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Der Angola Stummelaffe oder Angola Mantelaffe Colobus angolensis ist eine Primatenart aus der Gruppe der Stummelaffen Er ist eng mit dem bekannten Mantelaffen verwandt und hat von allen Vertretern seiner Gattung das sudlichste Verbreitungsgebiet Angola StummelaffeAngola Stummelaffe Colobus angolensis palliatus SystematikUberfamilie Geschwanzte Altweltaffen Cercopithecoidea Familie Meerkatzenverwandte Cercopithecidae Unterfamilie Schlank und Stummelaffen Colobinae Tribus Stummelaffen Colobini Gattung Schwarz weisse Stummelaffen Colobus Art Angola StummelaffeWissenschaftlicher NameColobus angolensisP Sclater 1860 Colobus angolensis ruwenzoriiInhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung Lebensraum und Unterarten 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenWie bei nahezu allen Schwarz weissen Stummelaffen ist das Fell kontrastreich gefarbt Die Grundfarbe des Fells ist schwarz rund um das Gesicht und an den Schultern befinden sich lange weisse Haare Der Schwanz endet in einer kleinen weissen Quaste Wie alle Stummelaffen sind sie schlanke langschwanzige Tiere mit ruckgebildetem Daumen Diese Primaten erreichen eine Kopfrumpflange von 49 bis 68 Zentimetern wozu noch ein 70 bis 83 Zentimeter langer Schwanz kommt Das Gewicht variiert zwischen 6 und 12 Kilogramm wobei die Mannchen schwerer als die Weibchen werden Verbreitung Lebensraum und Unterarten BearbeitenAngola Stummelaffen sind im ostlichen und sudlichen Afrika beheimatet ihr Verbreitungsgebiet umfasst den Suden und Osten der Demokratischen Republik Kongo Ruanda Burundi Kenia Tansania das nordostliche Angola und das nordostliche Sambia Sie sind Waldbewohner leben aber in verschiedenen Waldtypen wie Regen und Trockenwaldern Es gibt acht Unterarten 1 die sich vor allem hinsichtlich der Lange und Ausdehnung ihrer weissen Schulterbehaarung sowie der weissen Behaarung der Augenbrauen Wangen des Schwanzes und rund um die Sitzschwielen unterscheiden 2 nbsp Verbreitungskarte der Unterarten des Angola Stummelaffen ohne C a sharpei Colobus angolensis angolensis nordostliches Angola und Kongobecken sudlich des Kongo und westlich des Lualaba Colobus angolensis cordieri ostlicher Kongo zwischen Lowa River und Luama River Colobus angolensis cottoni nordostlicher Kongo westlich des Albertsees und nordlich der Flussen Ubangi und Uelle Colobus angolensis mahale westliches Tansania in den Mahale Mountains Tansania Stummelaffe Colobus angolensis palliatus ostliches Tansania nordlich des Rufiji und Kwale County in Kenia Colobus angolensis prigoginei endemisch am Mount Kabobo nordlich von Kalemie im ostlichen Kongo Ruwenzori Stummelaffe Colobus angolensis ruwenzorii vom Ruwenzori Gebirge im Norden uber den Nyungwe Wald in Ruanda bis ins sudliche Burundi Ausserdem am Nabugabo See und dem nahe gelegenen Ufer des Viktoriasees Colobus angolensis sharpei fragmentiertes Verbreitungsgebiet in Tansania vom Mikumi Nationalpark uber die Eastern Arc Mountains bis an das Westufer des Rukwasees und den aussersten Norden von Malawi Distrikt Karonga Groves und Kingdon synonymisierten Colobus angolensis sharpei mit Colobus angolensis palliatus 3 2 McDonald und Hamilton konnten jedoch genetische Unterschiede zwischen Colobus angolensis sharpei und der kenianischen Population von Colobus angolensis palliatus feststellen 4 und sowohl im Primatenband des Handbook of the Mammals of the World als auch bei der IUCN