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f fRuwenzori GebirgeHochster Gipfel Margherita Peak Mount Stanley 5109 m Lage Demokratische Republik Kongo und UgandaTeil von OstafrikaRuwenzori Gebirge Afrika Koordinaten 0 23 N 29 54 O 0 38333333333333 29 9 5109 Koordinaten 0 23 N 29 54 OFlache 9 000 km Besonderheiten Rwenzori Mountains Nationalpark Weltnaturerbe UNESCO p1 Das Ruwenzori Gebirge im Englischen meist Rwenzori geschrieben ist mit bis zu 5109 m das dritthochste Gebirge Afrikas Es liegt in Ostafrika auf der Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda und gehort zu den drei Gebirgen Afrikas die Vergletscherungen aufweisen Wegen seiner hohen okologischen Bedeutung ist es Teil des UNESCO Weltnaturerbes Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Lage und Umgebung 2 2 Gipfel 2 3 Flusse und Taler 2 4 Seen 3 Geologie 4 Klima 5 Gletscher 6 Flora und Fauna 6 1 Flora 6 2 Fauna 7 Nationalparks und Naturschutz 8 Infrastruktur 8 1 Wege 8 2 Hutten 9 Tourismus und Alpinismus 10 Geschichte 10 1 Vorgeschichte und erste Erkundungen 10 2 Neuzeitliche Entdeckung 10 3 Erkundung 10 4 Entwicklung des Fremdenverkehrs 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Ruwenzori leitet sich vom Begriff Rwenjura ausgesprochen Rwen dschura in der Sprache der auf ugandischer Seite ansassigen Batoro ab und heisst in etwa Regenmacher kann aber auch mit Wolkenkonig ubersetzt werden Anfanglich existierten viele weitere Schreibweisen wie Ruwenzururu Ruwenjura Runssoro Rundjuru Rwenzuzu Rwenzeri der britisch amerikanische Afrikaforscher Henry Morton Stanley favorisierte jedoch Ruwenzori Der Name setzte sich in der Folge durch und ist sowohl im Kongo 1 als auch im deutschsprachigen Raum gefordert auch durch die Expeditionsberichte von Luigi Amadeo von Savoyen noch heute die gangige Bezeichnung Im englischsprachigen Raum hingegen hat sich die Schreibweise Rwenzori durchgesetzt Sie gilt als naher an der ursprunglichen Aussprache und ist daher seit den 1980er Jahren auch die offizielle Schreibweise in Uganda 2 Geographie BearbeitenLage und Umgebung Bearbeiten Das Ruwenzori Gebirge ist in Nord Sud Richtung etwa 130 km lang und 50 km breit und liegt etwa 40 km nordlich des Aquators inmitten des ausserst langgestreckten Ostafrikanischen Grabenbruchs im Western Rift dem westlichen Ast des Grabenbruchs zwischen dem Albertsee im Nordosten und dem Eduardsee im Sudwesten Etwas weiter westlich schliesst sich jenseits des Grabens bzw hinter den dortigen Gebirgen das Kongobecken an Im Osten fallt das Gelande zum Georgsee bzw Eduardsee und Hochland von Uganda ab auf dem der Viktoriasee liegt bevor weiter ostlich die andere Seite des Riftgrabens erreicht wird Ein Grossteil des Ruwenzori insbesondere der hohe Zentralteil des Ruwenzori Gebirges liegt hauptsachlich in Uganda die westlichen Abhange gehoren zum Territorium der Demokratischen Republik Kongo Historisch und touristisch bedeutsamster Ort im Umkreis des Gebirges ist Fort Portal nordostlich des Ruwenzori in Uganda gelegen Weitere wichtige Stadte sind das sudostlich gelegene Kasese und Kilembe das bereits unmittelbar im Gebirge liegt Ibanda ein verhaltnismassig kleiner Ort im ostlichen Ruwenzori ist als wichtiger Ausgangspunkt von touristischer Bedeutung Im Nordwesten aber dennoch in Uganda gelegen ist Bundibugyo Auf der kongolesischen Seite sind Mutwanga im westlichen Teil des Ruwenzori und Kasindi im Suden zu erwahnen Gipfel Bearbeiten Die Hauptgipfel liegen im Zentrum des Ruwenzori Gebirges das von Nord nach Sud etwa 50 km lang und von Ost nach West etwa 40 km breit ist und sich in mehrere Teilgebirge aufgliedert Das Massiv der Stanley Berge weist den hochsten Ruwenzori Gipfel auf den Pic Marguerite oder Margherita Peak 5109 m uber den die Grenze zwischen Kongo