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Die Kupfergoldmulle Amblysomus auch Afrikanische Goldmulle oder Kupfermulle genannt sind eine Saugetiergattung aus der Familie der Goldmulle Chrysochloridae Die Gattung umfasst gegenwartig sechs Arten von denen der Hottentotten Goldmull die am weitesten verbreitete bekannteste und am besten erforschte ist allerdings lassen genetische Untersuchungen annehmen dass dieser sich aus mehreren kryptischen Arten zusammensetzt Alle Vertreter sind im sudlichen Afrika beheimatet und bewohnen zumeist mittelfeuchte offene bis geschlossene Landschaften mit lockeren Boden Sie leben wie die anderen Goldmulle auch unterirdisch woran sie mit einem spindelformigen Korper und kraftigen Grabkrallen an den Vorderfussen angepasst sind Mit diesen legen sie ausgedehnte Tunnelsysteme an die aggressiv verteidigt werden Ihre Hauptnahrung besteht aus Wirbellosen die Fortpflanzung ist allgemein wenig untersucht Die Gattung wurde bereits 1848 eingefuhrt erst gegen Ende des 20 Jahrhunderts konnte aber Klarheit uber ihre taxonomische Zusammensetzung geschaffen werden Mit Ausnahme des Hottentotten Goldmulls sind die Arten in ihrem Bestand mehr oder minder bedroht KupfergoldmulleHottentotten Goldmull Amblysomus hottentotus SystematikUnterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Tenrekartige Afrosoricida Familie Goldmulle Chrysochloridae Gattung KupfergoldmulleWissenschaftlicher NameAmblysomusPomel 1848 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Zur Artenvielfalt der Kupfergoldmulle 6 Stammesgeschichte 7 Bedrohung und Schutz 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Kupfergoldmulle sind kleine bis mittelgrosse Vertreter der Goldmulle Chrysochloridae Die Kopf Rumpf Lange betragt bei Marleys Goldmull Amblysomus marleyi als kleinster Form 9 bis 12 cm der Robuste Goldmull Amblysomus robustus stellt mit 11 8 bis 14 3 cm Lange die grosste Art dar Das Gewicht schwankt entsprechend zwischen 30 und 98 g Wie bei allen Goldmullen ist der Korperbau der Tiere an eine unterirdisch grabende Lebensweise angepasst sie ahneln dadurch den Maulwurfen mit denen sie jedoch nicht verwandt sind Der Korper ist spindelformig gestaltet Ohren und Schwanz sind ausserlich nicht sichtbar Ebenso sind die Augen mit Fell bedeckt wahrend die Schnauze ein lederartiges Polster tragt das ebenfalls der Grabtatigkeit dient Das Fell wird durch dunkle grauschwarze bis rotlichbraune Farbtone charakterisiert denen die Kupfergoldmulle auch ihren Namen verdanken die Unterseite erscheint aber meist etwas heller Die Gliedmassen besitzen einen kraftigen und kurzen Bau die Hande verfugen uber vier die Fusse uber funf Strahlen Die Vordergliedmassen sind zu Grabwerkzeugen umgebildet sie tragen am Mittelstrahl Finger III jeweils eine besonders massive Grabklaue die anderen Krallen sind entsprechend kurzer 1 2 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel besitzt eine Lange von 22 4 bis 32 mm und eine Breite von 13 9 bis 20 4 mm Insgesamt ist er konisch gestaltet und zeichnet sich durch ein verlangertes Rostrum aus Die grosste Schadelbreite liegt im Bereich des Hirnschadels Im Vergleich mit anderen Goldmullen ist der Schadel aber verhaltnismassig schmal die grosste Breite erreicht weniger als 70 der grossten Lange die Gaumenbreite betragt weniger als 29 der Schadellange Der Jochbogen ist vollstandig geschlossen er lauft hinten nicht in breite Platten aus wie sie etwa bei den Riesengoldmullen Chrysospalax vorkommen Im Mittelohr ist der Hammer nicht vergrossert ausgebildet wodurch dieses eher ursprunglich erscheint sein Gewicht