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Die Russelspringer Macroscelidea sind eine Ordnung der Saugetiere die mit den Macroscelididae und den Rhynchocyonidae zwei heute noch bestehende Familien enthalt Sie bewohnen den zentralen ostlichen und sudlichen und mit einem Vertreter auch den nordlichen Bereich von Afrika Gegenwartig umfasst die Gruppe 20 Arten in sechs Gattungen Die Tiere sind kleine Bodenbewohner die durch einen grossen Kopf mit russelartig verlangerter Nase sowie durch einen langen Schwanz und dunne Gliedmassen charakterisiert sind Die Hinterbeine ubertreffen dabei die Vorderbeine deutlich an Lange ebenso sind die Fusse und unteren Gliedmassenabschnitte verlangert Dadurch besitzen die Russelspringer ausgesprochen gute Laufeigenschaften sodass sie sich schnell laufend oder springend fortbewegen konnen Die Hauptnahrung besteht vorwiegend aus Insekten und anderen Wirbellosen zusatzlich kommt noch ein geringer Anteil an Pflanzen hinzu Mannchen und Weibchen bilden monogame Paare deren Bindung uber das gesamte Leben anhalt Die einzelnen Reviere oder Territorien der Tiere uberschneiden sich bei den Paaren teilweise oder vollstandig ausserhalb der Paarungszeit leben die jeweiligen Partner aber einzelgangerisch Die Fortpflanzung der Russelspringer ist gekennzeichnet durch eine vergleichsweise lange Tragzeit und eine geringe Anzahl an Nachwuchs je Wurf RusselspringerKurzohrrusselspringer Macroscelides proboscideus Systematikohne Rang Synapsiden Synapsida Klasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung RusselspringerWissenschaftlicher NameMacroscelideaButler 1956In der westlichen Wissenschaft wurden die Russelspringer erstmals gegen Ende des 17 Jahrhunderts durch Beobachtungen im sudlichen Afrika bekannt Die Benennung der ersten Art folgte uber einhundert Jahre spater Aufgrund des ausserlichen Aussehens wurden die Tiere uber lange Zeit mit den Spitzmausen verglichen und in eine verwandtschaftliche Nahe mit den Insektenfressern gestellt Diese Meinung galt noch bis weit in das 20 Jahrhundert auch als die Russelspringer in der Mitte der 1950er Jahre in eine eigene Ordnung platziert wurden In den 1970er bis 1990er Jahren favorisierten einige Wissenschaftler eine nahere Stellung zu den Nagetieren Erst genetische Untersuchungen an der Wende zum 21 Jahrhundert erbrachten eine nahere Beziehung der Russelspringer zu anderen originar afrikanischen Tiergruppen wie den Tenreks den Goldmullen und dem Erdferkel Die Stammesgeschichte der Russelspringer als Familie reicht bis in das Eozan zuruck und vollzog sich vollstandig auf dem afrikanischen Kontinent Das fossile Fundmaterial setzt sich aber zumeist nur aus Zahn und Gebissresten zusammen Neufunde und neuere Erkenntnisse aus dem Beginn des 21 Jahrhunderts lassen annehmen dass der Ursprung der Gruppe in der heutigen Holarktis lag und in das Palaozan datiert Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 1 3 Skelettmerkmale 1 4 Weichteilanatomie der Nase 1 5 Innere Organe 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung und Thermoregulation 3 3 Fortpflanzung 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 3 Uberblick uber die Familien und Gattungen der Russelspringer 5 Forschungsgeschichte 5 1 Entdeckung und Taxonomie 5 2 Spitzmause Nager oder afrikanische Tiere Zur systematischen Stellung der Russelspringer 6 Stammesgeschichte 6 1 Die Herkunft der Russelspringer 6 2 Eozan 6 3 Oligozan 6 4 Miozan 6 5 Plio und Pleistozan 7 Etymologie 8 Gefahrdung 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten nbsp Rotschulter Russelhundchen Rhynchocyon petersi Russelspringer haben eine gewisse Ahnlichkeit mit Spitzmausen sind aber im Regelfall deutlich grosser Sie erreichen eine Gesamtlange von 17 bis 58 cm der Schwanz nimmt davon 8 bis 26 cm ein Dadurch betragt die Schwanzlange etwa 80 bis 120 der Lange des restlichen Korpers Die relative Schwanzlange ist haufig ein wichtiges Unterscheidungskriterium zwischen den einzelnen Arten Das Gewicht reicht bei den kleineren Formen von 22 bis 280 g die etwas grosseren Russelhundchen konnen dagegen zwischen 320 und 750 g schwer werden 1 2 Ein Sexualdimorphismus ist bezuglich der Korpergrosse kaum ausgebildet Die Farbung des Felles variiert an der Oberseite abhangig vom Lebensraum von gelbgrau uber rotlichbraun bis dunkelbraun die Unterseite ist heller meist weisslich oder hellgrau gefarbt Bei den Russelhundchen ist ein deutliches bis unscheinbares streifiges Fleckenmuster auf dem Rucken ausgebildet bei der Russelratte konnen gelegentlich auch Streifen auftreten Die Fellbedeckung besteht aus dem Deckhaar und der Unterwolle Die Deckhaare des Ruckens werden 11 bis 18 mm lang und sind teilweise mittig verdickt Ihr Durchmesser liegt bei 40 bis 70 mm der Querschnitt ist zumeist rund Die Haarschuppen bilden an der Basis ein welliges an der Spitze ringformiges Muster Allgemein haben Russelhundchen ein groberes und weniger dichtes Fell als die ubrigen Russelspringer 3 4 5 Die Tiere haben grosse runde Augen die bei manchen Arten von einem auffalligen Ring umrahmt werden Die Nase ist charakteristisch russelartig verlangert und sehr beweglich die Ohren sind verhaltnismassig gross Auffallig ist zudem der lange fast unbehaarte und damit rattenahnliche Schwanz Ein weiteres Kennzeichen stellen die langen und sehr schlanken Beine dar wobei die Hinterbeine die Vorderbeine an Lange ubertreffen Die grossen Zehen Hallux sowie der Daumen Pollex sind stark verkleinert oder fehlen vollstandig Je nach Art konnen an den Fusssohlen der Brust am After und am Schwanz Duftdrusen ausgebildet sein die der innerartlichen Kommunikation dienen Die Weibchen besitzen bei den Elefantenspitzmausen und bei den Vertretern der Gattung Macroscelides drei bei den Russelhundchen und der Russelratte zwei Paar Zitzen auf der Bauchseite 6 4 5 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten nbsp Obere Zahnreihe der sechs Gattungen der Russelspringer im Vergleich A Elephantulus B Petrosaltator C Galegeeska D Macroscelides E Petrodromus F RhynchocyonDie wichtigsten Merkmale die eine Abgrenzung der Russelspringer als eigene Ordnung begrunden Autapomorphien finden sich wie bei den meisten Saugetiergruppen im Bau des knochernen Schadels Der Schadel entspricht im Wesentlichen dem typischen Saugetierschadel Er ist verhaltnismassig gross und besitzt eine in der Aufsicht dreieckige Form mit langem Rostrum und einer grossen und breiten Gehirnkapsel Die Jochbogen laden seitlich weit aus und sind vollstandig geschlossen Die Orbita ist sehr gross und nach hinten nicht durch eine vollstandig geschlossene Knochenspange Postorbitalspange abgeschlossen Der Oberkiefer hat keinen Anteil am Rand der Augenhohle Dagegen besitzt das Gaumenbein grosse Flugel die den vorderen unteren Rand der Augenhohle bilden Das Nasenbein ist generell lang ausgebildet In der Ansicht von unten fallen vor allem die teils sehr komplexe Durchlocherung des Gaumenbeins die mit Ausnahme der Russelhundchen bei allen Vertretern der Russelspringer vorkommt und die aufgeblahte knocherne Gehorkapsel Bulla tympanica auf Diese Aufblahung ist bei Macroscelides am weitesten fortgeschritten sodass Bereiche des Warzenteils des Schuppenteils des Scheitelbeins und des Hinterhauptsbeins am Aufbau der Paukenblase beteiligt sind Das Volumen der beiden Paukenblasen zusammengenommen ubersteigt bei Macroscelides das Gehirnvolumen bei Elephantulus und den anderen Angehorigen der Russelspringer sind beide Gehorstrukturen deutlich kleiner Sie unterstutzen aber die Wahrnehmung niederfrequenter Tone in offenen Landschaften 7 8 Der Unterkiefer ist lang und schlank der Gelenkast ragt sehr weit nach oben sodass das Kiefergelenk weit uber der Kauebene liegt Der Kronenfortsatz Processus coronoideus ist kurz und erhebt sich kaum uber den Gelenkfortsatz Processus condylaris Am hinteren Ende des Unterkiefers befindet sich ein spitzer hakchenformiger Winkelfortsatz Processus angularis Am horizontalen Knochenkorper ist ein zumeist doppeltes Foramen mentale ausgebildet das unterhalb der Pramolaren liegt 9 10 4 5 Die Zahnformel der Russelspringer lautet 0 3 1 4 2 3 1 4 2 3 displaystyle frac 0 3 1 4 2 3 1 4 2 3 nbsp es sind also insgesamt 34 bis 42 Zahne vorhanden Die oberen Schneidezahne fehlen bei den Russelhundchen die unteren sind zweispitzig Bei den anderen Russelspringern haben sie oben und unten eine haufig nagelartige Form und sind je nach Art unterschiedlich gross gestaltet Bezogen auf die obere Zahnreihe weisen die Elefantenspitzmause ein variables Gebiss auf bei der Russelratte ist der vordere Schneidezahn deutlich grosser als die beiden hinteren Macroscelides und Galegeeska haben jeweils gleich grosse obere Schneidezahne wahrend bei Petrosaltator der mittlere verkleinert ist Der obere Eckzahn erinnert nur bei den Russelhundchen an einen Fangzahn ansonsten ist er