und Uganda verlauft Seine Hohe wird manchmal auch mit 5110 m 5119 m oder 5120 m angegeben Er ist uber einen 5050 m hohen Kamm mit dem zweithochsten Berg Alexandra 5091 m verbunden Weitere Gipfel dieses Massivs sind Albert 5087 m und Wasuwamesu 4462 m im Kongo und Mobius 4918 m und Savoia 4977 m in Uganda nbsp Hauptgipfel der Ruwenzori Kette v l n r Doppelspitze des Mt Stanley Margherita Peak 5109 m r Mt Baker Mt Speke und Mt GessiMount Speke auch Speke Plateau genannt umfasst die Gipfel Vittoria Emanuele 4890 m und Johnston 4834 m in Uganda Zum Mount Baker auch Baker Plateau genannt in Uganda zahlen die Gipfel Edward 4842 m Semper 4794 m Wollaston 4626 m und Moore 4623 m Mount Emin ist das nordlichste der hohen Ruwenzorimassive und liegt als einziges vollstandig auf kongolesischer Seite Der hochste Gipfel ist Umberto auch Humbert 4798 m Der zweite wichtige Gipfel Kraepelin Peak ist 4791 m hoch Mount Gessi liegt im Nordosten des zentralen Ruwenzori in Uganda Der hochste Gipfel ist Iolanda auch Jolanda 4715 m Bottego ist 4699 m hoch Der Mount Luigi di Savoia auch Luigi di Savoia Plateau genannt ebenfalls in Uganda gelegen ist das sudlichste Massiv und umfasst die Gipfel Sella 4627 m Weismann 4620 m und Stairs 4545 m Ebenfalls in Uganda liegen die Portal Peaks auch Mount Portal Peaks oder Portal Peaks Plateau genannt mit den Gipfelpunkten Kihuma 4391 m Middle Portal 4545 m und Rutara 4280 m Diese Gipfel sind nicht vergletschert Flusse und Taler Bearbeiten nbsp Einwohnerin im Nationalpark der Ruwenzoriberge UgandaDer Bujukufluss entspringt zwischen Mount Stanley und Mount Speke und fliesst in Richtung Osten durch das Bujukutal das einer der bedeutendsten Zugange zur Kernzone des Gebirges ist Zuflusse zum Bujuku sind der Mugusu auch Migusi der zwischen Gessi und Speke entspringt und der Kurungu der seinen Ursprung zwischen Gessi und den Portal Peaks hat Zwischen Mount Baker und Mount Savoia entspringt der Mubuku auch Mobuku in den der Bujuku mundet Das Mubukutal ist der wesentlichste Zugang zum sudlichen Ruwenzori insbesondere zum Mount Baker und Mount Savoia Weniger bedeutend ist das Tal des Kuruguta das direkt in den Suden des Savoia fuhrt Nach Westen fliesst der Butawu der aus den Kitandaraseen im sudlichen Bereich zwischen Mount Baker und Mount Savoia entspringt Seen Bearbeiten Im Ruwenzori liegen einige Seen die ihre Entstehung meist dem Ruckzug der Gletscher verdanken und somit als Gletscherrandseen klassifiziert werden konnen 3 Zu den grossten zahlen etwa die Kitandara Seen 4027 m sudwestlich des Mount Baker Lake Bujuku 3500 m im oberen Bujukutal und Lake Vert 4300 m westlich des Mount Stanley Geologie Bearbeiten nbsp Topographische und geologische Karte der Ruwenzori Kette Nach den Aufnahmen der Expedition von Luigi Amadeo von Savoyen 1906 Mit Routenverlauf der Expedition rot 4 Als einziges der hohen Gebirge Subsahara Afrikas ist der Ruwenzori nicht vulkanischen Ursprungs Das Ruwenzori Gebirge ist eine geologische Besonderheit denn hier entsteht ein Bruch innerhalb einer Kontinentalplatte Dadurch bildete sich der Ostafrikanische Graben als Teil des Grossen Afrikanischen Grabenbruchs Die Ostafrika Platte entfernt sich pro Jahr um etwa zwei Zentimeter vom ubrigen Kontinent so dass der Graben immer breiter wird Dennoch wurde das Ruwenzori Gebirge bei der Entstehung dieses vulkanisch und tektonisch aktiven Grabenbruchs in mindestens zwei Phasen aus prakambrischen Gesteinen als Horst angehoben Vor etwa acht und vor drei Millionen Jahren gab es im afrikanischen Graben eine starke vulkanische Aktivitat und kraftige Hebungsprozesse Dabei entstand auch das Ruwenzori Gebirge Hier treten hauptsachlich metamorphe Gesteine wie etwa Amphibolit und Gneis auf In Kontakt damit finden sich Quarzite und Kalkschiefer Basalt