liegt in der Regel bei unter 1 mg 3 Das Gebiss der Kupfergoldmulle umfasst 36 Zahne die Zahnformel lautet 3 1 3 2 3 1 3 2 displaystyle frac 3 1 3 2 3 1 3 2 nbsp Der Eckzahn ahnelt den Schneidezahnen die Pramolaren verfugen uber zwei spitze Hocker bicuspid oder sectorial Die Molaren dagegen haben drei Hockerchen tricuspid und ein gut entwickeltes Talonid in der unteren Zahnreihe ein tiefliegender Vorsprung der Kauflache in den einer der Haupthocker der oberen Molaren bei Gebissschluss greift Der hinterste dritte Molar ist nur selten ausgebildet Die gesamte Zahnreihe vom Eckzahn bis zum letzten Molaren betragt 5 3 bis 7 6 mm 1 2 Verbreitung BearbeitenDie Kupfergoldmulle sind im sudlichen Afrika heimisch Sie bewohnen verschiedene Habitate in Maputaland Pondoland Albany einer biogeographischen Zone entlang der sudostlichen Kuste Afrikas welche als Biodiversitats Hotspot gilt 4 Die einzelnen Populationen sind an mittelfeuchte mesische Landschaften angepasst Dadurch kommen sie in Teilen des Fynbos des Highveld und der kustennahen Waldzone vor die Hohenverbreitung reicht vom Meeresspiegelniveau bis auf 3 300 m 5 Hauptsachlich sind die Tiere in Gras und Waldlandern in gebirgigen Strauchlandschaften und in Savannen anzutreffen Mit Ausnahme des Hottentotten Goldmulls Amblysomus hottentotus der ein weites Verbreitungsgebiet aufweist haben die anderen Arten ein lokal sehr beschranktes Auftreten Aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise sind die Tiere an sandige bis lehmige Boden gebunden und tolerieren keinen felsigen Untergrund Allerdings dringen sie teilweise auch in kultivierte Landschaften wie Garten oder Plantagen vor 1 2 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten Die Lebensweise ist nur beim Hottentotten Goldmull besser erforscht durfte aber bei allen Arten ahnlich sein Wie alle Goldmulle leben die Tiere grosstenteils unterirdisch wo sie Gange knapp unter der Erdoberflache zur Nahrungssuche und tieferliegende Gange und Baue als Ruheplatze anlegen Die Kupfergoldmulle leben einzelgangerisch und reagieren aggressiv auf Artgenossen sie zeigen dadurch ein ausgepragtes territoriales Verhalten Die Aktivitaten konnen sowohl tagsuber als auch nachts stattfinden sie sind abhangig von der Umgebungstemperatur des Erdbodens Bei zu hohen oder sehr niedrigen Bodentemperaturen fallen die Tiere in einen Torpor 5 An der Erdoberflache sind sie nur selten anzutreffen Es wird vermutet dass aufgrund des normal gebauten nicht aufgeblahten Hammers im Mittelohr die Kupfergoldmulle im Gegensatz zu einigen anderen Goldmullen nur bedingt niederfrequente Gerausche und seismische Signale wahrnehmen konnen und deshalb die Erdoberflache meiden Als mogliches akustisches und oder seismisches Kommunikationsmittel mit Artgenossen wurden Kopfschlage gegen die Wande der Baue beobachtet was wiederum bei Goldmullen mit vergrossertem Hammer nicht vorkommt 6 7 Daruber hinaus sind auch verschiedene Lautausserungen dokumentiert 1 2 Ernahrung Bearbeiten Die Nahrung der Kupfergoldmulle besteht uberwiegend aus Wirbellosen den grossten Anteil haben Regenwurmer und Insekten sowie deren Larven Die Beute wird unterirdisch aufgespurt was wohl weitgehend uber Beruhrung oder eventuell auch Vibration und weniger uber den Geruchssinn erfolgt 5 1 2 Fortpflanzung Bearbeiten Die Fortpflanzung der Kupfergoldmulle ist wenig erforscht Die unterirdische Lebensweise und die wenig entwickelten Augen lassen eine Partnerwahl uber optische Reize nicht zu moglicherweise haben dadurch Lautausserungen und Duftmarken eine grossere Bedeutung Untersuchungen fuhren zu der Vermutung