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Die Goldmulle Chrysochloridae sind eine im sudlichen und teilweise im mittleren Afrika lebende Familie der Saugetiere Die Tiere ahneln in ihrem Korperbau den Maulwurfen und fuhren auch eine ahnliche unterirdische Lebensweise sind mit diesen jedoch nicht naher verwandt GoldmulleRiesengoldmull Chrysospalax trevelyani SystematikKlasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Tenrekartige Afrosoricida Familie GoldmulleWissenschaftlicher NameChrysochloridaeGray 1825Der Korper zeigt spezielle Anpassungen an eine grabende Lebensweise Er ist spindel bis rautenformig gestaltet ausserlich sichtbare Ohren und ein Schwanz fehlen die Augen liegen unter dem Fell verborgen Vor allem die Vordergliedmassen sind besonders gut zum Graben geeignet Sie haben einen kurzen und kraftigen Bau an den Handen sind grosse Grabklauen ausgebildet Der Unterarm verfugt uber einen dritten Knochen die Anzahl der Finger und Handwurzelknochen ist durch charakteristische Verwachsungen reduziert Ein kennzeichnendes Merkmal der Goldmulle stellt auch das seidige Fell dar das teilweise bei bestimmtem Lichteinfall metallisch glanzt Goldmulle bewohnen offene bis wustenartige Regionen und geschlossene Walder sie sind sowohl in Tief als auch in Hochlandern anzutreffen Aufgrund ihrer grabenden Lebensweise stellen sie Habitatspezialisten dar die teilweise nur eng begrenzte an zumeist lockeren Untergrund gebundene Lebensraume besiedeln Uber die Lebensweise der Tiere liegen nur in wenigen Fallen genauere Informationen vor Sie sind nachtaktiv und einzelgangerisch Die Nahrung der Goldmulle besteht hauptsachlich aus Wirbellosen wie Regenwurmern und Insekten Stark vergrosserte Gehorknochelchen befahigen sie die Beutetiere anhand der von diesen erzeugten Vibrationen aufzuspuren Auffallend ist die labile Korpertemperatur die sich der Umgebung anpasst und daher eine energiesparende Funktion hat Die Fortpflanzung ist bisher wenig untersucht pro Wurf kommen ein bis drei Jungtiere zur Welt die als Nesthocker im unterirdischen Bau verbleiben Die Individualentwicklung lauft vermutlich sehr langsam ab Die Stammesgeschichte der Familie ist nur sparlich belegt Sie reicht aber bis in das Mittlere Eozan vor etwa 47 Millionen Jahren zuruck Fossilfunde umfassen mit Ausnahmen nur einzelne Schadel und Gebissreste Goldmulle sind bereits seit dem 18 Jahrhundert bekannt sie wurden aber anfangs mit den Maulwurfen gleichgesetzt Erst in der Wende zum 19 Jahrhundert erfolgte eine Abtrennung von der Gruppe wobei die Benennung der Familie in das Jahr 1825 datiert Aufgrund ahnlicher Lebensweise und vergleichbarer Korpermerkmale galten die Goldmulle bis zum Ende des 20 Jahrhunderts als Mitglied der Ordnung der Insektenfresser Lipotyphla Jungere molekulargenetische Untersuchungen stellen sie zusammen mit den Tenreks in eine ganzlich eigene Saugetiergruppe die Tenrekartigen Afrosoricida innerhalb der Afrotheria Gegenwartig umfasst die Familie zehn Gattungen mit 21 Arten von denen mehr als zwei Drittel in unterschiedlichen Massen in ihrem Bestand gefahrdet sind Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 1 3 Skelettmerkmale 1 4 Fell 1 5 Weichteilanatomie 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitatszeiten Grabetatigkeit und Sozialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Naturliche Feinde 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 3 Uberblick uber die rezenten und fossilen Gattungen der Goldmulle 5 Forschungsgeschichte 5 1 Taxonomie 5 2 Zur Stellung der Goldmulle innerhalb der Hoheren Saugetiere 6 Stammesgeschichte 6 1 Eozan 6 2 Oligozan 6 3 Miozan 6 4 Pliozan und Pleistozan 7 Bedrohung und Schutz 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Goldmulle sind relativ kleine Vertreter der Saugetiere Zu den kleinsten Formen gehort der Wustengoldmull Eremitalpa granti mit einer Kopf Rumpf Lange von 7 6 bis 8 5 cm der Riesengoldmull Chrysospalax trevelyani wird dagegen 20 8 bis 23 5 cm lang Das Korpergewicht schwankt dementsprechend zwischen 15 und 40 g beziehungsweise zwischen 410 und 500 g Die meisten Vertreter besitzen aber Gesamtlangen von 9 bis 14 cm und ein Gewicht von 20 bis 100 g Die einzelnen Arten weisen starke Ahnlichkeiten im Korperbau auf unterscheiden sich aber zum Teil erheblich in Bezug auf ihre Fellfarbung die trotz des Familiennamens der Goldmulle nicht nur goldgelb gefarbt erscheint sondern auch zwischen schwarzen grauen oder braunlichen Farbtonen variiert Der Korperbau der Goldmulle ist an eine grabende unterirdische Lebensweise angepasst Ausserlich ahnelt er etwa dem der Maulwurfe mit denen die Goldmulle aber nicht naher verwandt sind Der kompakte Rumpf zeigt einen spindelformigen bis rautenformigen Bau ein Schwanz ist ausserlich nicht sichtbar Die Nase bedeckt ein derbes lederartiges Polster das unterstutzend beim Graben eingesetzt wird Die Nasenlocher liegen in einer Hautfalte an der Unterseite der Nasenspitze Wie viele andere grabend lebende Saugetiere haben die Goldmulle keine ausseren Ohrmuscheln auch sind die Augen von Fell bedeckt Haufig treten im Gesicht und vor allem im Bereich der Augen akzentuierende helle Farbflecken auf Die Gliedmassen sind kurz und kraftig und liegen eher unterhalb des Rumpfes im Gegensatz zu den Maulwurfen bei denen sie eher seitlich angebracht sind Die Vordergliedmassen weisen vier Zehen auf der aussere funfte Strahl ist reduziert und sind zu Grabwerkzeugen umgebildet Die Kralle am Mittelfinger Strahl III ist stark vergrossert und kann langer als der Unterarm sein Am ersten und zweiten Finger Strahl I und II tragen die Goldmulle jeweils eine kurzere spitze Kralle deren Lange aber je nach Art unterschiedlich ausfallt Lediglich der Wustengoldmull besitzt auch einen kleinen krallenartigen Nagel am markant verkurzten vierten Finger Strahl IV 1 Die Hinterbeine enden in funf Zehen die mit kleinen scharfen Krallen ausgestattet sind Die einzelnen Zehen werden durch kleine Membranen miteinander verbunden die Fusssohle ist unbehaart Weibliche Tiere besitzen zwei Paar Zitzen 2 3 4 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten nbsp Obere A B und seitliche C Schadelansicht des Gelben Goldmulls Calcochloris obtusirostris A von Stuhlmanns Goldmull Chrysochloris stuhlmanni B und des Wustengoldmulls Eremitalpa granti C Der Pfeil in B verweist auf die Schlafenblase der Pfeil in C auf den vergrosserten Kopf des Hammers In A fehlt die Schlafenblase in C ist der Hohlraum im Mittelohr vergrossert und enthalt den ausgedehnten Kopf des Hammers Der Kopf ist kegel bis tropfenformig gestaltet die grosste Breite befindet sich im Bereich des Hirnschadels Das Rostrum ist meist verlangert Das Verhaltnis der grossten Breite des Schadels zur grossten Lange variiert von Art zu Art Bei langen und schmalen Schadeln erreicht die grosste Schadelbreite nur 60 der grossten Schadellange bei kurzen und breiten Schadeln liegt der entsprechende Wert bei bis zu 96 Zu den besonders schmalschadeligen Formen gehoren die Kupfergoldmulle Amblysomus Arends Goldmull Carpitalpa die Riesengoldmulle Chrysospalax oder die Vertreter der Gattungen Neamblysomus und Chlorotalpa Zu den breitschadeligen zahlen dagegen die Kapgoldmulle Chrysochloris der Wustengoldmull oder die Angehorigen der Gattung Cryptochloris Auch das Rostrum ist dementsprechend unterschiedlich kraftig gestaltet und kann schmal mit einer Gaumenbreite von