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Die Otterspitzmause Potamogalidae sind eine Familie der Saugetiere bestehend aus drei Arten in zwei Gattungen die Grosse Otterspitzmaus sowie die zwei Arten der Kleinen Otterspitzmause die Zwerg und die Ruwenzori Otterspitzmaus Alle drei Vertreter kommen nur auf dem afrikanischen Festland vor und bewohnen die tropischen Regenwalder beiderseits des Aquators Die Tiere bevorzugen Landschaften mit kleinen klaren Gewassern Sie sind an das Wasserleben angepasst und gehen in der Nacht schwimmend auf Nahrungssuche Dabei ernahren sie sich hauptsachlich von Krabben und Fischen Allgemein leben sie einzelgangerisch und verbringen den Tag in einem Bau Die genaue Lebensweise der Otterspitzmause ist bisher kaum erforscht in ihrem Erscheinungsbild sind sie an das Leben im Wasser angepasst Sie haben eine otterahnliche Gestalt mit einer abgeplatteten Schnauze die zahlreiche Tasthaare aufweist und einem muskulosen Schwanz Die Fortbewegung im Wasser erfolgt hauptsachlich durch Schlangelbewegungen des Schwanzes eine Art besitzt allerdings Schwimmhaute und setzt auch ihre Beine paddelnd ein OtterspitzmauseGrosse Otterspitzmaus Potamogale velox SystematikKlasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Tenrekartige Afrosoricida Familie OtterspitzmauseWissenschaftlicher NamePotamogalidaeAllman 1865Die nachsten Verwandten der Otterspitzmause stellen die Tenreks Tenrecidae dar die endemisch auf Madagaskar verbreitet sind Die beiden Gruppen trennten sich bereits vor nahezu 50 Millionen Jahren Teilweise wurden die Otterspitzmause auch als afrikanischer Zweig der Tenreks angesehen aus molekulargenetischer Sicht befurwortet der lange Abspaltungszeitraum neben einigen anatomischen Unterschieden einen eigenstandigen Familienstatus Die Otterspitzmause sind bisher nur selten im Fossilbericht belegt einige wenige Funde stammen aus dem sudwestlichen Afrika und weisen ein Alter von rund 40 Millionen Jahre auf Die ersten Berichte von heutigen Vertretern der Familie datieren in die 1860er Jahre Sie beziehen sich auf die Grosse Otterspitzmaus die beiden Angehorigen der Kleinen Otterspitzmause wurden erst rund einhundert Jahre spater entdeckt In der Regel wurden die Otterspitzmause in ihrer forschungsgeschichtlichen Vergangenheit als Teil der Insektenfresser angesehen Im Ubergang vom 20 zum 21 Jahrhundert erbrachten aber genetische Untersuchungen eine nahere Beziehung zu anderen originar afrikanischen Tieren Von den drei heutigen Arten wird eine als in ihrem Bestand gefahrdet eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 1 3 Skelettmerkmale 1 4 Weichteile 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten und Fortbewegung 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 5 Forschungsgeschichte 5 1 Taxonomie 5 2 Zur systematischen Stellung 6 Stammesgeschichte 7 Bedrohung und Schutz 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten Otterspitzmause sind kleine Vertreter der Saugetiere Sie besitzen eine Kopf Rumpf Lange von 12 bis 20 cm bei den Kleinen Otterspitzmause Micropotamogale und von 30 5 bis 33 7 cm bei der Grossen Otterspitzmaus Potamogale Der Schwanz wird zwischen 9 5 und 29 0 cm lang er erreicht zwischen 77 und 84 der Lange des ubrigen Korpers Das Korpergewicht variiert von 32 bis 780 g Wie der Name schon andeutet haben die Tiere in ihrem ausseren Erscheinungsbild eine entfernte Ahnlichkeit mit Ottern Ihr Korper ist stromlinienformig die Schnauze breit und abgeflacht mit unterstandigem Maul Der Korper wird von einem dichten Unterfell bedeckt das von glanzenden Uberhaaren uberlagert wird Der Glanz wird durch die abgeflachten Spitzen der Haare hervorgerufen Das Fell ist an der Oberseite dunkelbraun und an der Unterseite weisslich gefarbt Eine Ausnahme bildet die Zwerg Otterspitzmaus Micropotamogale lamottei deren Korper einheitlich dunkel gefarbt erscheint Ein markantes Merkmal bildet der lederige Nasenspiegel der zumeist herzformig gestaltet ist und von einer Langsfurche geteilt wird Die sich seitlich oberhalb befindenden Nasenlocher konnen durch kleine Klappen verschlossen werden An der Oberlippe besteht ein Kranz aus steifen Vibrissen weitere Tasthaare finden sich uber den Augen und am Unterkiefer Die