wie der untere klein und variabel ausgepragt Die ersten beiden Pramolaren sind zumeist klein wobei der zweite in der Lange gestreckt und ein oder zweihockrig aufgebaut ist Die beiden hinteren Vorbackenzahne haben eine breite Gestalt der letzte ist stark molarisiert und gleicht so den Molaren Alle hinteren Backenzahne haben moderat hohe Zahnkronen subhypsodont und ein fehlendes Cingulum ein Wulst oder eine Leiste an der Zahnbasis Sie sind gross quadratisch im Umriss und besitzen vier spitze scharfe Hockerchen auf der Kauoberflache sectoriale oder secodonte Zahngestaltung Die Anordnung der Hockerchen und der sich zwischen ihnen befindenden Rippeln lassen eine dilambdodont verlaufende Schneidkante des Zahnschmelzes entstehen in Form des lateinischen Buchstabens W oder zweier aneinandergereihter griechischer Ls wodurch die Zahne ein wenig an die der Huftiere erinnern Die jeweils letzten Backenzahne fehlen im Oberkiefer immer im Unterkiefer treten sie gelegentlich bei einigen Arten der Elefantenspitzmause auf und sind dann nur sehr klein ausgebildet Die Russelspringer haben wie die meisten Saugetiere einen Zahnwechsel bei dem erst ein Milchgebiss und spater ein dauerhaftes Zweitgebiss gebildet wird 9 10 4 5 Skelettmerkmale Bearbeiten Die Wirbelsaule besteht aus 7 Hals 13 Brust 7 bis 8 Lenden 3 Kreuzbein und 20 bis 28 Schwanzwirbeln Im Vergleich zu den anderen Russelspringern haben die Russelhundchen dabei durchschnittlich mehr Lenden und Schwanzwirbel zudem sind bei ihnen am Schwanz Chevronknochen ausgebildet Bei allen Vertretern der Familie zeichnen sich die hinteren Lendenwirbel durch lange Dorn und Querfortsatze aus an denen die kraftige Beckenmuskulatur angebracht ist was in Verbindung mit der teils springenden Fortbewegung steht Die Unterarmknochen sind bei den meisten Arten miteinander verwachsen lediglich bei den Russelhundchen liegen sie sehr nah aneinander Bei diesen hat auch abweichend von den meisten Saugetieren der ausserste Fingerstrahl nur zwei Glieder Eine Besonderheit im Bau der Extremitaten sind die langen Hinterbeine Insbesondere das Waden und das Schienbein sind gegenuber dem Oberschenkelknochen stark verlangert ebenso die Mittelfussknochen was ein typisches Kennzeichen schnell laufender Tiere ist So kann der untere Beinabschnitt den oberen um 25 bis 43 an Lange ubertreffen der Mittelfuss weist bei einigen Arten die gleiche Lange wie der Oberschenkelknochen auf Am Schaft des letzteren tritt ein markanter dritter Rollhugel Trochanter tertius auf Die beiden Unterschenkelknochen sind im distalen Bereich zu zwei Dritteln miteinander verwachsen 11 9 5 Weichteilanatomie der Nase Bearbeiten nbsp Geflecktes Russelhundchen Rhynchocyon cirnei Die russelartig verlangerte Nase der Russelspringer ist hochflexibel und standig in Bewegung allerdings im Gegensatz zu den ahnlichen Bildungen wie bei den Elefanten und Tapiren nicht zur Manipulation von Objekten geeignet Analog zu den Tieren mit echtem Russel besitzt die Nase der Russelspringer keinen knochernen Unterbau was die hohe Beweglichkeit ermoglicht Bei den Russelhundchen bilden rund 30 knorpelige Ringe die verlangerte Nase was jedoch auf Untersuchungen von Embryos basiert 12 Bei ausgewachsenen Vertretern der Elefantenspitzmause sind solche knorpeligen Ringstrukturen nur an der Basis der Nase vorhanden Im restlichen Teil der Nase findet sich unabhangiges Knorpelgewebe als Nasenscheidewand die teilweise lochrig ist und im oberen unteren sowie seitlichen Bereich Daneben existieren zwei Hauptmuskelstrange ein seitlich langsverlaufender und ein oberer querverlaufender Beide dienen nicht nur der Bewegung der Nase sondern vermogen auch je nach Umstanden die Grosse der Nasenlocher zu verandern Ein bauchseitiger Muskel der aktiv die Nase herabsenkt fehlt dagegen Bedeckt ist die Nase zudem mit teils behaarter Haut In diese sind Talg und seltener Schweissdrusen eingebettet Insgesamt erscheint die Nasenregion der Russelspringer nicht stark spezialisiert da die Tiere nur wenig Kontrolle uber die Nasenspitze haben Die Nase hat dadurch weniger eine Tastfunktion sondern dient in erster Linie als Riechorgan das durch seine ausserordentliche Beweglichkeit mit der Nahrungssuche im Blatterabfall oder zwischen Steinen am Boden im Zusammenhang steht 13 14 Innere Organe Bearbeiten Der gesamte Verdauungstrakt wird bei den kleinen Russelspringern wie den Elefantenspitzmausen und den Arten von Macroscelides 51 bis 60 cm lang bei der Russelratte erreicht er 139 cm Der Anteil einzelner Organe variiert zwischen den Gattungen der Dickdarm nimmt bei den Elefantenspitzmausen zwischen 16 und 20 ein bei Macroscelides sind es 21 und bei der Russelratte nur 9 Moglicherweise hangen diese Variationen mit der Befahigung zur Speicherung von Wasser in trockenen Habitaten zusammen Bei einigen Elefantenspitzmausen ist zudem eine Veranderung der Lange des Verdauungstraktes uber das Jahr bei konstantem Korpergewicht nachgewiesen mit auffalligen Reduktionen ausserhalb der Fortpflanzungsphase Markant ist auch der grosse Blinddarm der bei der Verdauung der pflanzlichen Nahrung eine grosse Rolle spielt 15 16 Die Nieren besitzen einen einlappigen Aufbau mit einer deutlich getrennten Rindenregion einer Markrohre und einer verlangerten Papille die in Richtung des Beckens reicht 17 Die Weibchen haben eine zweihornige Gebarmutter Uterus bicornis die bei den Russelhundchen weniger deutlich ausgepragt ist als bei den anderen Russelspringern Ein Gebarmutterhals und eine echte Vagina sind nicht vorhanden Der hintere Teil des Gebarmutterkorpers ersetzt die Vagina funktionell 18 19 Die Hoden der Mannchen liegen nicht in einem ausseren Hodensack sie bleiben im Bereich der Nieren und wandern nicht wie bei vielen anderen Saugern abwarts primare Testicondie Ihre Grosse betragt bei kleineren Arten etwa 10 4 mm bei einem Gewicht von 0 08 g Der Penis liegt im Bezug auf die Korperlange ebenfalls relativ weit vorn je nach Art zwischen 20 und 40 vor dem Anus was bei Macroscelides eine Distanz von etwa 4 cm ausmacht 20 6 Mit 50 bis 75 der Korperlange ist der Penis im eregierten Zustand ausserordentlich lang Das Gehirn wiegt bei den kleineren Elefantenspitzmausen 1270 bis 1330 mg bei den grosseren Russelhundchen zwischen 5400 und 7230 mg Im Vergleich zu Tieren mit einer ahnlichen Lebens und Ernahrungsweise ist das Gehirn bei den Russelspringern durchschnittlich grosser 21 5 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der beiden Familien der Russelspringer nbsp Verbreitungsgebiet der Macroscelididae Die Russelspringer sind eine endemisch in Afrika auftretende Saugetiergruppe Das Hauptverbreitungsgebiet liegt im zentralen ostlichen und sudlichen Teil des Kontinents und erstreckt sich vom sudlichen Sudan Sudsudan und der Demokratischen Republik Kongo bis nach Sudafrika Lediglich eine Art die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus Petrosaltator rozeti ist im Norden und Nordwesten von Marokko bis Libyen beheimatet und durch die Sahara von den sudlichen Vertretern getrennt Auffallig an der Gesamtverbreitung der Russelspringer ist ihr vollstandiges Fehlen im westlichen Afrika da das Kongobecken mit seinen grossen Flussen Kongo und Ubangi die Nord und Westgrenze des sudlichen Vorkommens darstellen Es ist nicht geklart warum die Russelspringer in Westafrika fehlen Moglich ist dass die grossen Strome und Flusse Ausbreitungsbarrieren darstellen da die Lebensweise der Tiere keine Uberschwemmungsgebiete oder oberflachennahes Grundwasser befurwortet Im ostlichen und sudlichen Afrika begrenzen Flusse wie der Tana der Sambesi oder der Oranje das Vorkommen einiger Arten 22 4 5 Die Russelspringer bewohnen eine Vielzahl von Lebensraumen und Landschaften folgende Grundtypen lassen sich unterscheiden trockene Felslandschaften und teils Savannengebiete die mit Steinblocken beziehungsweise Kopjes durchsetzt sind oder gebirgige Regionen in bis zu 2700 m Hohe dazu gehoren die Ostliche Elephantulus myurus und die Westliche Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus rupestris die Kap Elefantenspitzmaus Elephantulus edwardii die Karoo Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus pilicaudus die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus und eventuell auch die Somali Elefantenspitzmaus Galegeeska revoili trockene Gerollfelder vor allem Gebiete der Karoo und der Namib mit nur sparlicher Vegetation dazu gehoren alle Vertreter der Gattung Macroscelides trockenes Waldsavannen und Buschland mit offener Vegetation auf sandigen Boden mit niedrigem Grasstand und mit Gestrupp durchsetzt dazu gehoren die Trockenland Elefantenspitzmaus Elephantulus intufi und die Rotbraune Elefantenspitzmaus Galegeeska rufescens mesisches Waldsavannen und Buschland mit teils offenen teils geschlossenen Waldern und Dickichten auf unterschiedlichen Boden dazu gehoren die Kurznasen