Kalkstein und Marmor sind seltener vertreten 5 Klima BearbeitenDas Klima im Ruwenzori Gebirge zeichnet sich durch sehr hohe Luftfeuchtigkeit bis zu 100 und grosse Niederschlagsmengen in nahezu allen Klima bzw Vegetationszonen aus Berghange verwandeln sich oftmals in tuckische Schlammrutschbahnen Weil es an rund 300 Tagen pro Jahr regnet und die Verdunstung bedingt durch die warmen Aufwinde sehr stark ausfallt ist das Gebirge zumeist von Wolken umhullt Feucht warme bis heisse Witterung herrscht in den tieferen Gebieten vor und eher eisig feuchte Kalte auf den Gipfeln nbsp Markt in Fort Portal dem Ausgangspunkt fur Expeditionen in den RuwenzoriVon April bis Oktober dominieren hier sudostliche Winde die den Monsun bringen Von Oktober bis Marz hingegen ist Nordost die Hauptwindrichtung Die Windgeschwindigkeit ist meist nur schwach Besonders die Ostflanke des Gebirges verzeichnet mit bis zu 2500 Millimetern Niederschlag pro Jahr Spitzenwerte wobei diese Mengen von der Regenwaldzone am Fuss der Berge bis in die Gipfelregion erreicht werden Die Ebenen um das Gebirge sind im Vergleich dazu wesentlich trockener und erreichen nur etwa ein Drittel dieser Menge 6 Die Temperaturen liegen wahrend der Regenzeit aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung etwas geringer als in der Trockenzeit die Unterschiede sind jedoch klein Auch die Tagesschwankungen sind sehr gering So schwankt die Temperatur etwa auf der Bujukuhutte 3915 m standig zwischen 1 C und 10 C 6 Ab 4000 m tritt fast jede Nacht Frost auf 7 Die durchschnittliche Temperatur nimmt mit 100 Metern Hohe um etwa 0 65 C ab Die Null Grad Grenze liegt dabei bei etwa 4400 m bis 4900 m 8 Gletscher Bearbeiten nbsp Der vergletscherte Mount Stanley von Osten Links Alexandra Peak rechts Margherita PeakDer Ruwenzori ist neben Kilimandscharo und Mount Kenya das dritte Gebirge des Kontinents dessen hochste Gipfelregionen vergletschert sind obwohl es in den tropisch heissen Regionen liegt Nahezu alle Gipfel des Zentralmassivs von denen sich fast alle in Uganda befinden liegen oberhalb der Schneegrenze Ab etwa 4500 m Hohe sind die meisten Berge leicht und ab 4800 m Hohe stark vergletschert Aber die Flache die bei der ersten Erforschung vor hundert Jahren noch 6 5 Quadratkilometer ausmachte geht aufgrund der Klimaerwarmung zuruck heute misst sie nur rund einen halben Quadratkilometer Hierbei ist jedoch anzumerken dass die in der Literatur zu findenden Angaben oft stark voneinander abweichen Pro Jahr schrumpfen die Gletscher derzeit aufgrund kontinuierlich steigender Temperaturen um mehrere Dutzend Meter Die Gleichgewichtslinie lag bis etwa 1900 unterhalb von 4500 m 1955 etwa auf 4600 m und heute noch einmal mindestens 100 Meter hoher 1955 wurden im Ruwenzori noch 42 Gletscher gezahlt 1988 waren es nur mehr 30 Heute ist nur mehr der Mount Stanley grossflachig vergletschert alle anderen Massive weisen nur noch kleine Eisfelder auf Mount Gessi und Mount Emin die etwa zu Beginn des 20 Jahrhunderts noch stark vergletschert waren gelten heute bereits als vollkommen eisfrei 9 10 Wissenschaftler rechnen damit dass die Gletscher bald ganz verschwunden sind 3 Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Steile landwirtschaftlich genutzte Hange in den niedrigeren Regionen des RuwenzoriDas Ruwenzori Gebirge stellt fur die afrikanische Flora und Fauna einen wichtigen uppigen und artenreichen Lebensraum dar Mehrere Arten sind hier endemisch Daruber hinaus sind mehrere andernorts sehr gefahrdete Arten hier zu finden Es wird damit gerechnet dass viele Spezies des Ruwenzori noch gar nicht entdeckt worden sind 11 Einige Pflanzengesellschaften des Ruwenzori ahneln denen der Anden in Sudamerika 7 Flora Bearbeiten Die Identifikation deutlich abgegrenzter Hohenstufen ist im