www.wikidata.de-de.nina.az
Stuhlmanns Goldmull Kilimatalpa stuhlmanni ist eine Art der Goldmulle die im ostlichen und zentralen Afrika vorkommt Das Verbreitungsgebiet verteilt sich dabei auf mehrere Lokalitaten in gebirgigen Regionen Die Tiere bewohnen Walder und Graslandschaften in Hohen von meist 1700 bis 3500 m Voraussetzungen fur ihre Anwesenheit sind lockere Boden und eine genugende Menge an Nahrung Diese besteht uberwiegend aus Wirbellosen wie Regenwurmer und Insekten Stuhlmanns Goldmull lebt nachtaktiv und grabt unterirdische Gange die ein verzweigtes Tunnelsystem bilden Dabei sind die Tiere mit ihrem spindelformigen Korper dem ausserlich sichtbare Ohren sowie ein Schwanz fehlen und den kraftigen Vorderbeinen mit grossen Grabklauen gut an eine grabende Lebensweise angepasst Uber die Fortpflanzung ist kaum etwas bekannt Die Art wurde 1894 wissenschaftlich eingefuhrt uber ihre genaue systematische Stellung wurde lange Zeit diskutiert Der Gesamtbestand gilt als nicht bedroht Stuhlmanns GoldmullSystematikUberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Tenrekartige Afrosoricida Familie Goldmulle Chrysochloridae Gattung KilimatalpaArt Stuhlmanns GoldmullWissenschaftlicher Name der GattungKilimatalpaBengt G Lundholm 1954Wissenschaftlicher Name der ArtKilimatalpa stuhlmanni Matschie 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Fressfeinde und Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten Stuhlmanns Goldmull ist ein mittelgrosser Vertreter der Goldmulle Die Vermessung von neun Museumsexemplaren aus dem gesamten Verbreitungsgebiet ergab eine Kopf Rumpf Lange von 10 3 bis 12 3 cm und ein Korpergewicht von 42 g ein Individuum Mehr als ein Dutzend untersuchte Individuen aus den Cherangani Bergen in Kenia wiesen Gesamtlangen von 10 5 bis 14 0 cm und ein Gewicht von 48 bis 65 g vier Individuen auf 1 fur vier Tiere aus dem Ruwenzori Gebirge in Uganda lagen die entsprechenden Werte bei 12 3 bis 14 8 cm und 65 bis 81 g 2 Ein ausgepragter Sexualdimorphismus ist aufgrund der nur geringen Anzahl an untersuchten Individuen nicht zu erkennen Der Korper zeichnet sich wie bei den meisten Goldmullen durch eine spindelformige Gestalt aus ausserlich sichtbare Ohren und ein Schwanz fehlen Das Fell variiert regional in seiner Farbung an Rucken reicht es von schwarzbraun uber trube braun bis hin zu grau oder rehbraun teilweise ist ein silbriger Glanz ausgebildet Die Unterseite zeigt sich zumeist etwas heller manchmal ist ein rotlich brauner Einschlag erkennbar Maul und Wangen charakterisieren weissliche oder rotlich braune Flecke die sich oberhalb der Lippen treffen Das ledrige Nasenpolster wird etwa 7 mm breit und 3 mm hoch 3 Die Gliedmassen haben einen kraftigen Bau die Hande verfugen uber vier die Fusse uber funf Strahlen Die Krallen der Vorderfusse sind zu Grabklauen umgestaltet die des Mittelstrahls Strahl III erreicht eine Lange von 11 mm bei einer basalen Breite von 3 0 bis 4 2 mm Am zweiten Strahl haftet eine 8 mm lange Kralle die des Innenstrahls ist etwa halb so lang Der vierte Strahl zeichnet sich durch eine stark reduzierte Kralle aus Die Lange des Hinterfusses betragt 10 bis 12 mm 4 5 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel misst zwischen 24 1 und 28 3 mm in der Lange und zwischen 14 3 und 17 3 mm in der Breite Im Vergleich zum Kap Goldmull Chrysochloris asiatica ist er deutlich langer und schmaler und ahnelt in seinen Proportionen den Schadeln der Kupfergoldmulle Amblysomus Die grosste Schadelbreite