Elefantenspitzmaus Elephantulus brachyrhynchus die Dunkle Elefantenspitzmaus Elephantulus fuscus die Dunkelfuss Elefantenspitzmaus Elephantulus fuscipes und einige Unterarten der Russelratte Petrodromus tetradactylus Walder mit geschlossenem Kronendach und reicher Blatterschicht auf unterschiedlichen Boden dazu gehoren eine Unterart der Russelratte und alle Vertreter der Russelhundchen Rhynchocyon Die vielfaltigen Landschaften bedingen dass in einigen Regionen verschiedene Arten gemeinsam vorkommen sie nutzen dann aber ein jeweils anderes Habitat Auch sind bei einzelnen Vertretern mit grosserem Verbreitungsgebiet klinale Anpassungen an die Umgebung im Bezug auf die Fellfarbung nachgewiesen 22 4 5 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten nbsp Graugesichtiges Russelhundchen Rhynchocyon udzungwensis nbsp Russelratte Petrodromus tetradactylus Die Russelspringer leben bodenbewohnend und sind polyzyklisch aktiv wobei sie zumeist am Tage oder wahrend der Dammerung auftreten Wahrend der grossten Hitze des Tages ruhen die Tiere in der Regel Einige Arten wie der Kurzohrrusselspringer Macroscelides proboscideus sind auch starker nachtaktiv Die Tiere konnen sich sehr schnell fortbewegen und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 29 km h Es sind zwei Arten der Fortbewegung bekannt eine vierfussig schnell laufende cursoriale und eine springende saltatorische Beim Laufen wird der Schwanz horizontal gehalten und nur bei Ruhe auf den Boden gelegt An die hohen Laufgeschwindigkeiten sind die Tiere durch ihre stark verlangerten Hinterbeine angepasst vor allem durch die gegenuber dem Oberschenkelknochen nahezu gleich langen Mittelfussknochen 23 Beim saltatorischen Laufen bewegen sich die Hinterbeine synchron zueinander wahrend die Vorderbeine alternierend aufsetzen weswegen diese Fortbewegung auch als halbspringend bezeichnet wird Vor allem bei den kleineren Russelspringern wie den verschiedenen Vertretern der Elefantenspitzmause Elephantulus und der Gattung Macroscelides kommt es dabei haufig dazu dass eines der Hinterbeine nicht auftritt sondern in arhythmischen Abstanden in der Luft hangen bleibt Moglicherweise korrigieren die Tiere durch den ausgelassenen Auftritt die Schrittfrequenz und nehmen Kraft aus dem Lauf Verantwortlich dafur sind eventuell anatomische Grunde da die kleineren Russelspringer im Vergleich zu den grosseren Russelhundchen einen verkurzten Oberkorper aufweisen Die hohe Kraftentfaltung durch die ausserordentlich kraftigen Hinterbeine konnte dann ohne diese notwendigen Korrekturen zu haufigeren Sturzen fuhren 24 Die gelegentlich bei der Flucht ausgeubten hohen Sprunge ahneln denen von Huftieren etwa den Springbocken Auch der beim Laufen verwendete Zehengang der untypisch fur zahlreiche Kleinsauger erscheint erinnert eher an Huftiere ebenso wie der schlanke Korperbau der besonders bei der Russelratte und den Russelhundchen auffallig ist 22 Eine haufig geausserte Annahme die Tiere wurden sich ahnlich den Kangurus nur auf den Hinterbeinen springend mit weiten Satzen fortbewegen ist falsch ebenso die Meinung sie wurden sich auf den Hinterbeinen aufrichten 25 Als Verstecke suchen sich die Vertreter von Macroscelides und der Elefantenspitzmause die felsige oder trockene Landschaften bewohnen zumeist Bodennischen Felsspalten Termitenhugel oder auch verlassene Nagetierbaue Da sie selbst nicht gut graben konnen legen sie ausserst selten eigene Erdbaue an Die Russelratte Petrodromus tetradactylus und die Elefantenspitzmause der starker bewachsenen Regionen ziehen sich dagegen in dichtes Gestrupp zuruck Von den Russelhundchen ist bekannt dass sie Nester aus Pflanzenmaterial errichten 26 22 4 5 source source source source source source source Fusstrommeln der Somali Elefantenspitzmaus Galegeeska revoili nbsp Landschaft der Namib mit Pfad des Namib Kurzohrrusselspringers Macroscelides flavicaudatus links nbsp Nordafrikanische Elefantenspitzmaus Pedrosaltator rozeti Die Vertreter der meisten Arten sind territorial und halten Eigenreviere Deren Grosse schwankt von weniger als 1 ha bis zu 100 ha abhangig von der bewohnten Region und den dort herrschenden Klimaverhaltnissen sowie der Dichte der lokalen Population Charakteristisch bei einigen Arten der Elefantenspitzmause und der Gattung Macroscelides sowie der Russelratte sind Pfade die die verschiedenen Aktivitatspunkte und Unterschlupfe innerhalb eines Territoriums miteinander verbinden Diese verlaufen mitunter schnurgerade durch Felslandschaften oder durch dichte Vegetationsgebiete In manchen dicht bewachsenen Gebieten bestehen die Pfade auch nur aus einzelnen gesauberten Flachen Das Wegesystem dient der schnellen Fortbewegung und wird von den Tieren selbst angelegt und gepflegt wobei sie die Pfade mit schwingenden Armbewegungen von Steinchen und Zweigen oder Blattern befreien Bei den Russelhundchen dagegen ist das Anlegen von Pfaden bisher nicht beobachtet worden Markierungen der Territorien erfolgen mit Hilfe von Duftmarken von Sekret aus Drusen die sich je nach Art an den Fussen der Brust dem Steiss oder am Schwanz befinden Daneben ist neben einzelnen Lautausserungen vor allem ein trommelartiges Gerausch als Kommunikationsmittel bekannt Dieses Fusstrommeln wird mit schnellen Schlagen der Hinterfusse auf dem Untergrund erzeugt Dabei besteht diese als Podophonie bezeichnete Verstandigungsform aus einer festgelegten Abfolge von regelmassigen und unregelmassigen Schlagen die nur kurz wahrt aber nach einer gewissen Zeit wiederholt wird Die einzelnen Trommelserien variieren artspezifisch und konnen so als taxonomisches Merkmal herangezogen werden Ein ahnliches Verhalten ist auch bei einigen Hasenartigen und Nagetieren belegt Die Funktion des Fusstrommelns bei den Russelspringern ist nicht ganz eindeutig Haufig tritt die Kommunikationsform in Stresssituationen auf die mit Territorialkampfen und Paarungsritualen in Verbindung stehen kann aber auch bei Anwesenheit von Beutegreifern vorkommen Hier ist es moglicherweise als Warnsignal fur Artgenossen zu interpretieren oder als Hinweis an den Beutegreifer dass er bemerkt wurde 27 28 22 4 5 nbsp Trockenland Elefantenspitzmaus Elephantulus intufi Allgemein leben die Russelspringer in monogamen Paarbindungen die in der Regel das gesamte Leben halten Die Territorien der gebundenen Tiere uberschneiden sich dabei teilweise oder vollstandig Die Paarbindungen sind allerdings nicht sehr tief gemeinsame Aktivitaten gehen selten uber die Fortpflanzung hinaus Jedoch werden die einzelnen Territorien gegen Eindringlinge verteidigt was vom Partner des gleichen Geschlechts erfolgt Eine mogliche Ursache fur die Paarbildung bei den Russelspringern kann in der grosseren Intoleranz von Weibchen untereinander liegen wie es etwa bei der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus beobachtet wurde Die hohere Abneigung unter Weibchen entsteht durch grossere Konkurrenz um Nahrungsressourcen in den unter Umstanden kargen Landschaften wahrend gleichzeitig fur die Mannchen der Paarungspartner eher rar ist 29 Fur die Mannchen bestehen die wahrscheinlichen Vorteile einer monogamen Beziehung in der gesicherten Fortpflanzung und den geringen Kosten fur die Verteidigung des Weibchens und oder des gemeinsamen Territoriums Dadurch sinkt auch die Gefahr dass sich eindringende fremde Mannchen mit der Partnerin paaren Herumziehende Mannchen die auf der Suche nach empfangsbereiten Weibchen gehen waren demgegenuber starker in die Territorialverteidigung sesshafter Mannchen involviert Daruber hinaus unterlagen sie beim Durchstreifen von unbekanntem Terrain einer grosseren Gefahr von Fressfeinden erbeutet zu werden 30 Unter Umstanden kommt es aber vor dass ein gebundenes Mannchen sich in ein benachbartes Revier begibt dessen Halterin ungebunden ist oder ihren Partner verloren hat Daraus resultiert auch eine gewisse Promiskuitat bei den mannlichen Tieren Untersuchungen zufolge erleidet dieses aber haufig bei der Unterhaltung von zwei Territorien mit jeweils einem Weibchen einen starken Gewichtsverlust was auf hohe Kosten dieser Lebensweise schliessen lasst Dementsprechend zieht sich das Mannchen zumeist in sein eigenes Territorium zuruck wenn ein ungebundenes Mannchen auftaucht Das Verhalten lasst aber darauf schliessen dass die Mannchen bei den Russelspringern neben der Fortpflanzung innerhalb des Paares gelegentlich auch eine Weitergabe ihrer Gene ausserhalb dieser Bindungen suchen was bei einigen Arten auch daran erkennbar ist dass mannliche Tiere teils deutlich grossere Territorien als weibliche haben und haufiger zu Grenzuberschreitungen neigen 31 32 33 22 5 Ernahrung und Thermoregulation Bearbeiten nbsp Namib Kurzohrrusselspringer nbsp Somali ElefantenspitzmausDie Hauptnahrung der Russelspringer besteht im grossen Masse aus Wirbellosen Dabei ernahren sich die Russelhundchen von einer