwicklungsprozess zu differenzierten Zahnen mit prazisem Kieferschluss beschleunigte sich da erbeutete Arthropoden festgehalten und ihre Panzer aufgebrochen werden mussten Eine nachtaktive Lebensweise verlangte nach verbesserter Warmedammung und Thermoregulation da die Vorlaufer der Saugetiere jetzt wahrend der kuhlen Nacht auf Beutefang gingen 16 Uberlebenswichtig wurden daher ein verbesserter Gehor und Geruchssinn Die Entwicklung zum saugerartigen Mittelohr beschleunigte sich und als Folge naturlich auch die des Kiefergelenks da Knochen aus dem Kiefer ins Ohr abwanderten Die grosser gewordenen Gehirnloben fur den Gehor und Geruchssinn bedingten ihrerseits insgesamt eine prozentuale Gewichtszunahme des Gehirns im Vergleich zum Gesamtkorpergewicht Gehirngewebe hat uberdies einen uberdurchschnittlichen Energiebedarf 17 18 Der wegen des grosseren Gehirns gestiegene Nahrungsbedarf erhohte den evolutionaren Druck in Richtung verbesserte Warmeisolation Temperaturregelung und Nahrungsverwertung Eine Nebenwirkung des nachtaktiven Lebensstils war eine Einbusse in der Qualitat des farblichen Sehens Es gingen zwei der vier Opsine verloren die meisten Sauger haben deshalb auch nur ein relativ schlechtes Farbsehen darunter Halbaffen wie z B die Lemuren 19 Von Cynodontiern zu echten Saugetieren BearbeitenViele Unsicherheiten Bearbeiten Auch wenn der triassische Faunenwechsel die Evolution der Saugetiere beschleunigt haben mag so machte er dennoch die Arbeit fur Palaontologen nicht unbedingt leichter Gute Fossilfunde von Saugerahnlichen sind extrem selten da sie meist nicht viel grosser als Ratten waren Weitere Grunde sind Saugerahnliche waren an Okotope gebunden die selten gute Fossilien hinterlassen Unter terrestrischen Okotopen sind Flussauen am besten zur fossilen Erhaltung geeignet da jahreszeitlich bedingte Hochwasser tote Tierkorper sehr rasch in einer schutzenden Siltlage einbetten welche sich dann spater zu Sedimentgestein verdichtet Auenlandschaften werden aber meist von mittelgrossen bis grossen Tieren dominiert eine Grossenordnung in welcher die triassischen Therapsiden und Saugerahnlichen nicht mit den Archosauria konkurrieren konnten Vor einer eventuellen Fossilisation fiel ihr zierlicher Knochenbau meist der Zerstorung anheim verursacht durch Pilze und Bakterien oder durch rein physische Einwirkungen Kleine Fossilien sind schwieriger zu finden und sind vor ihrer Entdeckung ausserdem anfalliger gegenuber Verwitterung und anderen naturlichen Vorgangen Noch in den fruhen Achtzigern herrschte unter Palaontologen die Ansicht dass samtliche mesozoischen Saugetiere und Saugerahnlichen in ein paar Schuhschachteln Platz fanden da es sich im Wesentlichen um Zahnmaterial handelte die dauerhafteste aller Gewebearten 20 Seitdem hat jedoch die Zahl der mesozoischen Saugerfunde stark zugenommen von 116 Gattungen im Jahr 1979 auf 310 Gattungen im Jahr 2007 Gleichzeitig hat sich auch die Qualitat der Funde erhoht bei 18 mesozoischen Saugetierfunden ist namlich nahezu ihr vollstandiges Skelett erhalten geblieben 21 Daraus folgt Oft ist es schwierig ein mesozoisches Sauge oder saugerahnliches Tier einer Gattung zuzuordnen Samtliche Fossilfunde einer einzigen Gattung ergeben nur selten ein vollstandiges Skelett Es ist daher meist nur selten moglich den Grad der Verwandtschaft der einzelnen Gattungen abzuwagen geschweige denn eine kladistische Einordnung vorzunehmen Die Evolution der Saugetiere im Mesozoikum steckt daher noch voller Unsicherheiten Unbezweifelbar bleibt nur die Tatsache dass die eigentlichen Saugetiere zum ersten Mal im Mesozoikum erschienen Saugetiere oder Saugerartige Mammaliaformes Bearbeiten Ein Resultat dieser Unsicherheiten war die Neudefinition des Begriffs Saugetier in der Palaontologie Uber lange Zeit wurde ein Fossil einem Saugetier zugeordnet wenn es das Kriterium Kiefergelenk Mittelohr erfullte Neuerdings jedoch definieren Palaontologen ein Saugetier als den letzten gemeinsamen Vorfahren von Kloakentieren Beutelsaugern und Hoheren Saugetieren sowie all seine Nachkommen Sie waren daher gezwungen eine weitere Klade Mammaliaformes einzufuhren welche all die Tiergruppen aufnahm die den Saugern naher standen als den ursprunglicheren Cynodontiern aber dennoch von den Kloakentieren Beutelsaugern und Hoheren Saugetieren verschieden waren 22 Auch wenn die Mehrheit der Palaontologen diesen kladistischen Neuansatz vertritt so gibt es Querdenker ihrer Meinung nach werden die meisten Probleme namlich nur in eine neue Klade verlagert ohne dabei einer Losung naher zu kommen So enthalt die Klade Mammaliaformes jetzt Tiergruppen mit typischem Saugetierkiefergelenk und Tiergruppen mit typischem Reptilkiefergelenk Ausserdem hangt die Neudefinition von Saugetier und Saugerartigen von den letzten gemeinsamen Vorfahren beider Gruppen ab die aber bisher noch nicht gefunden worden sind 20 Trotz dieser Einwande folgt dieser Beitrag der vorherrschenden Ansicht und betrachtet die meisten mesozoischen Nachfahren der Cynodontier als Saugerartige Mammaliaformes Kladogramm Von den Cynodontiern zu echten Saugetieren Bearbeiten beruht auf dem Beitrag Mammaliformes Palaeos 23 Mammaliaformes N N Morganucodontidae N N Docodonta N N Hadrocodium Symmetrodonta Kuehneotheriidae Saugetiere Allotheria MultituberculataMultituberculata Bearbeiten nbsp Schadel von Ptilodus einem Vertreter der Multituberculata aus dem Palaozan von NordamerikaDie Multituberculata Namensgebung anhand der vielen Tuberkel auf ihren Backenzahnen werden oft als die Nagetiere des Mesozoikums bezeichnet Es handelt sich hier aber vielmehr um ein Beispiel konvergenter Evolution als um eine tatsachliche Verwandtschaftsbeziehung Auf den ersten Blick sehen die Multituberculata auch den Saugetieren durchaus sehr ahnlich Ihr Kiefergelenk besteht aus dem Dentale und dem Squamosum Quadratum und Articulare sind Bestandteile des Mittelohrs Ihre Zahne sind differenziert zeigen Okklusion und tragen saugetierartige Hocker Sie besitzen einen