Ruwenzorigebiet kaum moglich da sich die Vegetation bestimmter Hohenlagen je nach Exposition stark unterscheiden kann und sich die einzelnen Pflanzengesellschaften stark uberlappen 7 Das Tiefland rund um das Ruwenzorigebirge ist hauptsachlich von Grasland gepragt das bis in eine Hohe von etwa 2000 m hinaufreicht Wahrend der Trockenzeit kommt es hier zu zahlreichen Branden die grosse Teile des Gebiets zerstoren und gefahrliche Ausmasse annehmen konnen Solche Feuer ziehen haufig auch hohere Vegetationszonen in Mitleidenschaft Das dicht wachsende Napiergras aus der Gattung der Lampenputzergraser ist eine typische Pflanze der Taler dieser Hohenstufe an den Hugeln wachsen kurzere Graser und viele Blutenpflanzen als Baume sind die Schirmakazien zu nennen In dieser Zone wird Landwirtschaft betrieben unter anderem werden Maniok Kochbananen Bohnen Susskartoffeln und Taro angebaut 7 nbsp Lobelien Art aus dem Berg Regenwald des Ruwenzori GebirgesDer Bergwald der bis etwa 2500 m hinaufreicht ist nicht besonders dicht und weist ein luckenhaftes Kronendach auf Die meisten Baume erreichen etwa 30 Meter darunter sind etwa Steineiben Baumfarne der Gattung Cyathea Bananengewachse der Gattung Ensete und zahlreiche Kletterpflanzen die ein nur schwer durchdringliches Gestrupp bilden Der Bedeckungsgrad des Bodens mit Pflanzen ist hier sehr hoch 7 Bis etwa 3000 m sind Bambus Akanthusgewachse und die Canarina Art Canarina eminii charakteristische Pflanzen Ein Hindernis fur Wanderer sind in dieser Hohenstufe die zahlreichen Brennnesseln 7 nbsp Pflanzengesellschaft am Ruwenzori Bis zu 4000 Meter dominieren riesige LobelienDie Baumgrenze liegt erst in einer Hohe von bis zu 4000 m Hier vorkommende Baume sind etwa der Kosobaum Rapanea rhododendroides oder Hypericum lanceolaticum aus der Gattung der Johanniskrauter Hypericum bequaertii kommt nur am Ruwenzori vor ebenso die Strahlenaralie Schefflera polysciadia Auch Greiskrauter erreichen hier Baumhohe Besonders haufig sind hier auch Heidekrauter und Pflanzen der Gattung Rapanea Als Charakterpflanzen des Ruwenzori gelten jedoch die Lobelien die hier besonders hoch wachsen konnen so kann etwa Lobelia lanuriensis bis zu acht Meter hoch werden 7 Zwischen 4000 m und 5000 m liegt die alpine Zone in der die Temperatur in der Nacht regelmassig unter den Gefrierpunkt sinkt Strohblumen wachsen hier bis zu eineinhalb Meter hoch auch Frauenmantelgewachse sind hier zu finden Lobelia wollastonii ist die bekannteste Lobelienart die bis in diese Hohen vorstosst 7 Fauna Bearbeiten nbsp Der Lobelien Nektarvogel ein Bewohner der Gebirgswalder im RuwenzoriIn den tieferen Regionen des Ruwenzori leben mehrere Affenarten wie Schimpanse Angola Stummelaffe und Diademmeerkatze Auch der Buschbock und der Afrikanische Buffel kommen hier vor wobei letzterer selten ist An den sudlichen Auslaufern des Ruwenzori Gebirges wurde Ende des 19 Jahrhunderts das Okapi entdeckt Der Schwarzstirnducker und das Riesenwaldschwein kommen bis zu 3000 m haufig vor sind manchmal aber auch bis zur Baumgrenze hinauf zu finden Auch der Afrikanische Elefant ist in tieferen Lagen haufiger wandert jedoch besonders auf der kongolesischen Westseite manchmal bis in Hohen von 4000 m hinauf Bis in diese Hohe kommt auch der Baumschliefer haufig vor er dringt aber auch noch hoher vor ebenso wie der Leopard 12 nbsp Chamaleon im RuwenzoriDie Vogelfauna ist durch den endemischen Ruwenzori Turako Edelfrankolin Oliventaube und mehrere Arten der Nektarvogel beispielsweise den Lobelien Nektarvogel vertreten Letzterer kommt ebenso wie die Schwarzente und der Alpensegler haufig in der alpinen Zone vor Geierrabe und Bergbussard sind in allen Hohenlagen bis in die Gipfelregionen zu finden 12 Als Vertreter der Amphibien ist der endemische Frosch Africana ruwenzorica