circa 28 der grossten Schadellange oder breit mit einem entsprechenden Wert von bis zu 35 sein Auffalligerweise fehlen bei den Goldmullen Einschnurungen im Bereich der Augen Die Jochbogen sind vollstandig geschlossen das Jochbein ist allerdings zuruckgebildet und der Bogen besteht aus einem Knochenfortsatz des Oberkiefers der mit dem Schlafenbein artikuliert 5 Als Besonderheit findet sich bei den Goldmullen eine Gelenkverbindung zwischen dem Unterkiefer und dem Zungenbein Die Gelenkverbindung besteht zwischen dem Winkelfortsatz des Unterkiefers und dem Stylohyale welches zur Aufhangevorrichtung des Zungenbeins gehort Eine ahnliche Gelenkung ist von anderen Hoheren Saugetieren nicht bekannt Sie unterstutzt eventuell die Zunge beim Zerkauen der Nahrung 6 2 3 Eine weitere Auffalligkeit findet sich im Bereich des Mittelohres Bei einigen Arten sind die Gehorknochelchen stark vergrossert Dies betrifft vor allem den Hammer Malleus dessen Kopf kugelartig aufgeblaht oder keulenartig verlangert sein kann 7 8 Die Vergrosserungen sind teilweise enorm beim Wustengoldmull Korpergewicht rund 40 g kann der Malleus ein Gewicht von 70 mg erreichen beim Riesengoldmull Korpergewicht rund 500 g bis zu 185 mg im Vergleich beim Menschen mit einem durchschnittlichen Korpergewicht von 70 kg wiegt der Malleus 28 mg In einigen Fallen geht die Vergrosserung des Hammers mit einer Zunahme der Knochendichte einher die beim Wustengoldmull einen Wert von 2 44 g cm erreicht Dies stellt einen der hochsten Werte bei terrestrisch lebenden Saugetieren dar und wird nur von einigen Walen und Seekuhen ubertroffen 9 Zur Aufnahme des aufgeblahten Hammerkopfes ist an der Oberseite der Paukenhohle eine weitere Nebenhohle ausgebildet die sich bei einigen Arten ausserlich sichtbar als Knochenblase uber der Schlafengrube hinter der Orbita aufwolbt 10 Die knocherne Blase wird aufgrund ihrer Lage am Schlafenbein als temporal bulla etwa Schlafenblase bezeichnet 11 Daruber hinaus weist die Horschnecke einen komplexen Bau auf und besitzt wenigstens vier Windungen mit insgesamt kombiniert 1200 Drehwinkel was mehr ist als bei zahlreichen anderen unterirdisch lebenden Saugetieren 12 Die besonderen Auspragungen sowohl der Gehorknochelchen als auch der Horschnecke stehen in Verbindung mit der auditiven Wahrnehmung der Goldmulle Die Goldmulle konnen stark niederfrequente Tone von weniger als einigen hundert Hertz wahrnehmen ebenso vermogen sie seismische Schwingungen und Vibrationen zu empfangen etwa von den Bewegungen von Beutetieren Die Ubertragung erfolgt mittels Knochenleitung die durch die stark asymmetrische Form des Malleus aufgrund des vergrosserten Kopfes und einer damit einhergehenden Verschiebung des Schwerpunktes ausgelost wird Die Befahigung ist bei Tieren mit vergrossertem Hammer besser ausgepragt als bei solchen mit normal gebautem 13 14 9 15 16 nbsp Unterkiefer des Kongo Goldmulls Huetia leucorhina A und von Arends Goldmull Carpitalpa arendsi B Der Pfeil in B zeigt das Talonid am vierten Pramolaren bei Arends Goldmull an das in der ganzen unteren Zahnreihe vorhanden ist beim Kongo Goldmull aber an den Pramolaren und Molaren fehlt Die Goldmulle haben ein leicht reduziertes Gebiss mit 36 bis 40 Zahnen Das vordere Gebiss ist vollstandig lediglich im hinteren sind einzelne Backenzahne zuruckgebildet Die Zahnformel lautet demzufolge 3 1 3 2 3 3 1 3 2 3 displaystyle frac 3 1 3 2 3 3 1 3 2 3 nbsp Der vorderste Schneidezahn in der oberen Gebissreihe und der zweite Schneidezahn im Unterkiefer sind vergrossert die ubrigen Schneidezahne haben eine eckzahnahnliche und kleine Gestalt Der vordere Pramolar kann variabel geformt sein so kommen sectoriale mit scharfen Schneidkanten bicuspide oder tricuspide mit zwei oder drei Hockerchen Typen vor Die Molaren selbst haben auffallend hohe hypsodonte Kronen und ein tricuspides Kauflachenmuster Die drei Haupthocker stellen der Paraconus der Metaconus und der Protoconus dar bezogen auf die Oberkieferzahne Der Protoconus ist haufig aber nicht bei allen Arten in seiner Grosse stark reduziert der Metaconus und der Paraconus stehen eng beieinander letzterer bildet den Haupthocker der Mahlzahne Zusatzlich verlauft eine V formige Scherleiste Ectoloph uber die Zahnflache deren Spitze der Paraconus darstellt Aufgrund der gesamten Konfiguration kann die Zahnstruktur als typisch zalambdodont angesehen werden An den Unterkiefermolaren ist bei einigen Arten ein Talonid ausgebildet ein tiefliegender Vorsprung der Kauflache in welchen der Protoconus der oberen Backenzahne bei Gebissschluss greift Sofern der hinterste Molar auftritt ist dieser uberwiegend sehr klein und besitzt entweder die Form der anderen Mahlzahne oder ahnelt einem Stift Das Merkmal kann aber stark durch die Abkauung der Zahne uberpragt sein 17 18 2 3 Skelettmerkmale Bearbeiten Die Wirbelsaule setzt sich aus 7 Hals 16 Brust 3 Lenden 5 Kreuzbein und 9 Schwanzwirbeln zusammen Die Halswirbelsaule verlauft nach unten gebogen Die Dornfortsatze der ersten zwolf Brustwirbel stehen senkrecht die der hinteren Brust und der Lendenwirbel zeigen nach hinten Von den sechzehn Rippenpaaren sind acht freistehend Die vorderen mit dem Brustbein verbundenen und dieses selbst sind nach innen gerichtet wodurch Raum fur die komplexe Vorderbeinmuskulatur entsteht 19 3 Vor allem der vordere Bewegungsapparat zeigt besondere Anpassungen an die grabende Lebensweise Der gesamte Schultergurtel ist vorverlagert so dass sich die Schultern etwa auf der Hohe des hinteren Kopfabschnittes befinden Der so nach vorn verschobene Korperschwerpunkt erlaubt es den Tieren eine kraftvolle Vorwartsbewegung beim Graben auszufuhren Schulterblatt und Brustbein sind markant verlangert ersteres verlauft etwa parallel zur Wirbelsaule und ist zudem ausserordentlich schmal Die stark vergrosserte Schultergrate dient als Ansatzstelle der massigen Schultermuskulatur Ein Schlusselbein ist vorhanden ihm fehlt aber die typische geschwungene Form Durch die vorgelagerte Position am Korper nimmt es einige Energie beim Graben auf Der Oberarmknochen fallt durch seine kurze kompakte Form und den gedrehten Schaft auf Diesem entlang verlauft eine massive deltopectorale Leiste an der Teile der Arm und Schultermuskulatur ansetzen Das Ellenbogengelenk ist stark asymmetrisch geformt hier sticht der seitlich stark ausladende innere mediale Knochenvorsprung des Humerus Epicondylus medialis hervor Dadurch kann die Breite des unteren Gelenkendes des Oberarmknochens 65 und mehr der gesamten Knochenlange betragen Der Grad der Ausbildung des Epicondylus medialis hangt mit der Intensitat der Grabungsaktivitat der einzelnen Arten zusammen 20 Ebenso ist das Olecranon der obere Gelenkfortsatz der Elle stark ausgezogen und auffallend geschwungen Es macht etwa 35 der gesamten Knochenlange aus An beiden Gelenkfortsatzen setzt die Armstreckermuskulatur des Unterarmes an beide Knochenvorsprunge verhindern aber auch zu starke seitliche Bewegungen des Arms Hervorzuheben ist die Bildung eines stabformigen Knochens der gewissermassen einen dritten Unterarmknochen darstellt Er entstand wohl aus der Verknocherung einer Sehne eines Unterarmmuskels moglicherweise des Musculus flexor digitorum profundus welcher die Mittelfinger bewegt Aus diesem Grund wird er haufig als Flexor Knochen bezeichnet Der Flexor Knochen liegt unterhalb der Elle und besitzt etwa die Grosse der Speiche Die Anzahl der Handwurzelknochen