dass die Lange des Penis eine gewisse Rolle spielt da den Ergebnissen zufolge eine positive Ubereinstimmung zur Korpergrosse nicht aber zum Gewicht der Hoden und zu den Ausmassen anderer Korperteile besteht Demnach konnten Mannchen mit langerem Penis einen Vorteil haben da sie ihr Sperma wahrend des Geschlechtsaktes naher am Ort der Befruchtung absetzen 8 Das Werbeverhalten besteht aus verschiedenen Lautausserungen beider Geschlechter sowie aus Fusstrampeln und auf und abwartsfuhrenden Kopfbewegungen beim Mannchen Die Weibchen bringen zwischen einem und drei Jungtiere zur Welt die in einem mit Gras gepolsterten Bau aufwachsen Die Jungen sind Nesthocker und haben demzufolge kein Fell Sie verbleiben beim Hottentotten Goldmull bis zu einem Gewicht von 35 bis 45 Gramm im Bau und werden dann von der Mutter vertrieben 1 2 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Goldmulle nach Bronner et al 2023 9 Chrysochloridae Amblysomus Neamblysomus Carpitalpa Chrysospalax Calcochloris Chlorotalpa Cryptochloris Chrysochloris Kilimatalpa Huetia EremitalpaVorlage Klade Wartung Style nbsp Auguste PomelDie Kupfergoldmulle bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Goldmulle Chrysochloridae und der Uberordnung der Afrotheria Die Familie umfasst kleinere bodengrabende Saugetiere die endemisch in Afrika verbreitet sind wobei ihr Schwerpunkt mit wenigen Ausnahmen im sudlichen Afrika liegt Die nachsten Verwandten der Goldmulle stellen die ebenfalls afrikanisch verbreiteten Tenreks Tenrecidae dar beide zusammen formen die Ordnung der Afrosoricida Laut molekulargenetischen Untersuchen trennten sich die Goldmulle und Tenreks im Ubergang von der Oberkreide zum Palaozan vor rund 65 Millionen Jahren 10 wahrend des Oligozans vor etwa 28 5 Millionen Jahren begann eine starkere Diversifizierung der Goldmulle 11 12 9 Aufgrund der unterirdischen Lebensweise stellen die Goldmulle Habitatspezialisten dar das Vorkommen zahlreicher Arten ist dadurch lokal deutlich begrenzt Allerdings konnen innerhalb der Familie zwei okologische Gruppen heraus differenziert werden Eine umfasst Formen mit Anpassung an trockene bis teils halbwustenartige Regionen wie beispielsweise der Wustengoldmull Eremitalpa oder die Kapgoldmulle Chrysochloris Die andere besteht aus Bewohnern offener Gras und Savannenlandschaften sowie von Waldern etwa die Kupfergoldmulle die Riesengoldmulle Chrysospalax oder Arends Goldmull Carpitalpa Die innere Gliederung der Familie ist bisher nicht vollstandig geklart Haufig werden zwei oder drei Unterfamilien unterschieden die sich uber den Bau des Hammers im Mittelohr definieren die Amblysominae mit einem normal gebauten Malleus die Chrysochlorinae mit einem stark verlangerten Kopf des Malleus und die Eremitalpinae mit einem kugelig aufgeblahten Kopf des Malleus 13 Die beiden letztgenannten werden allerdings von einigen Wissenschaftlern auch zu einer Unterfamilie zusammengefasst den Chrysochlorinae 1 Molekulargenetische Analysen konnten diese auf skelettanatomische Unterschiede beruhende Untergliederung bisher nicht vollstandig bestatigen Diesen zufolge bilden Neamblysomus und Carpitalpa die nachsten Verwandten der Kupfergoldmulle 14 15 9 In der Vergangenheit wurden mitunter auch die Vertreter der Gattungen Neamblysomus Chlorotalpa und Calcochloris in die Kupfergoldmulle eingegliedert 13 Die Gattungen unterscheiden sich aber in einigen anatomischen Merkmalen etwa in der allgemeinen Schadelgestaltung und in speziellen Gebissmerkmalen So beispielsweise fehlen den Kupfergoldmullen aber auch den Angehorigen von Calcochloris weitgehend die hintersten