wird Colobus angolensis sharpei als valide Unterart gelistet 1 5 Lebensweise und Ernahrung BearbeitenDiese Primaten sind tagaktiv und ausgepragte Baumbewohner die fast nie auf den Boden kommen Sie leben in Gruppen die aus einem Mannchen zwei bis sechs Weibchen und dem dazugehorigen Nachwuchs bestehen Es gibt aber auch Berichte uber vorubergehende Zusammenschlusse von bis zu 300 Tieren Die Gruppen verteidigen ein relativ kleines Territorium auf das sie andere Gruppen mit morgendlichen Brullkonzerten aufmerksam machen Blatter machen den Hauptbestandteil der Nahrung von Angola Stummelaffen aus daneben nehmen sie auch Samen Fruchte Knospen und Bluten zu sich Ein mehrkammeriger Magen hilft ihnen bei der Verwertung der schwer verdaulichen Blatternahrung Fortpflanzung BearbeitenIn einer Gruppe pflanzt sich das Mannchen mit allen Weibchen fort es herrscht also ein polygynes Paarungsverhalten Nach einer funf bis sechsmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt Zwillinge sind selten Neugeborene haben zunachst ein weisses Fell erst mit mehreren Monaten entwickelt sich die schwarz weisse Fellzeichnung der ausgewachsenen Tiere Mit rund 15 Monaten werden Jungtiere entwohnt Weibchen werden mit zwei und Mannchen mit vier Jahren geschlechtsreif die Mannchen mussen zu diesem Zeitpunkt ihre Geburtsgruppe verlassen Gefahrdung BearbeitenDurch die Bejagung wegen ihres Felles und Fleisches und durch die Lebensraumzerstorung sind die Bestande vielerorts zuruckgegangen Auf Strassen die durch Waldgebiete verlaufen werden sie zu Verkehrsopfern Dies kann durch sogenannte Colobridges verhindert werden die die Baumwipfel uber die Strasse hinweg verbinden Von den acht von der IUCN anerkannten Unterarten werden 5 als gefahrdet angesehen C a angolensis C a cordieri C a cottoni C a palliatus C a sharpei 6 7 8 9 5 C a prigoginei gilt als stark gefahrdet 10 und fur Colobus angolensis sp nov und C a ruwenzorii liegen nicht genug Daten vor um eine eventuelle Gefahrdung zu beurteilen 11 12 Auch insgesamt beurteilt die IUCN den Bestand der Art als gefahrdet 13 Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b Elizabeth L Gadsby Colin P Groves Aoife Healy K Praveen Karanth Sanjay Molur Tilo Nadler Matthew C Richardson Erin P Riley Anthony B Rylands Lori K Sheeran Nelson Ting Janette Wallis Sian S Waters amp Danielle J Whittaker Family Cercopithecidae Old World Monkeys Seite 699 in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Volume 3 Primates Lynx Editions 2013 ISBN 978 84 96553 89 7 a b Amanda H Korstjens amp Anh Galat Luong Colobus angolensis Angola Colobus S 103 108 in Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume II Primates Bloomsbury London 2013 ISBN 978 1 4081 2252 5 Colin Groves Primate Taxonomy Smithsonian Books April 2001 ISBN 978 1 56098 872 4 Monica M McDonald Healy Hamilton Phylogeography of the Angolan black and white colobus monkey Colobus angolensis palliatus in Kenya and Tanzania August 2010 American Journal of Primatology 72 8 715 24 DOI 10 1002 ajp 20828 a b Rovero F Davenport T de Jong Y A amp Butynski T M 2020 Colobus angolensis ssp sharpei The IUCN Red List of Threatened Species 2020 e 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Eingestellt von T Butynski amp Members of the Primate Specialist Group 2000 Abgerufen am 5 Juni 2008 www colobustrust org Video Colobus crossing colobridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angola Stummelaffe amp oldid 236131181