Augen selbst sind klein die Ohrmuscheln haben eine gestreckt ovale Form und ragen aus dem Fell heraus Der Schwanz ist kraftig und lang gebaut bei der Grossen Otterspitzmaus zeigt er eine seitlich deutlich abgeplattete Form bei den Ruwenzori Otterspitzmaus Micropotamogale ruwenzorii ist er nur leicht abgeplattet wahrend er bei der Zwerg Otterspitzmaus einen runden Querschnitt aufweist Die kurzen und kraftigen Gliedmassen enden in jeweils funf Strahlen Schwimmhaute zwischen den Fingern und Zehen kommen lediglich bei der Ruwenzori Otterspitzmaus vor Typisch fur alle Otterspitzmause bilden der zweite und dritte Strahl des Hinterfusses eine funktionale Einheit die Zehen sind also syndactyl Alle Finger und Zehen tragen gebogene Krallen 1 2 3 4 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel der Otterspitzmause ist allgemein schmal die grosste Breite wird am Hirnschadel erreicht Dadurch wirkt der Schadel in der Aufsicht tropfenformig mit einem lang ausgezogenen Rostrum In Seitenansicht verlauft die Stirnlinie nahezu gerade Auf dem Scheitelbein besteht ein Scheitelkamm 5 6 Der Jochbogen ist nicht geschlossen Unter dem hinteren Bogenansatz am Schlafenbein befindet sich die Glenoidgrube der Ansatzstelle des Unterkiefergelenks Der Tranen Nasen Gang Ductus nasolacrimalis ebenso wie das Tranenloch Foramen lacrimale fehlen was mit der Reduktion des Geruchssinnes zusammenhangt 7 Auffallend an der Schadelbasis ist weiterhin eine verknocherte Paukenblase 8 3 Das Gebiss setzt sich aus insgesamt 40 Zahnen mit folgender Zahnformel zusammen 3 1 3 3 3 1 3 3 displaystyle frac 3 1 3 3 3 1 3 3 nbsp Ein charakteristisches Merkmal bilden der vergrosserte erste obere und der zweite untere Schneidezahn Sie erinnern in ihrem Aussehen an Eckzahne und wirken als Gegenspieler beim Ergreifen der Beute Die nachfolgenden Zahne einschliesslich des Eckzahns und der vorderen Pramolaren zeigen einen einfachen Bau Zwischen den einzelnen Arten bestehen Unterschiede in der Grossenauspragung dieser Zahne So sind bei der Zwerg Otterspitzmaus deutliche Variationen erkennbar wahrend bei der Grossen Otterspitzmaus alle Zahne in diesem Abschnitt etwa die gleichen Ausmasse haben Dadurch wirkt das Gebiss bei den jeweiligen Arten unterschiedlich stark spezialisiert Der obere Eckzahn weist daruber hinaus immer zwei Wurzeln auf Die Molaren verfugen uber ein markantes Kauflachenmuster das drei Haupthocker umfasst den Para Meta und Protoconus bezogen auf die Oberkieferzahne Der Protoconus ist gut ausgebildet der Metaconus verschmilzt abweichend von den Tenreks nicht so deutlich mit dem Paraconus letzterer stellt den Haupthocker der Mahlzahne dar Auch hier sind Unterschiede zwischen den Arten ausgepragt so ist die Trennung zwischen den beiden letztgenannten Hockern bei der Grossen Otterspitzmaus auffallender als bei den Kleinen Otterspitzmausen Charakteristisch ist uberdies eine V formige Scherleiste Ectoloph deren Spitze der Paraconus bildet Die Mahlzahne konnen daher als weitgehend zalambdodont aufgefasst werden Der hinterste obere Molar zeigt eine starke Grossenreduzierung 2 9 3 Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp Skelett der Grossen OtterspitzmausDie Wirbelsaule der Otterspitzmause besteht aus 7 Hals 16 bis 17 Brust 5 bis 6 Lenden 5 Kreuzbein und 31 bis 34 Schwanzwirbeln Untersuchte Jungtiere der Zwerg Otterspitzmaus besitzen 24 bis 25 Schwanzwirbel 10 An den vorderen Schwanzwirbeln treten kraftig entwickelte Dorn und Querfortsatze sowie robuste Hamalbogen auf Ihre Grosse nimmt nach hinten ab 11 12 13 Ein auffalliger Unterschied zu den Tenreks besteht im Fehlen des Schlusselbeins bei den Otterspitzmausen Das Schulterblatt ist bei der Grossen Otterspitzmaus sehr lang und schmal allerdings besitzt es abweichend von den Tenreks kein ausgepragtes Acromion wo normalerweise Teile des Deltamuskels ansetzen Ebenfalls im Gegensatz zu den Tenreks weist der Oberarmknochen gegenuber den Knochen des Unterarms eine sehr langgestreckte Form auf Der grosse Tuberkel des Humerus ragt als krallenartiger Fortsatz steil auf und erinnert hier weniger an Tenreks als eher an die Fledermause Er blockiert gegen das Schulterblatt und verhindert so zu weit ausholende Armbewegungen Das untere Humerusgelenk