erreicht etwa 57 bis 65 der grossten Schadellange die Schnauze ist ebenfalls schmal und weist eine Gaumenweite von 26 bis 27 der grossten Schadellange auf Abweichend von den Kupfergoldmullen und ubereinstimmend mit dem Kap Goldmull erhebt sich an der Schlafengrube eine knocherne Wolbung die den keulenartig verlangerten Kopf des Hammers aufnimmt Das Gebiss besteht aus 40 Zahnen die Zahnformel lautet 3 1 3 3 3 1 3 3 displaystyle frac 3 1 3 3 3 1 3 3 nbsp Der hinterste dritte Molar ist verkleinert wie die vorderen Mahlzahne verfugt er aber uber ein dreihockeriges tricuspides Kauflachenmuster An den unteren Molaren tritt ein gut entwickeltes Talonid auf das aber manchmal durch starke Abnutzung unscheinbar wird Die Lange der oberen Zahnreihe vom Eckzahn bis zum letzten Molar betragt zwischen 5 8 und 7 4 mm 4 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet rot von Stuhlmanns GoldmullStuhlmanns Goldmull kommt endemisch in Afrika vor als einer der wenigen Angehorigen der Goldmulle bewohnt er die ostlichen und zentralen Teile des Kontinents Die Gesamtflache des Verbreitungsgebietes wird mit 4 04 Millionen Quadratkilometer angegeben das tatsachliche Vorkommen beschrankt sich aber auf nur einige wenige bekannte Lokalitaten Diese befinden sich vor allem in den Bergregionen etwa im Uluguru Gebirge in Tansania in den Cherangani Bergen in Kenia im Ruwenzori Gebirge entlang der Grenze von Uganda und der Demokratischen Republik Kongo am Mount Elgon in Uganda und am Berg Oku in Kamerun Die Herkunftshinweise einiger Museumsexemplare lassen eine Verbreitung von Stuhlmanns Goldmull bis in das nordliche Angola annehmen Die Hohenverteilung reicht in der Regel von etwa 1700 bis 3500 m uber dem Meeresspiegel im Ruwenzori Gebirge wurden Tiere in 3960 4020 und 4330 m Hohe nachgewiesen 2 6 7 wahrend dort besonders niedrige Nachweispunkte bei 950 m Hohe liegen 3 Das Verbreitungsgebiet verteilt sich auf die ostlichen und nordlichen Regenwald Savannen Ubergangszonen und Teile der Sambesi Waldlandzone Stuhlmanns Goldmull bevorzugt durchlassige und lockere Boden in den Cherangani Bergen ist er besonders haufig in Arealen mit Bambusdickichten oder Heidekrautgewachsen bestehend aus Stoebe und Cliffortia Vegetationsgemeinschaften verbreitet Zudem kommt er auch in Waldlandschaften vor die von Steineiben oder Kosobaum Johanniskraut Pflanzengemeinschaften dominiert sind Die Pflanzendecke darf allerdings nicht allzu dicht sein eine entsprechende Laubfallschicht ist dagegen dienlich Am Mount Elgon und im Ruwenzori Gebirge tritt die Art daruber hinaus in Graslandschaften auf teilweise auch in sumpfigem Gelande Neben dem lockeren Untergrund ist das Vorkommen von ausreichend Nahrung eine Grundvoraussetzung fur die Anwesenheit der Tiere was wiederum mit der Qualitat der Boden zusammenhangt In den Cherangani Bergen beispielsweise herrschen quarzitreiche Boden vor Die Regionen sudlich davon in denen Stuhlmanns Goldmull nicht nachgewiesen ist haben zwar einen vergleichbaren Bewuchs werden aber durch lateritische Boden charakterisiert und halten dadurch weniger zutragliche Nahrung bereit 1 Die Tiere meiden Plantagen mit eher exotischen Pflanzen Sie konnen lokal recht haufig auftreten es konnen aber keine quantitativen Angaben gemacht werden 2 1 8 4 5 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten Stuhlmanns Goldmull ist hauptsachlich nachtaktiv und lebt unterirdisch in Waldern halt er sich teilweise auch in dicken Laubfallschichten auf Er grabt oberflachennahe Tunnel die