weiten Palette an Invertebraten die von Gliederfussern wie Insekten Spinnen und Tausendfusser bis hin zu Ringelwurmern reicht Sie gehen bei der Nahrungssuche verstarkt opportunistisch und nur in seltenen Fallen selektiv vor Bei allen anderen Russelspringern dominiert eine insekten bis allesfressende Ernahrungsweise mit einer Bevorzugung von Ameisen Termiten und Kafern Jahreszeitlich bedingt bereichern sie ihren Speiseplan mit pflanzlicher Nahrung wie Samen Fruchten und grunen Pflanzenteilen In Einzelfallen spielt auch Nektar eine Rolle wodurch einige Arten auch als wichtige Verbreiter von Pollen fungieren 34 35 Aus morphologischen Grunden sind Russelspringer nicht befahigt grossere Beutetiere wie kleinere Wirbeltiere zu fressen Fur die Nahrungssuche wird der hervorragende Geruchssinn eingesetzt wobei die Tiere mit der Nase sondierend den Blatterabfall und sonstige Verstecke absuchen Moglicherweise spielt aber auch die Farbwahrnehmung eine gewisse Rolle da zumindest fur einige Vertreter der Gattungen Elephantulus Galegeeska und Macroscelides bekannt ist dass diese zwischen Blau Rot Grun und Gelbtonen zu unterscheiden vermogen 36 37 Die Zunge ist sehr lang und kann bis mehrere Millimeter vor die Nasenspitze ausgestreckt werden Mit ihr wird die Nahrung in das unterstandige Maul befordert die Backenzahne mit den scharfen Spitzen zerkleinern anschliessend die Beute Abweichend von anderen sich insektenfressend ernahrenden Saugetieren besitzen die Russelspringer einen funktionalen Blinddarm der fur die Verdauung der pflanzlichen Nahrungsteile verantwortlich ist 26 22 4 5 Vor allem die Arten trockener bis wustenartiger Landschaften mit ihren heissen Tagen und kuhlen Nachten zeigen eine gewisse Heterothermie mit einer schwankenden Korpertemperatur im Verlauf des Tages Zum Ausgleich halten sich die Tiere wahrend der heissen Phase an schattigen Platzen oder in kuhleren Felsspalten auf In den Morgenstunden konnen dagegen ausgiebige Sonnenbader beobachtet werden 38 39 Ausserdem sind die Nieren bei Arten der Wustengebiete befahigt Urin hoch anzureichern und somit den Wasserverlust zu verringern 17 Bei sehr niedrigen Nachttemperaturen oder auch in Verbindung mit schlechten Nahrungsbedingungen verfallen einige Vertreter der Russelspringer vor allem die Arten der Gattung Macroscelides und einige Vertreter der Elefantenspitzmause in einen Torpor der uber mehrere Stunden anhalt und bei dem die Korpertemperatur auf nur wenige Grad uber die Aussentemperatur absinkt Bei den Arten die in Regionen mit eher ausgeglichenen Klimaverhaltnissen leben wie der Russelratte oder den Russelhundchen tritt dieses Verhalten nicht auf 26 22 4 5 Fortpflanzung Bearbeiten Je nach Lebensraum und dessen klimatischen Bedingungen kann die Paarung ganzjahrig tropische Gebiete oder seltener in jahreszeitlicher Abhangigkeit Regionen hoherer Breitengrade und Gebirgslagen stattfinden Der Geschlechtsakt dauert in der Regel nur wenige Sekunden das Mannchen vollfuhrt dies in nahezu aufrechter Position Fur beides wird die verhaltnismassig weit nach vorn verlagerte Position des Penis als Ursache angesehen 40 Einige Arten der Elefantenspitzmause und der Kurzohrrusselspringer zeigen in der Keimzellenentwicklung bzw der entlassung als Besonderheit eine Polyovulation bei der beim Follikelsprung zwar mehrere reife Eizellen die Eierstocke verlassen und auch befruchtet werden allerdings sich von diesen meistens nur zwei in die Gebarmutter einbetten Ein neuer Eisprung erfolgt bei den Tieren immer nach dem Wurf der Jungtiere Postpartum Ostrus Die Ursache fur diese Polyovulation ist bisher unbekannt 19 Die Tragzeit dauert rund sechs bis zehn Wochen was relativ lang ist fur derartig kleine Tiere In der Regel tragen Weibchen je nach ausseren Bedingungen zwischen drei und sechs Wurfe im Jahr aus 26 22 4 5 Zumeist werden ein bis zwei Jungtiere geboren selten umfasst ein Wurf bis zu vier Neugeborene Bei den Russelhundchen kommt der Nachwuchs als Nesthocker zur Welt und besitzt nur wenig Fellbedeckung und geschlossene Augen Bei den anderen Russelspringern sind die Jungen Nestfluchter und konnen innerhalb weniger Stunden laufen Die Jungen bewohnen eigene von den Eltern getrennte Unterschlupfe Das Muttertier besucht die Jungen nur kurz wahrend des Tages um sie zu saugen was als System des Absentismus der Mutter bezeichnet wird Den Begriff pragte E G Franz Sauer 1973 an Populationen des Kurzohrrusselspringers in der Namib die Form der Aufzucht ist aber auch bei anderen gut untersuchten Russelspringern nachgewiesen 41 42 Ein Grund fur diese Verhaltensweise konnte sein dass dadurch der Nachwuchs geruchsneutral bleibt was einen besseren Schutz vor Fressfeinden gewahrt 43 Das Vatertier dagegen beteiligt sich nicht unmittelbar an der Aufzucht indirekt kann es aber durch Vertreiben von oder Warnen vor Fressfeinden involviert sein 30 Die Saugezeit dauert nur zwei bis drei Wochen danach werden die Jungen zunehmend unabhangig und grunden eigene Territorien Die Lebenserwartung in freier Wildbahn umfasst je nach Grosse der Tiere ein bis vier Jahre Das hochste bekannte Lebensalter eines Russelspringers in menschlicher Obhut betrug rund neun Jahre bei einer Trockenland Elefantenspitzmaus und rund elf Jahre bei einem Goldenen Russelhundchen 44 26 22 4 5 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Afrotheria nach Heritage et al 2021 45 Afrotheria Afroinsectiphilia Afroinsectivora Afrosoricida Chrysochloridae Goldmulle Tenrecomorpha Tenrecidae Tenreks Potamogalidae Otterspitzmause Macroscelidea Russelspringer Macroscelididae Elefantenspitzmause und Russelratte Rhynchocyonidae Russelhundchen Tubulidentata Erdferkel Paenungulata Hyracoidea Schliefer Tethytheria Sirenia Seekuhe Dugongidae Dugongs Trichechidae Manatis Proboscidea Russeltiere Vorlage Klade Wartung StyleDie Russelspringer bilden die rezent einzige Familie in der Ordnung der Macroscelidea die dadurch monotypisch ist Die Macroscelidea wiederum stellen einen Teil der Uberordnung der Afrotheria dar einer der vier Hauptlinien innerhalb der Hoheren Saugetiere Die Afrotheria selbst sind eine molekulargenetisch definierte Gruppe uberwiegend in Afrika heimischer Tiere oder deren Ursprung auf dem Kontinent liegt Innerhalb der Afrotheria konnen zwei grossere Verwandtschaftsgemeinschaften unterschieden werden die Paenungulata und die Afroinsectiphilia Die Paenungulata waren schon langer durch anatomische Ubereinstimmungen bekannt und schliessen die heutigen Elefanten die Schliefer und die Seekuhe ein In die Afroinsectiphilia werden neben den Russelspringern auch die Tenreks Otterspitzmause und Goldmulle gestellt die drei zuletzt genannten formen zusammen die Ordnung der Afrosoricida In der Regel gilt auch das Erdferkel das als einziges Mitglied die Ordnung der Tubulidentata stellt als Teil der Afroinsectiphilia Dabei unterstutzen die gegenwartigen Daten sowohl eine Schwestergruppenbeziehung der Russelspringer zum Erdferkel 46 als auch zu den Afrosoricida 47 48 letztere Gruppierung wird auch manchmal als Afroinsectivora bezeichnet 49 Den molekulargenetischen Untersuchungen zufolge haben die Afrotheria ihren Ursprung in der Oberkreide vor 90 4 bis 80 9 Millionen Jahren Die Aufspaltung der beiden Hauptgruppen erfolgte etwa 15 Millionen Jahre spater Die Russelspringer traten dann im Verlauf des Unteren Eozans vor 49 1 bis 47 5 Millionen Jahren erstmals in Erscheinung was relativ gut mit dem Fossilreport ubereinstimmt 48 Innere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Macroscelidea in einer klassischen Sichtweise nach Tabuce 2018 50 Macroscelidea Herodotiidae Herodotius Nementchatherium Eotmantsoius Chambius Metoldobotidae Metoldobotes Rhynchocyonidae Miorhynchocyon Rhynchocyon Macroscelididae Mylomygalinae Mylomygale Myohyracinae Protypotheroides Myohyrax Macroscelidinae Macroscelides Petrodromus Petrosaltator Palaeothentoides Miosengi Pronasilio Elephantulinae ElephantulusVorlage Klade Wartung 3 Vorlage Klade Wartung 4 Vorlage Klade Wartung 5Vorlage Klade Wartung StyleDie Positionen von Palaeothentoides Miosengi und Pronasilio wurden nach Holroyd 2010 51 nachgetragen Innerhalb der Ordnung der Russelspringer Macroscelidea wurde in der Regel eine rezente Familie Macroscelididae mit zwei Unterfamilien Macroscelidinae und Rhynchocyoninae und momentan 20 bestehenden Arten unterschieden Eine Studie aus dem Jahr 2021 stufte die Unterfamilien jedoch auf den Familienrang hoch was vor allem mit der Einbeziehung der fossilen Verwandtschaft und ihren stark variablen Gebisseigenschaften begrundet wurde Dadurch bestehen mit den Macroscelididae und den Rhynchocyonidae heute zwei eigenstandige Familien 52 Die artenreichste Gruppe sind die Macroscelididae welche die Arten der Gattungen Elephantulus Elefantenspitzmause Macroscelides Galegeeska Petrosaltator Nordafrikanische Elefantenspitzmaus und Petrodromus