Ellenbogen ist sehr schlank allerdings ist das Capitulum breit und rechteckig An der Elle die eine kurze kompakte Gestalt aufweist fallt der langgestreckte obere Gelenkfortsatz das Olecranon auf Es nimmt rund 19 der Lange des Gesamtknochens ein Der gesamte Bau des Ellenbogengelenks zeigt dass es auf die Stabilisierung des Vorderarms ausgerichtet ist und nur eingeschrankte seitliche Bewegungen zulasst Die Handwurzelknochen sind in ihrer Anzahl reduziert eventuell ist kein Os centrale ausgebildet oder mit dem Kahnbein verwachsen teilweise treten auch Verwachsungen zwischen dem Kahn und dem Mondbein auf Die Verringerung der Anzahl der Handwurzelknochen ahnelt der der grabenden Tenreks und hilft wie bei diesen die Hand beim Schwimmen zu stabilisieren Dagegen ist ein Prapollex eine fingerartige Verlangerung am Grossen Vieleckbein abweichend von den Tenreks nicht vorhanden oder stark verkleinert Dafur tritt ein Fortsatz am Kahnbein auf der wohl dessen Position einnimmt Im Vergleich zu den Handwurzelknochen sind die Mittelhandknochen ausgesprochen langgestreckt 14 15 Der Oberschenkelknochen ist in Bezug auf das Becken eher kurz was in Verbindung mit der nach oben orientierten Huftgelenkpfanne eine erhohte Beinhebelkraft bewirkt Am Femurschaft besteht nur ein kleiner dritter Rollhugel der im Unterschied zu den Tenreks weit nach unten verlagert ist und so einen kraftigen Gesassmuskel unterstutzt Schein und Wadenbein sind im unteren Drittel miteinander verwachsen Beide Knochen verlaufen weitgehend gerade und sind am Schaft nicht deutlich gebogen Das Fussgelenk ist in seiner Struktur stark abweichend von dem der Tenreks Dies betrifft etwa die langgestreckten und schmalen Knochel die die Rotationsfahigkeit des Fusses einschranken Dies bewirkt auch der scharfe Ubergang von der Sprungbeinrolle zum Gelenkhals am Sprungbein Letzterer ist ausserdem extrem kurz Weitere markante Unterschiede finden sich am Fersenbein mit seinem extrem langen Fersenhocker Am Fuss sind die Mittelfussknochen des inneren und ausseren Strahls vergleichsweise langer geformt als bei den Tenreks 16 17 Weichteile Bearbeiten Wie bei den Tenreks auch bilden die Geschlechts Verdauungs und Ausscheidungsorgane eine gemeinsame Austrittsoffnung die Kloake Der Magen ist einfach gebaut und von ovaler Form Der Darm bestehend aus dem Dunndarm und dem Dickdarm erreicht bei der Ruwenzori Otterspitzmaus eine Gesamtlange von 55 cm 1 anderen Angaben zufolge bis 68 cm 18 was in etwa der vierfachen Korperlange des Tieres entspricht der Blinddarm fehlt Die Bauchspeicheldruse ist stark verastelt 18 Die Hoden befinden sich bei den Otterspitzmausen in der Beckengegend auf Hohe des Schambeins Sie liegen in faserigen Hauttaschen Cremastersacken die einem inneren Pseudo Hodensack entsprechen Die Position der Hoden unterscheidet sich von einigen Tenreks wie den Reistenreks wo sie in der Nahe der Nieren verbleiben Der Penis ist vergleichsweise lang 10 1 Weibchen besitzen eine zweihornige Gebarmutter die Plazenta ist im Unterschied zu den Tenreks endotheliochorial 19 Das Gehirn der Otterspitzmause ist relativ einfach gebaut Es fallt durch eine Verkleinerung des Riechkolbens und durch eine Vergrosserung der Medulla oblongata auf Von letzterer geht der Trigeminus Nerv aus der unter anderem die Tasthaare steuert Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine Anpassung an das Wasserleben bei dem der Tastsinn als wichtigstes Sinnesorgan den Geruchssinn ablost Die Merkmale sind bei der Zwergotterspitzmaus am geringsten bei der Grossen Otterspitzmaus am starksten ausgebildet was als graduelle Anpassung an die semi aquatische Lebensweise gedeutet wird und sich auch in anderen Korpermerkmalen wiederfindet Das Volumen des Gehirns ist im Vergleich zu den nahe verwandten Tenreks grosser Es variiert zwischen 720 bis 1270 mg bei den Kleinen Otterspitzmausen und zwischen 3720 und 4640 mg bei der Grossen Otterspitzmaus 20 21 22 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete der drei Arten der OtterspitzmauseDie Otterspitzmause kommen endemisch im zentralen und westlichen Afrika vor Die Grosse Otterspitzmaus hat das grosste Verbreitungsgebiet es umfasst das gesamte Kongobecken und schliesst die angrenzenden Gebiete vom ostlichen