nur rund 4 cm unter der Erdoberflache verlaufen und mitunter 100 m lang werden konnen Aufgrund der geringen Tiefe sind sie am Erdboden als schmale Rippeln erkennbar grossere Auswurfhugel werden nur gelegentlich angelegt In den Landschaften mit Bambusbewuchs sind diese Tunnel sehr komplex und bestehen aus zahlreichen miteinander verbundenen und verzweigten Gangen im Wurzelbereich von Bambuspflanzengruppen Hochstwahrscheinlich befinden sich hier auch die Nahrungsstellen Die einzelnen Tunnelsysteme unter solchen Bambusansammlungen sind durch nahezu gerade verlaufende unverzweigte Gange miteinander verbunden Einen ahnlichen Aufbau haben die Tunnelsysteme in den Waldlandschaften sie stehen hier aber auch mit umgefallenen Baumen oder Buschwerk in Verbindung Dagegen haben die Gange in Graslandschaften einen eher regelmassigen Verlauf 1 In Sumpflandschaften wie im Ruwenzori Gebirge werden Tunnelsysteme in kleinen Hugeln aus Torfmoosen eingegraben Solche Hugel erreichen Hohen von bis zu 60 cm und sind von Frauenmantel Strauchern bewachsen Auch hier besteht ein dichtes Netz an verzweigten Gangen die mitunter in kleinen Kammern von 15 cm Durchmesser enden Die Kammern verfugen nicht uber einen zusatzlichen Nesteinbau aus Pflanzen Zwischen den Hugeln verlaufen ebenfalls Verbindungsgange von denen manchmal ein kurzer Gang nach unten abzweigt der zu einer runden 6 bis 8 cm durchmessenden Kammer fuhrt und dabei bis zu 15 cm tief in den festeren Boden im Untergrund eindringt 2 4 5 Uber das Sozialsystem der Tiere ist wenig bekannt allgemein gelten sie als einzelgangerisch Gelegentlich wurden in den Cherangani Bergen in kurzen Abstanden mehrere Individuen in einem Tunnel beobachtet 1 Unklar ist ob es sich hierbei um ein Muttertier mit ihrem nahezu ausgewachsenen Nachwuchs oder um einen Nachnutzer eines kurzlich verlassenen Tunnels handelt Als einzige bekannte Lautausserung ist ein Zischen dokumentiert das dem der Puffotter ahnelt und moglicherweise bei Bedrangnis ausgestossen wird 9 4 Ernahrung Bearbeiten Die Nahrung von Stuhlmanns Goldmull setzt sich zum grossten Teil aus Wirbellosen zusammen Es dominieren vor allem Regenwurmer sowie Insekten und deren Larven Bei letzteren werden wiederum Schnaken bevorzugt In geringerem Umfang fressen die Tiere auch Tausendfusser Weichtiere oder kleine Krebstiere wie Asseln Analysen von Mageninhalten von acht Individuen aus den Cherangani Berge ergaben dass alle zerkaute Teile von Regenwurmern enthielten in der Halfte der Mageninhalte wurden Insektenlarven und in rund 12 Reste von ausgewachsenen Insekten nachgewiesen 1 Dem gegenuber erwies sich der Anteil von Regenwurmern im Vergleich zu dem der Insekten bei analysierten Mageninhalten von zwei Tieren aus dem Ruwenzori Gebirge als geringer 2 4 5 Fortpflanzung Bearbeiten Trachtige Weibchen wurden bisher nur im Juli beobachtet Alle enthielten nur jeweils einen Embryo im linken Horn des Uterus 1 Die Dauer der Tragzeit ist unbekannt Neugeborene kommen als Nesthocker zur Welt und sind haarlos Sie verbleiben fur zwei bis drei Monate beim Muttertier 4 5 Fressfeinde und Parasiten Bearbeiten Der Jagddruck durch Beutegreifer auf Stuhlmanns Goldmull scheint gering zu sein und die Verbreitung nicht zu beeinflussen Zu den ausseren Parasiten zahlen Flohe wie Xiphiopsylla und Ctenophthalmus des Weiteren auch Milben wie Chrysochlorolaelaps und Schizocoptes 1 10 11 Als innere Parasiten treten Fadenwurmer in Erscheinung 2 4 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Goldmulle