Jochbogen Die Form ihres Beckens legt den Schluss nahe dass sie ahnlich wie die Beutelsauger nur winzige Junge zur Welt brachten Die Multituberkulaten waren eine sehr langlebige Tiergruppe die 120 Millionen Jahre uberdauerte vom Mittleren Jura vor rund 160 Millionen Jahren bis ins Untere Oligozan vor rund 35 Millionen Jahren Sie durften somit die erfolgreichste Saugergruppe gewesen sein Bei eingehenderer Betrachtung zeigen sich jedoch bedeutsame Unterschiede zu modernen Saugetieren 22 Ihre Backenzahne tragen zwei parallel verlaufende Reihen von Tuberkeln nicht zu vergleichen mit den tribosphenischen dreihockrigen Backenzahnen fruher Saugetiere Ihre Kauweise erfolgt auf ganzlich andere Art Saugetiere kauen mit einer seitwarts verlaufenden mahlenden Bewegung wobei die Backenzahne nur jeweils auf einer Backenseite dicht schliessen Die Multituberkulaten konnten keine seitliche Kaubewegung ausfuhren sie mussten vielmehr beim Kauen die Zahne des Unterkiefers in einer Ruckwartsbewegung gegen die Zahne des Oberkiefers fuhren Der vorwarts gerichtete Teil des Jochbogens besteht aus der Maxilla Oberkieferknochen und nicht aus dem Jochbein das Jochbein ist vielmehr nur ein kleiner Knochen der in eine kleine Einbuchtung in einer Ausstulpung des Oberkieferknochens eingreift Das Squamosum gehort nicht zum Hirnschadel Das Rostrum Schnauze erscheint vollig anders es ahnelt mehr dem Rostrum von Pelycosauria wie beispielsweise Dimetrodon Die Schnauze der Multituberculata ist schachtelformig aufgebaut die beiden breiten abgeflachten Oberkieferknochen bilden die Seiten das Nasale den Deckel und die grosse Pramaxilla die Vorderabdeckung nbsp Bei Morganucodontidae und anderen Ubergangsformen waren gleichzeitig beide Kiefergelenkstypen zugegen Dentale Squamosum vorne und Articulare Quadratum hinten Morganucodontidae Bearbeiten Die Morganucodontidae treten im Fossilbericht zum ersten Mal in der Oberen Trias vor 205 Millionen Jahren auf Sie sind ein Paradebeispiel einer Ubergangsform da bei ihnen gleichzeitig das Dentale Squamosum Kiefergelenk und das Articulare Quadratum Kiefergelenk ausgebildet sind 24 Unter den Mammaliaformes gehoren sie zu den fruhesten Funden Sie wurden ausfuhrlich untersucht da von ihnen zahlreiche Individuen entdeckt wurden Docodonta Bearbeiten nbsp Nachbildung von Castorocauda Bemerkenswert sind das Fell und die Anpassungen an eine schwimmende breiter abgeflachter Schwanz Schwimmhaute und grabende Lebensweise stammige Gliedmassen und robuste Klauen Das herausragendste Mitglied der Docodonta ist Castorocauda Biberschwanz der im Mittleren Jura vor ungefahr 164 Millionen Jahren lebte Castorocauda wurde im Jahr 2004 entdeckt und 2006 erstmals wissenschaftlich beschrieben Er war weder ein typischer Docodonta noch ein echtes Saugetier dennoch stellt er fur die Erforschung der Saugetierevolution einen ausserst wichtigen Fund dar da der Schadel vollstandig erhalten war und ausserdem das stereotype Bild der Saugetiere als kleine nachtaktive Insektivoren durchbrochen wurde 25 Castorocauda ist wesentlich grosser als bisher bekannte Saugerahnliche etwa 43 Zentimeter von der Nase bis zur Schwanzspitze bei einer Schwanzlange von 13 Zentimetern und durfte etwa 500 bis 800 Gramm gewogen haben Er liefert den ersten unwiderruflichen Beweis fur Behaarung und Fell Zuvor war dies Eomaia ein etwa 125 Millionen Jahre altes echtes Saugetier Er zeigt Anpassungen ans aquatische Milieu wie beispielsweise abgeflachte Schwanzwirbel und Gewebeuberreste zwischen den Zehen der Hinterbeine die als Schwimmhaute interpretiert werden konnen Vor Auffinden Castorocaudas stammten die ersten Saugerahnlichen mit semiaquatischer Lebensweise aus dem Eozan waren also rund 110 Millionen Jahre junger Die kraftigen Vorderbeine scheinen fur eine grabende Tatigkeit pradisponiert zu sein Dieses Merkmal zusammen mit den Fortsatzen an den Knocheln erinnern an Platypus der ebenfalls eine schwimmende und grabende Lebensweise ausubt Die Zahne sind offensichtlich an Fischnahrung angepasst die ersten beiden Backenzahne trugen geradlinig angeordnete Hocker eine Anordnung die eher furs Zupacken und Auftrennen als furs Kauen taugte ausserdem sind sie nach ruckwarts gebogen um schlupfrige Beute besser festhalten zu konnen Hadrocodium Bearbeiten Das oben abgebildete Kladogramm zeigt Hadrocodium nur als Tante der echten Saugetiere wohingegen Symmetrodonta und Kuehneotheriidae als Schwestergruppen der echten Saugetiere dargestellt sind Von den Symmetrodonta und den Kuehneotheriidae besitzen wir aber nur wenige und sehr bruchstuckhafte Fossilien die beiden Gruppen sind daher noch nicht genau bekannt und vielleicht auch paraphyletisch 26 Von Hadrocodium jedoch gibt es gutes Fossilmaterial zirka 195 Millionen Jahre alt aus dem Unteren Jura das einige sehr wichtige Wesensmerkmale aufweist 27 Das Kiefergelenk setzt sich aus dem Squamosum und dem Dentale zusammen Im Unterschied zu den Therapsiden besitzt das Hinterende des Unterkiefers keine weiteren kleinen Knochen mehr Bei Therapsiden und bei den meisten Mammaliaformes spannt sich das Trommelfell uber eine Vertiefung des Unterkiefers Hadrocodium besass diese Anordnung nicht mehr was darauf schliessen lasst dass sein Ohr wie bei den echten Saugetieren vollstandig zum Schadel gehorte und dass das Articulare und das Quadratum ins Mittelohr gewandert waren und zu Hammer und Amboss wurden Der Unterkiefer besitzt aber dennoch eine Einbuchtung an seinem Hinterende die bei echten Saugetieren verloren gegangen ist Dies deutet darauf hin dass der Unterkiefer von Hadrocodium trotz fehlendem Articulare und Quadratums dieselbe Form beibehielt und Hadrocodium oder ein sehr enger Verwandter deswegen die ersten Tiere mit einem vollausgebildeten saugertypischen Mittelohr waren Bei Therapsiden und den fruhen Mammaliaformes sass das Kiefergelenk sehr weit hinten am Schadel Auch das Ohr lag am Hinterende des Kiefers musste aber auch gleichzeitig in Gehirnnahe verbleiben Diese Anordnung behinderte eine