Nigeria im Norden bis nach Uganda im Osten und bis in das nordliche Angola und Sambia im Suden ein Im Osten uberlappt es sich mit dem der Ruwenzori Otterspitzmaus das allerdings nur aus einem schmalen Streifen westlich des Ostafrikanischen Grabens vom Kivusee bis zum Ruwenzori Gebirge besteht Die Zwerg Otterspitzmaus lebt abgetrennt von den beiden anderen Arten im Grenzgebiet von Liberia der Elfenbeinkuste und Guinea Die Tiere bevorzugen tropische Regenwalder vom Meeresspiegelniveau bis in teils hoher gelegene Areale bis 2200 m Der Lebensraum umfasst Waldgebiete mit kleinen langsam fliessenden und klaren Flussen oder Bachen sowie mit Tumpeln und Sumpfgebieten Die Wassertemperaturen liegen meist uber 20 C in Gebirgslagen konnen sie aber auch auf bis zu 12 C absinken In der Regel werden grossere Flusse gemieden 18 3 4 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten und Fortbewegung Bearbeiten Die Lebensweise der Otterspitzmause ist kaum untersucht Alle drei Arten gelten als nachtaktiv die aktive Phase wird von mehreren kurzen Ruheperioden unterbrochen 18 23 Tagsuber ziehen sich die Tiere in Baue in den Uferhangen zuruck Die Baue enthalten eine Nestkammer die mit Blattern und anderem Pflanzenmaterial ausgepolstert ist Die Tiere leben hochstwahrscheinlich einzelgangerisch und kommen ausser zur Paarungszeit nicht oder nur selten mit anderen Artgenossen zusammen Moglicherweise herrscht unter den einzelnen Individuen Territorialitat vor worauf unter anderem die Ablage von Kot in speziellen Latrinen hindeutet 18 23 24 Charakteristisch ist das Kratzen mit den syndactylen Zehen des Hinterfusses was als Komfortverhalten interpretiert wird 3 4 Otterspitzmause sind mit ihren charakteristischen Korperbau gut an ein Leben im Wasser angepasst Sie bewegen sich schnell schwimmend vorwarts Die Schwimmbewegungen der drei Arten unterscheiden sich leicht voneinander Bei der Grossen Otterspitzmaus sorgen seitlich schlangelnde Bewegungen des Korpers und vor allem des seitlich abgeplatteten Schwanzes fur den Vortrieb die Beine werden an den Korper angelegt die Vorderbeine haben nur einen eingeschrankten Bewegungsspielraum 23 15 Dagegen paddelt die Ruwenzori Otterspitzmaus mit den mit Schwimmhauten versehenen Vorder und Hinterfussen Der Schwanz hat bei ihr einen eher rundlichen Querschnitt die undulierenden Korperbewegungen bleiben aber trotzdem erhalten 18 Die Zwerg Otterspitzmaus mit ihren eher kleinen Fussen ohne Schwimmhaute und ebenfalls rundlichen Schwanz kombiniert beide Moglichkeiten sie unduliert mit dem Korper sowie dem Schwanz und paddelt gelegentlich mit den Fussen Teilweise wird ihre Schwimmbefahigung auch als eher ursprunglich im Vergleich zu den beiden anderen Vertretern bewertet 25 In der Regel trocknet das Fell nach jedem Wassergang innerhalb kurzester Zeit 24 An Land laufen die Otterspitzmause auf den Sohlen der Schwanz schleift dabei auf dem Boden und zieht eine gerade Linie 18 23 3 4 Ernahrung Bearbeiten Alle Otterspitzmause ernahren sich fleischfresserisch sie sind in erster Linie auf Krabben und Fische spezialisiert Daruber hinaus verzehren sie auch Insekten und Frosche letztere gehoren aber nicht zur bevorzugten Nahrung Die Beute wird vorwiegend mit dem Tastsinn aufgespurt untergeordnet auch uber den Geruch Zum Beutefang unternehmen die Tiere kurze Tauchgange von wenigen Sekunden Dauer 18 23 25 In der Regel erlegen sie ihre Beute mit Bissen eine Manipulation mit den Vorderbeinen erfolgt nicht Kleinere Beute fressen sie direkt im Wasser grossere schaffen sie aber auch an Land Vor allem die kleineren Otterspitzmause nehmen taglich eine Nahrungsmenge zu sich die nahezu ihrem Korpergewicht entspricht 3 4 Fortpflanzung Bearbeiten Uber die Fortpflanzung der Otterspitzmause ist wenig bekannt Lediglich bei der Zwerg Otterspitzmaus wurde bisher Geburten beobachtet bei denen bis zu vier Jungen zur Welt kamen Diese sind als Nesthocker nackt und blind 26 Bei den beiden anderen Arten wurden bisher nur trachtige Weibchen dokumentiert die durchschnittlich zwei Embryonen austrugen 18 23 Ein trachtiges Weibchen der Grossen Otterspitzmaus war dabei in Begleitung von zwei Jungtieren so dass von wenigstens zwei Wurfen im Jahr ausgegangen werden kann Weibliche