nach Bronner et al 2023 12 Chrysochloridae Amblysomus Neamblysomus Carpitalpa Chrysospalax Calcochloris Chlorotalpa Cryptochloris Chrysochloris Kilimatalpa stuhlmanni Huetia EremitalpaVorlage Klade Wartung StyleStuhlmanns Goldmull ist eine Art aus der Gattung Kilimatalpa welche als monotypisch gilt Die Gattung wiederum gehort zur Familie der Goldmulle Chrysochloridae welche kleinere bodengrabende Saugetiere aus der Uberordnung der Afrotheria umfasst Die Goldmulle kommen endemisch in Afrika vor wobei sie hauptsachlich im sudlichen Teil des Kontinents beheimatet sind nur einige wenige Arten bewohnen auch den ostlichen oder zentralen Teil Sie konnen aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise als Habitatspezialisten angesehen werden die einzelnen Arten weisen dadurch mit wenigen Ausnahmen einen eng umrissenen Lebensraum auf Innerhalb der Familie lassen sich zwei okologische Gruppen unterscheiden Eine Gruppe wird aus den Bewohnern trockener bis teils halbwustenartiger Landschaften gebildet hierzu zahlen der Wustengoldmull Eremitalpa und die Kapgoldmulle Chrysochloris sowie die Angehorigen von Cryptochloris In der zweiten Gruppe stehen die Arten der offenen Gras und Savannenlandschaften sowie der Walder etwa die Kupfergoldmulle Amblysomus Arends Goldmull Carpitalpa arendsi oder die Vertreter der Gattungen Neamblysomus und Chlorotalpa Die innere Gliederung der Goldmulle ist gegenwartig nur ungenugend geklart Anhand des Baus des Hammers im Mittelohr konnen zwei oder drei Unterfamilien unterschieden werden die Amblysominae mit einem normal gebauten Malleus die Chrysochlorinae mit einem stark verlangerten Kopf des Malleus und die Eremitalpinae mit einem kugelig aufgeblahten Kopf des Malleus 13 Nach Meinung anderer Forscher bilden die beiden letztgenannten wiederum nur eine einzelne Unterfamilie die Chrysochlorinae 14 Diese anatomisch basierte Untergliederung der Goldmulle kann mit Hilfe von molekulargenetischen Ergebnissen bisher nicht vollstandig nachvollzogen werden Im Bezug auf Kilimatalpa bilden Chrysochloris und Cryptochloris die nachsten Verwandten was sowohl skelettanatomisch als auch genetisch belegt ist Die Vertreter der drei Gattungen haben einen keulenartig verlangerten Kopf des Malleus der bei Kilimatalpa und Chrysochloris ausserordentlich lang bei Cryptochloris nicht ganz so deutlich ausgepragt erscheint 15 8 16 12 nbsp Paul Matschie 1901 Lange Zeit galt die Zuordnung von Stuhlmanns Goldmull zu den Kapgoldmullen als weitgehend anerkannt und fand auch durch molekulargenetische Studien Unterstutzung 15 Sie wurde bereits von Paul Matschie favorisiert der die Art 1894 wissenschaftlich erstbeschrieb Matschie standen dafur mehrere Individuen zur Verfugung und zwar ein Mannchen aus Ukondjo am Fusse des Ruwenzori Gebirges sowie zwei Weibchen aus Kinjawanga am Semliki Die Region bildet das Typusgebiet der Art Die Tiere waren zwei Jahre zuvor vom deutschen Afrikaforscher Franz Stuhlmann aufgesammelt worden ihm zu Ehren benannte Matschie die Art 3 Etwa 60 Jahre spater 1954 aber verschob Bengt G Lundholm die Art zur Gattung Chlorotalpa und damit in die Nahe von Sclaters Chlorotalpa sclateri und Duthies Goldmull Chlorotalpa duthiae Lundholm fasste die Gattung generell weiter und unterteilte sie in insgesamt drei Untergattungen Chlorotalpa Carpitalpa mit Arends Goldmull und Kilimatalpa mit Stuhlmanns Goldmull Alle drei Gruppen zeigen neben dem Auftreten eines Talonids an den Unterkiefermolaren einen vergrosserten Kopf des Hammers den