und der Fingerglieder ist reduziert Die Handwurzelknochen zeichnen sich durch eine abgeflachte Form aus was die Rotationsfahigkeit der Hand einschrankt Von den vier Strahlen der Hand bestehen der erste zweite und vierte aus je einem Mittelhandknochen und zwei Phalangen wobei die jeweils vordere Phalanx ein Resultat der Verwachsung des ersten und zweiten Fingerglieds ist Der hypertrophierte dritte Strahl stellt eine Fusion aus dem Mittelhandknochen und den ersten beiden Fingergliedern dar und wird daher auch teilweise Triplex Knochen genannt Eine weitere charakteristische Bildung liegt am zweiten Fingerstrahl vor Hier ist der entsprechende Mittelhandknochen mit dem Grossen Vieleckbein und dem Kleinen Vieleckbein zum sogenannten Trapezium trapezoid metacarpal II Komplex auch ttm beziehungsweise Totem Knochen genannt verwachsen Die einzelnen Knochenverwachsungen bilden sich im Verlauf der Embryonalentwicklung heraus Das jeweils letzte Fingerglied ist vergrossert und am Ende gespalten was das Bestehen der Kralle anzeigt Eine Ausnahme bildet der erste Finger Daumen dessen letztes Glied nicht eingekerbt ist 21 22 19 23 Gegenuber den vorderen Gliedmassen finden sich nur wenige charakteristische Merkmale an den hinteren Schien und Wadenbein sind oben und im unteren Drittel miteinander verwachsen Dazwischen befindet sich durch die deutlichen Schaftkrummungen beider Knochen ein weiter Zwischenraum Ebenso sind die ersten beiden Phalangen der Strahlen II bis IV miteinander verwachsen so dass alle funf Fussstrahlen jeweils nur zwei Zehenglieder aufweisen 21 23 Fell Bearbeiten Das Fell besteht aus dem Deckhaar und einer dichten Unterwolle Es ist zumeist seidig und weich Die Leithaare sind nach hinten gerichtet und wasserabweisend Die Einzelhaare des Deckfells werden zwischen 7 und 21 mm lang der Durchmesser liegt bei 78 bis 190 mm An der Basis sind sie schmaler als im oberen Drittel Im Querschnitt weisen sie haufig im oberen Drittel eine flache bis gepresste an der Basis eine rundliche Form auf die Haarschuppen zeigen eine wellige Anordnung die Medulla ist gitterartig strukturiert 24 Bei einigen Arten tritt ein metallischer Glanz auf der von rotlich uber gelblich grunlich braunlich bis hin zu silbern reicht Der Glanz entsteht in dem abgeplatteten oberen Drittel der Haare wo sehr flache Schuppen in mehreren Schichten ausgebildet sind Das Licht trifft somit auf eine grosse ebene Flache zur Reflexion und wird aufgrund der ubereinander angeordneten Schuppenschichten mehrfach gebrochen Irisierende Farben bei Lebewesen bieten haufig einen Vorteil bei der Partnerwerbung wahrend der Fortpflanzung dies kann aber bei den Goldmullen aufgrund ihrer blinden Natur ausgeschlossen werden Moglicherweise ist der Farbschimmer ein Nebeneffekt der durch die Abflachung und starkere Schichtung der Haaroberflachen entstand Was diese Haarveranderungen verursachte ist unbekannt sie stehen aber eventuell im Zusammenhang mit der Fortbewegung im Untergrund 25 Weichteilanatomie Bearbeiten Der Verdauungstrakt ist einfach und schlauchformig gebaut Er besitzt bei mittelgrossen Arten wie dem Hottentotten Goldmull Amblysomus hottentotus ein Gewicht von 4 9 g und eine Lange von 43 9 cm Beim Riesengoldmull wiegt er 24 5 g Der Magen nimmt insgesamt 11 bis 20 der Lange des Verdauungstraktes ein letzterer selbst macht zwischen 9 und 12 der Gesamtkorpermasse aus Wie bei vielen anderen insektenfressenden Saugetieren fehlt ein Blinddarm wodurch eine Trennung zwischen Dickdarm und Dunndarm kaum moglich ist Der Bereich des Magenpfortners Pylorus dehnt sich sehr weit aus Der gesamte Darmabschnitt ist mit fadenformigen Fortsatzen Mikrovilli bedeckt 26 27 Das Urogenitalsystem endet wie bei den Kloakentieren in einer einzigen Korperoffnung der Kloake 28 Bei den Mannchen liegen die Hoden in der Bauchhohle ihr Gewicht betragt zusammen etwa 23 mg Der Penis ist relativ kurz und misst nur 3 bis 4 mm Penisstacheln fehlen Das Acrosom der Spermien ist zuruckgebildet dafur sind am Kopf kleine Widerhaken ausgebildet Die Weibchen haben eine zweihornige Gebarmutter Uterus bicornis Die Kloake und die im Korperinneren liegenden Hoden stellen Gemeinsamkeiten mit den Tenreks dar und konnen als Anzeichen fur die Verwandtschaft beider Taxa gewertet werden 29 30 Die Nieren sind einfach gebaut und besitzen eine relativ grosse Medulla und grosse Markkegel die bis in den Harnleiter hineinreichen Beides spricht dafur dass die Niere Urin hoch konzentrieren kann 31 Das Gehirn erreicht bei mittelgrossen Arten ein Volumen von 700 bis 736 mg und ist damit nur etwa halb so gross wie bei vergleichbar grossen Russelspringern 32 Die Augen sind bei den Goldmullen zuruckgebildet und unter der Haut verborgen Bei erwachsenen Tieren ist allerdings noch ein Augapfel vorhanden der rund 0 5 mm lang und 0 4 mm tief wird Ebenso sind der Bindehautsack und die Tranendrusen sowie die Tranenwege entwickelt jedoch fehlen die Linse die Iris und die gesamte Augenmuskulatur Moglicherweise hat der Tranenapparat bei den Goldmullen die gleiche Funktion wie bei anderen Saugetieren und halt das Bindehautgewebe frei von Fremdkorpern Insgesamt ist das Auge weiter zuruckentwickelt als vergleichbar bei den Maulwurfen aber nicht ganz so stark wie bei den Beutelmullen Die Anlage des Auges beginnt bei den Goldmullen analog zu den ubrigen Saugetieren im Embryonalstadium eine Weiterentwicklung und ein Wachstum finden aber kaum statt 33 34 Am Aufbau der Nase sind wenigstens funf Muskeln beteiligt die teils am Jochbogen ansetzen und bis zur Nasenspitze reichen Trotz der kurzen und breiten Form der Nase bei den Goldmullen ist diese somit sehr beweglich und kann als taktiles Organ fungieren mit dem die Tiere nach Nahrung suchen und graben 35 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Goldmulle sind ausschliesslich in Afrika sudlich der Sahara beheimatet wobei der Schwerpunkt ihres Verbreitungsgebietes im sudlichen Afrika liegt Mehr als die Halfte der Arten kommt dabei endemisch in der Republik Sudafrika vor einzelne Vertreter bewohnen auch Gebiete in Namibia in Lesotho und in Mosambik Ausserhalb des sudlichen Afrika sind bislang nur drei Arten belegt der Kongo Goldmull Huetia leucorhina im zentralen Stuhlmanns Goldmull Chrysochloris stuhlmanni im zentralen und ostlichen und der Somalia Goldmull Huetia tytonis im nordostlichen Afrika Aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise stellen die Goldmulle Habitatspezialisten dar Ihre Lebensraume sind dadurch stark zersplittert oder eng begrenzt Haufig lassen sich die einzelnen Arten nur an wenigen lokal eng begrenzten Fundpunkten feststellen die wenigsten Vertreter sind aus einem grosseren Verbreitungsgebiet bekannt Andere Goldmulle wie etwa der Somalia Goldmull aber auch Visagies Goldmull Chrysochloris visagiei De Wintons Goldmull Cryptochloris wintoni oder Van Zyls Goldmull Cryptochloris zyli wurden bisher nur uber einige wenige Exemplare nachgewiesen 2 3 4 Die verschiedenen Arten der Goldmulle lassen sich in zwei unterschiedliche okologische Gruppen teilen Bewohner trockener halbwustenartiger bis teils wustenartiger Regionen dazu gehoren der Wustengoldmull Eremitalpa die Vertreter der Kapgoldmulle Chrysochloris des sudlichen Afrikas und die Arten der Gattung Cryptochloris Bewohner von offenen Gras und Savannenlandschaften sowie von Waldern dazu gehoren die Kupfergoldmulle Amblysomus Arends Goldmull Carpitalpa