Erweiterung des Gehirnschadels Ausserdem war die Kiefermuskulatur gezwungen uber den Gehirnschadel hinweg zu verlaufen Da bei Hadrocodium die unterstutzende Funktion fur das Ohr wegfiel waren Gehirnschadel und Kiefer nicht mehr aneinander gebunden und das Kiefergelenk konnte weiter nach vorne rucken Bei den Nachfolgern von Hadrocodium oder bei Taxa mit ahnlichem Aufbau konnte sich der Gehirnschadel dann weiter ausdehnen ohne vom Kiefer behindert zu werden Der Kiefer war jetzt seinerseits zu Veranderungen fahig da er keine Tragefunktion fur das Ohr mehr hatte Fazit der Weg fur die Saugerahnlichen war frei geworden ein grosseres Gehirn zu entwickeln und Kiefer und Zahne rein fur eine spezialisierte effizientere Fressfunktion umzugestalten Die ersten echten Saugetiere BearbeitenDieser Entwicklungsabschnitt bringt weitere Komplikationen mit sich da die echten Saugetiere die einzige Tiergruppe mit noch lebenden Taxa sind Es muss daher zwischen ausgestorbenen Gruppen und Gruppen mit noch lebenden Taxa unterschieden werden Es wird oft versucht die Evolution von nicht fossilisierbaren Charakteristika zu erklaren Dieses Unterfangen bedient sich der Molekularphylogenese einer Technik die seit den Mittachtzigern an Popularitat gewann aber nach wie vor wegen ihrer Pramissen nicht unumstritten ist insbesondere was die Verlasslichkeit der molekularen Uhr anbelangt Kladogramm der fruhen echten Saugetiere Bearbeiten basiert auf Mammalia Overview Palaeo 28 ein kennzeichnet ausgestorbene Taxa Saugetiere Australosphenida Ausktribosphenidae Kloakentiere N N Triconodonta N N Spalacotheroidea Cladotheria Dryolestoidea Theria Beutelsauger Metatheria Hohere Saugetiere oder Plazentatiere Eutheria Australosphenida und Ausktribosphenidae Bearbeiten Mit dem Taxon Ausktribosphenidae wurde eine Gruppe merkwurdiger Fossilien belegt die sich wie folgt auszeichnet 29 Die Gruppe besitzt offensichtlich tribosphenische Molaren die sonst nur bei Hoheren Saugetieren und Beutelsaugern bekannt sind 30 Diese Fossilien wurden in Fundstellen aus der Mittleren Kreide Australiens entdeckt Australien hing zum damaligen Zeitpunkt nur noch an der Antarktis Die Hoheren Saugetiere hatten ihren Ursprung auf der Nordhemisphare und waren an diese so lange gebunden bis es durch die Kontinentaldrift zur Bildung von Landbrucken zwischen Nord und Sudamerika zwischen Asien und Afrika und zwischen Asien und Indien kam 31 Es liegen nur Schadel und Kieferfragmente vor Das Taxon Australosphenida wurde eingefuhrt um gleichzeitig die Ausktribosphenidae und die Kloakentiere aufzunehmen Asfaltomylos aus dem Mittleren bis Oberen Jura Patagoniens wird als ein ursprunglicher Australosphenida angesehen der uber grosse Teile Gondwanas des einstigen Sudhemispharen Superkontinents verbreitet gewesen sein soll 32 Basale Australosphenida besitzen Merkmale die sowohl von den Ausktriboshenidae als auch den Kloakentieren geteilt werden Die An oder Abwesenheit taxonspezifischer Charaktermerkmale der Ausktribosphenidae oder der Kloakentiere teilen sie jedoch nicht Eine erst kurzlich vorgenommene Untersuchung des 115 Millionen Jahre alten Teinolophos kommt zu dem Schluss dass es sich hier um ein fortgeschrittenes und relativ spezialisiertes Kloakentier handelt und die ursprunglichen Kloakentiere daher wesentlich alter sein mussen Ausserdem durften einige angebliche Australosphenida beispielsweise Steropodon ebenfalls fortgeschrittene Kloakentiere gewesen sein Andere angebliche Australosphenida wie z B Ausktribosphenos Bishops Ambondro und Asfaltomylos sind wahrscheinlich naher mit den Theria siehe weiter unten verwandt oder gehoren womoglich zu ihnen 33 Kloakentiere Bearbeiten Das alteste bekannte Kloakentier ist Teinolophos der vor rund 123 Millionen Jahren in Australien lebte Neuere Studien kommen jedoch zu dem Ergebnis dass es sich hier nicht um ein urtumliches Kloakentier sondern um ein bereits voll entwickeltes Schnabeltier handelt Die Evolutionslinien der Schnabeltiere und Ameisenigel mussten sich demzufolge fruher abgespalten haben und die ursprunglichen Kloakentiere sind sogar noch wesentlich alter 33 Kloakentiere zeichnen sich durch Merkmale aus die eventuell von den ursprunglichen Amnioten geerbt wurden Dieselbe Korperoffnung dient wie bei Echsen und Vogeln zur Ausscheidung von Urin und Kot sowie zur geschlechtlichen Fortpflanzung Der lateinische Begriff Monotremata bedeutet alleinige Offnung 34 35 Wie Echsen Schildkroten und Krokodile legen sie ledrige und nichtkalzifizierte Eier Im Unterschied zu anderen Saugetieren besitzen weibliche Kloakentiere keine Zitzen Sie stillen ihre Jungen indem sie Milch an mehreren Stellen in ihrer Bauchgegend ausschwitzen Diese Merkmale sind bei Fossilien gegenstandslos und Palaontologen bedienen sich folglich anderer Charakteristika 29 Der Unterkiefer mit kleinem oder nicht vorhandenem Kronenfortsatz ist schlank Die Aussenoffnung des Ohrs liegt an der hinteren Kieferbasis Das Jochbein ist klein oder nicht vorhanden Der Schultergurtel ist ursprunglich mit verstarkten Rabenbeinen Schlusselbeinen und Interclaviculae Diese kommen bei den Theria nicht vor Die Vorderbeine sind gebeugt oder halb gebeugt Theria Bearbeiten Die Theria Wilde Tiere sind eine hypothetische Tiergruppe aus der sowohl die Metatheria inklusive Beutelsauger als auch die Eutheria inklusive Hohere Saugetiere hervorgingen Auch wenn bisher noch keine eindeutigen Fossilfunde ursprunglicher Theria gemacht wurden nur wenige Zahne und Kieferfragmente wurden entdeckt so teilen Metatheria und Eutheria dennoch einige Wesensmerkmale die auf eine gemeinsame anzestrale Tiergruppe schliessen lassen 36 nbsp Sprunggelenk bei den Theria Leicht veranderte Darstellung mit Erlaubnis von PalaeosSie besitzen keine Interclaviculae Rabenbeine fehlen oder sind mit dem Schulterblatt verschmolzen und bilden Rabenschnabelfortsatze Beim Sprunggelenk liegt das Hauptgelenk zwischen Schienbein und Sprungbein Das Fersenbein hat keinen Kontakt mit dem Schienbein es bildet