ersten beiden fehlt aber nach Meinung Lundholms die ausserlich sichtbare knocherne Schwellung an der Schlafengrube in der der Kopf lagert und die bei Kilimatalpa ausgebildet ist 17 Im Jahr 1968 loste Alberto M Simonetta Carpitalpa von Chlorotalpa und ordnete ersterer Gattung neben Arends Goldmull auch Stuhlmanns Goldmull zu Er rechtfertigte dies mit der langschmalen Form des Schadels bei beiden Arten der eher geringen Grosse des Kopfes des Malleus und der nur leichten knochernen Aufwolbung der Schlafengrube 13 Bereits in den 1970er Jahren wurde dies allerdings von Jurgens A J Meester korrigiert der Stuhlmanns Goldmull erneut in die Kapgoldmulle platzierte und sich dabei auf die knocherne Blase an der Schlafengrube berief Ihm folgten weitere Wissenschaftler etwa Francis Petter der zwischen Stuhlmanns Goldmull und dem Kap Goldmull eine kontinuierliche graduelle Veranderung im Bezug auf die Kurzung des Schadels der Reduktion des Talonids an den Unterkiefermolaren und der Zunahme der knochernen Aufwolbung an der Schlafengrube sah 18 Auch Gary N Bronner bestatigte Mitte der 1990er Jahre die Zugehorigkeit von Stuhlmanns Goldmull zu den Kapgoldmullen und fuhrte zudem Kilimatalpa erneut ein diesmal als Untergattung von Chrysochloris Er wies dabei auf den im Vergleich zum Kap Goldmull sehr schlanken Schadel als trennendes Merkmal zu den eigentlichen Kapgoldmullen hin Nach Ansicht einzelner Autoren sprach dies auch fur einen moglicherweise eigenstandigen Gattungsstatus von Kilimatalpa 19 4 was eine vorlaufige Studie aus dem Jahr 2018 unterstutzt 20 Gur funf Jahre spater wurde Kilimatalpa im Rahmen einer weiteren genetischen Analyse in den Gattungsstatus erhoben 12 Nach Bronner 2013 sind insgesamt funf Unterarten bekannt deren jeweilige Gultigkeit aufgrund der wenig untersuchten Individuen aber nicht gesichert ist 4 K s balsaci Lamotte amp Petter 1981 am Berg Oku in Kamerun Ruckenfell glanzend dunkelgraubraun auf der Unterseite matter Wangen Oberlippe und Kinn weisslich die knocherne Aufwolbung an der Schlafengrube ist weniger entwickelt als bei C s stuhlmanni K s fosteri St Leger 1931 am Mount Elgon in Uganda und in den Cherangani Bergen in Kenia Ruckenfell matt braun bis grau nicht so hellbraun wie C s stuhlmanni auf der Unterseite eher graulich K s stuhlmanni Matschie 1894 im Ruwenzori Gebirge entlang der Grenze von Uganda und der Demokratischen Republik Kongo sudwarts bis nach Rutshuru und in den Norden von Ruanda dunkelgraubraun gefarbt K s tropicalis Allen amp Loveridge 1927 im Uluguru Gebirge und am Rungwe in Tansania Ruckenfell glanzend schwarzbraun Unterseite etwas heller und mit einer rotlichbraunen Schattierung in der Leistengegend K s vermicula Thomas 1910 bei Jambuja und Kisangani im Norden der Demokratischen Republik Kongo etwas kleiner und ahnlich dem Kongo Goldmull Huetia leucorhina aber ohne dessen weisser Gesichtszeichnung Ruckenfell blassbraun bis rehbraun Unterseite etwas heller moglicherweise eine geographische Variante des Kongo Goldmulls der rund 320 km weiter sudwestlich auftritt nur von einem einzigen Individuum bekannt Andere Systematiken wie die von Don E Wilson und DeeAnn M Reeder aus dem Jahr 2005 fuhren mit C s stuhlmanni und C s balsaci nur zwei Unterarten 21 Letztere konnte aber auch eine eigenstandige Art darstellen 8 Rund 16 Jahre nach der Erstbeschreibung von Stuhlmanns Goldmull fuhrte Oldfield Thomas die Art Chrysochloris vermiculus anhand eines 10 5 cm langen mannlichen Tieres aus Jambuja am Kongo Nebenfluss