zu erwahnen Auch zwei Chamaleonarten Chamaeleo adolfi friederici und Chamaeleo ituriensis kommen nur hier vor 11 Nationalparks und Naturschutz BearbeitenDas Gebiet auf ugandischer Seite ist Bestandteil des 1994 ausgerufenen Rwenzori Mountains Nationalparks Dieser umfasst den zentralen Teil des Ruwenzori Gebirges zu dem unter anderen dessen uppige Bergregenwalder gehoren Zweck des 996 km grossen Nationalparks ist es das Landschaftsbild und die Flora und Fauna zu schutzen und fur die Zukunft zu bewahren Geleitet wird das Schutzgebiet heute von der Uganda Wildlife Authority UWA die auch die Besucherzahlen reglementiert Der kongolesische Teil des Ruwenzori steht als Bestandteil des Nationalparks Virunga 1925 als Parc National Albert auch Parc National Albert de Kivu gegrundet seit 1969 Virunga Nationalpark bereits seit 1929 unter Schutz 9 13 1994 wurde ein grosser Teil des Ruwenzori von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklart 14 Die Kontrolle des Gebietes erwies sich bereits ofters als schwierig insbesondere in Zeiten der politischen Instabilitat wurden Schutzmassnahmen im Ruwenzori fast unmoglich Dies war etwa von 1997 bis 2001 aufgrund des Kongokrieges der Fall Rebellengruppen nutzten das Gebirge als Ruckzugsgebiet und verubten Attentate daruber hinaus kam es zu illegalen Abholzungen und Wilderei Insbesondere Schimpansen und Buffel wurden durch die Jagd nach Bushmeat in Mitleidenschaft gezogen letztere wurden nahezu ausgerottet 11 Ein weiteres Problem ist die zunehmende Bevolkerungsdichte im Umland des Parks und die damit verbundene Ubernutzung des Landes die unter anderem eine erhohte Erosion mit sich bringt 11 Der Zustand des Parks wurde nach dem Stand von 2013 an die UNESCO berichtet Die Effekte des Klimawandels und der seit 2006 an chinesische Unternehmen erteilten Bergbaulizenzen auf das Schutzgebiet sind ausfuhrlich beschrieben 15 Infrastruktur BearbeitenWege Bearbeiten Das Ruwenzorigebirge ist nur wenig erschlossen In den unteren Gebirgsregionen fuhren die Wege in einem ausgeklugelten System oft nur als Sackgassen zu den Lehmhutten der Plantagenarbeiter nur wenige Pfade die Teil dieses Systems sind fuhren durch das Labyrinth des Dschungel hinauf in die Gipfelregionen Die Gebirgslandschaft ist von kleinen Wegen durchzogen die in den dauerfeuchten tropischen Regenwaldgebieten meist nur schwer zu uberwinden sind und oftmals langgestreckten Schlammpisten gleichen oder durch das Dickicht Unterholz Gestrupp Buschwerk und hohe Baume fuhren und schnell wieder zuwachsen Pfade und Kletterrouten fuhren bis auf die Gipfel Auf zwei Routen werden gefuhrte Touren angeboten Der Kilembe Trail startet in Kilembe wahrend der Central Circuit Trail in Nyakalengija beginnt Hutten Bearbeiten Fur Alpinisten stehen mehrere Schutzhutten zur Verfugung Sie stehen nur Bergsteigern zur Verfugung die die Ubernachtung vorab gebucht haben Auf der Seite Ugandas sind dies die Nyabitaba Hut 2651 m Guy Yeoman Hut 3260 m John Matte Hut 3380 m Bigo Hut 3390 m Bujuku Hut 3915 m Kitandara Hut 3960 m Elena Hut 4470 m und Irene Lakes Hut 4425 m Die Hutten liegen am Central Circuit Trail und werden von Rwenzori Mountaineering Services verwaltet Zudem betreibt Rwenzori Trekking Services die Hutten Nyamwamba Hut 1973 m Forest View Hut 2580 m Sine Camp 2598 m Kalalama Camp 3134 m Samalira Camp 3170 m Mutinda Camp 3588 m Kiharo Camp 3430 m Bugata Camp 4062 m Hunwicks Camp 3974 m und Margherita Camp 4495 m Die Camps liegen am sogenannten Kilembe Trail Alle Hutten sind unbewirtschaftet und bieten mit Matratzen ausgestattete Nachtlager 9 16 Auf kongolesischer Seite liegen die 1942 errichteten Hutten Kyandolere 1700 m Kalongi 2010 m Mahungu 3280 m Kyondo 4235 m und Moraine 4244 m 9 Sie gelten als besser ausgestattet als die ugandischen