jedoch einen fersenartigen Vorsprung mit Muskelansatzen Der andere Sprunggelenkstypus lasst sich gut bei Krokodilen erkennen Bei ihm liegt das Hauptgelenk zwischen Fersenbein und Sprungbein Die Molaren sind tribosphenisch 30 Tribosphenische Molaren kommen bei Fossilfunden aus Madagaskar vor die auf ein Alter der Theria von mindestens 167 Millionen Jahren BP schliessen lassen 37 Metatheria Bearbeiten Die lebenden Metatheria gehoren alle zu den Beutelsaugern Einige fossile Gattungen wie beispielsweise Asiatherium aus der Oberkreide der Mongolei sind entweder Beutelsauger oder Mitglieder anderer Tiergruppen unter den Metatheria 38 39 Der alteste bekannte Beutelsauger ist Sinodelphys der in 125 Millionen Jahre alten Schiefertonen aus der Unterkreide im nordostlichen Liaoning Volksrepublik China gefunden wurde Das Fossil ist nahezu vollstandig erhalten und mit Resten des Fells und Gewebeabdrucken versehen 40 Die Didelphimorphia gewohnliche Opossums der westlichen Hemisphare erschienen zum ersten Mal in der Oberkreide und haben noch lebende Nachkommen der Grund hierfur durfte in ihrer wenig spezialisierten Lebensweise liegen sie sind Allesfresser und teils baumbewohnend 41 Das wohl am besten bekannte Merkmal der Beutelsauger ist ihre Fortpflanzungsweise Das Muttertier entwickelt in seinem Unterleib eine Art Dottersack der den Embryo mit Nahrstoffen versorgt Australische Nasenbeutler Koalas und Wombats bilden daruber hinaus ein plazentaahnliches Organ aus das den Keim mit der Gebarmutterwand in Verbindung halt dieses Organ ist jedoch kleiner als bei den Hoheren Saugetieren eigentlichen Plazentatieren und es steht noch nicht fest ob es uberhaupt Nahrstoffe von der Mutter zum Embryo ubertragt 42 Die Schwangerschaft ist sehr kurz meist zwischen 4 und 5 Wochen Der Keim kommt in einem sehr fruhen Entwicklungsstadium zur Welt und ist gewohnlich kleiner als 5 Zentimeter Die kurze Schwangerschaft soll moglicherweise eine einsetzende Immunabwehrreaktion beim Muttertier unterlaufen Das Neugeborene klettert mithilfe seiner relativ gut ausgebildeten Vordergliedmassen mit starken Greifhanden zu einer der Zitzen die gewohnlich in einem Beutel am Bauch des Muttertiers verborgen sind Durch Muskelkontraktionen an ihren Milchdrusen futtert die Mutter das Neugeborene das zum eigenstandigen Saugen noch zu schwach ist Dieser Klettervorgang des Neugeborenen soll die Beutelsauger daran gehindert haben Schwimmflossen oder Flugel auszubilden was die Abwesenheit schwimm oder aktiv flugfahiger Beutelsauger erklaren wurde einige Beutelsauger beherrschen aber durchaus den Gleitflug Auch wenn einige Beutelsauger Hoheren Saugetieren manchmal sehr ahnlich sehen ein gutes Beispiel ist der Beutelwolf so unterscheiden sie sich doch in einigen Details ihres Skeletts von den Hoheren Saugetieren 43 Manche Beutelsauger wie z B der Beutelwolf besitzen vier Molare kein Hoheres Saugetier hat mehr als drei Samtliche Beutelsauger haben neben Nasenoffnungen paarig angeordnete Gaumenfenster im unteren Abschnitt des Schadels Beutelsauger weisen ausserdem paarig angeordnete Beutelknochen auf welche den Beutel der weiblichen Tiere stutzen Beutelknochen sind jedoch nicht fur Beutelsauger charakteristisch sie kommen namlich auch bei Multituberculata Kloakentieren und sogar einigen Eutheria vor Beutelknochen durften ein ursprungliches Merkmal sein das nach dem Zeitpunkt verschwunden war nachdem die Vorfahren heute lebender Hoherer Saugetiere sich von den Beutelsaugern abgezweigt hatten 44 Einige Forscher sind der Ansicht dass die ursprungliche Funktion der Beutelknochen in einer Unterstutzung der Vorwartsbewegung liegt indem sie ein Widerlager fur die kontrahierende Muskulatur des Oberschenkels darstellen 45 Eutheria Bearbeiten Samtliche lebenden Eutheria Echte Tiere sind Hohere Saugetiere Plazentatiere Das mit 125 Millionen Jahren alteste bekannte Eutheriafossil Eomaia welches in der Volksrepublik China gefunden wurde tragt aber durchaus noch Merkmalszuge die den Beutelsaugern den uberlebenden Metatheria wesentlich naher kommen 46 Vom Becken aus nach vorne gerichtete Beutelknochen Bei modernen Hoheren Saugetieren kommen diese nicht mehr vor werden aber bei samtlichen anderen Saugetieren angetroffen bei den ubrigen Eutheria bei Beutelsaugern Kloakentieren und Mammaliaformes Ja selbst bei saugetiernahen Therapsiden wie z B den Cynodontia treten sie auf Aufgabe der Beutelknochen ist eine Stabilisierung des Korpers bei der Fortbewegung 47 Diese Versteifung ware bei schwangeren Plazentatieren schadlich deren Unterleiber sich ausdehnen konnen mussen 48 Ein enger Beckenausgang Dies lasst darauf schliessen dass die Jungen bei der Geburt noch sehr klein gewesen sein mussen Die Schwangerschaft war wahrscheinlich nur von kurzer Dauer Die Ausbildung einer Plazenta ist folglich ein spaterer Evolutionsschritt nbsp Bildung der Sekundarzotten bei den Placentalia Das Chorion des amniotischen Eies wird im Laufe der Phylogenese zur Pars fetalis der Plazenta Bei den Sauropsiden dient das Chorion dem Gasaustausch in Verbindung mit dem Allantois 49 Funf Schneidezahne auf jeder Seite des Oberkiefers Diese Anzahl ist typisch fur Metatheria moderne Saugetiere haben maximal 3 mit Ausnahme der Homodonten wie das Gurteltier Das Verhaltnis der Molaren zu den Pramolaren Eomaia hat mehr Pramolaren als Molaren ist wiederum eher typisch fur Eutheria inklusive Plazentatiere als fur Beutelsauger Ferner besass Eomaia eine Meckelsche Grube ein ursprungliches Unterkiefermerkmal das bei Hoheren Saugetieren nicht mehr vorkommt Alle diese Ubergangsmerkmale stehen im Einklang mit der Molekularphylogenese deren Abschatzungen die Ausbreitung der Hoheren Saugetiere vor rund 110 Millionen Jahren beginnen lasst 15 Millionen Jahre nach Eomaia Mehrere Merkmale in Eomaia insbesondere an Fussen und Zehen deuten auf eine kletternde Lebensweise Beispielsweise waren die Ansatzstellen fur die zum Klettern benotigte Muskulatur gut ausgebildet und der Schwanz war doppelt so