die Riesengoldmulle Chrysospalax sowie die Vertreter der Gattungen Neamblysomus Calcochloris und Chlorotalpa Die Tiere sind dabei sowohl in kustennahen Tieflandern als auch in Hochgebirgen in Hohenlagen bis zu 4000 m verbreitet Grundvoraussetzungen fur die Anwesenheit von Goldmullen stellen neben einem ausreichenden Nahrungsangebot auch lockere durchdringbare Boden dar Ausbreitungsgrenzen bilden Felslandschaften und Flusse Die Anpassungsfahigkeit an durch Menschen veranderte Landschaften ist bei den einzelnen Arten unterschiedlich ausgepragt Kommen einige Formen in einer gemeinsamen Region vor wie das etwa beim Fynbos Goldmull Amblysomus corriae und bei Duthies Goldmull Chlorotalpa duthieae sowie beim Highveld Goldmull Amblysomus septentrionalis und bei Sclaters Goldmull Chlorotalpa sclateri der Fall ist bestehen in der Regel unterschiedliche Biotopanspruche 2 3 4 Lebensweise Bearbeiten nbsp Kongo Goldmull Huetia leucorhina nbsp Gelber Goldmull Calcochloris obtusirostris nbsp Rauhaar Goldmull Chrysospalax villosus Uber die Lebensweise der Goldmulle ist generell relativ wenig bekannt Das liegt zum einen an der scheuen und unterirdischen Lebensweise und zum anderen an der Seltenheit vieler Arten Einzelne Aspekte der Lebensweise sind nur bei wenigen Arten wie dem Wustengoldmull dem Hottentotten Goldmull dem Riesengoldmull oder Stuhlmanns Goldmull sowie dem Kap Goldmull genauer erforscht weitere Informationen gehen haufig auf zufallige Beobachtungen zuruck 2 3 4 Aktivitatszeiten Grabetatigkeit und Sozialverhalten Bearbeiten Die Goldmulle leben weitgehend unterirdisch Da das Graben im Untergrund etwa 26 mal kostenintensiver ist als eine oberirdische Fortbewegung 36 haben sich bei den Goldmullen einige energiesparende Eigenschaften ausgebildet Der Grossteil der Arten ist nachtaktiv einige wenige konnen auch tagsuber gesichtet werden Die Aktivitatszeit richtet sich dabei haufig nach der Umgebungstemperatur Ursache dafur ist die geringe Befahigung der Tiere eine stabile Korpertemperatur aufrechtzuerhalten Die durchschnittliche Korpertemperatur liegt bei 29 bis 33 C und ist damit sehr gering Da die Goldmulle bei Ruhe nicht thermoreregulieren und die Warmeleitfahigkeit hoch ist kann die Korpertemperatur abhangig von der Aktivitat stark schwanken Sie variiert beispielsweise beim Hottentotten Goldmull von 27 bis 38 C beim Kap Goldmull von 26 bis 36 C und beim Wustengoldmull von 18 bis 32 C Dabei bestehen optimale Bedingungen fur eine starkere Aktivitat bei Aussentemperaturen in einem Bereich der mittleren 20 Grad bis mittleren 30 Grad Marke was in etwa der thermoneutralen Zone entspricht Ausserhalb von dieser Temperaturspanne schwankt die Korpertemperatur erheblich und liegt dann teilweise nur wenige Grad uber der des umgebenden Bodens beim Wustengoldmull betragt diese Differenz nur 0 7 C Bei sehr hohen und sehr niedrigen Aussentemperaturen fallen einige Arten in einen Torpor Starrezustand etwa der Hottentotten der Kap und der Wustengoldmull Daruber hinaus kennzeichnet die Goldmulle eine vergleichsweise niedrige Stoffwechselrate die deutlich niedriger ist als bei vergleichbar grossen insektenfressenden Saugetieren Der Stoffwechsel steigert sich mit fallenden Aussen und Korpertemperatur fallt beim Eintreten in den Torpor aber wieder rapide ab Die niedrige Stoffwechselrate in Verbindung mit der Thermolabilitat schwankende Korpertemperatur fuhrt zu einer adaptiven Hypothermie womit die Tiere befahigt sind ihre Korpertemperatur aus Grunden der Energieersparnis der Umgebungstemperatur anzupassen 37 38 39 36 In diesem Sinne dient daher die haufig nachtaktive Lebensweise der Goldmulle nicht primar der Vermeidung von Begegnungen mit Fressfeinden sondern stellt zumindest bei den Bewohnern trockener Habitate eine Anpassung an eine energiesparende Lebensweise dar 40 2 3 4 Im Gegensatz zu den Maulwurfen die ihre Grabetatigkeit durch eine seitliche Rotation des Oberarmes verrichten sind Goldmulle Scharrgraber und graben sich mit nach vorn gerichteten Armbewegungen vorwarts Ein Grabungszyklus besteht aus einer Anpressphase mit dem Kopf und dem gesamten Korper bei der das Bodensubstrat verdichtet wird Darauf folgen mehrere schaufelartige Grabbewegungen Die vergrosserten Klauen fungieren ahnlich wie eine Spitzhacke das lockere Bodenmaterial wird unter dem Bauch geschoben und dann mit den Hinterbeinen weggescharrt Dieser Ablauf der Grabetatigkeit wiederholt sich zyklisch 22 19 der Hottentotten Goldmull beispielsweise kann auf diese Weise je nach Beschaffenheit des Untergrundes taglich 4 bis 12 m weit graben 37 Viele Arten legen Gange auf zwei Ebenen an in Tunneln knapp unterhalb der Erdoberflache suchen die Tiere nach Nahrung diese bestehen oft nur temporar und sind oberflachlich als schmale Rippeln erkennbar Tieferreichende Gange besitzen einzelne Kammern die oft durch Tunnel verbunden werden und teilweise mit Pflanzenmaterial wie Grasern nestartig ausgekleidet werden Sie dienen als Ruheplatze und zur Aufzucht der Jungen Der Wustengoldmull dessen Lebensraum aus Sanddunen besteht errichtet hingegen soweit bekannt keine dauerhaft bestandigen Gange was dem lockeren Dunensand geschuldet ist Die instabilen Grabgange brechen in der Regel hinter den Tieren ein so dass der Eindruck entsteht dass sie durch den Sand schwimmen 19 Von einigen Arten ist bekannt dass sie manchmal die Baue mit Strandgrabern Graumullen oder Lamellenzahnratten teilen Dies konnte ein symbiotisches Verhalten sein da die Goldmulle mit diesen Tieren nicht in Nahrungskonkurrenz stehen und so der Grabaufwand des einzelnen Tieres verringert wird 37 2 3 4 Die meisten Goldmulle leben einzelgangerisch und sind territorial jedes Tier unterhalt ein eigenes Revier Begegnungen zwischen zwei Tieren resultieren haufig in heftigen Kampfen die durch Ringen mit den kraftigen Vorderpfoten oder mit Bissen ausgetragen werden Dabei stossen sie hohe Quietschtone aus Der eigene Bau wird vehement gegen Artgenossen des gleichen und teilweise auch des anderen Geschlechts verteidigt an den Randern konnen sich die Reviere allerdings uberlappen Lediglich beim Riesengoldmull wird aufgrund von allerdings unbestatigten Berichten uber Beobachtungen von mehreren Tieren die in einem Bau uberwinterten ein sozialeres Verhalten angenommen 2 3 4 Ernahrung Bearbeiten Die Nahrung der Goldmulle besteht vorwiegend aus Wirbellosen wie Regenwurmern sowie Insekten und deren Larven Hinzu kommen Hundert und Tausendfusser Asseln Weichtiere und Spinnen Manche Arten nehmen auch kleine Wirbeltiere wie Skinke zu sich 37 41 42 Die Nahrungssuche erfolgt sowohl oberirdisch als auch unterirdisch Hier spielt wahrscheinlich die Auspragung des Gehors und somit des Hammers im Mittelohr eine grosse Rolle Arten mit aufgeblahtem Malleus kommen haufiger an die Oberflache als solche mit normal gebautem Erstere konnen verstarkt niederfrequente Tone wahrnehmen und besser Vibrationen orten was ihnen bei der Nahrungssuche aber auch bei der Vermeidung von Begegnungen mit Fressfeinden hilft 43 Viele Arten verlassen aber nach ergiebigen Regenfallen ihre Baue und suchen an der Erdoberflache nach Fressbarem 2 3 4 Aufgrund der niedrigen Stoffwechselrate und einer effizienten Nierenfunktion wodurch Urin im Wasser hochkonzentriert angereichert werden kann brauchen die meisten Arten keine Flussigkeit zu sich zu nehmen Insbesondere bei Arten die in trockenen Habitaten leben wie dem