Otterspitzmause besitzen vier Paare an Zitzen zwei in der Brust und jeweils eins in der Bauch und in der Leistengegend 3 Analog zu den Tenreks entstehen bei der Entwicklung der Eiblaschen keine Graafschen Follikel 27 4 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Afrotheria nach Heritage et al 2021 28 Afrotheria Afroinsectiphilia Afroinsectivora Afrosoricida Chrysochloridae Goldmulle Tenrecomorpha Tenrecidae Tenreks Potamogalidae Otterspitzmause Macroscelidea Russelspringer Macroscelididae Elefantenspitzmause und Russelratte Rhynchocyonidae Russelhundchen Tubulidentata Erdferkel Paenungulata Hyracoidea Schliefer Tethytheria Sirenia Seekuhe Dugongidae Dugongs Trichechidae Manatis Proboscidea Russeltiere Vorlage Klade Wartung StyleDie Otterspitzmause bilden eine Familie innerhalb der Ordnung der Tenrekartigen Afrosoricida zu der ausserdem noch die Tenreks Tenrecidae und die Goldmulle Chrysochloridae gestellt werden Als nachste Verwandte sind die Tenreks aufzufassen beide Gruppen zusammen formen das ubergeordnete Taxon der Tenrecomorpha 29 Die Tenrekartigen wiederum gehoren zur Uberordnung der Afrotheria einer der vier Hauptlinien innerhalb der Hoheren Saugetiere Die Afrotheria als Verwandtschaftsgemeinschaft umfassen verschiedene uberwiegend in Afrika heimische oder von dort stammende Tiergruppen Ihre Zusammengehorigkeit beruht vor allem auf molekulargenetischen Untersuchungen weniger auf anatomischen Gemeinsamkeiten Es konnen innerhalb der Afrotheria zwei grossere Linien unterschieden werden die Paenungulata und die Afroinsectiphilia Zur ersteren gehoren die heutigen Elefanten die Schliefer und die Seekuhe die Gruppe galt schon langer als eine gemeinsame Abstammungseinheit Die letztere Linie vereint neben den Tenrekartigen auch die Russelspringer und das Erdferkel Die genaueren Verwandtschaftsverhaltnisse der drei letztgenannten Gruppen sind noch nicht vollstandig geklart In einigen genetischen Untersuchungen besteht eine Schwestergruppenbeziehung zwischen den Afrosoricida und den Russelspringern beide Gruppen werden dann als Afroinsectivora zusammengefasst 30 31 32 Andere wiederum sehen die Tenrekartigen in einer Schwestergruppenposition zu allen anderen Afrotheria die Russelspringer zeigen dann eine engere Beziehung zum Erdferkel 33 Laut den molekulargenetischen Untersuchungen zufolge entstanden die Afrotheria bereits in der Oberkreide vor 90 4 bis 80 9 Millionen Jahren ihre Aufspaltung in die beiden Hauptgruppen begann etwa 15 Millionen Jahre spater Die Afrosoricida wiederum bildeten sich dann kurz vor der Kreide Tertiar Grenze vor etwa 68 Millionen Jahren heraus 32 Rund zehn Millionen spater spalteten sich die Goldmulle von der gemeinsamen Linie mit den Tenreks und den Otterspitzmausen ab Die Trennung der beiden letztgenannten erfolgte im Unteren Eozan vor etwa 48 Millionen Jahren 29 Innere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Otterspitzmause nach Everson et al 2016 29 Tenrecomorpha Potamogalidae Micropotamogale Micropotamogale lamottei Micropotamogale ruwenzorii Potamogale Potamogale velox TenrecidaeVorlage Klade Wartung StyleDie Familie der Otterspitzmause ist im Gegensatz zu den nahe verwandten aber auf Madagaskar beschrankten Tenreks wenig divers Sie besteht heute aus drei Arten in zwei Gattungen In der Regel wird folgende Gliederung unternommen 29 Familie Potamogalidae Allman 1865Potamogale Du Chaillu 1860Potamogale velox Du Chaillu 1860 Grosse Otterspitzmaus Micropotamogale Heim de Balsac 1954 Kleine Otterspitzmause Micropotamogale lamottei Heim de Balsac 1954 Zwerg Otterspitzmaus Micropotamogale ruwenzorii de Witte amp Frechkop 1955 Ruwenzori Otterspitzmaus dd Allen Otterspitzmausen gemein ist das Fehlen des Schlusselbeins der syndactyle zweite und dritte Strahl des Hinterfusses der zweiwurzelige Eckzahn und die eher deutliche Trennung von Paraconus und Metaconus an den Molaren des Oberkiefers was sie von den Tenreks unterscheidet In ihrer generellen Morphologie stimmen die drei Arten der Otterspitzmause uberein dennoch gibt es einige bedeutende Abweichungen im Detail die sich neben allgemeinen Grossenunterschieden in der Ausformung des Schwanzes dem Vorhandensein oder Fehlen von Schwimmhauten und in speziellen Gebissmerkmalen