lang wie die restliche Wirbelsaule Am charakteristischsten fur Hohere Saugetiere ist ihre Fortpflanzungsweise Der Embryo ist uber eine grosse Plazenta deren Aufgabe es ist Nahrung und Sauerstoff zu liefern und Abfallstoffe zu beseitigen mit der Gebarmutter verbunden Die Schwangerschaft dauert verhaltnismassig lange so dass die Jungen bei Geburt schon relativ weit entwickelt sind Bei manchen Arten insbesondere bei steppenbewohnenden Herbivoren konnen die Jungen oft schon eine Stunde nach der Geburt aufstehen und zu laufen beginnen Es wurde die Ansicht vertreten dass der Schritt hin zur Fortpflanzungsweise der Hoheren Saugetiere erst durch Retroviren ermoglicht wurde 50 Retroviren gestalten die Grenzschicht zwischen Plazenta und Gebarmutter zu einem Synzytium d h einer dunnen Zelllage mit einer gemeinsamen Aussenmembran Dadurch wird der Durchtritt von Sauerstoff Nahrung und Abfallprodukten ermoglicht Blutkorperchen und andere Zellen aber die eine Aktivierung des Immunsystems der Mutter und einen Angriff auf den Fotus zur Folge hatten werden gestoppt Retroviren reduzieren die Aggressivitat des Immunsystems der Mutter ein Vorteil fur den Fotus aber durch die erhohte Infektionsgefahr ein Nachteil fur die Mutter Von palaontologischer Warte aus lassen sich Eutheria hauptsachlich durch verschiedene Merkmale an Zahnen 51 Gelenken und Fussen charakterisieren 52 Erweiterung der okologischen Nischen im Mesozoikum BearbeitenDas stereotype Bild der Saugetiere als kleine nachtaktive Insektivoren hat nach wie vor eine gewisse Berechtigung aber rezente Funde hauptsachlich in der Volksrepublik China zeigen dass so manche Mammaliaformes und auch einige echte Saugetiere wesentlich grosser waren und unterschiedliche Lebensweisen fuhrten Als Beispiele mogen dienen Castorocauda aus dem Mittleren Jura vor rund 164 Millionen Jahren war 42 5 Zentimeter gross und wog 500 bis 800 Gramm Seine Gliedmassen waren zum Schwimmen und Graben geeignet die Zahne zeigten Anpassungen zum Verzehr von Fischen 25 Multituberculata uberlebten mehr als 125 Millionen Jahre vom Mittleren Jura vor rund 160 Millionen Jahren bis ins Untere Oligozan vor ungefahr 35 Millionen Jahren Sie werden oft als Nagetiere des Mesozoikums bezeichnet da sie wie die modernen Nagetiere standig nachwachsende Schneidezahne hatten 22 nbsp Repenomamus erbeutete manchmal junge DinosaurierFruitafossor aus dem Oberen Jura vor rund 150 Millionen Jahren hatte ungefahr die Grosse eines Streifenhornchens Bezahnung Vorderbeine und Ruckenpartie deuten auf einen Insektenfresser der die Nester von Insektenkolonien aufbrach sehr wahrscheinlich Termiten Ameisen traten erst spater auf 53 Volaticotherium aus der Unterkreide vor rund 125 Millionen Jahren ist das erste zum Gleitflug fahige Saugetier Seine Flugmembran spannte sich zwischen den Gliedmassen auf in etwa vergleichbar mit dem Gleithornchen Volaticotherium war sehr wahrscheinlich tagaktiv 54 Repenomamus ebenfalls aus der Unterkreide vor zirka 130 Millionen Jahren war ein untersetzter dachsahnlicher Rauber der auch auf junge Dinosaurier Jagd machte Zwei Arten sind bekannt die eine etwas mehr als einen Meter gross mit einem Gewicht von 12 bis 14 Kilogramm die andere kleiner als 50 Zentimeter mit einem Gewicht von nur 4 bis 6 Kilogramm 55 56 Evolution wichtiger existierender Saugetiergruppen BearbeitenGegenwartig liefern sich traditionelle Palaontologen und Molekulargenetiker Streitgesprache uber den Zeitpunkt und die Art der Diversifizierung bei den echten Saugetieren und insbesondere bei den Hoheren Saugetieren Gewohnlich datieren Palaontologen das Erscheinen einer bestimmten Tiergruppe anhand des altesten Fossilfundes welcher alle Charaktermerkmale der in Frage kommenden Tiergruppe besitzt Molekularphylogenetiker wenden jedoch ein dass die einzelnen evolutionaren Linien sich wesentlich fruher trennten und dass die altesten Vertreter einer bestimmten Tiergruppe den altesten Vertretern der anderen Tiergruppen anatomisch sehr ahnlich sahen und sich nur im Geninhalt unterschieden Diese Debatten erstrecken sich auch auf Definitionen und Beziehungen unter den Hauptgruppen der Hoheren Saugetiere als gutes Beispiel hierfur soll die Kontroverse um Afrotheria dienen Kladogramm der Hoheren Saugetiere Bearbeiten Zur Etablierung eines Kladogramms bedient sich die Molekulargenetik artspezifischer Gene in etwa vergleichbar mit der in der Palaontologie angewandten Methodik die auf Charaktermerkmalen von Fossilien beruht zeigen die Gene zweier Organismen untereinander mehr Ubereinstimmung als mit denen eines Dritten so mussen diese beiden Organismen folglich auch naher miteinander verwandt sein Das folgende Kladogramm gibt die innere Systematik der Hoheren Saugetiere wieder 57 Anmerkung Das Kladogramm enthalt keine ausgestorbenen Zweige da es nicht moglich ist aus Fossilien DNS zu extrahieren Hohere Saugetiere Eutheria Afrotheria Russelspringer Macroscelidea Erdferkel Tubulidentata Tenrekartige Afrosoricida Paenungulata Schliefer Hyracoidea Russeltiere Proboscidea Seekuhe Sirenia Vorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung 3 Vorlage Klade Wartung 4 Nebengelenktiere Xenarthra Boreoeutheria Laurasiatheria Insektenfresser Eulipotyphla Fledertiere Chiroptera Unpaarhufer Perissodactyla Cetartiodactyla Paarhufer Artiodactyla und Wale Cetacea Ferae Raubtiere Carnivora Schuppentiere Pholidota Vorlage Klade Wartung 3 Vorlage Klade Wartung 4 Vorlage Klade Wartung 5 Euarchontoglires Glires Hasenartige Lagomorpha Nagetiere Rodentia Euarchonta Spitzhornchen Scandentia Riesengleiter Dermoptera Primaten Primates Vorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleDas Kladogramm wartet mit einigen Uberraschungen auf Die Hauptunterteilung der echten Saugetiere ist eine Dichotomie aus Afrotheria einerseits und Xenarthra und Boreoeutheria andererseits Die engsten lebenden Verwandten der Elefanten sind die im Wasser lebenden Seekuhe und die Schliefer die mehr Meerschweinchen ahneln Von den Insektenfressern