Russelratte einschliesst Letztere vier formen eine engere Einheit und werden in der Unterfamilie der Macroscelidinae zusammengefasst wahrend erstere alleinig die Elephantulinae bildet beide wurden ursprunglich jeweils auf der Ebene einer Tribus gefuhrt 53 52 Die Macroscelididae sind durch ein Gaumenbein mit paarigen Offnungen charakterisiert und bewohnen trockene und offene bis gestruppreiche Landschaften Dem gegenuber stehen die Rhynchocyonidae die nur die Gattung Rhynchocyon Russelhundchen enthalten Bei diesen wiederum ist das Gaumenbein geschlossen zudem treten an den unteren vorderen Pramolaren zusatzliche Hockerchen auf Die oberen Schneidezahne fehlen bei den heutigen Arten kommen aber bei ausgestorbenen Formen vor Die Russelhundchen sind generell grosser als die anderen Russelspringer und bewohnen geschlossene Habitate Allgemein haben die heutigen Russelspringer eher hochkronige subhypsodonte Backenzahne denen ein Cingulum ein tieferliegender Zahnschmelzwulst fehlt Des Weiteren ist der letzte Vorbackenzahn molarenartig gestaltet und der letzte Molar in der Regel reduziert 51 4 54 Neben den heutigen Familien sind noch weitere ausgestorbene Gruppen bekannt Auch diese wurden ursprunglich als Unterfamilien gefuhrt erhielten aber im Jahr 2021 eine unterschiedliche taxonomische Rangeinstufung 52 Die stammesgeschichtlich alteste Gruppe bilden die Herodotiidae deren genaue systematische Stellung innerhalb der Russelspringer nicht eindeutig ist Besondere Charakteristika stellen die allgemein niederkronigen brachyodonten Backenzahne die Ausbildung eines breiten Cingulums an der Zahnbasis und das Vorhandensein eines hintersten Molars dar Die Unterfamilie ist nur aus dem Eozan belegt Die Metoldobotidae sind derzeit als ein monotypisches Taxon aufzufassen Dessen einzige Art und Gattung ist durch die besonders grosse Korpergrosse und den Verlust des unteren hinteren Molars gekennzeichnet Als weitere ebenfalls monotypische Gruppe konnen die Afrohypselodontidae herausgestellt werden deren Charakterform Afrohypselodontus uber wurzellose standig wachsende und somit stark hochkronige Backenzahne verfugte 52 Alle anderen Gruppen sind den Macroscelididae zuzuweisen Hierzu zahlen die Myohyracinae die auf das Untere und Mittlere Miozan beschrankt sind Einzelne Merkmale lassen darauf schliessen dass die Vertreter der Gruppe sich eher pflanzenfressend ernahrten mit Spezialisierung auf Graser und Samen Dazu gehoren die ersten beiden vergrosserten und mit einer Schneidkante ausgestatteten Schneidezahne die zudem schrag nach vorn stehen procumbent und ausserdem ein massiverer Unterkiefer fur eine starkere Kaumuskulatur Die hintersten Molaren sind noch ausgebildet aber klein dafur ist der jeweils zweite Pramolar molarisiert wodurch entsprechend die Kauflache der gesamten Zahnreihe vergrossert wurde Die Mylomygalinae wiederum umfassen nur eine Art und Gattung aus dem Pliozan Sie zeichnen sich durch hochkronige Zahne und einen fehlenden hinteren Backenzahn aus Daruber hinaus tritt auf den Kauflachen der Molaren stark gefalteter Zahnschmelz auf wie es typisch fur Nagetiere ist Die Namasenginae wiederum reprasentieren kleine Vertreter der Russelspringer mit vollstandiger unterer Bezahnung 52 Die Rhynchocyonidae und den Macroscelididae einschliesslich ihrer Fossilgruppen Myohyracinae Mylomygalidae und andere gehoren nach gegenwartiger Auffassung zur Kronengruppe der Russelspringer wahrend die Herodotiidae und die Metoldobotidae die Stammgruppe bilden 51 55 10 50 Innere Systematik der Macroscelidea in einer erweiterten Sichtweise nach Hooker et al 2012 56 Macroscelidea s l Adunator Adapisoricidae Amphilemuridae Litocherus Apheliscidae Macroscelidea s str LouisinidaeVorlage Klade Wartung StyleUrsprunglich galt die Ordnung der Macroscelidea sowohl rezent als auch fossil als monotypisch und enthielt nur die Familie der Russelspringer Kleinsauger aus der geologischen Vergangenheit sind haufig nur uber Gebissreste nachgewiesen ihre morphologische Zuweisung ist daher aufgrund sich haufig ahnelnder Lebens und Ernahrungsweisen nicht immer eindeutig Studien an postcranialem Skelettmaterial aus den Jahren 2005 und 2008 zeigten deutliche Ubereinstimmungen der Apheliscidae mit den Russelspringern was vor allem die Merkmalskombination an den Hinterbeinen und den Hinterfussen betrifft etwa am stark verlangerten Unterschenkel und der speziellen Auspragung des Fersen und Sprungbeins An letzterem ist unter anderem eine tiefe Furche zur Artikulation mit dem Schienbeingelenk ausgebildet die auch bei den Russelspringern den Schliefern und beim Erdferkel vorkommt Die Apheliscidae sind eine nordamerikanisch verbreitete Gruppe die im ausgehenden Palaozan und beginnenden Eozan im heutigen westlichen Teil des Kontinents auftrat und charakteristische dreieckige bis quadratische bunodonte mit rundhockrigem Kauflachenmuster versehene obere hintere Backenzahne besass Aufgrund der Zahnmerkmale wurden sie anfanglich mit den Hyopsodontidae in Verbindung gebracht die zu den Condylarthra zahlen einer vielgestaltigen aber in sich nicht geschlossenen Gruppe urtumlicher Huftiere 57 58 Eng verwandt mit den Apheliscidae sind die Louisinidae sie galten ursprunglich wie die Apheliscidae als Teil der Hyopsodontidae und stellen das europaische Gegenstuck der ersteren dar mit einer ahnlichen zeitlichen Verbreitung Diese bilden den phylogenetischen Untersuchungen zufolge die Schwestergruppe der Russelspringer und der Apheliscidae 59 57 Diese Ergebnisse konnten bei weiteren Studien reproduziert werden Die neuen Analysen ergaben aber zusatzlich dass bei Einbeziehung der Apheliscidae und der Louisinidae in die Macroscelidea wie vorher vorgeschlagen auch die Amphilemuridae und die Adapisoricidae berucksichtigt werden mussen Beide Familien teilweise wurden sie auch synonym gefuhrt wurden uber lange Zeit als Mitglieder der Insektenfresser gesehen und standen in der Ahnenreihe der Igel 60 61 Im Bezug auf die Amphilemuridae kamen an dieser Zuweisung aber bereits Ende der 1980er Jahre Zweifel auf sowohl zahn als auch skelettanatomische Merkmale zeigen dem gegenuber Ubereinstimmungen mit den Apheliscidae Die variantenreichen Amphilemuridae sind aus dem Mittleren Palaozan bis zum Mittleren Eozan von Nordamerika und Europa bekannt sehr gut erhaltene Skelettreste lassen bei diesen sowohl auf vergrosserte Hintergliedmassen als auch eine verlangerte Nase schliessen Die Adapisoricidae die gegenwartig nur eine Gattung beinhalten beschranken sich auf das Palaozan Europas 62 56 Die Eingliederung der genannten Gruppen in die Macroscelidea wird aber nicht vollstandig geteilt da andere Autoren in der speziellen Ausbildung des Bewegungsapparates eher eine konvergente Entwicklung sehen 63 Ausserdem ergeben sich je nach Studie und Wichtung der einzelnen Merkmale recht unterschiedliche Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den einzelnen Gruppen 64 65 Als problematisch fur die Apheliscidae und die Louisinidae erweist sich das Fehlen von eindeutigem Schadelmaterial das zur Klarung beitragen konnte 50 Uberblick uber die Familien und Gattungen der Russelspringer Bearbeiten Die Ordnung der Russelspringer gliedert sich im klassischen Sinne folgendermassen 66 51 67 68 69 54 52 70 Ordnung Macroscelidea Butler 1956Familie Herodotiidae Simons Holroyd amp Brown 1991Chambius Hartenberger 1986 Herodotius Simons Holroyd amp Brown 1991 Nementchatherium Tabuce Coiffait Coiffait Mahboubi amp Jaeger 2001 Eotmantsoius Tabuce Jaeger Marivaux Salem Bilal Benammi Chaimanee Coster Marandat Valentin amp Brunet 2012 dd Familie Metoldobotidae Simons Holroyd amp Brown 1991Metoldobotes Schlosser 1910 dd Familie Afrohypselodontidae Senut amp Pickford 2021Afrohypselodontus Senut amp Pickford 2021 dd Familie Rhynchocyonidae Gill 1872Eorhynchocyon Senut amp Pickford 2021 Oligorhynchocyon Stevens O Connor Mtelela amp Roberts 2021 Brevirhynchocyon Senut amp Georgalis 2014 Hypsorhynchocyon Senut 2008 Miorhynchocyon Butler 1984 Rhynchocyon Peters 1847 dd Familie Macroscelididae Bonaparte 1838Palaeothentoides Stromer 1932 Hiwegicyon Butler 1984 Pronasilio Butler 1984 Miosengi Grossman amp Holroyd 2009Unterfamilie Macroscelidinae Bonaparte 1838Macroscelides A Smith 1829 Galegeeska Heritage amp Rayaleh 2020 Petrodromus Peters 1846 Petrosaltator Dumbacher Carlen amp Rathbun 2016Unterfamilie Elephantulinae Dumbacher Carlen amp Rathbun 2016Elephantulus Thomas amp Schwann 1906Unterfamilie Myohyracinae Andrews 1914Promyohyrax Senut amp Pickford 2021 Rukwasengi Stevens O Connor Mtelela amp Roberts 2021 Myohyrax Andrews 1914 Protypotheroides Stromer 1922Unterfamilie Mylomygalinae Patterson 1965Mylomygale Broom 1948Unterfamilie Namasenginae Senut amp Pickford 2021Namasengi Senut amp Pickford 2021 dd dd Obwohl Russelspringer als lebende Tiere wissenschaftlich spatestens seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts bekannt waren konnten erst in den 1930er Jahren fossile Vertreter eindeutig erkannt und benannt werden Erstmals gelang dies Robert Broom an einigen sudafrikanischen Vertretern von Elephantulus 71 spater beschrieb er mit Mylomygale auch eine ausgestorbene Gattung 72 Bereits zuvor benannte Vertreter wurden anderen Gruppen zugewiesen Max Schlosser verwies im Jahr 1910 Metoldobotes aufgrund von Ahnlichkeiten zu Olbodotes zu den ausgestorbenen insektenfressenden Mixodectidae die den Riesengleitern nahestehen Schlosser ubernahm dabei auch den damals bestehenden Schreibfehler von Oldobotes 73 74 Wiederum vier Jahre spater hatte Charles William Andrews Myohyrax aufgrund des spezialisierten Zahnbaus zu den Schliefern gestellt 75 Dagegen erkannte Ernst Stromer 1921 in Protypotheroides einen Verwandten der Sudamerikanischen Huftiere oder der Schliefer 76 wahrend er zehn Jahre darauf Palaeothentoides wegen vermeintlich vier vorhandenen Molaren den Beuteltieren zuordnete der vorderste Molar war aber ein molarisierter Pramolar 77 Erst eine detaillierte anatomische Studie aus der Mitte der 1960er Jahre erbrachte den Nachweis dass alle diese ausgestorbenen Formen Russelspringer darstellten 10 Unter Berucksichtigung von Untersuchungsergebnissen seit dem Jahr 2005 mussen folgende Gruppen in die Macroscelidea eingegliedert werden 78 57 58 56 63 Litocherus Gingerich 1983 Adunator Russell 1964 dd Familie Adapisoricidae Schlosser 1887Adapisorex Lemoine 1883 dd Familie Amphilemuridae Dormaaliidae Hill 1953Neomatronella Russell Louis amp Savage 1975 Patriolestes Walsh 1998Unterfamilie Placentidentinae Russell Louis amp Savage 1973Placentidens Russell Louis amp Savage 1973Unterfamilie Amphilemurinae Hill 1953Alsaticopithecus Hurzeler 1947 Amphilemur Heller 1935 Gesneropithex Hurzeler 1946 Macrocranion Dormaalius Weitzel 1949 Pholidocercus von Koenigswald amp Storch 1983Unterfamilie Scenopaginae Novacek 1985Ankylodon Patterson amp McGrew 1937 Scenopagus McKenna amp Simpson 1959Unterfamilie Sespedectinae Novacek 1985Colpocherus Beard amp Dawson 2009 Crypholestes Novacek 1980 Proterixoides Stock 1935 Sespedectes Stock 1935 Zionodon Dunn amp Rasmussen 2009 dd Familie Apheliscidae Matthew 1918Litomylus Simpson 1935 Aletodon Gingerich 1977 Haplaletes Simpson 1935 Utemylus Gingerich 1983 Dorraletes Gingerich 1983 Haplomylus Matthew 1915Unterfamilie Apheliscinae Matthew 1918Gingerichia Zack Penkrot Krause amp Maas 2005 Phenacodaptes Jepsen 1930 Apheliscus Cope 1975 dd Familie Louisinidae Sudre amp Russell 1982Cingulodon De Bast amp Smith 2017 Walbeckodon Hooker amp Russell 2012 Paschatherium Russell 1964 Berrulestes Hooker amp Russell 2012 Dipavali van Valen 1978 Gigarton Hooker amp Russell 2012 Monshyus Prolatidens Sudre amp Russell 1982 Thryptodon Hooker amp Russell 2012 Prolouisina Hooker amp Russell 2012 Teilhardimys Microhyus Kretzoi amp Kretzoi 2000 Louisina Russell 1964 dd dd Teilweise werden die Scenopaginae und die Sespedectinae auch als eigenstandige Familien gefuhrt 78 Forschungsgeschichte BearbeitenEntdeckung und Taxonomie Bearbeiten nbsp Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte nbsp Eine der altesten bekannten Darstellungen eines Russelspringers aus dem Jahr 1685Erstmals wurden Europaer auf die Russelspringer Ende des 17 Jahrhunderts aufmerksam Zwischen 1685 und 1696 fuhrte Simon van der Stel 1639 1712 der spatere Gouverneur der Kapprovinz eine Expedition auf der Suche nach Kupferlagerstatten ins Namaqualand Dabei sichtete er neben zahlreichen anderen Tieren am 25 September 1685 auch Russelspringer die der mitreisende Zeichner Hendrik Claudius auf Papier festhielt Bedeutend sind die Expeditionen von Robert Jacob Gordon 1743 1795 die er 1772 bis 1773 und von 1777 an bis zu seinem Tod tatigte Wahrend seiner vierten Reise in die Kapregion des sudlichen Afrikas in den Jahren 1779 und 1780 beobachtete er einige Russelspringer In seinem Bericht von 2 August 1779 benannte er diese aufgrund der langen russelartigen sich standig bewegenden Nase als Oliphantsmuis Elefantenmaus Zudem bemerkte er die kurzen Vorder und langen Hinterbeine und die hohe Geschwindigkeit die die Tiere erreichten Fur beide Beobachtungen jene von 1685 und jene von 1779 wird aufgrund des Verbreitungsgebietes angenommen dass es sich um Kurzohrrusselspringer handelte 79 23 Im Jahr 1793 verwendete Thomas Pennant erstmals in seiner History of Quadrupeds die Bezeichnung Elephant shrew fur den Kurzohrrusselspringer von der sich der deutsche Trivialname Elefantenspitzmaus ableitet Pennant ordnete die Tiere innerhalb der Spitzmause ein 80 Sieben Jahre spater berief sich George Shaw auf Pennant und gab dem Kurzohrrusselspringer die wissenschaftliche Bezeichnung Sorex proboscideus womit er die Stellung innerhalb der Spitzmause bestatigte 81 Wiederum knapp drei Dekaden spater im Jahr 1829 verwies Andrew Smith 1797 1872 den Kurzohrrusselspringer in die neue Gattung Macroscelides benannte ihn aber mit der Art Macroscelides typus heute ein Synonym zu Macroscelides proboscideus Der Name setzt sich aus den griechischen Wortern makrὁs makros gross und skelos skelos Bein zusammen und bezieht sich somit auf die deutlich verlangerten Hinterbeine 82 Im Jahr 1838 fuhrte dann Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte 1803 1857 den auf den Gattungsnamen beruhenden Begriff Macroscelidina ein 83 Der Name wurde zwar erst 1868 von St George Mivart in die heute korrekte Familienbezeichnung Macroscelididae umbenannt 84 doch gilt Bonaparte als Erstbeschreiber der Familie Bis in das 21 Jahrhundert umschrieb diese die gesamte Gruppe der heutigen Russelspringer 85 86 Die Bezeichnung der Ordnung Macroscelidea geht auf Percy M Butler 1912 2015 zuruck der sie im Jahr 1956 einfuhrte ohne sie aber genauer zu definieren 87 Das blieb Bryan Patterson vorbehalten der im Jahr 1965 eine detaillierte Studie uber die fossilen Vertreter der Ordnung im Vergleich zu ihren rezenten ablieferte 10 Bereits im Jahr 1855 hatte Paul Gervais mit Tribu des Rhynchocyons und Tribu des Macroscelidens eine Einteilung der Russelspringer in zwei Gruppen vorgeschlagen 88 Theodore Nicholas Gill stufte diese 17 Jahre spater mit Rhynchocyoninae und Macroscelidinae auf den Rang von Unterfamilie hoch 89 Die Zweiteilung der rezenten Russelspringer ist bis heute gultig eine Verschiebung auf Familienebene erfolgte allerdings erst im Jahr 2021 52 Spitzmause Nager oder afrikanische Tiere Zur systematischen Stellung der Russelspringer Bearbeiten Die ausserlichen Ahnlichkeiten der Russelspringer mit den Spitzmausen machten es nahezu unvermeidlich dass sie in die im Jahr 1821 von Thomas Edward Bowdich proklamierten Insectivora Insektenfresser aufgenommen wurden Diesen gehorten ursprunglich neben den Spitzmausen auch die Igel Goldmulle Tenreks und Maulwurfe an 90 So fuhrten Wilhelm Peters 1852 11 und Johann Andreas Wagner 1855 91 die damals bekannten Russelspringer innerhalb der Insektenfresser Das zunehmende Wissen uber die Russelspringer das im Verlauf des 19 Jahrhunderts durch Neuentdeckungen angereichert wurde veranlasste Peters dazu die Insectivora neu zu gruppieren Er etablierte zwei namenlose Gruppen eine mit Blinddarm in die er die Russelspringer neben den Eigentlichen Spitzhornchen und zusatzlich noch die Riesengleiter einordnete und eine ohne Blinddarm die die restlichen Insectivora enthielt 92 Im zweiten Band seines Werkes Generelle Morphologie der Organismen gab Ernst Haeckel im Jahr 1866 diesen beiden Gruppen die formellen Namen Menotyphla mit Blinddarm und Lipotyphla ohne Blinddarm allerdings schloss er die Riesengleiter wieder aus 93 Die Ansicht der Einstufung der Russelspringer in das Taxon Insectivora hielt sich noch bis weit in das 20 Jahrhundert auch wenn die von Haeckel propagierte Zweiteilung teilweise angezweifelt wurde und die Eigentlichen Spitzhornchen in einer naheren Verwandtschaft zu den Primaten stehen sollten In einer anatomischen Studie der Russelspringer im Vergleich zu den Eigentlichen Spitzhornchen und den Igeln erkannte Francis Gaynor Evans im Jahr 1942 zahlreiche Ubereinstimmungen zwischen den ersten beiden Gruppen etwa in den grossen Augenhohlen dem vollstandig ausgebildeten Jochbogen dem aufgewolbten Hinterhaupt oder der langen Symphyse am Becken die vom Sitzbein und Schambein gemeinsam gebildet wurde Fur ihn bedeuteten die Ergebnisse seiner Studien dass die Aufteilung der Insectivora in zwei Grossgruppen nach Haeckel tatsachlich eine reale Grundlage besass 9 George Gaylord Simpson folgte Evans in seiner generellen Taxonomie der Saugetiere nicht Er verschob die Eigentlichen Spitzhornchen zu den Primaten und untergliederte die damalige Ordnung Insectivora in funf rezente Uberfamilien von denen eine die Russelspringer unter der Bezeichnung Macroscelidoidea darstellten den Begriff hatte Theodore Gill 1872 