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Der Somalia Goldmull Huetia tytonis teilweise auch Calcochloris tytonis ist eine kaum erforschte Saugetierart aus der Familie der Goldmulle Chrysochloridae Lediglich ein Individuum in Form einiger Knochenreste wurde von ihr bisher in den Hinterlassenschaften einer Schleiereule beobachtet Diese stammen aus Somalia Informationen zum tatsachlichen Aussehen des Tieres wie zu seiner Lebensweise und zu einer eventuellen Bedrohung des Bestandes liegen nicht vor Ebenso konnten die genauen verwandtschaftlichen Verhaltnisse bisher nur ungenugend geklart werden Die wissenschaftliche Einfuhrung der Art erfolgte 1968 Somalia GoldmullSystematikUberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Tenrekartige Afrosoricida Familie Goldmulle Chrysochloridae Gattung HuetiaArt Somalia GoldmullWissenschaftlicher NameHuetia tytonis Simonetta 1968 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Somalia Goldmull ist ein nahezu unerforschter mittelgrosser Vertreter der Goldmulle der etwa die Ausmasse der grosseren Formen der Kupfergoldmulle Amblysomus erreichen durfte Bekannt ist er bisher nur von einem unvollstandigen Individuum das Material schliesst einen Teilschadel bestehend aus der Schadelbasis mit dem Schlafenbein und dem Zungenbein sowie dem noch mit dem Schadel verbundenen rechten Unterkieferast und zwei Halswirbel ein Beschreibungen der ausserlichen Morphologie des Tieres liegen demzufolge nicht vor Hervorzuhebende Merkmale finden sich am Unterkiefer Dieser ist 12 5 mm lang und besitzt einen sehr breiten aufsteigenden Gelenkast der 44 der Lange des gesamten Unterkiefers erreicht und damit ausgedehnter ist als bei zahlreichen anderen Goldmullen Das Gebiss im Unterkiefer setzt sich aus zehn Zahnen je Kieferhalfte zusammen so dass demzufolge auch der hinterste dritte Molar ausgebildet ist was fur Goldmulle ein eher ursprungliches Merkmal darstellt Die Molaren verfugen nicht uber ein ausgepragtes Talonid Die Lange der unteren Zahnreihe vom ersten Schneidezahn bis zum letzten Molaren betragt 7 7 mm die Breite des ersten Molars 0 9 mm Am Mittelohr zeichnet sich der Hammer durch fehlende Vergrosserungen des Kopfes aus vergleichbar den Kupfergoldmulle Amblysomus Der Amboss dagegen ist leicht geschwollen 1 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet rot des Somalia GoldmullsDer einzige bisher dokumentierte Fund des Somalia Goldmulls stammt aus dem Gewoll einer Schleiereule das im Sommer des Jahres 1964 bei Jowhar im zentralen Somalia entdeckt wurde Die Region stellt somit auch das Typusgebiet der Art dar Sie gehort zur Somalia Massai Buschlandzone und ist durch dicht bewachsene Buschlandschaften und Savannen gepragt Das Gebiet liegt rund 750 km ostlich und nordlich der nachsten bekannten Vorkommen der Goldmulle Seit der Erstbeobachtung wurde kein weiteres Exemplar der Art dokumentiert 1 3 2 Lebensweise BearbeitenUber die Lebensweise des Somalia Goldmull ist nichts bekannt 3 2 Systematik BearbeitenDer Somalia Goldmull ist eine Art aus der Familie der Goldmulle Chrysochloridae Die Goldmulle umfassen kleinere bodengrabende Saugetiere aus der Uberordnung der Afrotheria Sie sind endemisch in Afrika verbreitet mit einem Schwerpunkt im sudlichen Teil des Kontinents einige wenige Arten kommen auch im ostlichen oder zentralen Teil vor Die Tiere bewohnen sowohl trockene bis wustenartige Landschaften als auch offene Gras und Savannenregionen sowie Walder aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise gelten sie als Habitatspezialisten Die innere Gliederung der Goldmulle ist bisher unbefriedigend geklart Anhand des Baus des Hammers im Mittelohr ob vergrossert oder nicht werden teilweise zwei bis drei Unterfamilien unterschieden 1 4 molekulargenetische Untersuchungen stimmen damit aber nur teilweise uberein 5 6 Die systematische Stellung des Somalia Goldmulls ist umstritten Bezugnehmend auf den normal gebauten Hammer des Mittelohrs favorisierten einige Autoren anfanglich eine Einordnung der Art in die Kupfergoldmulle Amblysomus andere Autoren wiederum sahen sie unter Verweis auf das Vorhandensein eines dritten Molaren innerhalb der Gattung Chlorotalpa 1 7 Mitte der 1990er Jahre verwies Gary N Bronner den Somalia Goldmull zur Gattung Calcochloris wofur neben dem normal gebauten Malleus auch die morphometrische Auswertung einiger weniger messbarer Schadelmerkmale sprach Aufgrund des nur einzigen vorhandenen