werden zwei Gruppen abgetrennt die heute zu den Afrotheria gehoren die Tenrekartigen und die Russelspringer Die engsten lebenden Verwandten der Cetacea Wale Delfine Schweinswale sind die Paarhufer fast alle reine Vegetarier Schwestergruppe der Raubtiere sind die Schuppentiere Das Zusammenlegen der Afrotheria hat geografische Rechtfertigungen Samtliche rezenten Mitglieder der Afrotheria stammen entweder aus sudamerikanischen oder aus grosstenteils afrikanischen Evolutionslinien selbst der Indische Elefant stammt von einer afrikanischen Evolutionslinie ab die er jedoch vor zirka 7 6 Millionen Jahren verliess 58 Beim Auseinanderbrechen Pangaeas trennten sich Afrika und Sudamerika von den anderen Kontinenten vor weniger als 150 Millionen Jahren der endgultige Bruch zwischen Afrika und Sudamerika erfolgte sogar erst vor 100 bis 80 Millionen Jahren 59 60 Das alteste bekannte Fossil der Eutheria ist Eomaia das auf 125 Millionen Jahre BP datiert wurde Es ware daher nicht weiter verwunderlich wenn die altesten Einwanderer der Eutheria nach Afrika oder Sudamerika dort isoliert wurden und sich mittels adaptiver Radiation dort dann in samtliche verfugbaren okologischen Nischen ausbreiteten Nichtsdestoweniger bleiben diese Vorschlage weiterhin kontrovers Verstandlicherweise bestehen Palaontologen darauf dass Fossilbelege Vorrang vor Schlussfolgerungen haben die aus der DNS rezenter Tiergruppen stammen Selbst Molekularphylogenetiker haben die neuen Kladogramme zum Teil sehr vehement unter Verweis auf folgende Punkte angegriffen 61 Die Mutationsrate der aus den Mitochondrien stammenden DNS von Saugetieren verlauft nicht gleichformig Gewisse Abschnitte in der Sequenz verandern sich kaum wohingegen andere Regionen extrem schnellen Veranderungen ausgesetzt sind Selbst zwischen Mitgliedern derselben Art konnen durchaus Unterschiede auftreten 62 63 DNS aus den Mitochondrien von Saugetieren kann derart rasch mutieren dass es zu dem Problem der Sattigung kommt und statistisches Hintergrundrauschen eventuell vorhandene Informationen uberdeckt Angenommen ein bestimmtes Segment der DNS aus den Mitochondrien mutiert wahllos alle paar Millionen Jahre dann hat es seit dem Aufspalten der evolutionaren Hauptlinien unter den Saugetieren vor 60 bis 75 Millionen Jahren bereits zahllose Veranderungen erfahren 64 Altersbestimmung der Evolutionsschritte Hoherer Saugetiere Bearbeiten Neue molekularphylogenetische Studien kommen zu dem Ergebnis dass sich die meisten Saugetierordnungen vor rund 100 bis 85 Millionen Jahren BP auseinanderentwickelten die ersten rezenten Familien aber wesentlich spater im Oberen Eozan und im Unteren Miozan erschienen 65 Einige Palaontologen geben zu denken dass bisher noch keine fossilen Hoheren Saugetiere gefunden wurden die alter als die K T Grenze sind Der 75 Millionen Jahre alte Maelestes gobiensis gehort zwar zu den Eutheria ist aber noch kein Hoheres Saugetier 66 Viele kreidezeitlichen Fossilfundstellen fuhren gut erhaltene Eidechsen Salamander Vogel und Saugetiere aber keine Hoheren Saugetiere Es ist gut moglich dass es sie zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht gab oder dass bei grosseren entwicklungsgeschichtlichen Radiationen die molekulare Uhr schneller zu laufen beginnt 67 Dennoch sind fossile Uberreste von 85 Millionen Jahre alten Huftieren bekannt die moglicherweise die Vorfahren der rezenten Ungulata darstellen 68 Die fruhesten Fossilien von Vertretern moderner Saugetiergruppen gehen meist auf das Palaozan zuruck einige sind etwas junger und nur ganz wenige reichen zuruck in die Kreide also noch vor das Verschwinden der Dinosaurier Einige durch molekularphylogenetische Arbeiten beeinflusste Palaontologen haben sich statistischer Methoden bedient um von Fossilfunden moderner Gruppierungen aus in die Vergangenheit zuruckzuinterpolieren und sind beispielsweise zu dem Ergebnis gekommen dass die Gruppe der Primaten in der Oberkreide entstanden ist 69 Statistische Untersuchungen des Fossilberichts bestatigen aber dass die Saugetiere in Grosse und Diversitat bis hin zum Ende der Kreide starken Restriktionen unterlagen und erst im Unteren Palaozan schnell grosser wurden und dass gleichzeitig ihre Artenvielfalt rapide zunahm 70 71 Evolution der Saugetiermerkmale BearbeitenDie Saugetiere verfugen uber eine Reihe evolutionarer Innovationen die ihre namengebende Eigenschaft erst ermoglichen Dazu gehorten hauptsachlich die mehr oder weniger parallele Evolution der Plazenta der Muttermilch der Milchdruse und der Mutter Kind Beziehung Plazenta Bearbeiten Die Plazenta ist eine Schlusselinnovation und damit Evolutionssprung der Saugetiere von ihren Anfangen bis heute Sie stellt ein neues Organ dar das es bei den eierlegenden Tieren davor nicht gab Neben anderen Innovation musste eine Ernahrungsverbindung vom Ei des Embryos im Mutterleib zur Mutter evolvieren um das Wachstum des Embryos im Mutterleib zu ermoglichen Dieses Wachstum war ein entscheidender selektiver Vorteil Die Plazenta steigerte die Uberlebenschancen des Ungeborenen in der Zeit der Dinosaurier vor etwa 160 Millionen Jahren Der fruheste bekannte Vertreter der Plazentatiere aus dieser Zeit war Juramaia sinensis Als wichtiges Gen fur die Ausbildung der Plazenta wurde das Gen Retrotransposon derived protein oder paternally expressed gene Peg10 identifiziert Dieses Gen wurde wahrscheinlich durch ein Retrovirus in die DNS der Keimzellen fruher Sauger kodiert 72 eine virale Invasion und ein Prozess vergleichbar dem der beim rezenten Koala mit dem krankheitserregenden Gen KORV beobachtet wurde Das Knockout von Peg10 bei der Maus im Labor fuhrt zum Stillstand des Wachstums der Plazenta und zum fruhen Tod des Embryos 73 Peg10 ist also dafur verantwortlich die Plazenta zu bilden Das Gen unterbindet die Immunabwehr der Mutter und verhindert damit dass der Embryo beim Aufbau der physischen Mutter Kind Verbindung wieder abgestossen wird Erst fur den weiteren Verlauf der Evolution wird angenommen dass die