Unterkunfte 16 Daruber hinaus bieten steile uberhangende Felswande regengeschutzte Lagerplatze Rock Shelters fur bis zu hundert Personen die ebenfalls von touristischer Bedeutung sind 16 Tourismus und Alpinismus BearbeitenWenn es die politische Lage in der Demokratischen Republik Kongo und in Uganda zulasst erfreut sich die Region um das Ruwenzori Gebirge und den Rwenzori Mountains Nationalpark bei Touristen und Naturfreunden grosser Beliebtheit Viele Touristen kommen auch zum Bergsteigen Dabei ist die ugandische Seite touristisch um ein Vielfaches bedeutender als die kongolesische was einerseits an grosseren burokratischen Hurden und Naturschutzbedingungen aber auch an der politischen Situation und der schlechteren Zuganglichkeit im Kongo liegt 13 Die Besteigung der Gipfel erfordert wegen der grossen Hohe neben geeigneter Ausrustung und einer ausreichend langen Akklimatisation zur Vermeidung der Hohenkrankheit eine gute korperliche Belastbarkeit auch wenn Trager fur den Transport der Ausrustung zur Verfugung stehen Denn die standige hohe Luftfeuchtigkeit die haufigen Niederschlage und die alles durchdringende Nasse verbunden mit tropischer Hitze in den tieferen Gebieten und der Kalte in den Gipfelregionen stellen starke korperliche Belastungen dar Der Ruwenzori gilt als alpinistisch schwierigstes und konditionell anspruchsvollstes Hochgebirge Afrikas 17 Abgesehen vom Alpinismus im engeren Sinne ist auch der Trekkingtourismus in der Region von Bedeutung Eine der beliebtesten Routen fuhrt von Ibanda uber die Bujuku und die Kitandarahutte 18 Fur den Skisport ist das Ruwenzorigebirge kaum geeignet da die Zustiege zur Gletscherregion lang sind und die Gletscher in der Trockenzeit meist nur eine geringe Schneebedeckung aufweisen oder vollstandig aper sind 1951 wurde das Stanley Plateau erstmals mit Skiern befahren Am Ruwenzori Ski gefahren zu sein ist Bedingung fur die Aufnahme im 1955 gegrundeten Ski Club of Uganda 19 Geschichte BearbeitenVorgeschichte und erste Erkundungen Bearbeiten nbsp Die Lage der Lunae montes der legendaren Mondberge auf einer Karte aus dem Reisebericht von Thomas Herbert 1638Geruchte um ein schneebedecktes Gebirge in der Mitte Afrikas das den Nil speise sind seit langer Zeit bekannt Der griechische Tragodiendichter Aischylos berichtete etwa 500 v Chr erstmals dass Agypten von Schnee genahrt werde Wenig spater etwa 450 v Chr beschrieb Herodot die Nilquelle als einen See zwischen zwei Berggipfeln was nach Ansicht einiger Forscher dem Lac de la Lune entspricht Der griechische Mathematiker Geograf und Astronom Ptolemaus brachte im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt die legendaren Mondberge auf die damaligen Landkarten in denen er die Quellen des Nils lokalisierte Bis ins 19 Jahrhundert waren diese Bestandteil der Afrikakarten Es ist jedoch nicht bekannt ob und wie die Menschen der Antike Kenntnis vom Ruwenzorigebirge haben konnten sodass die Gleichsetzung dieser alten mythischen Gebirge mit dem Ruwenzori umstritten ist Vielfach wurden auch der Kilimandscharo der Mount Kenya die Virungaberge hinter den Mondbergen vermutet Dennoch gibt es einige Parallelen zwischen den Beschreibungen des Ptolemaus und den Gegebenheiten des Ruwenzori es entspringt auch mindestens einer der Nilzuflusse im Ruwenzori Gebirge 20 21 Neuzeitliche Entdeckung Bearbeiten Die ersten neuzeitlichen Sichtungen des Gebirges sind umstritten Mehrere Expeditionen etwa die von Samuel Baker 1864 Henry Morton Stanley und Romolo Gessi 1876 berichteten von Bergen in dieser Region Die Beschreibungen blieben aber vage haufig handelte es sich vermutlich um andere Gebirge Auch die hier so haufigen Wolken verhinderten eine Entdeckung mehrere Forscher etwa Emin Pascha 1886 und Gaetano Casati 1887 befanden sich nahe am