Aruwimi ein 22 Auf Glover Morrill Allen und Arthur Loveridge geht die Art Chlorotalpa tropicalis zuruck die sie 1927 mit Hilfe eines 11 5 cm langen ausgewachsenen Weibchen kreierten Dieses stammte aus Bagilo in den Uluguru Bergen aus ungefahr 1969 m Hohe 23 In einem ahnlichen Verwandtschaftsverhaltnis wie Allen und Loveridge sah Jane St Leger ihre 1931 eingefuhrte neue Art Chlorotalpa fosteri vom Mount Elgon Sie basiert auf einem ausgewachsenen mannlichen Tier von etwa 11 1 cm Lange das in einer Hohenlage von 3050 m aufgesammelt wurde Benannt wurde die Art nach seinem Entdecker G W Foster der eine grossere Anzahl an Saugetieren vom Mount Elgon dem Natural History Museum in London schenkte 9 Die heutige Unterart K s vermicula wurde kurzfristig dem Kongo Goldmull zugeschlagen im Jahr 1968 verwies sie Simonetta zu Stuhlmanns Goldmull was er gleichzeitig auch fur K s fosteri tatigte Dagegen beliess Simonetta K s tropicalis bei Chlorotalpa 13 erst in den 1970er Jahren verschob Jurgens Meester die Unterart mit Begrundung der Ausbildung einer deutlichen knochernen Aufwolbung an der Schlafengrube zu den Kapgoldmullen und innerhalb dieser zu Stuhlmanns Goldmull 18 4 Lediglich K s balsaci wurde von Maxime Lamotte und Francis Petter im Jahr 1981 direkt als Unterart von Stuhlmanns Goldmull aufgestellt Sie verwendeten dazu das Fell den Schadel und die Langknochen eines ausgewachsenen Weibchens das schatzungsweise etwa 12 cm lang war und von der Grasregion des Oku auf etwa 3000 m Hohe stammt Gewidmet ist die Form Henri Heim de Balsac der die Studie an dieser Form der Goldmulle begann 24 Bedrohung und Schutz BearbeitenDie IUCN sieht den Bestand von Stuhlmanns Goldmull aufgrund der weiten Verbreitung der angenommenen grossen Population und der Bevorzugung von gebirgigen Habitaten mit geringer Beeinflussung durch den Menschen als nicht gefahrdet least concern an Grossere Bedrohungen sind nicht bekannt einzelne Beeintrachtigungen beschranken sich moglicherweise auf die Randgebiete menschlicher Siedlungen Da die Tiere zudem uberweidete Gebiete meiden besteht kaum Konfliktpotential mit Zuchtvieh Die Art ist in zahlreichen Schutzgebieten prasent 8 Literatur BearbeitenGary N Bronner Chrysochloris stuhlmanni Stuhlmann s Golden mole In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 244 245 P Duncan und R W Wrangham On the ecology and distribution of subterranean insectivores in Kenya Journal of Zoology 164 1971 S 149 163 Jennifer U M Jarvis Notes on the golden mole Chrysochloris stuhlmanni Matschie from the Ruwenzori Mountains Uganda East African Wildlife Journal 12 1974 S 163 166 William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 S 200 201 ISBN 978 84 16728 08 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h P Duncan und R W Wrangham On the ecology and distribution of subterranean insectivores in Kenya Journal of Zoology 164 1971 S 149 163 a b c d e f Jennifer U M Jarvis Notes on the golden mole Chrysochloris stuhlmanni Matschie from the Ruwenzori Mountains Uganda East African Wildlife Journal 12 1974 S 163 166 a b c Paul Matschie Drei neue Saugethiere Herpestes Petriotragus Chrysochloris von Ostafrika Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin 1894 S 121 125 1 a b c d e f g h i j k Gary N Bronner Chrysochloris stuhlmanni Stuhlmann s Golden mole In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 244 245 a b c d e William A Taylor Samantha Mynhardt und Sarita Maree Chrysochloridae Golden moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 