Nahrungsversorgung des Embryos mittels der Plazenta zum Immunabwehrschutz hinzukam Im Verlauf der Evolution wurde die Plazenta grosser die Tragezeit des Embryos konnte verlangert werden Eine langere Schwangerschaft war hilfreich fur die Unabhangigkeit der Mutter vor Fressfeinden und Tiere begannen lebende Sauger auszutragen Milchabsonderung Laktation Bearbeiten Die ursprungliche Aufgabe der Milchabsonderung bestand einerseits im Feuchthalten des Geleges bei Kloakentieren Eier legenden Saugetieren andererseits in der bakterientotenden Schutzfunktion der Milch Fur die Funktion des Feuchthaltens spricht 74 75 76 Kloakentiere besitzen keine Zitzen die Milch wird mittels Drusen an einer behaarten Stelle an ihrem Bauch abgesondert Wahrend der Brutzeit werden die Eier von einer klebrigen Substanz bedeckt deren Herkunft unbekannt ist Vor dem Legen bestehen die Eierschalen aus einer dreilagigen Schicht Danach tritt eine vierte Lage von unterschiedlicher Zusammensetzung hinzu Moglicherweise werden die klebrige Substanz und die vierte Eierlage von den Milchdrusen erzeugt Sollte dies der Fall sein dann liesse sich die Behaarung der milchabsondernden Region erklaren es durfte leichter fallen feuchte Substanzen uber das Ei von einer breiten behaarten Stelle aus zu verteilen als von einer kleinen nackten Zitze Fur die Schutzfunktion der Milchabsonderung noch bevor evolutionar die Funktion der Ernahrung auftrat spricht die Entdeckung des Proteins Lysozym als Bestandteil der Milch 77 Lysozym hat eine bakterienabtotende Wirkung Der Embryo nimmt das Protein ausserhalb des Mutterleibs zu sich und wird dadurch geschutzt Fur diese These spricht die fast identische Molekularstruktur von Lysozym und Lactalbumin einem entscheidenden Protein der Muttermilch das fur die Biosynthese von Milchzucker verantwortlich ist Es wird demnach angenommen dass es einfach war dass Lysozym evolutionar in Lactalbumin umgebaut wurde und so auch die wichtige Ernahrungsfunktion der Milch ermoglicht wurde Kiefer und Mittelohr Bearbeiten Hadrocodium dessen Fossilien aus dem Unteren Jura stammen liefert den ersten eindeutigen Beweis fur ein voll ausgebildetes saugertypisches Kiefergelenk mit Dentale und Squamosum und einem saugertypischen Mittelohr bei welchem Articulare und Quadratum aus dem Kiefer abgewandert waren und dort zum Amboss und Hammer umgeformt wurden Seltsamerweise wird Hadrocodium dennoch als Mitglied der Mammaliaformes angesehen und nicht als ein echtes Saugetier Eine Untersuchung des Kloakentiers Teinolophos kam zu dem Schluss dass sein Kiefergelenk bestehend aus Angulare und Quadratum eine Vorstufe zum Saugetierkiefergelenk war und dass sich das fur Saugetiere typische Mittelohr in Kloakentieren und in Saugetieren gleich zweimal unabhangig voneinander entwickelt hat Diese Ansicht wird jedoch in Frage gestellt 78 In einer Folgestudie wurden dieselben Fakten dahin interpretiert dass Teinolophos ein richtiger Schnabeligel gewesen sein soll mit saugertypischem Kiefergelenk und Mittelohr 33 Haare und Fell Bearbeiten Der erste eindeutige Befund von Behaarung oder einem Fell stammt von dem 164 Millionen Jahre alten Fossil Castorocauda aus dem mittleren Jura Bereits seit 1955 interpretieren einige Wissenschaftler bei Cynodontiern die Durchtrittsstellen Foramina im Oberkiefer und in der Pramaxillare als Kanale fur Blutgefasse und Nervenbahnen die mit Vibrissen Schnurrhaaren in Verbindung standen Sie sehen darin den Nachweis fur Haare bzw Fell 79 80 Das Vorhandensein von Foramina lasst aber nicht automatisch auf Schnurrhaare ruckschliessen bestes Gegenbeispiel ist die rezente Schienenechse Tupinambis deren Foramina nahezu identisch mit den Foramina des nichtsaugetierartigen Cynodontiers Thrinaxodon sind die jedoch keine Schnurrhaare besitzt 8 81 Aufrechte Gliedmassen Bearbeiten Die Entwicklung zu aufrechten Gliedmassen ist bei Saugetieren noch nicht abgeschlossen da fossile und rezente Kloakentiere gebeugte Extremitaten haben Manche Wissenschaftler sind sogar der Meinung dass die parasagittale nichtgebeugte Postur eine Synapomorphie charakteristisches Merkmal bei den Boreosphenida diese Gruppe enthalt die Theria und somit den letzten gemeinsamen Vorfahren der rezenten Beutelsauger und Hoheren Saugetiere darstellt und dass folglich samtliche alteren Saugetiere ebenfalls gebeugte Gliedmassen besassen 82 Sinodelphys der erste bekannte Beutelsauger und Eomaia das alteste Eutheria lebten vor rund 125 Millionen Jahren die Entwicklung zu aufrechten Gliedmassen muss also bereits zuvor eingesetzt haben Warmehaushalt Bearbeiten Der Begriff Warmblutigkeit ist mehrdeutig er sollte vielmehr in folgende konkretere Unterbegriffe unterteilt werden Endothermie oder die Fahigkeit eines Organismus intern Warme durch Stoffwechselaktivitat zu erzeugen ohne dabei auf externe Quellen wie beispielsweise Sonnenbaden oder Muskelbewegungen Mikrovibration angewiesen zu sein Homoiothermie oder die Fahigkeit eine konstante Korpertemperatur aufrechtzuerhalten siehe auch Gleichwarmes Tier Tachymetabolismus oder die Fahigkeit in Ruhephasen einen hohen Stoffwechselumsatz zu gewahrleisten Dies bedingt eine recht hohe und stabile Korpertemperatur da biochemische Prozesse bereits bei einem Absinken der Korpertemperatur um 10 C nur noch halb so schnell ablaufen Die meisten Enzyme sind nur in einem optimalen Temperaturbereich reaktionsfahig ausserhalb dessen ihre Effizienz rapide absinkt Da wir bei ausgestorbenen Tiergruppen nichts oder nur sehr wenig uber interne Prozesse wissen konnen in der Diskussion um den Warmehaushalt nur Homoiothermie und Tachymetabolismus berucksichtigt werden Rezente Kloakentiere besitzen eine etwas niedrigere Korpertemperatur als Beutelsauger und Hohere Saugetiere ihre Stoffwechselaktivitat ist ausserdem grosseren Schwankungen ausgesetzt 83 Es stellt sich daher die Frage wann sich bei den Saugetieren dieser kloakentierartige Stoffwechsel etabliert hatte Dass selbst Cynodontier bereits einen ziemlich hohen Stoffwechselumsatz