dritten Mahlzahne die bei den Vertretern von Neamblysomus und Chlorotalpa ausgebildet sind Dem gegenuber besitzen die Kupfergoldmulle wiederum ein ausgepragtes Talonid an den unteren Molaren das zwar auch bei Chlorotalpa auftritt nicht aber bei Neamblysomus und Calcochloris 16 Weitere Abweichungen finden sich in der Auspragung des Zungenbeins 17 Daneben sind aber auch Unterschiede im Karyotyp feststellbar sodass eine Aufspaltung in mehrere Gattungen gerechtfertigt erscheint 18 2 Innerhalb der Gattung werden momentan sechs rezente Arten unterschieden 1 2 19 9 Fynbos Goldmull Amblysomus corriae Thomas 1905 an der Sudkuste Sudafrikas Provinz Westkap Hottentotten Goldmull Amblysomus hottentotus A Smith 1829 sudostliches Sudafrika Provinzen Ostkap und KwaZulu Natal Marleys Goldmull Amblysomus marleyi Roberts 1931 in der sudafrikanischen Provinz KwaZulu Natal Amblysomus meesteri Bronner 2000 bei Graskop und Mariepskop an den Drakensbergen sudlich bis zum White River Robuster Goldmull Amblysomus robustus Bronner 2000 in der Highveld Region in der sudafrikanischen Provinz Mpumalanga Highveld Goldmull Amblysomus septentrionalis Roberts 1913 in der sudafrikanischen Provinzen Mpumalanga und Freistaat Daneben ist eine ausgestorbene Art anerkannt 20 Amblysomus hamiltoni de Graaff 1958Die wissenschaftliche Erstbeschreibung von Amblysomus erfolgte durch Auguste Pomel im Jahr 1848 Er ordnete die Gattung damals in die Maulwurfe ein und sah sie als Untergattung von Chrysochloris an der im Unterschied zu letztgenannter der hinterste Backenzahn und der vergrosserte Hammer im Mittelohr fehlt 21 Als Typusart gilt der Hottentotten Goldmull 1 2 Zur Artenvielfalt der Kupfergoldmulle BearbeitenInnere Systematik der Kupfergoldmulle nach Mynhardt et al 2015 4 Amblysomus Amblysomus marleyi Amblysomus meesteri Amblysomus corriae Amblysomus h iris Amblysomus h natalensis Amblysomus h pondoliae Amblysomus hottentotus Mthatha Population Amblysomus septentrionalis Amblysomus robustus Amblysomus h longicepsVorlage Klade Wartung StyleDie Kupfergoldmulle stellen die formenreichste Gruppe der Goldmulle dar Ihre Artzusammensetzung wandelte sich im Laufe der Zeit und ist bis heute Gegenstand der Diskussion was aus ihrer unterirdischen und damit versteckten Lebensweise und ihren eng umrissenen Verbreitungsgebieten resultiert Bis in die 1990er Jahre bestand unter anderem die Art Amblysomus iris die teilweise unter der Bezeichnung Zulu Goldmull gefuhrt wurde Hier erbrachten morphometrische Untersuchungen dass sich die Population die ihr damals zugrunde gelegt wurde aus mehreren Arten zusammensetzte So erwies sich die Typusform aufgrund der Schadelmerkmale als naher mit dem Hottentotten Goldmull verwandt eine weitere zeigte engere Beziehungen zu einer Gruppe die heute als Fynbos Goldmull bezeichnet wird Genetische Analysen erbrachten im gleichen Zeitraum wiederum dass eine dritte Gruppe innerhalb von Amblysomus iris einen abweichenden Chromosomensatz besitzt So weisen die meisten Kupfergoldmulle 30 Chromosomenpaare auf der Highveld Goldmull der ursprunglich die dritte Gruppe von Amblysomus iris reprasentierte verfugt dagegen uber 34 der Robuste Goldmull eine bis dahin unbekannte Population innerhalb des Hottentotten Goldmulls sogar uber 36 Diese Ergebnisse veranlassten Gary N Bronner in der Mitte der 1990er Jahre die Art Amblysomus iris aufzulosen und folgend die Kupfergoldmulle in funf Arten neu zu arrangieren 18 22 23 was daraufhin akzeptiert wurde Im Jahr 2000 fuhrte Bronner mit A h meesteri eine neue Unterart des Hottentotten Goldmulls ein 24 Cytogenetische Untersuchungen