180 203 S 200 201 ISBN 978 84 16728 08 4 Thomas T Struhsaker Golden mole found at 4330 meters on Ruwenzori Mountains Uganda Mammalia 39 1975 S 506 Erik Thorn und Julian Kerbis Peterhans unter Beteiligung von Jonathan Baranga Michael Huhndorf Rainer Hutterer und Robert Kityo Small mammals of Uganda Bats shrews hedgehog golden moles otter tenrec elephant shrews and hares Bonner Zoologische Monographien 55 2009 S 1 164 S 102 106 a b c d Gary N Bronner Chrysochloris stuhlmanni The IUCN Red List of Threatened Species 2015 e T40601A21288271 2 zuletzt abgerufen am 17 Marz 2016 a b J St Leger A new Golden Mole Chlorotalpa from Mt Elgon Uganda Annals and Magazine of Natural History 10 8 1931 S 605 607 G Owen Evans und W M Till A new laelapine mite from the Golden Mole Chrysochloris stuhlmanni Matschie Annals and Magazine of Natural History 13 8 1965 S 629 634 Andre V Bochkov A new mite species Schizocoptes daberti sp n Acariformes Chirodiscidae from Chrysochloris stuhlmanni Matsche Afrosoricida Chrysochloridae in the Democratic Republic of the Congo Folia Parasitologica 63 2016 S 005 doi 10 14411 fp 2016 005 a b c Gary N Bronner Samantha Mynhardt Nigel C Bennett Lientjie Cohen Nick Crumpton Michael Hofreiter Patrick Arnold und Robert J Asher Phylogenetic history of golden moles and tenrecs Mammalia Afrotheria Zoological Journal of the Linnean Society 2023 doi 10 1093 zoolinnean zlad121 a b c Alberto M Simonetta A new golden mole from Somalia with an appendix on the taxonomy of the family Chrysochloridae Mammalia Insectivora Monitore Zoologico Italiano NS Supplement 2 1968 S 27 55 Gary N Bronner und Nigel C Bennett Order Afrosoricida In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 1 21 a b Robert J Asher Sarita Maree Gary Bronner Nigel C Bennett Paulette Bloomer Paul Czechowski Matthias Meyer und Michael Hofreiter A phylogenetic estimate for golden moles Mammalia Afrotheria Chrysochloridae MC Evolutionary Biology 10 2010 S 69 doi 10 1186 1471 2148 10 69 Gary N Bronner Family Chrysochloridae Golden moles In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 223 225 Bengt G Lundholm Descriptions of New Mammals Annals of the Transvaal Museum 22 1955 S 279 303 a b F Petter Remarques sur la systematique des Chrysochlorides Mammalia 45 1 1981 S 49 53 Gary N Bronner Systematic revision of the Golden mole genera Amblysomus Chlorotalpa and Calcochloris Insectivora Chrysochloromorpha Chrysochloridae University of Natal Pretoria 1995 S 1 346 S 262 266 Gary Bronner An imminent updated 2017 taxonomy for golden moles Afrotherian Conservation 14 2018 S 57 59 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 3 Oldfield Thomas New African mammals Annals and Magazine of Natural History 8 5 1910 S 83 92 4 Glover M Allen und Arthur Loveridge Mammals from the Uluguru and Usambara Mountains Tanganyika Territory Proceedings of the Boston Society of Natural History 38 1927 S 413 441 M Lamotte und F Petter Une taupe doree nouvelle du Cameroun Mt Oku 6 15 N 10 26 E Chrysochloris stuhlmanni balsaci ssp nov Mammalia 45 1 1981 S 43 48Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stuhlmanns Goldmull Kilimatalpa stuhlmanni Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Stuhlmanns Goldmull Artenverzeichnis Chrysochloris stuhlmanni in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 Eingestellt von Gary N Bronner 2014 Abgerufen am 17 03 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stuhlmanns Goldmull amp oldid 239237913