ausdrucken Einige der genannten Merkmalsunterschiede bedingen Abweichungen in der Lebensweise etwa bei der schwimmenden Fortbewegung der Tiere Die charakteristischen Schwimmhaute der Ruwenzori Otterspitzmaus verleiteten Henri Heim de Balsac im Jahr 1956 dazu die Art in die eigene Gattung Mesopotamogale zu stellen 34 was sich aber nicht allgemein durchsetzte 10 13 Teilweise wird aber heute noch auf die Berechtigung von Heim de Balsacs Einordnung hingewiesen womit jede Art der Otterspitzmause einen eigenstandigen Gattungsstatus besasse 3 Fossil werden gegenwartig zwei Gattung anerkannt 35 36 Europotamogale Crespo Cruzado Caballero amp Castillo 2023 Namagale Pickford 2015Der Status der Otterspitzmause wurde in der Vergangenheit unterschiedlich bewertet Teilweise galten sie als eigenstandige Familie 37 16 35 teilweise sah man sie als Unterfamilie der Tenreks an 38 39 40 Einige Wissenschaftler nahmen auch eine engere Beziehung zum Wassertenrek Microgale mergulus an der ebenfalls an ein Leben im Wasser angepasst ist und wie die Ruwenzori Otterspitzmaus uber Schwimmhaute verfugt So wurde 1957 von Serge Frechkop die Unterfamilie Limnogalinae fur die Otterspitzmause und den Wassertenrek vorgeschlagen 41 In skelettanatomischen Untersuchungen aus dem Jahr 1999 kam Robert J Asher zu dem Schluss dass der Wassertenrek das Schwestertaxon zu den Otterspitzmause bildet 42 Genetische Studien bestatigten aber die Zugehorigkeit des Wassertenreks zu den madagassischen Tenreks und somit die Monophylie der gesamten Gruppe 43 44 Dies zeigt auch eine Analyse aus dem Jahr 2016 die alle bisher bekannten Vertreter der Tenreks und der Otterspitzmause einschloss Sie kommt uberdies zu dem Schluss dass aufgrund der fruhen Abspaltung der Otterspitzmause von den madagassischen Tenreks und genugend morphologisch anatomischer Merkmalsunterschiede ein eigener Familienstatus fur erstere gerechtfertigt ist 29 Forschungsgeschichte BearbeitenTaxonomie Bearbeiten nbsp George James AllmanDer heute gebrauchliche wissenschaftliche Name Potamogalidae fur die Otterspitzmause geht auf George James Allman zuruck der ihn im Jahr 1866 pragte Allman gab dabei in seinem Aufsatz eine umfassende Beschreibung der morphologischen sowie skelettanatomischen Merkmale der Grossen Otterspitzmaus ab und berief sich auf die Gattungsbezeichnung Potamogale fur die Art Diese wiederum stammt von Paul Belloni Du Chaillu aus dem Jahr 1860 Du Chaillu definierte Potamogale allerdings nicht sondern merkte den Namen nur als mogliche Gattungszuordnung an 45 Erst durch die Veroffentlichung von Allmans Aufsatz sechs Jahre spater konnte Potamogale somit wissenschaftlich etabliert werden im gleichen Zug wies er der Gattung einen eigenstandigen Familienstatus zu 5 Nicht unumstritten ist der Verweis auf Allman 1865 als erste Namensnennung Hierbei handelt es sich lediglich um eine Ankundigung des neuen Aufsatzes der erst ein Jahr spater herausgegeben wurde 46 Da darin aber der Familienname angegeben wird fuhren in der jungeren Zeit die meisten Autoren 1865 als Ursprungsjahr 35 29 Ein eher selten gebrauchtes Synonym ist Mystomyidae von Edward Drinker Cope das er im Jahr 1883 aufgrund der abweichenden Molarengestaltung im Vergleich zu den Tenreks einfuhrte 47 Mystomyidae wiederum geht auf Mystomys zuruck eine Alternativbezeichnung zu Potamogale von John Edward Gray aus dem Jahr 1861 Gray etablierte die neue Gattungsbezeichnung da er Du Chaillus Erstbeschreibung der Grossen Otterspitzmaus als fehlerhaft ansah 48 Sowohl Mystomys als auch Mystomyidae sind heute nicht anerkannt 39 Zur systematischen Stellung Bearbeiten nbsp Darstellung der Grossen Otterspitzmaus aus der franzosischen Ubersetzung von Du Chaillus Reisebeschreibungen von 1868Du Chaillus Reise in das zentrale Afrika in den 1850er Jahren fuhrte zur Entdeckung der Grossen Otterspitzmaus Ihre systematische Stellung war allerdings unklar So sah Du Chaillu noch Verbindungen zu den Schleichkatzen und damit zu den Raubtieren 45 49 Gray dagegen verschob sie zu den Glires der gemeinsamen Gruppe der Nagetiere und Hasenartigen 48 Beide Einschatzungen fussten auf unzureichendem Material Erst die Untersuchungen von vollstandigen Individuen durch Jose Vicente Barbosa du Bocage und durch Allman