besassen ist aber noch umstritten Nasenmuscheln Bearbeiten Rezente Saugetiergruppen besitzen Nasenmuscheln verdrehte aus dunnen Knochen aufgebaute Strukturen in der Nasenhohle Sie sind von einer Schleimhaut uberzogen deren Aufgabe es ist eingeatmete Luft zu erwarmen und anzufeuchten und im Gegenzug aus der ausgeatmeten Luft Warme und Feuchtigkeit wieder zu entziehen Tiere mit Nasenmuscheln konnen eine erhohte Atemtatigkeit aufrechterhalten ohne Gefahr laufen zu mussen dass ihre Lungen austrocknen Sie konnen folglich auch einen hohen Stoffwechselumsatz erzielen Nasenmuschelknochen sind sehr zerbrechlich und werden selbst nicht fossil erhalten Rudimentare Leisten und Stutzknochen der Nasenmuscheln wurden jedoch bei triassischen Therapsiden wie z B Thrinaxodon und Diademodon entdeckt ihr Stoffwechselumsatz durfte daher schon erhoht gewesen sein 79 84 85 Verknocherter sekundarer Gaumen Bearbeiten Saugetiere haben einen verknocherten sekundaren Gaumen der die Atemwege vom Mundraum trennt sie konnen daher gleichzeitig fressen und atmen Sekundare verknocherte Gaumen werden schon bei den fortgeschritteneren Cynodontiern angetroffen und sind ebenfalls als Indiz fur einen erhohten Stoffwechselumsatz interpretiert worden 79 80 86 Aber einige wechselwarme Wirbeltiere wie beispielsweise Krokodile und manche Echsen sind ebenfalls mit sekundaren verknocherten Gaumen ausgestattet Die gleichwarmen Vogel besitzen sie aber nicht 8 Zwerchfell Bearbeiten Ein muskuloses Zwerchfell unterstutzt die Saugetiere bei ihrer Atmung insbesondere wahrend anstrengender korperlicher Tatigkeiten Es kann nur sinnvoll arbeiten wenn der Unterleib frei von behindernden Rippen bleibt und somit das blasebalgartige Wechselspiel zwischen Brustkorb und Unterleib voll zur Entfaltung kommen kann Fortgeschrittene Cynodontier hatten bereits einen sehr saugetierahnlichen Brustkorb mit stark reduzierten Lendenwirbeln Daraus folgt dass diese Tiere ein Zwerchfell besassen korperliche Anstrengungen uber einen langeren Zeitraum aufrechterhalten konnten und folglich auch einen erhohten Stoffwechselumsatz hatten 79 80 Moglicherweise hat der saugetierartige Brustkorb gleichzeitig eine grossere Beweglichkeit mit sich gebracht 8 Die Fortbewegungsweise selbst fortgeschrittener Therapsiden durfte dennoch schubkarrenartig erfolgt sein wobei die Hinterbeine den gesamten Vorschub leisteten und die Vorderbeine nur eine Steuerfunktion ausubten Fortgeschrittene Therapsiden durften daher weit weniger agil gewesen sein als rezente Saugetiere oder selbst fruhe Dinosaurier 87 Dass die Hauptfunktion des saugetierartigen Brustkorbes in einer Erhohung der Agilitat lag ist somit anzuzweifeln Stellung der Gliedmassen Bearbeiten Die Therapsiden hatten gebeugte Vorderbeine und halbaufrechte Hinterbeine 80 88 Dies bedeutet dass es ihnen wegen der Carrier Restriktion relativ schwergefallen sein durfte wahrend der Fortbewegung zu atmen Noch schwerer tun sich die Echsen deren Gliedmassen vollends durchgebeugt sind und die nach korperlichen Anstrengungen zu langeren Ruhepausen gezwungen sind 89 Die Cynodontier trugen Rippenplatten zur Versteifung des Brustkorbes wodurch moglicherweise ein seitliches Verbiegen des Rumpfes wahrend der Fortbewegung eingeschrankt wurde und ihnen das Atmen dadurch eventuell etwas leichter fiel 90 Alles deutet darauf hin dass fortgeschrittene Therapsiden in ihrer Bewegungsfreiheit wesentlich eingeschrankter waren als rezente Saugetiergruppen vergleichbarer Grossenordnung und dass auch ihr Stoffwechsel wesentlich langsamer ablief Warmedammung Haare und Fell Bearbeiten Warmedammung ist die einfachste Losung um eine einigermassen konstante Korpertemperatur zu gewahrleisten Haare und Fell sind ein gutes Indiz fur Homoiothermie weniger jedoch fur eine hohe Stoffwechselrate 91 92 Der erste fossile Nachweis von Haaren oder Fell stammt von dem 164 Millionen Jahre alten Castorocauda aus dem Mittleren Jura 25 Hinweise auf Behaarung bei fortgeschrittenen Therapsiden sind nicht stichhaltig Siehe auch BearbeitenSaugetiere Systematik und Entwicklungsgeschichte Therapsiden SynapsidenQuellen BearbeitenRobert L Carroll Vertebrate Paleontology and Evolution W H Freeman and Company New York 1988 ISBN 0 7167 1822 7 Kapitel XVII bis XXI Nicholas Hotton III Paul D MacLean Jan J Roth E Carol Roth Hrsg The Ecology and Biology of Mammal like Reptiles Smithsonian Institution Press Washington London 1986 ISBN 0 87474 524 1 T S Kemp The Origin and Evolution of Mammals Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 850760 7 Zofia Kielan Jaworowska Richard L Cifelli Zhe Xi Luo Mammals from the Age of Dinosaurs Origins Evolution and Structure Columbia University Press New York 2004 ISBN 0 231 11918 6 Umfassende Darstellung von den ersten Saugetieren bis zum Massenaussterben an der K T Grenze Zhe Xi Luo Transformation and diversification in early mammal evolution In Nature volume 450 number 7172 13 Dezember 2007 S 1011 1019 doi 10 1038 nature06277 Eine Rundschau mit 98 Einzelnachweisen zu wissenschaftlicher Literatur Weblinks BearbeitenThe Cynodontia behandelt verschiedene Aspekte des entwicklungsgeschichtlichen Ubergangs Cynodontier Saugetiere mit vielen Einzelnachweisen Springer Link Relationships of the Liassic Mammals Sinoconodon Morganucodon oehleri and DinnetheriumEinzelnachweise Bearbeiten a b Amniota Palaeos Abgerufen am 27 Dezember 2010 a b Synapsida overview Palaeos Memento vom 15 Marz 2008 im Internet Archive a b Mammalia Overview Palaeos R Cowen History of Life Blackwell Science Oxford 2000 S 432 Synapsida Varanopseidae Palaeos Abgerufen am 27 Dezember 2010 a b Therapsida Palaeos Abgerufen am 28 August 2013 a b D M Kermack K A Kermack The evolution of mammalian characters Croom Helm 1984 ISBN 0 916845 01 X a b c d A F Bennett J A Ruben The metabolic and thermoregulatory status of therapsids In N Hotton P D MacLean J J Roth u a The ecology and biology of mammal like reptiles 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