eingefuhrt 89 Spater wurde zutreffend angemerkt dass die von Evans herangezogenen Skelettmerkmale als eher primitive Eigenschaften der Hoheren Saugetiere Plesiomorphie aufzufassen sind und demnach keine gemeinsam erworbenen Charaktere Synapomorphie der Russelspringer und der Eigentlichen Spitzhornchen darstellen 85 10 Bei der Untersuchung fossiler Schadel von Insektenfressern und deren ausgestorbenen Verwandten konnte Percy M Butler im Jahr 1956 bedeutende Unterschiede zu den Russelspringern und den Eigentlichen Spitzhornchen herausarbeiten Dies betrifft etwa den Bau des Augenfensters und der daran beteiligten Schadelknochen sowie die Anordnung der Kaumuskulatur was Butler veranlasste die Menotyphla aufzulosen und die Spitzhornchen in die Nahe der Primaten zu stellen Die Russelspringer verwies er in eine eigene Ordnung Macroscelidea mit naherer Stellung zu den Spitzhornchen und Primaten als zu den Insektenfressern 87 Eine relativ nahe Verwandtschaft der Russelspringer mit den Insektenfressern blieb aber vorerst dennoch bestehen etwa bei Leigh Van Valen 1967 welcher die Macroscelidea als Unterordnung innerhalb der Insectivora ansah 60 Mitte der 1970er Jahre postulierte Malcolm C McKenna dagegen eine Nahverwandtschaft mit den Hasenartigen Dazu vereinte McKenna die beide Gruppen unter dem Taxon Anagalida Er leitete die Macroscelidea von ursprunglichen Vertretern der Anagalidae her welche im Palaozan in Asien lebten und noch nicht die verwachsenen Knochen des Unterschenkels der Russelspringer sowie noch einen unreduzierten dritten Molaren aufwiesen 94 Dem schloss sich Michael J Novacek im Jahr 1986 weitgehend an nachdem er eine Detailuntersuchung zu Schadeln von urtumlichen insektenfresserartigen Tieren vorgelegt hatte In seiner Systematik standen die Russelspringer den Glires welche die Nagetiere und die Hasenartigen zusammenfasst als Schwestergruppe gegenuber 61 McKenna wiederholte seine Auffassung zusammen mit Susan K Bell 1997 in ihrer Klassifikation der Saugetiere 78 Eine neue Perspektive erbrachten erst biochemische und molekulargenetische Untersuchungen die im ausgehenden 20 Jahrhundert aufkamen Analysen von Strukturproteinen ergaben bereits Mitte der 1980er Jahre eine mogliche nahere Verwandtschaft der Russelspringer zu den Elefanten und Schliefern 95 Dies bestatigten dann genetische Untersuchungen Ende der 1990er Jahre die zusatzlich eine nahere Verwandtschaft der Russelspringer mit den Tenreks Goldmullen und dem Erdferkel und damit zu in Afrika beheimateten insektenfressend lebenden Tieren erbrachten Daher erhielt diese ausserlich stark variable Gruppe die Bezeichnung Afrotheria 96 97 49 Diese Ergebnisse konnten durch spatere Untersuchungen untermauert werden unter anderem durch die Isolierung eines spezifischen Retroposons des sogenannten AfroSINEs das alle Vertreter der Afrotheria gemein haben 98 99 Stammesgeschichte BearbeitenDie Herkunft der Russelspringer Bearbeiten nbsp Skelett von Macrocranion aus der Grube MesselDie Macroscelidea stellen eine alte Gruppe der Hoheren Saugetiere dar die wenigstens schon seit dem Unteren oder Mittleren Eozan in Afrika nachweisbar ist Der Ursprung der Gruppe ist bis heute nicht geklart Unter Annahme einer Nahverwandtschaft mit den Glires und den ausgestorbenen Anagalidae ware eine Herkunft aus Asien zu vermuten Dieser Verwandtschaft widersprechen allerdings einzelne anatomische Befunde vor allem an der Fusswurzel Demnach stellen die morphologischen Ahnlichkeiten zwischen den Nagern und den Russelspringern die etwa im Bau der Gliedmassen zu beobachten sind eine eher parallele Entwicklung bei ahnlichen Fortbewegungsweisen dar Einige Forscher bevorzugen dagegen eine Herleitung der Russelspringer aus der hochdiversen Gruppe der Condylarthra Apheliscidae und Louisinidae unter Einbeziehung weiterer Gruppen Amphilemuridae und Adapisoricidae die aus verschiedenen Grunden in die Nahe der Insektenfresser gestellt wurden In Ubereinstimmung mit einer Abstammung von den Anagalidae wurde dies den Ursprung der Macroscelidea bis weit in das Palaozan zuruckverlagern allerdings waren die vier genannten Gruppen zu dieser Zeit im heutigen Nordamerika und Europa verbreitet Sowohl die Apheliscidae in Nordamerika als auch die Louisinidae in Europa traten vor 63 bis 62 Millionen Jahren erstmals auf Die anderen Vertreter sind zumeist aus dem Eozan nachgewiesen 57 58 56 Dabei sind unter anderem von Macrocranion und Pholidocercus aus der Gruppe der Amphilemuridae sehr gut erhaltene Skelette aus der Grube Messel uberliefert die in das Mittlere Eozan vor rund 47 Millionen Jahren datieren 62 Bereits zu jener Zeit ist auch ein Faunenaustausch mit Afrika nachweisbar da einzelne Angehorige der Louisinidae ebenfalls im nordlichen Afrika auftreten 100 Eozan Bearbeiten Das fruheste Auftreten der Russelspringer im engeren Sinne fallt in das Untere und Mittlere Eozan Sie erschien erstmals im nordlichen Afrika mit der Familie der Herodotiidae Bedeutend in dem Zusammenhang ist die Fundstelle Chambi in Tunesien nach der Chambius benannt wurde 101 50 Dieser bisher urtumlichste Vertreter der Familie ist uber zahlreiche Schadelreste und Zahne sowie uber Teile des Korperskeletts nachgewiesen die auf ein kleines Tier von schatzungsweise nur 13 g schliessen lassen Wahrend der Zahnbau noch sehr ursprunglich ist lassen sich im Bewegungsapparat aber schon Anpassungen an eine cursoriale Lebensweise erkennen Dafur sprechen etwa die Leisten an der rollenartig ausgebildeten Trochlea des Sprungbeins die fur eine seitliche Stabilisierung des Fusses bei dynamischen Bewegungen sorgten aber auch die langgestreckte Ausbildung des Fersenbeins was charakteristisch fur schnelllaufende Tiere ist 102 Abweichend von den heutigen Arten besass Chambius noch keine aufgeblahte Paukenblase und keine vergrosserten Ohrknochelchen sodass die Tiere moglicherweise noch keine Tone in niedrigen Frequenzen wahrnehmen konnten 103 Die Gattung ist moglicherweise auch uber einen einzelnen Backenzahn aus der Glib Zegdou Formation in der Region Gour Lazib in Algerien belegt Dieser datiert bereits in den Ubergang zum Mittleren Eozan 104 Etwa zu diesem Zeitpunkt erscheinen auch Eotmantsoius und Nementchatherium in Dor el Talha in Libyen Erstere Gattung basiert aber nur auf einem einzelnen Zahn Von letzterer sind neben einem fragmentierten linken Oberkiefer noch zahlreiche isolierte Zahne entdeckt worden 67 Nementchatherium ist zusatzlich uber Einzelzahne aus der spatmitteleozanen Fundstelle Bir El Ater in Algerien dokumentiert Die Form zeigt gegenuber dem alteren Chambius schon einen deutlich molarisierten letzten Pramolaren 105 Aus den unteren Abschnitten der Gebel Quatrani Formation des Fayyum in Agypten wurde Herodotius beschrieben Benannt ist die Form nach den griechischen Historiker und Geographen Herodot der im 5 Jahrhundert v Chr die antiken Stadten des Fayyum beschrieb Der Gattung liegen mehrere Ober und Unterkieferfragmente zu Grunde deren Alter auf etwa 34 Millionen Jahren geschatzt wird womit sie dem Oberen Eozan angehoren 106 51 Einige Fundstellen im Diamantensperrgebiet von Namibia im sudwestlichen Afrika enthalten ebenfalls Fossilien von Russelspringern Als uberaus bedeutend erwies sich hier das Fundgebiet von Eocliff am westlichen Fuss der Klinghardtberge das wahrscheinlich in das Mittlere bis Obere Eozan datiert Hier verweisen einzelne Unterkiefer und Oberkieferfragmente von Eorhynchocyon auf das erste Auftreten der Rhynchocyonidae und somit der Verwandtschaft der Russelhundchen Zu den Macroscelididae wiederum gehort Namasengi aus der Gruppe der Namasenginae Diese Form von der Grosse heutiger Elefantenspitzmause trat recht haufig auf und ist uber mehrere hundert Schadelfragmente belegt Als Besonderheiten erwiesen sich nicht nur die vollstandige hintere Bezahnung sondern auch die fehlenden Offnungen im Gaumen Promyohyrax wiederum reprasentiert die Myohyracinae dessen hintere Zahne noch nicht ganz so hochkronig waren wie bei seinen spateren Verwandten aus dem ostlichen Afrika Auffallend sind hier auch die oberen Schneidezahne die spatelartig breit wirken und kammartige Auffacherungen aufweisen Die Afrohypseldontidae mit Afrohypselodontus als Charakterform konnten bisher nur aus dem sudlichen Afrika dokumentiert werden Sie zeichnen sich durch ihre extrem hochkronigen Backenzahne aus Das umfangreich aufgefundene Schadelmaterial lasst anhand der variierenden Grosse der Funde auf wenigstens zwei Arten schliessen von denen die grossere rund 220 g wog und damit die Ausmasse der heutigen Russelratte erreichte Daneben wurden auch zahlreiche Reste des Bewegungsapparates von Russelspringern geborgen die sich aber momentan nicht genau zuordnen lassen Weitere gleichfalls nicht genauer klassifizierte Funde stammen aus der Fundstelle Silica North wiederum im Diamantensperrgebiet 107 108 52 Oligozan Bearbeiten