in der Mitte der 1860er Jahre brachten die Erkenntnis dass es sich hierbei um ein insektenfresserartiges Tier handelt 50 5 Barbosa du Bocage formulierte eine nahere Verwandtschaft mit den madagassischen Tenreks Tenrecidae Allman fuhrte dagegen eine engere Beziehung zu den auf einigen karibischen Inseln verbreiteten Schlitzrusslern Solenodontidae aus In seiner umfassenden Ubersicht A Monograph of the Insectivora aus dem Jahr 1883 bestatigte George Edward Dobson die Verbindungen zu den Tenreks und den Schlitzrusslern Er fand dafur Ubereinstimmungen in den Schadelmerkmalen und in der Struktur der Mahlzahne 11 In der Regel wurde dies im Verlauf des 19 und des 20 Jahrhunderts kaum in Frage gestellt Die Tenreks galten schon bei der Einfuhrung des Taxons Insectivora durch Thomas Edward Bowdich im Jahr 1821 als Teil dieser 51 Wilhelm Peters und Ernst Haeckel folgten dem in den 1860er Jahren in ihrer feineren Aufgliederung der Insektenfresser in die Lipotyphla ohne Blinddarm und die Menotyphla mit Blinddarm wobei die Tenreks und die Schlitzrussler zu ersteren gehorten 52 53 Im Jahr 1885 versuchte Theodore Gill eine Neugliederung der Insektenfresser und unterschied diese nach der Auspragung des Kaumusters der Mahlzahne In seiner Auffassung bestanden zwei grosse Formengruppen einerseits die Zalambdodonta die eine V formige Zahnschmelzleiste auf den Backenzahnen besitzen von griechisch za za fur eine Ubersteigerung und dem griechischen Buchstaben L Lambda andererseits die Dilambdodonta mit einer W formigen Leiste von griechisch di di zwei und dem griechischen Buchstaben L Lambda Er beachtete dabei auch die Otterspitzmause und stellte sie zusammen mit den Tenreks den Goldmullen und den Schlitzrusslern zu den Zalambdodonta 54 Zweieinhalb Dekaden spater kombinierte William K Gregory in seinem Werk The orders of Mammals die Gliederungen von Haeckel und Gill Er verwies die Menotyphla aus den Insektenfressern und fuhrte den Rest der Gruppe unter der Bezeichnung Lipotyphla Die Lipotyphla wiederum untergliederte er in die Zalambdodonta mit den Otterspitzmausen den Tenreks den Schlitzrusslern und den Goldmulle sowie in die beiden Grossgruppen Erinaceomorpha Igel und Soricomorpha Spitzmause und Maulwurfe 55 Percy M Butler variierte dieses Schema im Jahr 1956 Er unterschied dabei nur zwischen den Erinaceomorpha und den Soricomorpha die Tenreks einschliesslich der Otterspitzmause und die Goldmulle ordnete er zu den Soricomorpha 56 Ein vollig andere Auffassung dagegen vertrat Leigh Van Valen Er gliederte die Zalambdodonta also die Tenreks Otterspitzmause Goldmulle und Schlitzrussler aus den Insektenfressern aus und verwies sie in die von ihm geschaffene Ordnung der Deltatheridia Innerhalb dieser Gruppe standen die Zalambdodonta den sogenannten Hyaenodonta gegenuber Letztere gehoren aber in einer eher klassischen Sicht zu den Creodonta Urraubtiere einer grossen aber in sich nicht geschlossenen Gruppe rauberisch lebender Saugetiere 38 Van Valens Neuordnung wurde jedoch kaum geteilt Nachfolgende Autoren behielten die zalambdodonten Formen zumeist bei den Insektenfressern und dort bei den Soricomorpha so etwa Malcolm C McKenna in den 1970er Jahren 57 und Michael J Novacek in den 1980er Jahren 58 McKenna wiederholte diese Auffassung zusammen mit Susan K Bell noch einmal in seinem Uberblickswerk zur Systematik der Saugetiere in den 1990er Jahren im Unterschied zu vorher hatte er aber die Goldmulle hier aber aus den Soricomorpha ausgeschlossen 39 Erst im Ubergang vom 20 zum 21 Jahrhundert wurde mittels molekulargenetischen Untersuchungen erkannt dass die Insektenfresser keine monophyletische Gruppe bilden Demnach stand der afrikanische Zweig mit den Tenreks und den Goldmullen zuzuglich der Russelspringer Macroscelidea und des Erdferkels Tubulidentata anderen originar afrikanischen Tieren wie den Elefanten und den Schliefern naher als dem eurasischen Teil der Insektenfresser Michael J Stanhope und Kollegen fuhrten daher 1998 die afrikanischen Tiere in dem Taxon Afrotheria zusammen 59 Nur wenige Jahre spater vereinte ein Forscherteam um Peter J Waddell die afrikanischen Insektenfresser innerhalb der Afrotheria unter der Bezeichnung Afroinsectiphilia 30 Die Otterspitzmause waren in diesen