Gebirge ohne es zu erblicken Henry M Stanley entdeckte den Ruwenzori schliesslich am 24 Mai 1888 nachdem ihn zwei Mitglieder seiner Expedition bereits am 20 April gesehen haben sollen Stanley war von 1889 bis 1890 wahrend einer von ihm geleiteten Expedition auf der Suche nach den Quellen des Nils und sichtete die Gebirgskette aus etwa 100 km Entfernung 20 21 Erkundung Bearbeiten nbsp Lageskizze der Ruwenzorikette der Expedition von Luigi Amadeo von Savoyen 19061889 passierte Stanley den westlichen Fuss des Gebirges der Expeditionsteilnehmer William Grant Stairs drang bis auf eine Hohe von etwa 3200 m vor 1891 erreichte Emin Pascha bereits eine Hohe von fast 4000 m In den folgenden Jahren erreichten zahlreiche weitere Forscher darunter etwa Jean Jacques David 1904 und Rudolf Grauer 1906 immer grossere Hohen 1906 leitete Luigi Amadeo von Savoyen eine grosse Expedition zur Erforschung des Gebirges 22 Funf Monate lang kartierten die Forscher den Ruwenzori der Expeditionsteilnehmer Vittorio Sella dokumentierte die bis dahin kaum bekannte Region fotografisch Im Zuge dessen konnten die alpinistisch erfahrenen Entdecker auch alle wichtigen Gipfel des Ruwenzori erstbesteigen Dafur wurden neben Wissenschaftlern und Fotografen auch vier Bergfuhrer und etwa hundertfunfzig Trager beschaftigt Manche Gipfel wurden mehrfach bestiegen insgesamt verzeichnete die Expedition 30 Gipfelbesteigungen in 40 Tagen Daruber hinaus konnten wichtige botanische Sammlungen angelegt 4 21 und mehrere neue Tierarten beschrieben 23 werden 1911 erfolgte die erste Festlegung der Staatsgrenze durch den Ruwenzori durch eine kongolesisch ugandische Grenzkommission Die erste Uberfliegung des Ruwenzori durch Gordon Noel Humphreys 1931 verschaffte erstmals einen Uberblick uber das Gebirge und seine Vergletscherung und war eine wichtige Grundlage fur die weitere Erkundung Humphreys konnte in den folgenden Jahren auch mehrere Gipfel des Ruwenzori besteigen wobei er mehrere neue Routen eroffnete und viel bislang unerforschtes Gelande kartierte 21 Entwicklung des Fremdenverkehrs Bearbeiten Bereits 1942 errichtete die Nationalparkverwaltung auf der kongolesischen Seite des Ruwenzori die ersten Schutzhutten 1946 wurde die Sektion Uganda des East African Mountains Club gegrundet Ab 1948 wurde mit der Bujukuhutte die erste Hutte auf ugandischer Seite eroffnet in den nachsten Jahren folgten mehrere weitere 21 1987 wurde die Tourismusvereinigung Ruwenzori Mountaineering Services RMS gegrundet und fuhrt seither zahlende Kunden uber den Central Circuit Trail auf Mount Stanley und benachbarte Gipfel 2009 wurde mit dem Kilembe Trail ein neuer Weg auf den Gipfel erschlossen der durch den neu gegrundeten Rwenzori Trekking Service RTS angeboten wird Der Hohepunkt des Tourismus lag in den 1990er Jahren Zwischen 1988 und 1993 stieg die Zahl der Besucher von unter 400 auf uber 1600 jahrlich Als Uganda durch den Kongokrieg in Mitleidenschaft gezogen wurde litt auch der Tourismus und damit die Wirtschaft der Region 1997 wurde nach dem Eindringen von Rebellen nach Uganda der Park geschlossen sodass von 1998 bis 2000 keine Touristen das Gebiet besuchen konnten Seither beginnen sich die Besucherzahlen zu erholen liegen aber mit unter 400 Stand 2004 noch weit unter dem Stand vor dem Krieg Literatur BearbeitenLuigi Amadeo von Savoyen Der Ruwenzori Erforschung und erste Ersteigung seiner hochsten Gipfel Herausgegeben von F de Filippi Brockhaus Leipzig 1909 Eugen Eisenmann Schwarze Menschen Weisse Berge Ruwenzori Expedition Zweig Stuttgart des Deutschen Alpenvereins Kosmos Stuttgart 1939 Henry A Osmaston David Pasteur Guide to the Ruwenzori The Mountains of the Moon Mountain Club of Uganda u a Kampala 1972 Bernd Noggler Neuzeitliche Gletscherschwankungen am Ruwenzori Ostafrika