Wustengoldmull ist diese Fahigkeit entwickelt Weitere Faktoren zur Reduzierung des Wasserverlustes stellen die nachtliche und unterirdische Lebensweise dar 31 2 4 Fortpflanzung Bearbeiten Uber die Fortpflanzung der Goldmulle ist wenig bekannt Bei Arten die in Regionen mit stark jahreszeitlich schwankenden Klimaverhaltnissen leben gibt es eine feste Paarungszeit bei anderen kann sie das ganze Jahr uber erfolgen Die Weibchen zumindest mancher Arten konnen mehrere Wurfe im Jahr austragen die meisten Geburten fallen jedoch in die Regenzeit Wahrend der Balz geben die Mannchen des Hottentotten Goldmull zwitschernde Laute von sich heben und senken den Kopf und stampfen mit den Fussen auf den Boden Unter Laborbedingungen konnte beobachtet werden wie die Mannchen die Weibchen verfolgen um die Paarung zu erzwingen wobei es auch zu Todesfallen bei den Weibchen kommen kann 37 Da die Tiere blind sind erfolgt die Suche nach einem bereitwilligen Paarungspartner wohl uber Rufe und Sekretmarkierungen Das Weibchen wahlt seinen Partner moglicherweise uber die Lange des Penis aus Das Fehlen der Penisstacheln beim Mannchen bedingt dass Weibchen spontan ovulieren 29 4 Die Dauer der Tragzeit ist unbekannt In der Regel werden zwischen ein und drei meist zwei Jungtiere zur Welt gebracht Sie verbleiben zunachst in einer Kammer die mit Gras ausgelegt ist Die Neugeborenen sind Nesthocker und zunachst unbehaart und haben weiche Krallen Uber die Individualentwicklung liegen kaum Daten vor Entsprechende Beobachtungen beim Riesengoldmull lassen annehmen dass diese recht langsam erfolgt 44 Vom Kap Goldmull wird angenommen dass die Jungen zwei bis drei Monate im Bau des Muttertiers verbleiben Bemerkenswert ist dabei auch der sehr spate Durchbruch der Dauerzahne was erst kurz vor dem Erreichen des Erwachsenenalters erfolgt 11 Informationen zur Lebenserwartung freilebender Tiere liegen nicht vor 2 3 4 Naturliche Feinde Bearbeiten Zu den bedeutendsten naturlichen Feinden der Goldmulle zahlt die Schleiereule in deren Gewollen regelmassig Reste der Tiere gefunden werden Weitere Predatoren stellen Greif und Rabenvogel sowie Schlangen dar Unter den Saugetieren sind das Weissnackenwiesel oder der Schabrackenschakal zu nennen Haufig erlegen auch Hauskatzen und hunde einzelne Tiere teilweise aber ohne diese zu fressen Vor allem an der Erdoberflache sind die Tiere stets alarmiert und fliehen bei geringen Bedrohungen in den nachstgelegenen Bau Angehorige einiger Arten stellen sich tot wenn sie beruhrt werden etwa die des Rauhaar Goldmulls 2 3 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Afrotheria nach Heritage et al 2021 45 Afrotheria Afroinsectiphilia Afroinsectivora Afrosoricida Chrysochloridae Goldmulle Tenrecomorpha Tenrecidae Tenreks Potamogalidae Otterspitzmause Macroscelidea Russelspringer Macroscelididae Elefantenspitzmause und Russelratte Rhynchocyonidae Russelhundchen Tubulidentata Erdferkel Paenungulata Hyracoidea Schliefer Tethytheria Sirenia Seekuhe Dugongidae Dugongs Trichechidae Manatis Proboscidea Russeltiere Vorlage Klade Wartung StyleDie Goldmulle sind eine Familie innerhalb der Ordnung der Tenrekartigen Afrosoricida ihre nachsten Verwandten stellen die Tenreks Tenrecidae und Otterspitzmause Potamogalidae dar Die Tenrekartigen wiederum bilden einen Teil der Uberordnung der Afrotheria einer der vier Hauptlinien innerhalb der Hoheren Saugetiere Bei den Afrotheria handelt es sich um eine uberwiegend aus Afrika stammende oder dort heimische Verwandtschaftsgemeinschaft deren Zusammengehorigkeit vor allem auf molekulargenetischen Untersuchungen beruht weniger auf anatomischen Gemeinsamkeiten Es konnen innerhalb der Afrotheria zwei grossere Linien unterschieden werden die Paenungulata und die Afroinsectiphilia Erstere umfassen die heutigen Elefanten die Schliefer und die Seekuhe die Gruppe galt schon langer als eine gemeinsame Abstammungseinheit Zur zweiten Linie werden neben den Tenrekartigen auch die Russelspringer und teilweise das Erdferkel gestellt Einige genetische Untersuchungen unterstutzen eine Schwestergruppenbeziehung der Afrosoricida zu den Russelspringern wobei beide dann unter dem Taxon der Afroinsectivora vereint werden 46 47 48 Andere wiederum sehen die Tenrekartigen in einer Schwestergruppenposition zu allen anderen Afrotheria wahrend die Russelspringer eine engere Beziehung zum Erdferkel formen 49 Den molekulargenetischen Untersuchungen zufolge entstanden die Afrotheria in der Oberkreide vor 90 4 bis 80 9 Millionen Jahren Die Aufspaltung der beiden Hauptgruppen fand etwa 15 Millionen Jahre spater statt Die Afrosoricida traten dann kurz vor der Kreide Tertiar Grenze vor etwa 68 Millionen Jahren auf 48 Dem gegenuber diversifizierten sich die Goldmulle erst im Verlauf des Oligozans vor rund 28 Millionen Jahren 50 Der bisher alteste Fossilnachweis von Goldmullen stammt aber bereits aus dem Eozan und wird auf ein Alter von 48 bis 41 Millionen Jahre geschatzt 51 Innere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Goldmulle nach Asher et al 2010 52 Chrysochloridae Eremitalpa Huetia Cryptochloris Chrysochloris Chrysospalax Calcochloris Chlorotalpa Carpitalpa Neamblysomus AmblysomusVorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleDie innere systematische Gliederung der Goldmulle wurde im Lauf der Jahrzehnte unterschiedlich bewertet was auf einer abweichenden Wichtung von Merkmalen beruhte Nachdem bereits im 19 Jahrhundert mehrere Gattungen beschrieben worden waren fuhrte diese Robert Broom Anfang des 20 Jahrhunderts allesamt innerhalb von Chrysochloris unterteilte die Gattung aber anhand des Vorkommens oder Fehlens einer ausserlich sichtbaren Knochenblase an der Schlafengrube des Schadels und der Anzahl der Zahne 36 oder 40 in vielfacher Weise 11 In den 1920er Jahren gliederte Austin Roberts die Goldmulle auf Gattungsebene auf fuhrte mehrere neue Gattungen ein und etablierte einige vorher beschriebene neu 53 was sich in der Folgezeit durchsetzte Allerdings kam es in spateren Jahrzehnten zu einem haufigen Zusammenfuhren und Auftrennen von einzelnen Gattungen was wiederum aus der unterschiedlichen Betonung von Einzelmerkmalen resultierte In den meisten Fallen lagen diesen Gliederungsversuchen keine statistischen Erhebungen zugrunde 54 55 Dies anderte sich erst Mitte der 1990er Jahre mit den Untersuchungen von Gary N Bronner der intensive morphometrische 56 57 und zytogenetische 58 Analysen vornahm Auf Bronner basiert auch weitgehend die heutige systematische Gliederung der Goldmulle auf Art und Gattungsebene 59 2 3 Die genauen verwandtschaftlichen Verhaltnisse der einzelnen Gattungen der Goldmulle zueinander blieben lange Zeit ungeklart und wurden nur in Einzelfallen untersucht Im Jahr 1957 legte dann Alberto M Simonetta eine Aufteilung der Familie in drei Unterfamilien vor Als Basis dafur diente ihm die Ausbildung des Hammers am Mittelohr Zwar hatten schon im 19 und im beginnenden 20 Jahrhundert zahlreiche Wissenschaftler auf die teils auffallend vergrosserten Gehorknochelchen hingewiesen doch war es Clive Forster Cooper der diese 1928 genauer beschrieb er erkannte ihren moglichen taxonomischen Wert aber zu diesem Zeitpunkt nicht 60 Simonetta gliedert die Goldmulle folgendermassen 54 nbsp Morphologie des Hammers und des Ambosses bei Goldmullen Hottentotten Goldmull Amblysomus hottentotus A Sclaters Goldmull Chlorotalpa sclateri B Arends Goldmull Carpitalpa