aus dem Jahr 2008 erbrachten dann Abweichungen in der Telomerstruktur der Chromosomen weswegen nach Meinung der Autoren A h meesteri als eine eigenstandige sechste Art der Kupfergoldmulle anzusehen ware 25 9 Die Eigenstandigkeit von A h meesteri konnten weitere Genstudien aus den Jahren 2015 und 2019 nicht nur bestatigen sie erbrachten daruber hinaus dass der Hottentotten Goldmull in seiner gegenwartigen Definition nicht monophyletisch ist und seine bisherigen Unterarten hochstwahrscheinlich ebenfalls als weitgehend unabhangig aufzufassen sind Zudem mussten aber auch A h natalensis aus der Region um Durban ebenso wie eine bisher unbenannte Population aus Mthatha als eigenstandige taxonomische Einheiten betrachtet werden Erstere Form war 1946 von Austin Roberts eingefuhrt worden galt aber bisher als synonym zu A h pondoliae aus genetischer Sicht besteht jedoch eine engere Bindung an A h iris Letztere erfuhr bisher noch keine wissenschaftliche Beschreibung hier sind die genetischen Daten momentan nicht eindeutig da sowohl eine nahere Verwandtschaft mit A h pondoliae als auch mit A h longiceps moglich ist 4 26 27 Eine vorlaufige Untersuchung aus dem Jahr 2018 sah zumindest A h meesteri und A h longiceps in einem eigenstandigen Artstatus 28 Fur die erstere Form erfolgte die Anerkennung im Jahr 2023 9 Die Herausbildung der Kupfergoldmulle fallt in das Pliozan vor 5 bis 3 Millionen Jahren und ist mit der Anhebung des Great Escarpment verbunden in deren Zusammenhang es zu einer dramatischen Relief und lokalen Klimaveranderung kam Daruber hinaus hatten wohl auch die erheblichen Klimaschwankungen als Resultat der sich abwechselnden Warm und Kaltzeiten wahrend des Pleistozans einen Einfluss auf die weitere Diversifizierung der Kupfergoldmulle Bisher fehlen noch zusatzliche Untersuchungen die auch morphometrische Daten einschliessen um die jeweilige Eigenstandigkeit der angenommenen neuen Arten zu bestatigen 4 Stammesgeschichte BearbeitenFossile Reste der Goldmulle sind ausserst selten Moglicherweise fur die Kupfergoldmulle ist ein nahezu vollstandiger rund 24 mm langer und 17 mm breiter Schadel aus der bedeutenden fruhmenschlichen Hohlenfundstelle von Makapansgat in Sudafrika belegt Auffallend ist die kurze und breite Form des Schadels die grosste Breite des Schadels liegt bei 75 der Lange sowie die Ausbildung von nur neun Zahnen je Kieferhalfte Zudem fehlen die typischen knochernen Aufwolbungen an der Schlafengrube die bei einigen Goldmullen etwa den Kapgoldmullen Chrysochloris und dem Wustengoldmull Eremitalpa den vergrosserten Kopf des Hammers im Mittelohr aufnehmen Der Schadel wurde nicht im Schichtverband aufgefunden war aber von einer gelblich grauen Brekzie umhullt Weitere Reste wurden nicht entdeckt Das Alter der Fundstelle datiert vom Pliozan bis in den Ubergang zum Pleistozan vor 3 5 bis 2 5 Millionen Jahren Gerrit de Graaff belegte das Fossil im Jahr 1958 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Chrysotricha hamiltoni 29 Die Gattungsbezeichnung Chrysotricha wurde in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts haufig fur den Gelben Goldmull Calcochloris obtusirostris verwendet 30 gilt aber heute als synonym zu Calcochloris Austin Roberts nutzte sie in den 1920er Jahren um Formen mit nur 36 Zahnen und fehlendem Talonid an den Unterkiefermolaren sowie mit breiten Schadeln von solchen mit gleicher Zahnanzahl aber ausgebildetem Talonid und schmalen Schadeln der Gattung Amblysomus abzutrennen 31 In den 1960er bis 1980er Jahren sahen einige Forscher die Vertreter von Chrysostricha Calcochloris aber teilweise als