Aus dem nachfolgenden Oligozan gibt es nur wenige Nachweise der Macroscelidea In den oberen Bereichen der Gebel Quatrani Formation tritt bisher Metoldobotes aus der Familie der Metoldobotidae auf Die Gattung wird durch wenigstens einen Unterkiefer sowie einen Zahn reprasentiert Die Lange der vollstandigen Zahnreihe liegt bei 32 mm wodurch Metoldobotes deutlich grosser war als seine Vorganger 73 74 106 Die oberoligozane Nsungwe Formation des Rukwa Beckens im sudwestlichen Tansania barg Oberkuiferreste und Zahne von Russelspringern die zwei Formen umfassen eine kleinere und eine grossere Sie stehen intermediar zwischen den alteren Vertretern des Palaogens und den jungeren des Neogens Im Jahr 2021 wurde die grossere Form als Oligorhynchocyon und die kleinere als Rukwasengi wissenschaftlich beschrieben Erstere gehort zu den Russelhundchen letztere zu den Myohyracinae 109 70 Miozan Bearbeiten nbsp Unterkiefer von MyohyraxIm Unteren Miozan sind die Macroscelidea verstarkt im ostlichen und sudlichen Afrika prasent ihrem heutigen Hauptverbreitungsgebiet Eine Besonderheit bilden die Myohyracinae deren spezielle Struktur der Backenzahne auf eine starkere pflanzliche Ernahrung schliessen lasst Zu den haufigen Formen zahlt Myohyrax das erstmals von Karungu in Kenia anhand eines Unterkieferfragmentes beschrieben wurde 75 Bis heute liegen rund 50 weitere Unterkieferreste von der Fundstelle vor weitere mehr als zwei Dutzend Fossilreste kamen in der Hiwegi Formation von Rusinga einer Insel im Victoriasee und im angrenzenden Kaswanga zum Vorschein Das bekannte Fundmaterial schliesst auch einige postcranial Skelettteile ein die in ihrer Gestaltung an die der Macroscelidinae besonders der Russelratte erinnern Der Grossteil des Fossilmaterials datiert auf etwa 20 bis 17 Millionen Jahre Die jungsten Funde Ostafrikas stammen aus Fort Ternan ebenfalls im sudwestlichen Kenia und sind rund 13 8 Millionen Jahre alt 110 In Namibia stellt Myohyrax mit mehr als 400 Einzelfunden allein von Arrisdrift am Oranje den haufigsten miozanen Vertreter der Russelspringer dar Das Material setzt sich uberwiegend aus Gebissresten und Zahnen zusammen und gehort in den gleichen Zeitraum wie der Grossteil der ostafrikanischen Funde 111 Einige weitere Unterkieferfragmente aus der Region um Luderitz im Sudwesten von Namibia werden zum nahe verwandten Protypotheroides gestellt das die Grosse der heutigen Russelhundchen erreichte 76 51 55 10 Ebenfalls im Unteren Miozan lassen sich wieder Vertreter nachweisen die in der Entwicklungslinie der heutigen Arten stehen Miorhynchocyon reprasentiert die Rhynchocyonidae und somit die Russelhundchen es lebte im Zeitraum von vor 22 bis 14 Millionen Jahren in Ostafrika und schliesst mehrere Arten ein In ihrer Grosse reichten die Tiere noch nicht an die heutigen Formen heran 110 Etwa zeitgleich traten im sudlichen Afrika Brevirhynchocyon und Hypsorhynchocyon auf von denen zahlreiche Skelettelemente im Gebiet des Oranje aufgedeckt wurden 111 66 Die Macroscelididae sind ebenfalls schon sehr fruh dokumentiert und bilden eine variantenreiche Gruppe mit allein vier ausgestorbenen Gattungen Allerdings ist das Fundmaterial eher beschrankt sodass noch einzelne Unsicherheiten bestehen Hiwegicyon wurde anhand eines Unterkiefer eines nicht ausgewachsenen Tieres aus der Hiwegi Formation von Kaswanga beschrieben 110 Die Lothidok Formation im nordwestlichen Kenia barg ein Unterkieferfragment mit nur einem erhaltenen hinteren Backenzahn und dem Zahnfach eines weiteren das Miosengi zugewiesen wird Der zweite Backenzahn zeigt noch einige sehr primitive Merkmale etwa die geringe Kronenhohe Beiden Fundstellen wird ein Alter von 17 8 bis 16 8 Millionen Jahren zugeschrieben 112 Wiederum aus Fort Ternan stammen drei Gebissreste von Pronasilio Auch hier sind noch einzelne urtumliche Merkmale wie die Ausbildung des hintersten dritten Molars und dem wenig molarisierten vierten Pramolaren zu erkennen 51 110 Aus dem weiteren Verlauf des Mittleren und Oberen Miozans sind keine Reste von Russelspringern bekannt Lediglich aus Agypten wurden aus dem Karstgebiet in der Libyschen Wuste im Westen des Landes einzelne Zahne und ein Langknochen beschrieben die eventuell Rhynchocyon angehoren Die Funde sind zwischen 10 und 11 Millionen Jahren alt zu dieser Zeit war das Gebiet der heutigen Sahara noch deutlich feuchter 113 Plio und Pleistozan Bearbeiten Erst im Pliozan treten Russelspringer wieder haufiger in Erscheinung in der Regel gehoren sie den modernen Entwicklungslinien an In Ostafrika ist Rhynchocyon mit einigen Ober und Unterkiefern in Laetoli in Tansania nachgewiesen Das Alter der Fundstelle liegt bei 3 5 bis 3 6 Millionen Jahren 114 Etwa in den gleichen Zeitraum lassen sich auch Funde aus sudafrikanischen Hohlen einstufen Von herausragender Stellung ist Makapansgat in dessen Brekzien bisher rund 250 Individuen von Russelspringern entdeckt wurden Die meisten Funde werden Elephantulus zugeordnet einige wenige reprasentieren Macroscelides Beide Gattungen haben hier ihren altesten Fossilbeleg Bereits im Ubergang zum Pleistozan vor rund 2 5 Millionen Jahren stehen die bedeutenden Fundstellen von Sterkfontein und Swartkrans in denen Russelspringer ebenfalls in nennenswerten Umfang vorkommen 115 116 51 Moglicherweise ebenso in den Ubergang vom Pliozan zum Pleistozan gehort Palaeothentoides von dem nur wenige Unterkieferreste aus Flussablagerungen von Klein Zee sudlich von Port Nolloth im westlichen Sudafrika uberliefert sind Bei diesem Vertreter der Macroscelidinae ist wie bei den meisten fossilen Gattungen der Gruppe der letzte Molar noch ausgebildet 77 Die einzige Form jener Zeit die nicht in die moderne Entwicklungslinie gehort ist Mylomygale aus der Unterfamilie der Mylomygalinae Sie wurde anhand eines Unterkiefers aufgestellt der in einer Hohle nur wenige hundert Meter nordlich der beruhmten Fundstelle von Taung zum Vorschein kam sein exaktes Alter ist unbekannt 72 Im weiteren Verlauf des Pleistozan sind vor allem Elephantulus und Macroscelides im sudlichen und deutlich seltener im ostlichen Afrika dokumentiert Lediglich von Petrodromus gibt es bis heute keinen Fossilnachweis 51 10 Etymologie BearbeitenIm deutschsprachigen Raum wurde der Begriff Elefantenspitzmaus der mitunter auch fur die gesamte Familie Verwendung fand teilweise durch Russelspringer abgelost Er bezieht sich einerseits auf die russelartige Nase andererseits auf die typisch springende Fortbewegung Im englischen Sprachraum dagegen setzte sich gegenuber der traditionellen Bezeichnung Elephant shrew Elefantenspitzmaus das Swahili Wort Sengi durch das die gleiche Bedeutung hat und 1997 erstmals von Jonathan Kingdon benutzt wurde Sengi leitet sich aus dem Kigiriama ab einer Bantusprache wo es sanje lautet Grunde von der Abkehr von Elefantenspitzmaus oder Elephant shrew sind einerseits die Erkenntnis dass die Russelspringer nicht mit den Spitzmausen verwandt sind andererseits auch ihre endemische Verbreitung in Afrika was eine eigenstandige Benennung befurwortet 117 118 Gefahrdung BearbeitenDie Arten die trockene bis wustenartige Landschaften bewohnen also alle Vertreter der Gattung Macroscelides und ein grosserer Teil der Elefantenspitzmause sind in ihrem Bestand nicht gefahrdet Da diese Gebiete fur die Menschen eher unattraktiv sind gibt es nur wenig Konfliktpotential und die Ausdehnung menschlicher Siedlungen oder Wirtschaftsflachen halt sich stark in Grenzen beziehungsweise beschrankt sich auf Flusstaler Anders dagegen weisen die Bestande der Bewohner von Waldlandschaften also aller Vertreter der Russelhundchen starke Ruckgange auf Hauptursachen sind die Abholzung und Vernichtung der Walder und die dadurch verursachte Verinselung des Lebensraumes der Tiere Zudem haben drei der funf bekannten Arten der Russelhundchen ein sehr begrenztes Verbreitungsgebiet Aufgrund dessen werden sie von der IUCN als bedroht eingestuft Die Russelratte ist zwar weit verbreitet und wird generell als nicht gefahrdet betrachtet lokal unterliegen einzelne Populationen aber einer starken Gefahrdung Fur einige Arten konnen aufgrund ihrer Seltenheit keine Angaben zur Bestandsbedrohung gemacht werden 119 Literatur BearbeitenStephen Heritage Macroscelididae Sengis In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 206 234 ISBN 978 84 16728 08 4 Patricia A Holroyd Macroscelidea In Lars Werdelin und William Joseph Sanders Hrsg Cenozoic Mammals of Africa University of California Press Berkeley London New York 2010 S 89 98 Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 258 287 Gea Olbricht Alexander Sliwa Elefantenspitzmause die kleinen Verwandten der Elefanten Zeitschrift des Kolner Zoos 53 3 2010 S 135 147 Galen B Rathbun Why is there discordant diversity in sengi Mammalia Afrotheria Macroscelidea taxonomy and 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