arendsi C Kap Goldmull Chrysochloris asiatica D Wustengoldmull Eremitalpa granti E Rauhaar Goldmull Chrysospalax villosus F Amblysominae Simonetta 1957 mit einem normal gebauten Malleus Amblysomus Neamblysomus Calcochloris Huetia Chrysochlorinae Gray 1825 mit einem stark verlangerten Kopf des Malleus Carpitalpa Chlorotalpa Chrysochloris Cryptochloris Eremitalpinae Simonetta 1957 mit einem kugelig aufgeblahten Kopf des Malleus Chrysospalax Eremitalpa Simonetta nahm dabei eine graduelle Entwicklung des Kopfes des Hammers von einem relativ kleinen bei den Amblysominae hin zu einem relativ grossen bei den Eremitalpinae an 54 Andere Autoren sahen spater dagegen den kugelig aufgeblahten oder keulenartig verlangerten Malleus Kopf nur als Variation eines Merkmals dass sich auch innerhalb der einzelnen Arten und Gattungen nicht eindeutig abtrennen lasst Sie fassten daher die Eremitalpinae mit den Chrysochlorinae in eine Unterfamilie den Chrysochlorinae zusammen 61 59 3 Die Methode der Molekulargenetik erbrachte zu Beginn des 21 Jahrhunderts ein von dieser traditionellen Gliederung der Goldmulle etwas abweichendes Bild Demzufolge lassen sich innerhalb der Familie zwei grosse Hauptlinien erkennen die aber nur bedingt mit den Unterfamilien ubereinstimmen Eine Gruppe setzt sich aus den Gattungen Amblysomus und Neamblysomus sowie Carpitalpa zusammen die ersten beiden verfugen uber einen kleinen Hammerkopf letztere uber einen leicht vergrosserten Sie werden informell als amblysomine Gruppe bezeichnet Dieser gegenuber steht eine chrysochlorine Gruppe mit Gattungen und Arten mit vergrossertem Kopf des Malleus Die chrysochlorine Gruppe schliesst aber mit Calcochloris und Huetia auch Formen mit normal grossem Hammer ein Eine eher mittlere Stellung zwischen diesen beiden Kladen halt Chlorotalpa deren Hammerkopf ebenfalls vergrossert ist Es ist daher anzunehmen dass die besonderen Auspragungen im Bereich des Mittelohres nicht auf ein einzelnes Ereignis innerhalb der Stammesgeschichte der Goldmulle zuruckgehen sondern ein starker homoplastisches Merkmal darstellen das mehrfach innerhalb der Familie entstand 52 Im Jahr 2018 wurde ein neuer vorlaufiger Gliederungsversuch der Goldmulle vorgestellt Dieser beinhaltet die drei vorher schon etablierten Unterfamilien Die Amblysominae wurden sich demnach aus den Gattungen Amblysomus Neamblysomus Carpitalpa Chlorotalpa Chrysospalax und Calcochloris zusammensetzen die Chrysochlorinae wiederum aus der Gattung Chrysochloris einschliesslich Kilimatalpa und Cryptochloris und die Eremitalpinae aus der Gattung Eremitalpa Zusatzlich sieht er mit den Huetinae bestehend aus der Gattung Huetia eine vierte eigenstandige Unterfamilie vor 62 Uberblick uber die rezenten und fossilen Gattungen der Goldmulle Bearbeiten Die Familie der Goldmulle gliedert sich in zehn heute lebende Gattungen zu denen gegenwartig insgesamt 21 Arten gehoren 2 3 52 Familie Chrysochloridae Gray 1825Amblysomus Pomel 1848 Kupfergoldmulle funf rezente Arten Calcochloris Mivart 1867 Gelber Goldmull eine rezente Art Carpitalpa Lundholm 1955 Arends Goldmull eine rezente Art Chlorotalpa Roberts 1924 zwei rezente Arten Chrysochloris Lacepede 1799 Kapgoldmulle drei rezente Arten Chrysospalax Gill 1883 Riesengoldmulle zwei rezente Arten Cryptochloris Shortridge amp Carter 1938 zwei rezente Arten Eremitalpa Roberts 1924 Wustengoldmull eine rezente Art Huetia Forcart 1942 zwei rezente Art Neamblysomus Roberts 1924 zwei rezente Arten Studien aus dem Jahr 2015 lassen vermuten dass innerhalb der Goldmulle eine hohere Artenvielfalt zu erwarten ist Dies resultiert aus der starken Anpassung an bestimmte Habitate mit Herausbildung von Subpopulationen die teilweise isoliert voneinander bestehen 63 Bestatigt wird die Ansicht durch weitere genetische Analysen aus dem Jahr 2018 Deren Ergebnisse befurworten die Anerkennung weiterer Arten die vor allem die Gattungen Eremitalpa und Amblysomus betreffen Die Gesamtartanzahl der Goldmulle konnte so auf wenigstens rund zwei Dutzend ansteigen Daruber hinaus sprechen sich die Studien fur einen eigenstandigen Gattungsstatus fur Kilimatalpa aus welche bisher innerhalb von Chrysochloris gefuhrt wurde wahrend Cryptochloris wiederum nur als Untergattung von Chrysochloris aufzufassen ware 62 Fossil sind folgende Gattungen anerkannt 64 20 65 51 23 66 Diamantochloris Pickford 2015 Damarachloris Pickford 2019 Namachloris Pickford 2015 Prochrysochloris Butler amp Hopwood 1957 Proamblysomus Broom 1941Eine weitere Gattung Eochrysochloris Seiffert Simons Ryan Bown amp Attia 2007 gehort wohl nicht direkt zu den Goldmullen sondern in ein weiteres Verwandtschaftsfeld den Chrysochloroidea 67 51 Forschungsgeschichte BearbeitenTaxonomie Bearbeiten nbsp John Edward Gray nbsp Carl von LinneDie erste wissenschaftliche Benennung eines Vertreters der Goldmulle erfolgte durch Linnaeus 1707 1778 in seinem Systema Naturae aus dem Jahr 1758 Er benannte den heutigen Kap Goldmull als Talpa asiatica womit er diesen einerseits zu den Eurasischen Maulwurfen stellte andererseits seine Verbreitung in Asien vermutete Die Angaben die Linnaeus uber den Kap Goldmull zur Verfugung standen entnahm er aus Albert Sebas 1734 erschienenem Werk Thesaurus 68 69 Bernard Germain Lacepede 1756 1825 fuhrte im Jahr 1799 den Gattungsnamen Chrysochloris fur den Kap Goldmull ein und benannte somit erstmals einen Gattungsvertreter der Goldmulle Der Name Chrysochloris ist dem Griechischen entlehnt und besteht aus den Wortern xryseos chryseos golden und xlwros chlōros hellgrun oder frisch Allerdings bezeichnet Chloris auch die griechische Gottin der Blute die in Flora ihr romisches Gegenstuck findet Der Gattungsname ist dabei nicht als Verweis auf die Fellfarbe zu verstehen die sehr unterschiedlich sein kann sondern bezieht sich auf den metallischen Glanz des Fells unter bestimmten Lichtverhaltnissen 2 3 Von Chrysochloris leitet sich auch der Familienname Chrysochloridae ab Allgemein wird dieser heute John Edward Gray 1800 1875 zugesprochen und auf eine Publikation von ihm aus dem Jahr 1825 verwiesen in der Gray einen Versuch der Gliederung der Saugetiere in Familien und Triben unternahm In dieser verwendete Gray allerdings die Bezeichnung Chrysochlorina mit der er die Goldmulle von den Maulwurfen Talpina den Spitzmausen Soricina der Igeln Erinacina den Tenreks Tenrecina und den Spitzhornchen Tupaina absetzte und alle unter der Familie Talpidae vereinigte 70 Die heute gultige und richtige Schreibweise Chrysochloridae fur die Familie der Goldmulle geht auf St George Jackson Mivart zuruck der sie im Jahr 1868 erstmals verwendete 71 Er galt lange Zeit auch als Erstbenenner der Familie 72 Zur Stellung der Goldmulle innerhalb der Hoheren Saugetiere Bearbeiten Linnaeus hatte 1758 die Goldmulle mit den eurasischen Maulwurfen in Verbindung gebracht Er ordnete sie in die Gruppe der Bestiae in der er unter anderem auch die Spitzmause und die Igel aber auch die Gurteltiere die Opossums und Schweine sah 68 Auch nachdem Lacepede vierzig Jahre spater die Goldmulle durch die Etablierung der Gattung Chrysochloris von den Maulwurfen abgesetzt hatte blieb die enge Gruppierung zu anderen insektenfressenden Tieren bestehen So sah Johann Karl Wilhelm Illiger sowohl die Goldmulle als auch die Maulwurfe Spitzmause und Igel sowie die Tenreks gemeinsam in einer von ihm als Subterranea benannten Gruppe 73 womit er erstmals alle jene Taxa