zu den Kupfergoldmullen gehorig an 16 Percy M Butler verschob die Fossilform Chrysostricha hamiltoni im Jahr 1978 daher ohne weitere Angabe von Grunden zu den Kupfergoldmullen in denen sie heute noch gefuhrt wird 32 20 Bedrohung und Schutz BearbeitenBis auf den Hottentotten Goldmull der relativ weit verbreitet ist werden alle anderen Arten der Kupfergoldmulle von der IUCN als in ihrem Bestand mehr oder minder bedroht angesehen Ihr Lebensraum ist stark begrenzt und von Veranderungen durch Land und Forstwirtschaft oder durch Rohstoffforderung betroffen Jedoch tolerieren die meisten Arten auch gewisse menschliche Uberpragungen da die Tiere unter anderem in Kulturlandschaften auftreten Mit Ausnahme des Highveld Goldmulls sind die Kupfergoldmulle in lokalen Naturschutzgebieten prasent 33 Literatur BearbeitenGary N Bronner Genus Amblysomus Golden mole In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 226 233 Gary N Bronner und Nigel C Bennett Genus Amblysomus Pomel 1848 In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 16 21 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World The Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 ISBN 978 84 16728 08 4 Don E Wilson und DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Gary N Bronner und Nigel C Bennett Genus Amblysomus Pomel 1848 In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 16 21 a b c d e f g h i Gary N Bronner Genus Amblysomus Golden mole In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 226 233 Matthew J Mason Sarah J Lucas Erica R Wise Robin S Stein und Melinda J Duer Ossicular density in golden moles Chrysochloridae Journal of Comparative Physiology A 192 2006 S 1349 1357 a b c d Samantha Mynhardt Sarita Maree Illona Pelser Nigel C Bennett Gary N Bronner John W Wilson und Paulette Bloomer Phylogeography of a Morphologically Cryptic Golden Mole Assemblage from South Eastern Africa PlosONE 10 12 2015 S e0144995 doi 10 1371 journal pone 0144995 a b c M A Kuyper The ecology of the golden mole Amblysomus hottentotus Mammal Review 15 1 1985 S 3 11 Matthew J Mason Bone conduction and seismic sensitivity in golden moles Chrysochloridae Journal of Zoology 260 2003 S 405 413 Matthew J Mason und Peter M Narins Seismic Signal Use by Fossorial Mammals American Zoologist 41 5 2001 S 1171 1184 Tarryn A Retief Nigel C Bennett Anouska A Kinahan und Philip W Bateman Sexual selection and genital allometry in the Hottentot golden mole Amblysomus hottentotus Mammalian Biology 78 2013 S 356 360 a b c d e f Gary N Bronner Samantha Mynhardt Nigel C Bennett Lientjie Cohen Nick Crumpton Michael Hofreiter Patrick Arnold und Robert J Asher Phylogenetic history of golden moles and tenrecs Mammalia Afrotheria Zoological Journal of the Linnean Society 2023 doi 10 1093 zoolinnean zlad121 Robert W Meredith Jan E Janecka John Gatesy Oliver A Ryder Colleen A Fisher Emma C Teeling Alisha Goodbla Eduardo Eizirik Taiz L L Simao Tanja Stadler Daniel L Rabosky Rodney L Honeycutt John J Flynn Colleen M Ingram Cynthia Steiner Tiffani L Williams Terence J Robinson Angela Burk Herrick Michael Westerman Nadia A Ayoub Mark S Springer und William J Murphy Impacts of the Cretaceous Terrestrial Revolution and KPg Extinction on Mammal Diversification Science 334 2011 S 521 524 C Gilbert P C O Brien G Bronner F Yang A Hassanin M A Ferguson Smith und T J Robinson Chromosome painting and molecular dating indicate a low rate of chromosomal evolution in golden moles Mammalia Chrysochloridae Chromosome Research 14 2006 S 793 803 Gary N Bronner Order Afrosoricida Tenrecs Otter Shrews Golden moles