Innsbruck 1992 Innsbruck Universitat Diplom Arbeit Umweltprogramm der Vereinten Nationen World Conservation Monitoring Center Hrsg Rwenzori Mountains National Park Uganda 1994 online PDF 150 kB abgerufen am 10 Februar 2013 Christoph Hobenreich Ruwenzori 100 Jahre Erstbesteigung Der Wolkenkonig von Uganda In Berg Alpenvereinsjahrbuch Band 131 2007 ISSN 0179 1419 S 240 251 Andreas Klotz Stephan Martin Meyer Mondberge Ein Afrika Thriller TiPP 4 Rheinbach 2012 ISBN 978 3 9812944 7 7 mondberge de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruwenzori Gebirge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Rwenzori Mountains National Park Ruwenzori Bilddokumentation Memento vom 10 November 2012 im Internet Archive Aktuelles Forschungs Projekt im Rwenzori Gebiet Ruwenzori Gebirge auf Peakbagger com englisch Rwenzori Mountains auf SummitPost org Rwenzori auf Peakware com Wie entstanden die Rwenzori Berge in Uganda und Die Riesen von Ruwenzori auf scinexxEinzelnachweise Bearbeiten zum Beispiel Parc national de la Virunga bei ICCN Staatliche Naturschutzbehorde Commune de Ruwenzori in Prasidialverfugung n 08 057 du 24 septembre 2008 Memento vom 27 November 2010 im Internet Archive Ruwenzori in Beschriftung der Karte der Verwaltungsgliederung Stand Oktober 2008 Memento vom 1 April 2010 im Internet Archive Hobenreich Ruwenzori 100 Jahre Erstbesteigung 2007 S 245 a b Noggler Neuzeitliche Gletscherschwankungen am Ruwenzori Ostafrika 1992 S 48 a b Luigi Amadeo von Savoyen Der Ruwenzori Erforschung und erste Ersteigung seiner hochsten Gipfel 1909 Henry A Osmaston David Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 129 a b Osmaston Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 133 134 a b c d e f g h Osmaston Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 139 142 Noggler Neuzeitliche Gletscherschwankungen am Ruwenzori Ostafrika 1992 S 39 a b c d Rwenzori Mountains auf SummitPost org Noggler Neuzeitliche Gletscherschwankungen am Ruwenzori Ostafrika 1992 S 55 a b c d Umweltprogramm der Vereinten Nationen World Conservation Monitoring Center Hrsg Rwenzori Mountains National Park Uganda 1994 online PDF 150 kB abgerufen am 10 Februar 2013 a b Osmaston Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 143 145 a b Osmaston Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 15 UNESCO World Heritage Centre Rwenzori Mountains National Park Abgerufen am 22 August 2017 englisch Kizza Frederic State of Conservation periodic Report for Rwenzori Mountains National Park World Heritage Property Uganda Submitted to World Heritage Centre UNESCO January 2014 PDF Datei 1 8 MB a b c Osmaston Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 7 16 Hobenreich Ruwenzori 100 Jahre Erstbesteigung 2007 S 251 Karl Gratzl Mythos Berg Lexikon der bedeutenden Berge aus Mythologie Kulturgeschichte und Religion Hollinek Purkersdorf 2000 ISBN 3 85119 280 X S 350 Osmaston Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 128 a b Hobenreich Ruwenzori 100 Jahre Erstbesteigung 2007 S 242 a b c d e Osmaston Pasteur Guide to the Ruwenzori 1972 S 147 163 Ludwig Amadeus von Savoyen Herzog der Abruzzen Der Ruwenzori Erforschung und erst Ersteigung seiner hochsten Gipfel Leipzig Brockhaus 1909 Mit 190 von Vittorio Sella aufgenommenen Abbildungen darunter 35 ganszseitige Bildern und 4 Panoramen sowie 4 Karten u a Oldfield Thomas Description of new mammals from Mount Ruwenzori Annals and Magazine of Natural History Series 7 Volume 8 1906 S 140 Digitalisat Welterbestatten in Uganda Kulturerbe Graber der Buganda Konige in Kasubi 2001 Naturerbe Nationalpark Bwindi Urwald 1994 Nationalpark Ruwenzori Gebirge 1994 Normdaten Geografikum GND 4105138 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruwenzori Gebirge amp oldid 236327663