zusammenfasste die spater als Insektenfresser bezeichnet werden sollten Informell benutzte bereits Georges Cuvier im Jahr 1817 den Begriff Les insectivores mit einer ahnlichen Zusammensetzung wie Illiger 74 die offizielle Bezeichnung Insectivora stammt von Thomas Edward Bowdich aus dem Jahr 1821 Bowdich unterschied innerhalb der Insectivora zwei Gruppen eine mit langen inneren Schneidezahnen wie bei den Goldmullen und Igeln und eine zweite mit grossen Eckzahnen etwa bei den Maulwurfen und den Tenreks 75 Die Zugehorigkeit der Goldmulle zu den Insektenfressern wurde in den folgenden eineinhalb Jahrhunderten nur selten in Frage gestellt zur Debatte standen weitgehend nur die genaueren verwandtschaftlichen Verhaltnisse innerhalb der Ordnungseinheit Wilhelm Peters arbeitete im Jahr 1863 zwei namenlose Gruppen heraus eine mit Blinddarm zu denen er die Russelspringer und Spitzhornchen verwies und eine ohne welche alle anderen Insectivora inklusive der Goldmulle einschloss 76 Diesen beiden Gruppen gab Ernst Haeckel drei Jahre spater im zweiten Band seines Werkes Generelle Morphologie der Organismen die formellen Namen Menotyphla mit Blinddarm und Lipotyphla ohne Blinddarm 77 Einen anderen Ansatz verfolgte Theodore Gill Mitte der 1880er Jahre indem er innerhalb der Insectivora zwischen den Zalambdodonta und den Dilambdodonta unterschied Die Aufteilung erfolgte anhand der Zahngestaltung wobei die Zalambdodonta eine V formige Zahnschmelzleiste auf den Backenzahnen besitzen von griechisch za za fur eine Ubersteigerung und dem griechischen Buchstaben L Lambda die Dilambdodonta eine W formige von griechisch di di zwei und dem griechischen Buchstaben L Lambda Die Goldmulle bildeten dabei zusammen mit den Tenreks und den Schlitzrusslern die zalambdodonten Insektenfresser wahrend die Igel Maulwurfe und Spitzmause und zudem die Russelspringer und Spitzhornchen zu den dilambdodonten gehorten 78 Gill erkannte damit eine nahere Verwandtschaft der Goldmulle mit den Tenreks Die Ansichten von Haeckel und Gill wurden 1910 teilweise von William K Gregory in seinem Werk The orders of Mammals ubernommen Er fuhrte die eigentlichen Insectivora unter dem Begriff Lipotyphla die Menotyphla positionierte er dagegen ausserhalb der Insektenfresser Dabei behielt er die Goldmulle Tenreks sowie die Schlitzrussler in den Zalambdodonta teilte die verbliebenen Dilambdodonta aber in die beiden Grossgruppen Erinaceomorpha Igel und Soricomorpha Spitzmause und Maulwurfe auf 79 Abweichend von anderen Autoren schloss Robert Broom die Goldmulle aufgrund der Schadelgestaltung in den Jahren 1915 und 1916 komplett aus den Insektenfressern aus und verneinte auch eine nahe Verwandtschaft dieser zu den Tenreks er schuf fur die Goldmulle eine Ordnungsgruppe unter der Bezeichnung Chrysochloridea 80 5 Dem widersprach aber George Gaylord Simpson in seiner 1945 veroffentlichten generellen Taxonomie der Saugetiere und sah diesen Schritt als zu radikal an Er untergliederte die damaligen Insectivora in funf rezente Uberfamilien von denen eine die Goldmulle unter der Bezeichnung Chrysochloroidea reprasentierten wahrend er die Tenreks als weitere Uberfamilie Tenrecoidea sah und diese in relative Nahe zu den Goldmullen stellte 72 Eine engere Beziehung der beiden Gruppen innerhalb der Insektenfresser wurde spater immer wieder thematisiert etwa von Percy M Butler 1956 der die Gliederung von Gregory in die beiden Grossgruppen der Erinaceomorpha und der Soricomorpha ubernahm und die Goldmulle und Tenreks in die Soricomorpha verwies Fur ihn stellten die Goldmulle aufgrund des stark uberpragten Schadels infolge der unterirdischen Lebensweise abgeleitete Formen innerhalb der Soricomorpha dar 81 Zu einem ahnlichen Ergebnis aber unter anderer Schlussfolgerung kam Malcolm C McKenna im Jahr 1975 Er ordnete die Goldmulle ebenfalls den Soricomorpha zu die sich von diesen aber durch einen vollstandigen Jochbogen unterschieden Da aber das Jochbein fehlt sah McKenna den geschlossenen Bogen bei den Goldmullen als erneute sekundare Bildung an 82 In seiner Klassifikation der Saugetiere 1997 zusammen mit Susan K Bell erschienen schloss McKenna die Goldmulle allerdings aus den Soricomorpha aus und etablierte sie in einer eignen Ordnungsgruppe innerhalb der Insektenfresser 83 Erst Ende der 1990er Jahre ordneten molekulargenetische Untersuchungen die Verwandtschaftsverhaltnisse der ursprunglichen Insektenfresser Insectivora spater Lipotyphla neu Demnach bilden die Goldmulle keine monophyletische Einheit mit den Maulwurfen oder den Spitzmausen sondern formen zusammen mit den Tenreks eine in Afrika endemisch auftretende Gruppe insektenfressender Tiere die daraufhin in die eigenstandige Ordnung der Tenrekartigen Afrosoricida eigentlich ubersetzt afrikanische Spitzmausartige verwiesen wurde Zudem liess sich eine nahere Verwandtschaft der Tenrekartigen mit den Russelspringern dem Erdferkel den Elefanten den Schliefern und den Seekuhen und somit zu zumeist afrikanisch beheimateten Tieren erkennen insgesamt eine ausserlich stark heterogene Gruppe die die Bezeichnung Afrotheria erhielt 84 85 46 Nachfolgende Analysen untermauerten dieses Ergebnis unter anderem durch die Isolierung eines spezifischen Retroposons des sogenannten AfroSINEs das alle Vertreter der Afrotheria gemein haben 86 87 Aus diesem Grund beruhen die Ahnlichkeiten der Goldmulle mit Maulwurfen und anderen Insektenfressern lediglich auf Konvergenz 85 Stammesgeschichte BearbeitenDie fossile Uberlieferungsgeschichte der Goldmulle ist sparlich Alle ausgestorbenen Vertreter ahneln in ihrem Korperbau schon weitgehend den heutigen Arten Sie besitzen einen tropfenformigen Schadel mit zehn Zahnen je Kieferhalfte und zeigen soweit das Korperskelett uberliefert ist Anpassungen an eine grabende Lebensweise Unterschiede lassen sich haufig nur in verschiedenen Zahnmerkmalen und in der zunehmenden Reduktion des letzten Molaren erkennen 65 Eozan Bearbeiten Die bisher fruhesten bekannten Funde reichen bis in das Eozan zuruck und konnten im sudlichen Afrika entdeckt werden Einige isolierte Molaren ein Unterkiefer und moglicherweise auch einzelne Oberkieferfragmente stammen aus der Fundlokalitat Black Crow im Diamantensperrgebiet von Namibia und werden der Gattung Diamantochloris zugewiesen Mit einem Alter von etwa 48 bis 41 Millionen Jahren gehoren die Funde dem Mittleren Eozan an Die unteren Zahne zeigen bereits die fur Goldmulle typische Verschmelzung von zwei der drei Haupthocker auf der Kauoberflache Paraconid und Metaconid 51 88 Da zusatzlich noch ein besonders grosses Talonid ausgebildet ist sehen andere Autoren Diamantochloris nicht in der unmittelbaren Vorgangerlinie der heutigen Goldmulle 89 Die gleiche Fundstelle barg auch einen Oberkieferrest und einzelne isolierte Unterkieferzahne Sie gehoren zu einem Tier mit vergleichbaren Zahnmerkmalen das jedoch deutlich kleiner als Diamantochloris war Im Jahr 2019 wurden die Funde als zur Gattung Damarachloris gehorig beschrieben 66 Etwas junger ist Namachloris dessen Nachweis auf mehr als 100 Funden beruht Entdeckt wurde die Gattung am Eocliff ebenfalls im Sperrgebiet liegend Die Entstehung der Formation liegt etwa 41 bis 38 Millionen Jahre in der Vergangenheit was dem Oberen Eozan entspricht Der aufgefundenen Saugetierfauna zufolge ware auch ein etwas jungeres Alter moglich 89 Das Fossilmaterial setzt sich neben vollstandigen Schadeln und Unterkiefern