fruhen genetischen Untersuchungen noch nicht einbezogen Die ersten Gensequenzierungen hier erfolgten unter Christophe J Douady im Jahr 2002 und bestatigten die nahe Verwandtschaft mit den Tenreks 60 Weitere Analysen unterstutzten diese Ansicht 61 62 Stammesgeschichte BearbeitenGemass den molekulargenetischen Untersuchungen reicht die Familie der Otterspitzmause bis wenigstens in das Untere Eozan zuruck 29 Trotz der langen Zeitspanne sind Fossilfunde ausserst selten 63 Im Jahr 2015 beschrieb Martin Pickford Schadel und Gebissreste sowie einzelne Teile des Bewegungsapparates von Namagale einer sehr urtumlichen Otterspitzmaus die noch einen deutlich getrennten Paraconus und Metaconus an den Oberkiefermahlzahnen aufweist Wie bei den anderen Vertretern der Familie ist der Eckzahn zweiwurzelig und der hinterste Mahlzahn verkleinert Die Funde stammen von der Fundstelle Eocliff im Sperrgebiet von Namibia Es handelt sich hierbei um eine Travertinlagerstatte die sich im Oberen Eozan an der Austrittstelle einer kalkhaltigen Quelle gebildet hatte Namagale ware damit der alteste bekannte Angehorige der Otterspitzmause 35 64 Deutlich junger ist Europotamogale eine Form die bisher allerdings lediglich mit einem Mahlzahn aus der Karstspalte von Moreda 3 bei Granada in Spanien vorliegt Der Fund datiert in das Untere Pliozan Ungewohnlich ist hierbei das Vorkommen in Europa Moglicherweise gelangten Vorfahren der Form unter den gunstigen feuchteren Bedingungen des Ubergangs vom Miozan zum Pliozan uber das Sahabi Flusssystem in das nordliche Afrika und wechselten dann im Verlauf der Messinischen Salinitatskrise in das heutige Andalusien uber Als typische Touristengattung hielt sich Europotamogale dort aber wahrscheinlich nicht lange 36 nbsp Unterkieferrest von DilambdogaleWeitere eindeutige Fossilfunde sind nicht bekannt Aus dem Fayyum Gebiet in Agypten wurden einzelne Formen wie Dilambdogale Widanelfarasia Jawharia und Qatranilestes bekannt die in der Regel nur uber Gebissreste uberliefert sind Fur sie ist eine nahere Verwandtschaft mit den Afrosoricida anzunehmen was sich unter anderem in dem zalambdodonten Kauflachenmuster der hinteren Oberkiefermolaren ausdruckt Allerdings wies der vorderste Mahlzahn ein weitgehend dilambdodontes Muster auf was an die eigentlichen Insektenfresser erinnert Die Datierung der Funde aus dem Fayyum reicht vom Oberen Eozan bis zum Unteren Oligozan 65 66 67 Junger sind Funde aus dem ostlichen Afrika die Protenrec und Erythrozootes zugewiesen werden und in das Untere Miozan gehoren Das Fundmaterial setzt sich aus verschiedenen Schadel und Zahnresten zusammen In ihrem weniger entwickelten zalambdodonten Molarenmuster weisen sie Ubereinstimmungen mit den Otterspitzmausen speziell mit der Grossen Otterspitzmaus auf gelegentlich wurden sie auch in deren systematische Nahe gestellt 38 Die meisten Autoren sehen aber aufgrund des einwurzligen Eckzahns und einiger Schadelmerkmale eine nahere Stellung zu den Tenreks 68 69 63 Allerdings wurde auch ahnlich zu den Funden aus Fayyum eine sehr basale Stellung innerhalb der Afrosoricida vorgeschlagen 66 67 Bedrohung und Schutz BearbeitenBedrohungen fur die einzelnen Bestande der Otterspitzmause stellen der Verlust des Lebensraums durch Waldrodungen und Ausweitung landwirtschaftlicher Nutzflachen sowie die Verminderung der Wasserqualitat durch die damit verbundene Erosion aber auch durch Bautatigkeit dar Dazu kommt noch die Jagd auf ihr Fell und die Tatsache dass sich Tiere manchmal in Fischernetzen verfangen und ertrinken Die IUCN listet eine Art die Zwerg Otterspitzmaus als potenziell gefahrdet near threatened Diese bewohnt ein kleines Gebiet im westlichen Afrika in welchem intensiv nach Eisenerzen geschurft wird was den Lebensraum immer weiter einschrankt Die anderen beiden Arten gelten hingegen als nicht unmittelbar bedroht Fur alle drei Vertreter der Otterspitzmause merkt die IUCN aber auch eine potentiell hohere Gefahrdungskategorie an was die Organisation mit dem Ruckgang der Population begrundet Alle drei Arten sind in Schutzgebieten prasent 70 71 72 Literatur BearbeitenAra Monadjem Potamogalidae Otter shrews In Don E Wilson und Russell A Mittermeier 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