In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 214 215 a b Alberto M Simonetta A new golden mole from Somalia with an appendix on the taxonomy of the family Chrysochloridae Mammalia Insectivora Monitore Zoologico Italiano NS Supplement 2 1968 S 27 55 Robert J Asher Sarita Maree Gary Bronner Nigel C Bennett Paulette Bloomer Paul Czechowski Matthias Meyer und Michael Hofreiter A phylogenetic estimate for golden moles Mammalia Afrotheria Chrysochloridae MC Evolutionary Biology 10 2010 S 69 doi 10 1186 1471 2148 10 69 Gary N Bronner Family Chrysochloridae Golden moles In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 223 225 a b F Petter Remarques sur la systematique des Chrysochlorides Mammalia 45 1 1981 S 49 53 Gary N Bronner Comparative hyoid morphology of nine chrysochlorid species Mammalia Chrysochloridae Annals of the Transvaal Museum 35 21 1991 S 295 311 a b Gary N Bronner Cytogenetic Properties of Nine Species of Golden Moles Insectivora Chrysochloridae Journal of Mammalogy 76 3 1995 S 957 971 William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 ISBN 978 84 16728 08 4 a b Robert J Asher Tenrecoidea In Lars Werdelin und William Joseph Sanders Hrsg Cenozoic Mammals of Africa University of California Press Berkeley London New York 2010 S 99 106 Auguste Pomel Etudes sur les carnassiers insectivores extrait Seconde partie Classification des insectivores Archive des Sciences Physiques et Naturelles Geneve 9 1848 S 244 251 1 Gary N Bronner Geographic patterns of morphometric variation in the Hottentot golden mole Amblysomus hottentotus Insectivora Chrysochloridae A multivariate analysis Mammalia 60 4 1996 S 729 751 Gary N Bronner Non geographic variation in morphological characteristics of the Hottentot golden mole Amblysomus hottentotus Insectivora Chrysochloridae Mammalia 60 4 1996 S 707 727 Gary N Bronner New species and subspecies of Golden Mole Chrysochloridae Amblysomus from Mpumalanga South Africa Mammalia 64 1 2000 S 41 54 C Gilbert S Maree und T J Robinson Chromosomal evolution and distribution of telomeric repeats in golden moles Chrysochloridae Mammalia Cytogenetic Genome Research 121 2008 S 110 119 Samantha Mynhardt Nigel C Bennett und Paulette Bloomer New insights from RADseq data on differentiation in the Hottentot golden mole species complex from South Africa Molecular Phylogenetics and Evolution 143 2019 S 106667 doi 10 1016 j ympev 2019 106667 Samantha Mynhardt Genome wide markers shed light on differentiation in the Hottentot golden mole species complex Afrotherian Conservation 18 2020 S 15 17 Gary Bronner An imminent updated 2017 taxonomy for golden moles Afrotherian Conservation 14 2018 S 57 59 G de Graaff A new chrysochlorid from Makapansgat Palaeontologia Africana 5 1958 S 21 27 Robert Broom A contribution to the knowledge of the cape golden moles Transactions of the South African Philosophical Society 18 1907 S 283 311 2 Austin Roberts Some additions to the list of South African mammals Annals of the Transvaal Museum 10 2 1924 S 59 76 Percy M Butler Insectivora and Chiroptera In Vincent J Maglio und H B S Cooke Hrsg Evolution of African Mammals Harvard University Press 1978 S 56 68 IUCN The IUCN Red List of Threatened Species Version 2015 4 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kupfergoldmulle Amblysomus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gefahrdungsgrad der einzelnen Arten in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Goldmulle bei der Afrotheria Specialist Group Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kupfergoldmulle amp oldid 239088336