aus nahezu allen Teilen des Korperskelettes zusammen Erstmals konnte fur einen fossilen Goldmull der Flexor Knochen nachgewiesen werden ebenso sind der Triplex und der Totem Knochen belegt Die Gliedmassen zeigen Anpassungen an eine sandgrabende Lebensweise Das Fundmaterial geht wahrscheinlich auf Beutereste von Greifvogeln oder Eulen zuruck die hier am Ufer eines ehemaligen Sees auf Jagd gingen 23 Oligozan Bearbeiten Aus dem nachfolgenden Oligozan sind Reste von Goldmullen oder deren nachsten Verwandten bisher nur aus der Gebel Qatrani Formation des Fayyum Beckens im nordlichen Agypten uberliefert Gefunden wurden zwei Unterkieferfragmente die der Gattung Eochrysochloris angehoren Das geschatzte Alter von 34 bis 30 Millionen Jahren entspricht dem unteren Abschnitt der geologischen Serie Ein auffalliges Kennzeichen stellen die drei Haupthocker der Molaren dar die alle nahezu gleich gross und eigenstandig sind Moglicherweise steht Eochrysochloris dadurch nicht in der direkten Verwandtschaftslinie mit den heutigen Goldmullen sondern gehort einem Seitenzweig an 67 51 Miozan Bearbeiten Danach sind Goldmulle erst wieder mit Prochrysochloris im Verlauf des Miozans fassbar Das bisher umfangreichste Material kam in westlichen Kenia im Bereich des Victoriasees zu Tage und setzt sich aus nahezu einem halben Dutzend Schadeln und einigen Unterkieferresten zusammen Bedeutende Lagerstatten stellen hier die Legetet Formation und die Kapurtay Agglomerate dar die beide dem Unteren Miozan angehoren und zwischen 20 und 17 5 Millionen Jahre alt sind Letztere beinhaltet unter anderem die bedeutende Fundstelle von Songhor Wie auch bei einigen alteren Fossilfunden der Goldmulle war der hinterste Mahlzahn von Prochrysochloris in seiner Grosse noch weitgehend unreduziert eine markante knocherne Aufwolbung an der Schlafengrube wie bei den Kapgoldmullen bestand nicht 64 90 Dieselbe Gattung konnte auch mit einem Unterkieferfragment in Arrisdrift im sudlichen Namibia nachgewiesen werden Der Fund ist etwas junger als die aus Ostafrika die fossilfuhrenden Schichten datieren an den Beginn des Mittleren Miozan Aus der gleichen Region liegen aus den mehr oder weniger gleichalten Fundstellen von Elisabethfeld und Langental weitere Unterkieferfragmente und einzelnen Zahne von Prochrysochloris vor 91 92 Pliozan und Pleistozan Bearbeiten Im Pliozan treten erstmals Vorlaufer der heutigen Arten in Erscheinung Aus Langebaanweg im sudwestlichen Sudafrika das mit einem Alter von 5 Millionen Jahren am Beginn dieser Phase steht wurden zwei Vertreter von Chrysochloris dokumentiert Anhand des umfangreichen Fossilmaterials das aus Schadel und Unterkieferresten sowie Teilen des Korperskeletts besteht kann auf sandgrabende Tiere vergleichbar dem Wustengoldmull geschlossen werden 20 In den Ubergang zum Pleistozan vor etwa 2 5 Millionen Jahren datieren einige wenige Funde von Amblysomus Neamblysomus Chlorotalpa und Chrysospalax Sie wurden in den bedeutenden sudafrikanischen Hohlenfundstellen von Makapansgat 93 und Sterkfontein 94 95 96 97 entdeckt Aus der Nahe von Sterkfontein von Bolts Farm stammt ein 29 mm langer und 20 mm breiter Schadel der aufgrund seines schmalen Baus an den der Kupfergoldmulle erinnert Abweichend von diesen besitzt er aber eine aufgewolbte knocherne Blase an der Schlafengrube was bei den heutigen Vertretern der Gattung nicht vorkommt Die Aufwolbung zeigt zudem seitliche Erweiterungen was wiederum bei keiner anderen Form der Goldmulle mit derartigen Strukturen belegt ist Der Schadel wurde daher zu Proamblysomus verwiesen 94 Bedrohung und Schutz BearbeitenMehrere Arten werden von der IUCN als gefahrdet oder bedroht gelistet Hauptursachen der Bedrohung sind der Verlust des Lebensraumes durch die Ausdehnung der menschlichen Siedlungen allgemein durch Umwandlung in Felder oder Weidegebiete durch Bergbau oder durch Infrastrukturmassnahmen infolge von touristischen Erschliessungen bestimmter Regionen Lokal hat auch die Nachstellung durch Haushunde und Hauskatzen einen Einfluss auf die Populationen Hinzu kommt dass viele Arten nur ein kleines Gebiet bewohnen und so besonders anfallig fur Storungen sind Zwolf der 21 Arten sind laut IUCN vom Aussterben bedroht critically endangered stark gefahrdet endangered gefahrdet vulnerable oder potentiell gefahrdet near threatened fur drei weitere Arten fehlen genaue Daten diese durften jedoch auch bedroht sein Ein grosserer Teil der Arten ist in Naturschutzgebieten prasent in vielen Fallen fehlen aber genauere Informationen zur Biologie der Tiere 98 Literatur BearbeitenGary N Bronner Family Chrysochloridae Golden moles In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 223 257 Gary N Bronner und Nigel C Bennett Order Afrosoricida In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 1 21 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World The Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Gerhard Storch Lipotyphla Insektenfresser In Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2004 712 Seiten ISBN 3 8274 0307 3 William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 ISBN 978 84 16728 08 4 Don E Wilson und DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4Einzelnachweise Bearbeiten Robert Broom Some new and some rare Golden moles Annals of the Transvaal Museum 20 1946 S 329 335 a b c d e f g h i j k l m n o p Gary N Bronner Family Chrysochloridae Golden moles In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 223 257 a b c d e f g h i j k l m n o p q Gary N Bronner und Nigel C Bennett Order Afrosoricida In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 1 21 a b c d e f g h i j k William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 ISBN 978 84 16728 08 4 a b Robert Broom On the structure of the skull in Chrysochloris Proceedings of the Zoological Society of London 1916 S 449 459 Gary N Bronner Elizabeth Jones und D J Coetzer Hyoid dentary articulations in golden moles Mammalia Insectivore Chrysochloridae Zeitschrift fur Saugetierkunde 55 1990 S 11 15 Matthew J Mason Morphology of the middle ear of golden moles Chrysochloridae Journal of Zoology 260 2003 S 391 403 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Norihiro Okada Ancient SINEs from African Endemic Mammals Molecular Biology and Evolution 20 4 2003 S 522 527 Hidenori Nishihara Yoko Satta Masato Nikaido J G M Thewissen Michael J Stanhope und Norihiro Okada A Retroposon Analysis of Afrotherian Phylogeny Molecular Biology and Evolution 22 9 2005 S 1823 1833 Martin Pickford Diamantochloris mandible from the Ypresian Lutetian of Namibia Communications of the Geological Survey of Namibia 19 2018 S 51 65 a b Robert J Asher Recent additions to the fossil record of tenrecs and golden moles Afrotherian Conservation 15 2019 S 4 13 Percy M Butler Macroscelidea Insectivora and Chiroptera from the Miocene of East Africa Palaeovertebrata 14 3 1984 S 117 200 Pierre Mein und Martin Pickford Insectivora from Arrisdrift a basal Middle Miocene locality in southern Namibia Memoir of the Geological Survey of Namibia 19 2003 S 143 146 Pierre Mein und Martin Pickford Early Miocene Insectivores from the Northern Sperrgebiet Namibia Memoir of the Geological 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4298187 6 lobid OGND AKS nbsp Dieser Artikel wurde am 30 Mai 2021 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldmulle amp oldid 227876443