Exemplars des Somalia Goldmulls beschied Bronner ihm aber innerhalb von Calcochloris ein unbestimmtes Verwandtschaftsverhaltnis incertae sedis Er merkte jedoch an dass bezuglich des ausgebildeten dritten Molaren moglicherweise eine engere Beziehung mit dem Kongo Goldmull Huetia leucorhina damals Calcochloris leucorhina und somit mit der Untergattung Huetia bestehen konnte 8 Bronners Gliederung wurde darauffolgend von einigen Wissenschaftlern ubernommen 9 Die Ergebnisse einer genetischen Analyse aus dem Jahr 2010 bewogen Robert J Asher und Kollegen die Untergattung Huetia auf Gattungsebene zu heben und ihr den Kongo Goldmull als damals einzige Gattung beizuordnen den Somalia Goldmull hatten sie in ihrer Studie nicht berucksichtigt 5 In einer vorlaufigen Studie aus dem Jahr 2018 befurwortete Bronner eine Verschiebung des Somalia Goldmulls zur Gattung Huetia und damit in die unmittelbare Nahverwandtschaft zum Kongo Goldmull 10 was im gleichen Jahr im achten Band des Standardwerkes Handbook of the Mammals of the World vollzogen wurde 2 Allgemein ist zur Klarung der systematischen Stellung des Somalia Goldmulls umfangreicheres Fundmaterial notwendig 3 11 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Somalia Goldmulls erfolgte im Jahr 1968 durch Alberto M Simonetta unter der Bezeichnung Amblysomus tytonis Er hatte den Holotyp selbst vier Jahre zuvor in einem verlassenen Nest eines Brutpaares von Schleiereulen im zentralen Somalia entdeckt Die Assoziation der Reste des Somalia Goldmulls mit der Schleiereule verleitete Simonetta zur Vergabe des Artnamens tytonis von Tyto alba der wissenschaftlichen Bezeichnung der Schleiereule 1 Bedrohung und Schutz BearbeitenUber mogliche Bedrohungen des Bestandes des Somalia Goldmulls liegen keine Daten vor Die IUCN fuhrt die Art daher nicht in einer bestimmten Gefahrdungskategorie sondern unter ungenugende Datengrundlage data deficient Vor allem ist neben der Klarung des systematischen Status des Somalia Goldmulls die Untersuchung der genauen Verbreitung und nahezu aller Aspekte seiner Lebensweise und okologischen Anspruche notwendig 11 Literatur BearbeitenGary N Bronner Calcochloris tytonis Somali Golden mole In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 236 237 Alberto M Simonetta A new golden mole from Somalia with an appendix on the taxonomy of the family Chrysochloridae Mammalia Insectivora Monitore Zoologico Italiano NS Supplement 2 1968 S 27 55 William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 S 198 ISBN 978 84 16728 08 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Alberto M Simonetta A new golden mole from Somalia with an appendix on the taxonomy of the family Chrysochloridae Mammalia Insectivora Monitore Zoologico Italiano NS Supplement 2 1968 S 27 55 a b c d William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 S 198 ISBN 978 84 16728 08 4 a b c Gary N Bronner Calcochloris tytonis Somali Golden mole In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 236 237 Gary N Bronner und Nigel C Bennett Order Afrosoricida In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 1 21 a b Robert J Asher Sarita Maree Gary Bronner Nigel C Bennett Paulette Bloomer Paul Czechowski Matthias Meyer und Michael Hofreiter A phylogenetic estimate for golden moles Mammalia Afrotheria Chrysochloridae MC Evolutionary Biology 10 2010 S 69 doi 10 1186 1471 2148 10 69 Gary N Bronner Family Chrysochloridae Golden moles In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 223 225 F Petter Remarques sur la systematique des Chrysochlorides Mammalia 45 1 1981 S 49 53 Gary N Bronner Systematic revision of the Golden mole genera Amblysomus Chlorotalpa and Calcochloris Insectivora Chrysochloromorpha Chrysochloridae University of Natal Pretoria 1995 S 1 346 S 268 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 1 Gary Bronner An imminent updated 2017 taxonomy for golden moles Afrotherian Conservation 14 2018 S 57 59 a b S Maree Calcochloris tytonis The IUCN Red List of Threatened Species 2015 e T4767A21285700 2 zuletzt abgerufen am 26 Januar 2016Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Somalia Goldmull Calcochloris tytonis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Calcochloris tytonis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 Eingestellt von S Maree 2014 Abgerufen am 26 01 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Somalia Goldmull amp oldid 184181788